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Normale Version: Markt-Timing - möglich oder nicht?
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4ndr3as

(29.03.2019, 09:46)cubanpete schrieb: [ -> ]
(29.03.2019, 09:07)4ndr3as schrieb: [ -> ]...

An dieser Stelle muss nun jeder selbst entscheiden, ob er mit ansehen möchte, dass das Depot in sehr kurzer Zeit viel an Wert verliert. Ich möchte das nicht und darum investiere ich Zeit, um mich mit Markt-Timing zu beschäftigen. In Aufwärts-Trends investiert zu sein und in Abwärtstrends 100 % Cash zu halten ist Markt-Timing. Kann man es lernen: ja.

Das es gut ist wenn es funktioniert ist ja klar. Nur, wenn Du das erst im Nachhinein merkst dann nützt Dir das Null und Nichts. Im Gegenteil, es ist sehr gefährlich; Du könntest es genau eine Sekunde bevor es vorbei ist bemerken.

Gibt es nun Regeln mit denen man das rechtzeitig bestimmen kann. Ja, tausende. Aber funktionieren die auch? Wenn es wirklich solche Regeln gibt die funktionieren dann werden sie strenger gehütet als das Gold in Fort Knox.

Nochmals: die Vergangenheit sagt alles und nichts aus über die Zukunft. Um etwas damit anfangen zu können brauchst Du Wahrscheinlichkeiten. Die riesige Datenmenge multipliziert mit der riesigen Anzahl an möglichen Interpretationen multipliziert mit allen möglichen Korrelationen ergibt eine grössere Anzahl von Strategien die in der Vergangenheit funktioniert haben als es Atome im Universum gibt!

Es gibt viele Leute die sich gerne als Guru verkaufen. Sie sagen es gibt zwar keine Regeln, aber ich kann das. Das ist in meinen Augen kompletter Humbug. Wenn man etwas kann dann kann man es auch logisch begründen!

Ich sage: es funktioniert, aber nur mit Regeln! Und Erfahrung.

Du kannst alle Bücher über´s Schwimmen lesen, aber um es zu tun, musst Du ins Wasser springen und Erfahrungen sammeln.

Ich habe den Eindruck, dass Du in Deiner Meinung sehr festgefahren bist, vielleicht versuchst Du einmal Deine Sichtweise zu erweitern. Lass doch mal ein "vielleicht funktioniert es ja doch" zu. ????
(29.03.2019, 09:56)4ndr3as schrieb: [ -> ]Ich sage: es funktioniert, aber nur mit Regeln! Und Erfahrung.

Du kannst alle Bücher über´s Schwimmen lesen, aber um es zu tun, musst Du ins Wasser springen und Erfahrungen sammeln.

Ich habe den Eindruck, dass Du in Deiner Meinung sehr festgefahren bist, vielleicht versuchst Du einmal Deine Sichtweise zu erweitern. Lass doch mal ein "vielleicht funktioniert es ja doch" zu. ????

Mach ich ja, ich weiss nur nicht ob es wirklich Regeln gibt die in Zukunft funktionieren. Testen kann man Regeln nur in der Vergangenheit und wenn sie dort schon nicht funktionieren brauche ich mir auch nicht die Mühe zu machen.

Oder würdest Du Regeln befolgen die Dir sagen zum Schwimmen solltest Du so schwer wie möglich sein, also binde Dir immer einen riesigen Felsbrocken ans Bein?

Ich weiss nicht ob es funktioniert, betreibe aber für einige meiner Strategien einen Filter basierend auf dem SP500. Das könnte man als Markt-Timing ansehen, für mich ist es mehr so eine Art Versicherung. Versicherungen kosten was, bringen aber keine Gewinne. Die Regel sagt ganz einfach: höre auf zu kaufen wenn der SP500 unter dem 200 Tages Durchschnitt steht.

Was sind denn Deine Regeln?

loeseke

(29.03.2019, 09:56)4ndr3as schrieb: [ -> ][Ich sage: es funktioniert, aber nur mit Regeln! Und Erfahrung.

Die Regeln bezieht man am einfachsten aus der Markttechnik, d .h. im weitesten Sinne aus der techn. Analyse.

4ndr3as hat völlig recht damit, dass man sich da sehr gründlich einarbeiten muss, wenn es wirklich einen Nutzen bringen soll.
(29.03.2019, 10:19)loeseke schrieb: [ -> ]
(29.03.2019, 09:56)4ndr3as schrieb: [ -> ][Ich sage: es funktioniert, aber nur mit Regeln! Und Erfahrung.

Die Regeln bezieht man am einfachsten aus der Markttechnik, d .h. im weitesten Sinne aus der techn. Analyse.

4ndr3as hat völlig recht damit, dass man sich da sehr gründlich einarbeiten muss, wenn es wirklich einen Nutzen bringen soll.

Diesen Spruch höre ich immer wieder, die ganze Zeit. Aber dann bringt doch endlich eine Regel die funktioniert und bei der es sich lohnen würde sich einzuarbeiten? Gibt es das überhaupt?

Ich behaupte mal das gibt es so wenig wie jemand die Zukunft voraussagen kann. Das beweist auch der lausige Track Record der Profis. Natürlich gibt es auch dort Ausnahmen aber deren Regeln dürften sehr streng gehütet und/oder sehr kompliziert sein. Oder es ist einfach Zufall weil die Industrie ja sehr gross ist.

Es gibt hingegen empirische Beweise mit jahrzehntelangen Forschungen, zum Beispiel im Buch "Thinking fast and slow". In einem Gebiet wie der Investition in Wertpapiere spielt der Zufall eine so grosse Rolle dass Experten keinen wirklichen Vorteil haben (oder den nicht beweisen können).

Drehen wir doch das ganze mal um: wenn es funktionieren würde so wären doch alle sehr reich die das anwenden? Oder funktioniert es nur ein bisschen man würde etwas weniger arm? Schlägt Ihr mit Markt-Timing den Markt wirklich? Und wenn ja mit welcher Art von Markt-Timing?

Und nochmals die Frage: Steine an den Fuss binden? Was sind Eure Regeln? Kann man beweisen das die wenigstens in der Vergangenheit funktioniert haben?
OK, meine Regel habe ich bereits gesagt. Hier noch eine sehr einfache Regel die funktioniert und zwar für die meisten Chartisten: sucht einen Broker der Euch links vom rechten Chart Rand traden lässt!

loeseke

(29.03.2019, 10:27)cubanpete schrieb: [ -> ]Diesen Spruch höre ich immer wieder, die ganze Zeit. Aber dann bringt doch endlich eine Regel die funktioniert und bei der es sich lohnen würde sich einzuarbeiten? Gibt es das überhaupt?

Ich behaupte mal das gibt es so wenig wie jemand die Zukunft voraussagen kann. Das beweist auch der lausige Track Record der Profis. Natürlich gibt es auch dort Ausnahmen aber deren Regeln dürften sehr streng gehütet und/oder sehr kompliziert sein.

Es gibt hingegen empirische Beweise mit jahrzehntelangen Forschungen, zum Beispiel im Buch "Thinking fast and slow". In einem Gebiet wie der Investition in Wertpapiere spielt der Zufall eine so grosse Rolle dass Experten keinen wirklichen Vorteil haben (oder den nicht beweisen können).

Drehen wir doch das ganze mal um: wenn es funktionieren würde so wären doch alle sehr reich die das anwenden? Oder funktioniert es nur ein bisschen man würde etwas weniger arm? Schlägt Ihr mit Markt-Timing den Markt wirklich? Und wenn ja mit welcher Art von Markt-Timing?

Und nochmals die Frage: Steine an den Fuss binden? Was sind Eure Regeln? Kann man beweisen das die wenigstens in der Vergangenheit funktioniert haben?


Nimm doch endlich mal Deine Scheuklappen ab! Eine Argumentation mit "wenn es funktionieren würde..."" führt zu nichts außer zu langatmigen Tiradendreschereien.
"Die" Zauberregel existiert nicht!

Es gibt bei Markttechnik dicke Wälzer, die man sich nur mit sehr viel Fleiß und großem Durchhaltevermögen erarbeiten kann.
Wer sich dem Thema für eine Grundausbildung zunächst mit begrenztem Aufwand widmen will, dem kann ich empfehlen:
"Einfach Traden lernen" von Carsten Umland. (Bestens dargestellt der Gesichtspunkt: "Umkehr der Nachfrage im Markt" als Rüstzeug für einen risikoarmen Einstieg.)
(29.03.2019, 10:27)cubanpete schrieb: [ -> ]Ich weiss nicht ob es funktioniert, betreibe aber für einige meiner Strategien einen Filter basierend auf dem SP500. Das könnte man als Markt-Timing ansehen, für mich ist es mehr so eine Art Versicherung. Versicherungen kosten was, bringen aber keine Gewinne. Die Regel sagt ganz einfach: höre auf zu kaufen wenn der SP500 unter dem 200 Tages Durchschnitt steht.
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Kann man beweisen das die wenigstens in der Vergangenheit funktioniert haben?

Also irgendwie sollte man bei bei dem Thema MT doch ein bisschen differenzieren.

Der Kollege der im Bid/Ask Spread lebt und jemand der nach Wochenchart/GlobalMakro handelt leben in Bezug auf Zufall/Wahrscheinlichkeiten und Einfluesse Realwirtschaft doch eher in verschiedenen Welten.

Nur weil bei einem Galaxy Diesel und bei einem Shelby GT irgendwas von Ford drin ist sind die nicht wirklich gleich..jeder der mal drin Gas gegeben hat kennt den Unterschied  Irony 

Also gibts ne Timing Strategie die zumindest in der Vergangenheit funktioniert hat?

Yup..nimm z.B. deine SP500 Strategie, handele nur einmal im Monat, ueber MA200 Long, darunter Flat...und 25% Fremdkapital, SP500 wurde Rendite + Risikomaessig ausperformt...machs mit Momentum dann sparst du sogar noch ein Paar Trades.

Ist aber fuer den unter Kapitalrestriktionen leidenden Daytrader wohl weniger interessant...
(29.03.2019, 10:45)loeseke schrieb: [ -> ]Nimm doch endlich mal Deine Scheuklappen ab! Eine Argumentation mit "wenn es funktionieren würde..."" führt zu nichts außer zu langatmigen Tiradendreschereien.
"Die" Zauberregel existiert nicht!

Es gibt bei Markttechnik dicke Wälzer, die man sich nur mit sehr viel Fleiß und großem Durchhaltevermögen erarbeiten kann.
Wer sich dem Thema für eine Grundausbildung zunächst mit begrenztem Aufwand widmen will, dem kann ich empfehlen:
"Einfach Traden lernen" von Carsten Umland. (Bestens dargestellt der Gesichtspunkt: "Umkehr der Nachfrage im Markt" als Rüstzeug für einen risikoarmen Einstieg.)

Scheuklappen? Warum antwortet Ihr immer mit Provokationen wenn man Euch einen Spiegel vors Gesicht hält?

Ich habe eine sehr umfangreiche Bibliothek von Börsen Büchern. Die Bibliothek hat sich die letzten 40 Jahre aufgebaut, alles gelesen und auch verstanden. Interessant: in vielen Büchern steht genau das Gegenteil wie in anderen.

Jeder versucht hier seinen persönlichen Favoriten anzupreisen, ist logisch. Ich mochte die Klassiker zu dem Thema. Was nicht heisst dass ich danach handeln würde. Aber ein kleines Fünkchen, eine neue interessante Idee, kommt in vielen Büchern vor und ich profitiere natürlich davon indem ich das nach ausgiebigen Tests in eine meiner Strategien integriere.

Auch zum Thema Markt-Timing habe ich glaube ich hier in diesem Thread eine Strategie präsentiert. Diese hat allerdings nicht die Performance verbessert sondern "nur" die Volatilität verkleinert. Das ist aber schon sehr viel wert, eine Art Versicherung.

Wenn ich eine einfache Frage nicht so beantworten kann dass man die Antwort versteht...bin ich entweder ein verrücktes Genie oder ich habe es selber nicht verstanden. Ich nehme mal an hier sind nur Genies unterwegs...

4ndr3as

@cubanpete und alle anderen auch

Wenn Du eine Regel hast, nicht mehr zu kaufen, sobald der S&P 500 unter dem SMA 200 notiert, dann ist das doch schon mal ein guter Anfang.

Ich kaufe nicht mehr, wenn der S&P 500 mit großem Volumen unter den SMA 50 rutscht. Aber, wo Regeln sind, gibt´s auch Ausnahmen. 

Das ist wie beim Autofahren: bei grün fährt man, bei gelb überlegt man schon, hat aber immer noch die Wahl zu fahren oder zu bremsen. Rot heißt bremsen und dennoch ist vermutlich jeder schon mal bei rot gefahren.

An der Börse ist es wie im restlichen Geschäftsleben: man braucht Regeln. Digitale Regeln wie 0 für verkaufen und 1 für kaufen helfen aber nicht weiter, es muss auch noch ein paar Werte dazwischen geben, anders geht es leider nicht. 

Ein Beispiel: aktuell steht der US-Markt nach meiner Einschätzung etwas unter Druck, nach der Ampel-Methode quasi auf gelb. Ob man nun die Positionen in seinem Depot zur Hälfte verkauft, um das Risiko zu minimieren oder wie ich selbst den S&P 500 shortet, hängt zum Beispiel von den Aktien ab, die sich im Depot befinden. Aber auch die grundsätzliche Strategie, also aktives Trading oder buy and hold mit Fokus auf Dividenden sind für´s aktuelle Handeln entscheidend. Wäre meine Strategie buy and hold, würde ich im Moment nur abwarten und weiter beobachten.

Man braucht Zeit, um die richtige Strategie beim Markt-Timing für sich selbst zu finden, muss aber seinen Geist offen halten.

Ich mache auch keine Vorhersagen für die Zukunft, weder für für den Handelstag heute, noch für die kommende Woche oder noch weiter weg. Und ich will auch nichts verkaufen! Ich manage mein Risiko, darum geht´s. Ich bin auch kein Guru, aber ich habe aus der Vergangenheit gelernt, um in der Zukunft bessere Ergebnisse zu erzielen. Und ich teile hier meine Erfahrungen und nehme mir natürlich auch gern von anderen was mit. So habe ich bisher das Thema Dividende für mich komplett ausgeblendet und als nicht notwendig betrachtet. Aber nach vielem Lesen hier und einigen persönlichen Gesprächen mit anderen Leuten habe ich für mich überlegt, auch eine für mich passende Dividenden-Strategie zu entwickeln - man lernt nie aus.

Ich werd mal versuchen meine wöchentlichen Markt-Einschätzungen im Muster-Depot etwas ausführlicher zu gestalten, vielleicht kann sich der eine oder ander ja was mitnehmen - andernfalls bräuchten wir das Forum hier nicht. Und ich schreibe bewußt versuchen, weil es auch immer Zeit kostet.

So, genug gepinselt hier heute. Ich wünsche Euch noch einen ertragreichen Handelstag heute und ein sonniges Wochenende.
Danke 4ndr3as. Genau das habe ich gemeint.

Ich habe wohl das Problem dass ich mir selber nicht traue. Dazu war das Buch "Blink" interessant: es wird dort erklärt warum man manchmal seinem Unterbewusstsein trauen kann auch wenn man nicht erklären kann wieso. (Man kann es eigentlich erklären, aber es dauert viel zu lange...).

Wenn ich so etwas drastisches wie einen Kaufstop oder gar einene Hedge mit Leerverkäufen mache so möchte ich gerne vorher meine Aussicht auf Gewinn kennen. Wenn das in der Vergangenheit mehrheitlich Verluste gebracht hat so lasse ich es vielleicht besser sein.

Den "Blink" Effekt, also das Handeln nach Unterbewusstsein kann man aber nicht objektiv testen; man weiss ja schon was in der Vergangenheit passiert ist. Das dürfte mein Problem sein.

Auch wenn man jede Skala beliebig vergrössern kann, am Schluss kommt immer ein binäres Ergebnis: ich tue etwas oder ich lasse es sein.

In Gebieten wo Fachwissen mehr bringt als bei der Einschätzung von zukünftigen Wertpapierpreisen kann man auch erklären wie und wieso der Blink Effekt funktioniert: man hat sich so lange mit dem Thema beschäftigt dass man instinktiv das Richtige tut.

Aber man kann das analysieren und erklären, nur dauert es viel länger. Bei Wertpapieren ist das nicht so. Man kann es immer erst im Nachhinein erklären. Das Fachwissen und die Erfahrung helfen dabei Fehler zu vermeiden. Aber sie helfen leider nur beschränkt im Abschätzen der Zukunft. Wenn sie das tun so kann man es auch erklären, testen und beweisen.

Es kann also gut sein dass Du wirklich eine funktionierende Methode zum Markt-Timing einsetzt. Aber diese würde in zwei genau gleichen Situationen auch das genau gleiche tun. Damit kann man sie erklären, testen und beweisen. Tut sie in zwei genau gleichen Situationen nicht das Gleiche dann ist es keine Methode sondern ein Glücksspiel.

Das war eigentlich das einzige was ich damit meinte.
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