(09.01.2020, 08:02)StockBayer schrieb: [ -> ]Bin sicherlich kein Fan der GRV. Jedoch sollte man fairerweise auch sagen, dass dies für Wertpapierbesitz genauso gilt. Auch hier können und werden ganz schnell mal die Rahmenbedingungen geändert, i.d.R. zum Nachteil der privaten Altersvorsorge mittels Wertpapieren. Die neue Finanztransaktionssteuer, sowie der kürzlich rauf und runter diskutierte "Verständnisfehler" bei der Gesetzesänderung zu Einkünften aus Kapitalvermögen beweisen dies. Vor der Inkompetenz der Gesetzgebung in finanziellen Fragen ist der Bürger leider nicht ausreichend geschützt!
Von daher sehe ich die GRV als berechtigten Baustein zur Diversifizierung. Man soll im Leben nie alles auf eine Karte setzen.
Der Punkt ist aber, dass du deine Aktien alle verkaufen kannst und mit dem Geld in eine andere Assetklasse weiterziehen kannst. Versuch das mal mit deinen Beiträgen in der GRV! Man sollte sicherlich diversifizieren und u.U. gehört die GRV auch mit zum bunten Strauss, den man dann hält. Der Beitragssatz für die GRV beträgt 18.6%. 9.3% des Bruttogehalts von Ottonormalverbraucher fliessen also in diese Assetklasse und den gleichen Prozentsatz packt der Arbeitgeber noch mal drauf. Die restlichen Teil der Privatvorsorge bestreitest du dann in der Regel von deinem deutlich kleineren Nettogehalt. Warum in Gottes Namen sollte jemand auf die Idee kommen, davon freiwillig noch einmal etwas in den Baustein der Altersvorsorge stecken, der schon so üppig bedient wurde? Denn um diesen Punkt geht es in der Diskussion ja.
(09.01.2020, 08:02)StockBayer schrieb: [ -> ]Bin sicherlich kein Fan der GRV. Jedoch sollte man fairerweise auch sagen, dass dies für Wertpapierbesitz genauso gilt. Auch hier können und werden ganz schnell mal die Rahmenbedingungen geändert, i.d.R. zum Nachteil der privaten Altersvorsorge mittels Wertpapieren. Die neue Finanztransaktionssteuer, sowie der kürzlich rauf und runter diskutierte "Verständnisfehler" bei der Gesetzesänderung zu Einkünften aus Kapitalvermögen beweisen dies. Vor der Inkompetenz der Gesetzgebung in finanziellen Fragen ist der Bürger leider nicht ausreichend geschützt!
Von daher sehe ich die GRV als berechtigten Baustein zur Diversifizierung. Man soll im Leben nie alles auf eine Karte setzen.
Mit meinem Geld/Wertpapieren kann ich mich aber aus dem Staub machen, mit dem der GRV nicht.
(09.01.2020, 07:56)TomJoe schrieb: [ -> ]Noch muss man hier anmerken. Den auch die Vererbbarkeit von Vermögen ist unserem Finanzminister ein Dorn im Auge.
Zum Glück gibt es noch andere Länder auf der Erde, die Anleger- und Unternehmerfreundlicher sind...
(09.01.2020, 09:42)Kaietan schrieb: [ -> ]Der Punkt ist aber, dass du deine Aktien alle verkaufen kannst und mit dem Geld in eine andere Assetklasse weiterziehen kannst. Versuch das mal mit deinen Beiträgen in der GRV! Man sollte sicherlich diversifizieren und u.U. gehört die GRV auch mit zum bunten Strauss, den man dann hält. Der Beitragssatz für die GRV beträgt 18.6%. 9.3% des Bruttogehalts von Ottonormalverbraucher fliessen also in diese Assetklasse und den gleichen Prozentsatz packt der Arbeitgeber noch mal drauf. Die restlichen Teil der Privatvorsorge bestreitest du dann in der Regel von deinem deutlich kleineren Nettogehalt. Warum in Gottes Namen sollte jemand auf die Idee kommen, davon freiwillig noch einmal etwas in den Baustein der Altersvorsorge stecken, der schon so üppig bedient wurde? Denn um diesen Punkt geht es in der Diskussion ja.
Prinzipiell richtig, aber: der Arbeitgeber packt da gar nichts drauf, sondern diese Beitraege werden schon von deinem Gehalt abgezogen bevor du dein Brutto (nach Arbeitgeberabzuegen) auf der Lohnabrechnung siehst.
Fuer den Arbeitgeber gibt es nur Gesamtkosten (das Brutto auf der Abrechnung + etliche andere Positionen), wenn der Arbeitnehmer diese nicht erwirtschaftet hat er ein Problem.
So betrachtet ist der Ausdruck "Arbeitgeberanteil" bewusst irrefuehrend, gaebe es diesen nicht waere schlichtweg das Brutto auf der Abrechnung hoeher.
Stell dir mal das Resultat vor wenn jeder 18.6% vom Gehalt in die Privatvorsorge stecken koennte
.....
Heute würde ich in keine private Vorsorgeversicherung einzahlen. Ausgenommen sind hier bestimmte Berufsverbände. Heute würde ich eine Sonderzahlung in die gesetzliche Rente vornehmen. Das ist wesentlich besser, als jede provisionsträchtige private Vorsorgeversicherung.
Das war die Ausgangsbeschreibung.
Ob er da bereits n leben lang und wenn ja wie viel in die GKV eingezahlt wurde ist unklar.
Der Staat hat aber das Problem das er seine Bürger in irgendeiner Form zwingen muss, um für die Zeit nach dem aktiven Arbeitsleben vorzusorgen.
Stellt euch mal vor das wäre freiwillig und jeder könnte das so machen wie er will, ich denke 80% der Menschen würden das Geld für Konsumgüter ausgeben.
Das die GRV in derzeitiger Form langfristig nicht funktionieren kann, ist hier wohl unbestritten.
Die Politiker haben aber das Problem das du die "Massen" und die nächste Wahl gewinnen musst. Also wird man die Leistungen der GRV Stück für Stück runter setzen müssen, und das dann als "geht nicht anders" verkaufen. Eine radikale Änderung die für jetzt in die GRV einzahlende oder beziehende Bürger gilt oder zB das zB Beamte und Selbstständige auch einzahlen müssen, wird zur Abwahl führen und von der nächsten Regierung wieder geändert.
Das Problem an sich hat man erkannt und mit Riester & Rührup auch versucht auf den Weg zu bringen, aber hier kommt dann die Versicherungslobby ins Spiel die sich soviel abzweigt, dass bei diesen Verträgen am Ende auch nicht viel rauskommt.
Ich habe mit Beginn meiner Selbstständigkeit eine private Rentenversicherung abgeschlossen und auch meistens die Dynamik mitgenommen. Irgendwie muss man sein "Langlebigkeitsrisiko" ja absichern und eine BU ist auch mit drin. Ansprüche an die gesetzliche habe ich 100€
, ich gebe aber zu das ich immer mal überlegt habe auch dort freiwillig was Einzuzahlen, um eben einen weiteren Baustein zu haben.
Ein paar Vorteile hat die GRV ja auch, zB Witwenrente und Zuschlag zur privaten Krankenversicherung, das kann natürlich auch alles gekürzt oder ganz abgeschafft werden.
Ideal wäre es wenn man den Zwang hätte x% von seinem Einkommen zur Vorsorge zu verwenden und dabei dann aber selbst die Auswahl treffen kann wie man das umsetzt, zB die Aktiendepots in den USA.
(09.01.2020, 11:04)7rabbits schrieb: [ -> ]Der Staat hat aber das Problem das er seine Bürger in irgendeiner Form zwingen muss, um für die Zeit nach dem aktiven Arbeitsleben vorzusorgen.
Stellt euch mal vor das wäre freiwillig und jeder könnte das so machen wie er will, ich denke 80% der Menschen würden das Geld für Konsumgüter ausgeben.
Das die GRV in derzeitiger Form langfristig nicht funktionieren kann, ist hier wohl unbestritten.
Die Politiker haben aber das Problem das du die "Massen" und die nächste Wahl gewinnen musst. Also wird man die Leistungen der GRV Stück für Stück runter setzen müssen, und das dann als "geht nicht anders" verkaufen. Eine radikale Änderung die für jetzt in die GRV einzahlende oder beziehende Bürger gilt oder zB das zB Beamte und Selbstständige auch einzahlen müssen, wird zur Abwahl führen und von der nächsten Regierung wieder geändert.
Das Problem an sich hat man erkannt und mit Riester & Rührup auch versucht auf den Weg zu bringen, aber hier kommt dann die Versicherungslobby ins Spiel die sich soviel abzweigt, dass bei diesen Verträgen am Ende auch nicht viel rauskommt.
Ich habe mit Beginn meiner Selbstständigkeit eine private Rentenversicherung abgeschlossen und auch meistens die Dynamik mitgenommen. Irgendwie muss man sein "Langlebigkeitsrisiko" ja absichern und eine BU ist auch mit drin. Ansprüche an die gesetzliche habe ich 100€ , ich gebe aber zu das ich immer mal überlegt habe auch dort freiwillig was Einzuzahlen, um eben einen weiteren Baustein zu haben.
Ein paar Vorteile hat die GRV ja auch, zB Witwenrente und Zuschlag zur privaten Krankenversicherung, das kann natürlich auch alles gekürzt oder ganz abgeschafft werden.
Ideal wäre es wenn man den Zwang hätte x% von seinem Einkommen zur Vorsorge zu verwenden und dabei dann aber selbst die Auswahl treffen kann wie man das umsetzt, zB die Aktiendepots in den USA.
Ich bin zwar nicht der Meinung dass der Staat die Menschen zu ihrem Glück zwingen muss, aber selbst wenn er das tun muss so kann er es auf einer individuellen Basis machen.
Wie meine ideale (und von mir auch implementierte) Strategie für die Altersvorsorge aussieht habe ich ja schon beschrieben: man fängt als junger Mensch mit praktisch nichts an zu arbeiten, wobei einem das nötige Kapital von anderen zur Verfügung gestellt wird; diese muss man natürlich mit dem Gewinn der aus der Arbeit entsteht entschädigen. Einen Teil des Arbeitslohnes sollte in solches Kapital gesteckt werden, so dass man daraus ein stets wachsendes Einkommen erzielt und auch neuen jungen Einsteigern ins Arbeitsleben damit hilft. Wenn dieses Einkommen aus dem Kapital dann irgendwann zum Leben genügt so kann man aufhören zu arbeiten wenn man will; man muss aber nicht.
So einfach wäre Altersvorsorge...
In Australien zum Beispiel wird man nicht zu dieser Art von Altersvorsorge gezwungen, erhält aber Steuervergünstigungen wenn man sie betreibt. Dann bekommt man im Alter allerdings auch keine Rente mehr wenn dieses Einkommen oder Vermögen auch so reicht, der Staat bekommt also die nicht eingenommenen Steuern doppelt und dreifach zurück weil er keine Altersrente zahlen muss.
(09.01.2020, 11:04)7rabbits schrieb: [ -> ]Stellt euch mal vor das wäre freiwillig und jeder könnte das so machen wie er will, ich denke 80% der Menschen würden das Geld für Konsumgüter ausgeben.
Deshalb haben die meisten Amerikaner ja auch kein 401(k) Depot und überhaupt kaum Aktienbesitz.
Weil sie alles Geld für Konsumgüter ausgeben.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Weil uns Deutschen jahrzehntelang eingetrichtert wurde "die Rente ist sicher",
haben wir keine Kultur, selbst für uns zu sorgen und konsumieren unser Geld.
Schizophren ist nur das neue "Liebe Bürger, sorgt bitte auch selber für ein Standbein bei der Altersversorgung!",
um dann die, die es tuen, mit verrückten Steuern abzustrafen. Und gleichzeitig eine Neiddebatte, warum Leute
100K€ auf dem Konto haben können, wo doch andere von Hartz4 leben.
Na ja, wenn ich nicht enteignet werde, wird's für mich wohl reichen. Sonst ist Tafel angesagt. (Nur wie soll die sich
finanzieren, wenn die "reichen" Spender wegfallen?)
(09.01.2020, 09:42)Kaietan schrieb: [ -> ]Der Punkt ist aber, dass du deine Aktien alle verkaufen kannst und mit dem Geld in eine andere Assetklasse weiterziehen kannst. Versuch das mal mit deinen Beiträgen in der GRV! Man sollte sicherlich diversifizieren und u.U. gehört die GRV auch mit zum bunten Strauss, den man dann hält. Der Beitragssatz für die GRV beträgt 18.6%. 9.3% des Bruttogehalts von Ottonormalverbraucher fliessen also in diese Assetklasse und den gleichen Prozentsatz packt der Arbeitgeber noch mal drauf. Die restlichen Teil der Privatvorsorge bestreitest du dann in der Regel von deinem deutlich kleineren Nettogehalt. Warum in Gottes Namen sollte jemand auf die Idee kommen, davon freiwillig noch einmal etwas in den Baustein der Altersvorsorge stecken, der schon so üppig bedient wurde? Denn um diesen Punkt geht es in der Diskussion ja.
Stimmt natürlich, aus der GRV kommt man nicht (so einfach) raus.
Ich denke auch, dass es ggf. wenig Sinn macht bei voller Erwerbstätigkeit nochmal freiwillig was draufzulegen. Jedoch könnte es für bestimmte Personengruppen sinnvoll sein. Langjährige Teilzeitkräfte, oder Mütter mit langen Erziehungszeiten z.B. ?
(09.01.2020, 12:24)pjf schrieb: [ -> ]Deshalb haben die meisten Amerikaner ja auch kein 401(k) Depot und überhaupt kaum Aktienbesitz.
Weil sie alles Geld für Konsumgüter ausgeben.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Weil uns Deutschen jahrzehntelang eingetrichtert wurde "die Rente ist sicher",
haben wir keine Kultur, selbst für uns zu sorgen und konsumieren unser Geld.
Schizophren ist nur das neue "Liebe Bürger, sorgt bitte auch selber für ein Standbein bei der Altersversorgung!",
um dann die, die es tuen, mit verrückten Steuern abzustrafen. Und gleichzeitig eine Neiddebatte, warum Leute
100K€ auf dem Konto haben können, wo doch andere von Hartz4 leben.
Na ja, wenn ich nicht enteignet werde, wird's für mich wohl reichen. Sonst ist Tafel angesagt. (Nur wie soll die sich
finanzieren, wenn die "reichen" Spender wegfallen?)
Ich sehe da keinen Widerspruch.
Wenn das in den USA freiwillig, dann fehlt auch dort der Zwang.
Ich habe wegen cubanpete's Post mal zu Australien geschaut, das klingt doch nach einem guten Konzept.
Mit Deutschland hast du Recht, wenn man die Bürger so erzieht, dann braucht man sich natürlich nicht zu wundern das sich niemand ernstahft damit beschäftigt.
Aber die Zeiten von "Die Rente ist sicher" und "ich spare mein Geld auf dem Sparbuch" sind eben vorbei (außer für
Olaf).
Der Neid ist in Deutschland tief verankert, da stimme ich dir auch zu. Mir fehlt diese Denkweise völlig, weil mir egal ist was andere haben oder nicht haben, der Besitz der Anderen wirkt sich doch nicht auf mich aus.
(09.01.2020, 12:34)StockBayer schrieb: [ -> ]Stimmt natürlich, aus der GRV kommt man nicht (so einfach) raus.
Ich denke auch, dass es ggf. wenig Sinn macht bei voller Erwerbstätigkeit nochmal freiwillig was draufzulegen. Jedoch könnte es für bestimmte Personengruppen sinnvoll sein. Langjährige Teilzeitkräfte, oder Mütter mit langen Erziehungszeiten z.B. ?
Sehe ich auch so, es kommt immer auf die persönlichen Umstände an.