(22.12.2019, 13:09)Kaietan schrieb: [ -> ]Ich glaube, über dieses Argument musst du noch mal nachdenken: 36% der unter 35 jährigen in den USA haben eine akademische Ausbildung. Die Akademikerquote in England beträgt 35%und in Deutschland waren es 2018 bei den unter 35 jährigen 29%. Wenn du also nicht hier investierst, weil jeder Kreti und Pleti studiert, dann dürftest du erst recht nicht in den USA oder England investieren!
Ich habe in meiner beruflichen Karriere auch Jahre der Ausbildung bzw. akademischen Arbeit in einem als technologisch recht innovativ bezeichneten Feld (Biotech) in Oxford und Standford genossen. Ich war auch an einer staatlichen deutschen Uni und Forschungsinstituten in der Schweiz, Deutschland, England und den USA. Und in meinen Unternehmen (u.a. auch als Gründer) hab ich Mitarbeiter, Kollegen und Wissenschaftler aus sehr vielen Einrichtungen rund um die Welt live erlebt. Wenn ich irgendetwas dabei gelernt habe, dann dass die sogenannten Elite-Unis genauso einen Anteil an unbrauchbaren Deppen ausstossen wie die schnödeste staatliche Uni. Und ich hatte tolle Mitarbeiter aus Oxford, dem MIT oder der ETH aber eben auch aus völlig unbedeutenden staatlichen Unis in England oder Deutschland. Eins ist sicher: Nur weil Elite draufsteht, kommt noch lange keine Elite heraus.
Interessanterweise gilt das auch für Deutschland. Die angebliche Eliteausbildung an den bayrischen Schulen schlägt sich nach meinen Erfahrungen nicht in einem höheren Anteil erfolgreicher bayrischer Studenten oder Mitarbeiter nieder. Ich halte Bildung für sehr wichtig. Sie schafft eine gute Basis. Aber am Ende des Tages muss man selbst dann etwas daraus machen. Und das kann man offenbar nicht lehren. Das steckt in dir selbst drin Und zwar genauso oft in einem armen Schüler in Bremen wie in einem mehr geforderten in Bayern.
Das fasst ein in der Tat existentes Problem zusammen. Nach meiner persönlichen Erfahrung hat die niedrige Quote von "Startups" mit einer Börsenbewertung von unter 1 Mrd US$ aber absolut nichts mit der Ausbildung zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit den Finanzierungsmöglichkeiten. Ich finde, die Gründerkultur in Frankreich, Skandinavien oder Deutschland ist inzwischen sehr vergleichbar mit der in England und (zumindest annähernd) der in den USA. Aber wenn du den zweiten oder dritten Schritt tun willst und dafür wirklich viel Kapital benötigst, wird das Röckchen hierzulande oft sehr kurz. Deswegen finden zum Teil Gründungen auch gleich in den USA statt oder man zieht mit der Unternehmenszentrale dann im Bedarfsfall einfach dahin, wo das Geld sitzt (hab ich selbst auch so gemacht), bzw. schliesst dich mit einem bereits dort Sitzenden zusammen. Und voila, hast du ein weiteres hoch bewertetes Unternehmen im Silicon Valley.
Der Zugang zu den Kapitalmärkten ist für kleinere Unternehmen in Europa schwer bis unmöglich. Das ist aus meiner Sicht insgesamt auch ein großes Problem für die entsprechenden Wirtschaftsräume.
Achgut hat dankenswerter Weise einen Brief von Mr. Trump an Mrs. Pelosi veröffentlicht. Den solltest du dir mal durchlesen.
Ich habe viele Jahre in englisch-sprachigen Ländern gelebt und gearbeitet und drei Jahre davon in England. Ich hatte immer den Eindruck, dass dort die Presse wesentlich unabhängiger ist, als in Europa und speziell in Deutschland. Allerdings ist der Vormarsch der Linken leider auch in diesen Ländern festzustellen. Du bist ja auch viel in der Welt herumgekommen, jedenfalls entnehme ich das deinen Darstellungen. Vielleicht solltest du doch mal Herrn Trump ohne die Brille der deutschen Pressemedien betrachten.
Ich schätze an Mr. Trump dass er es sich nicht nehmen lässt auf dieses diplomatische Gequatsche und das Ludwig XIV artige Antichambrieren, welches, allgemein akzeptiert, gerade bei Politikern üblich ist, zu verzichten und Klartext redet.
Manchmal auch Unsinn, aber das kommt eben davon, wenn man seine Reden nicht durch den Filter der Diplomatie quetschen muss. Natürlich hat er Fehler gemacht, aber das passiert jedem von uns. Aber er hat stets eine Linie verfolgt:
America first und das stünde den deutschen Politikern auch nicht schlecht zu Gesicht.
Ich habe Deutschland verlassen, weil ich es nicht mit ansehen kann, wie ein an sich schönes, ja, wunderschönes und auch erfolgreiches Land sich selbst derart in den Abgrund wirtschaften kann.
Meine Frau und ich, wir verbringen oft einige Wochen in Deutschland. Anfang des Jahres waren wir auf Rügen, und dann zwei Mal in meiner Geburtsstadt Lüneburg. Dieses Deutschland! Es ist ein wirklich schönes Land. Warum wird dieses Land so leichtfertig unguten Mächten überlassen? Ich habe oft den Eindruck, dass es nicht die DDR war, welche sich der Bundesrepublik angeschlossen hat, sondern dass es eher umgekehrt war.
Allerdings begreife ich langsam immer besser, wie es damals 1933 zu dieser Katastrophe hat kommen können.
Ich schreibe das nur, damit du verstehst, warum ich in Europa, speziell jedoch in Deutschland kein Geld investieren möchte. Es hat auch etwas mit Emotionen zu tun.