Da weiter oben nach der "Verkaufsstrategie" gefragt wurde möchte ich hier kurz dazu meine Gedanken beschreiben.
Gekauft habe ich KHC nachdem ich von der Dividendenkürzung mitbekommen habe im Februar, den Kauf durchgeführt habe ich dann etwa ein Monat später irgendwann Mitte März.
KHC ist ein Kandidat für das Langfristdepot. Die vorherige Entwicklung von etwa 90 USD auf etwa ein Drittel habe ich nicht mitgemacht. Das war die Zeit vor meinem Kauf. Natürlich weiß ich auch nicht, ob ich am Tiefpunkt eingestiegen bin.
Ich sehe da mehrere Unsicherheiten:
- Die Fusion von Kraft und Heinz, ich denke im Jahr 2013? wurde offenbar nicht ordentlich verdaut. Die Kosten der Zusammenlegung hat man danach dem Unternehmen selbst umgehängt (in der Manier von "Heuschrecken", wie man in links gesinnten Kreisen dazu sagen würde, das aber nur so am Rande :-)). Gleichzeitig hat man die Kosten versucht durch drastische Einsparungen am Personal zu senken, ich glaube hier die Zahl "ein Drittel" im Kopf zu haben. Die jetzige Situation ist wohl ein Resultat auch dieser vorangegangenen Ereignisse.
- Das Thema der Bilanzen bzw. Unternehmenszahlen und die in dem Bereich aufgekommene Verspätung. Wer weiß was da noch an die Öffentlichkeit gelangt wenn die Zahlen dann bereit stehen. Was tatsächlich dahinter steckt, ja vielleicht bis jetzt sogar verborgen bleibt, das wissen wohl nur die Kenner und Insider des Ladens.
- Und der meiner Meinung nach maßgeblichste Punkt für die Entwicklung eines Investments: Niemand kann die Zukunft vorhersagen. Ausnahmslos.
Ich kann dazu nur beurteilen was ganz augenscheinlich in der Vergangenheit und bis jetzt vom Unternehmen bewerkstelligt wurde. Sie fertigen Nahrungsmittel, also Konsumgüter für den Endkonsumenten. Ich kann mir dabei durchaus vorstellen, dass diese in der einen oder anderen Form auch in Zukunft noch Anklang finden. Sie stehen in den Supermärkten, bei aufmerksamen Einkäufen sieht man: Sie werden von den Leuten dort gekauft. Es sind Produkte des täglichen Bedarfs. Und damit wären wir bei Blooms ursprünglicher Intention, die sich durch sein Buch wie ein roter Faden zieht 
Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob ich nach der Rallye bergabwärts - wie KHC sie vorgelegt hat - mit meinem Einstieg den Tiefpunkt erreicht habe - vielleicht landen sie überhaupt in der Pleite.
Jedenfalls ist festgelegt was zu tun ist. Dem ist so:
Ab März 2021: Reevaluation der Position.
Bis März 2021:
Verkaufsregel:
Verkauf dann, wenn die unmittelbare Pleite von KHC bevor steht und unausweichlich scheint.
Ziel:
Vermeidung des wertlosen Ausbuchens der Position aus dem Depot durch den Broker.
Begründung:
Das wertlose Ausbuchen bringt diverse Implikationen mit sich. Diese erschweren es (verunmöglichen es), den Verlust steuerlich geltend zu machen. Behandelt wird das Thema in den Einkommensteuerrichtlinien 2000, weiter klingelt es in meinem Kopf zum Thema Judikatur, wenn ich jetzt so daran denke (letzte Recherche dazu: Sommer 2017). Diese möglicherweise relevante Problematik möchte ich umschiffen.
Begründung - die Erläuterungen dazu:
Die von mir veranlasste Glattstellung bringt mit sich, an
Nachteilen:
Vorteilen:
- Womöglich bekomme ich ein paar Cent je Aktie und der Verkaufserlös übersteigt die Kommission des Brokers. Damit bleibt nominell mehr über als bei einer wertlosen Ausbuchung.
- Der so generierte Verlust (Differenz zwischen Kaufpreis und Verkaufserlös) ist zweifelsfrei steuerlich verwertbar und kommt damit für einen Verlustausgleich in Frage. Den Verlust kann ich so zB den Dividendeneinnahmen anderer Unternehmen sowie Fonds-Ausschüttungen gegenrechnen, um für diese Dividenden keine Steuer mehr an mein Finanzamt zu zahlen (bzw. um mir die von einer inländischen Bank bereits vorher automatisch einbehaltene Steuer zurück zu erstatten zu lassen vom Finanzamt). Hinweis: Rechtslage in Österreich.
Zusatz zum Reglerwerk:
Bis zur Fertigstellung der Reevaluation gilt nach März 2021 - wenn relevant - übergangsweise die oben beschriebene Verkaufsregelung weiter.
Insofern ist klar geregelt was zu tun ist.
Die Position braucht überhaupt erst im Frühjahr 2021 wieder näher betrachtet zu werden.
Und bis dahin reicht ein zeitlich unkritischer Grobüberblick (den würde man anhand von Überschriften in den Threads hier oder in den Medien mitbekommen): Es gilt zu erkennen, wenn KHC in die Gruppe der
penny stocks aufgenommen wurde. Der Rest wiederum ist schon nicht relevant.