(02.12.2019, 12:54)Kaietan schrieb: [ -> ]Das sehe ich ganz genau so. Dass man in der Regel besser fährt, wenn man sich vorab einen Plan gemacht hat, das gilt aber natürlich ganz generell und für die meisten Bereiche des Lebens!
Wirklich interessant ist auch der Aspekt der Zeit im Bezug auf die eigene Strategie. Darüber mache ich mir aktuell viele Gedanken. Soll das, was ich in den letzten 30 Jahren an Strategien verfeinert habe, nach dem kompletten Austritt aus dem Heer der arbeitenden Bevölkerung weitergeführt werden, oder stelle ich dann um, da zumindest der Zustrom an Investitionskapital sich deutlich abschwächen wird und die Ziele sich naturgemäss damit auch ein wenig ändern?
Mein Vater hatte diesbezüglich übrigens einen sehr klaren Ansatz. Der lautete sinngemäß "Mein Depot wird mich überdauern. Vielleicht muss ich mir mal hier und da mal etwas abzwacken, aber es ist so aufgestellt und ich handle so, als ob die nächste Generation es genau so weiter führt." Sprich: Ett blievt allet wie ett iss! Diese Idee und Haltung gefällt mir sehr, auch wenn sie von jemandem aus einer Generation vertreten wurde, die allein durch die Rente sicherlich deutlich reicher versorgt war als wir es je sein werden.
Da hat dein Vater etwas sehr richtiges gesagt.
Ich weiß auch, dass jede Anlage, die hinzukommt, --- auch das Schmu Geld --- meinen Erben zugute kommt. Das ließe sich nur vermeiden, wenn man das eigene Sterbedatum wüsste und wer will das schon wissen?
Das ist ja auch mein eigentliches Problem. Wenn ich neu investiere, und diese Investition generiert Gewinn, ich könnte mit dem Mehr an Gewinn nichts anfangen. Ich könnte einfach nicht mehr Geld pro Monat ausgeben. Schon jetzt muss ich zwei Drittel meines Einkommens neu anlegen, weil einfach so, auf dem Konto herumliegen lassen das will ich auch nicht. Meiner Frau und mir fehlt es einfach an Zeit.
Nein nicht weil wir alt sind, alt sein das ist relativ, sondern weil wir beide, Nachkriegskinder, es einfach nicht schaffen, über unseren Schatten zu springen und über unsere Verhältnisse zu leben.
Ich kann es nicht anders darstellen, aber meine Strategie, die ja eigentlich von vielen erfolgreichen Investoren propagiert wird, funktioniert langfristig dermaßen gut, dass mir Angst und Bange wird. Ich selbst habe das so nicht erwartet.
Wir zahlen keine Mieten, obwohl wir zwei Häuser besitzen (bald drei). Wir zahlen keine Tilgung, weil wir einfach keinerlei Schulden und Kredite haben. Wir vermieten keines dieser Häuser, sondern besuchen sie im Turnus. Wir haben einen Wagen und da wir, meine Frau und ich, stets zusammen hocken, brauchen wir auch nur einen. Ich hatte schon daran gedacht mir ein Tesla Model 3 zu kaufen, just for fun, aber wie sollten wir dann fahren? Hintereinander?
Diamanten braucht meine Frau nicht, sie ist schön genug. Dennoch..., es ist schön, so zu leben, weil 90% der Probleme im Leben auf Mangel an Geld zurückzuführen sind.