F.I.A.S.C.O.
03.03.2019, 16:00
Value oder Growth. In der Welt der Börse sind dies die 2 traditionellen Denkschulen, um die richtige Aktien zu finden.
Growth-Anleger gelten als Optimisten, die auf die grosse Zukunft eines Unternehmens setzen. Dafür kaufen sie auch teure Titel.
Dagegen sehen sich die Value-Investoren als Schnäppchenjäger. Für sie sind Wachstumsaktien überteuert - günstige Unternehmen werden ihrer Meinung nach überstehen.
Auch ich gehöre zu den Value-Jünger....
Studien bestätigen auch, dass Value-Aktien eine Ueberperformance zum Marktindex erzielen. Das gilt auch, wenn man relative einfache Bewertungskriterien wie Kurs-Buch-Verhältnis anwendet.
Aber:
Ich war kürzlich an einer Vorlesung von Francesco Reggiani, Prof an der Uni Zürich. Er meint, dass Anleger haben oft falsche Vorstellungen vom Potenzial von Value-Aktien. Seine Forschung zeige, (u.a. hier: https://www.business.uzh.ch/en/research/...earch.html) dass solche Titel unterbewertet aussehen können, auch wenn sie es nicht sind.
Doch warum sind dann manche Titel günstiger als andere, und warum können sie eine höhere Performance erreichen ?
Laut Prof Reggiani müssen Value-Anleger eine bittere Wahrheit erkennen: Unternehmen haben ein niedriges Preis-Buch-Verhältnis, weil sie mit hohem Risiko behaftet sind.
Das beudeutet:
Value-Anleger werden nicht dafür entschädigt, dass sie ein günstig bewertetes Unternehmen gefunden haben.
Sondern dass sie besonders viel Unsicherheit auf sich nehmen .
Eine Value-Aktie kann ein Titel mit hohem Wachstum und hohem Risiko sein. Das mag für für Value-Anleger wie mich nicht intuitiv sein. Denn das Etikett Value sagt ja gerade sas Gegenteil....
In seinem Vortrag erläuterte der Prof. dass er und sein Team Aktien nach 2 Bewertungsgrössen kategorisieren:
den Verhätlnissen von Kurs zu Gewinn KGV (oder neudeutsch: P/E) und Kurs zu Buchwert KBV (resp. P/B). Laut Reggiani können die 2 Bewertungsmasse zusammen mehr Aufschluss geben über die Aussichten für eine AKtie als ein Mass allein.
KGV:
es wird, zumindest in der Theorie, von Wachstumsaussichten (höheres KGV) und der Unsicherheit über das Wachstum (niedriges KGV) bestimmt.
Ein geringes KGV kann also darauf hinweisen, dass entweder das erwartete Wachsdtum niedrig ist oder dass man zwar vile Wachstum im Durchschnitt erwartet, das aber mit viel Unsicherheit behaftet ist.
Um dies zu identifizieren, nimmt das Team das:
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) in ihre Betrachtung auf. Sie gehen davon aus, dass ein höheres KBV für ein bestimmtes KGV signalisiert, dass ein Unternehmen Wachstumschancen zugeschrieben werden, die aber mit einem höheren Risiko behaftet sind.
Das KBV kan dabei als eine Funktion der EK-Rendite und des KGV betrachtet werden.
Je kleiner die EK-Rendite, desto geringer das KBV. Der Prof und sein Team postulieren, dass die geringere EK-Rendite, also relativ hohe Aufwendungen, mit einem künftigen höheren Risiko zusammenhängt.
KBV und KGV können daher zusammen mehr zeigen als ein Wert allein.
Das KBV zeigt für ein gegebenes KGV mehr Wachstumschancen und mehr Risiko
Wie wir alle hier im Board wissen, zeigt sich, dass Aktien mit einem günstigen KGV eine höhere Performance erzielen...
Aber:
das KBV ist teilweise noch wichtiger:
ein teures KGV zusammen mit einem teuren KBV zeigte laut Studien vom Prof die niedrigste PErformance.
Wer hingegen nach dem Gewinnverhältnis teure, aber gemäss Buchwert günstige Titel kaufe, konnte deutlich höhere Kursgewinne einsteichen.
Gemäss KGV günstige Aktien zeigten ein schwächeres Gewinnwachstum. Ein geringes KBV zeigte dagegen für ein gegebenes KGV an, dass das Wachstum höher ausfällt. Das KBV zeigt zusätzlich an, dass die Unsicherheit über den Gewinn wächst.
Value-Anleger wie ich sollten sich also bewusst sein, warum Titel günstig sind. Günstige Bewertungsmasse sind meist keine Anzeige von Schnäppchen. Wer das denkt, dem drohen böse Ueberraschungen...
Wenn also Bewertungskennzahlen keine Schnäppchen anzeigen, dann müssen sich Kombinationen aus KGV und KBV aus dem erw. Gewinn und der damit verbundenen Unsicherheit ergeben.
Bewertungskennzahlen kombinieren - Platz 1-3
Platz 1:
Hohes KGV und niedriges KBV:
eine hohe KGV zeigt, dass die Wachstumserwartungen ggüber der Unsicherheit rel. hoch sind. Das geringe KBV könnte implizieren, dass Ausgaben für künftiges Wachstum getätigt werden.
Empirisch zeigten solche Unternehmen das höchste Gewinnwachstum wie auch die höchste Streuung an Gewinnen. Sie lieferten die höchste Performance für Anleger
Platz 2:
niedriges KGV und niedriges KBV:
ein geringes KGV heisst, dass das erw. Gewinnwachstum ggüber der verlangten Rendite gering ist. D.h.: Wachstum ist gering im Vergleich zur Unsicherheit. Ein geringes KBV für ein best. KGV bedeutet, dass die EK-Rendite kleiner ausfällt. Das könnte bedeuten, dass Investitionen als Aufwendungen verbucht wurden, die aber vielleicht in der Zukunft für Wachstum sorgen.
Empirisch sorgte die Unsicherheit für eine Renditeprämie.
Platz 3:
hohes KGV und hohes KBV:
erscheint eine Akte auf beiden Dimensionen teuer, erwarten Anlgeger ein hohes Wachstum mit wenig Unsicherheit.
Die Gewinne sind schon gross ggüber dem Buchwert.
Solche Aktien hinken dem Markt eher hinterher, da das Wachstum schon im Kurs reflektiert ist.
Growth-Anleger gelten als Optimisten, die auf die grosse Zukunft eines Unternehmens setzen. Dafür kaufen sie auch teure Titel.
Dagegen sehen sich die Value-Investoren als Schnäppchenjäger. Für sie sind Wachstumsaktien überteuert - günstige Unternehmen werden ihrer Meinung nach überstehen.
Auch ich gehöre zu den Value-Jünger....
Studien bestätigen auch, dass Value-Aktien eine Ueberperformance zum Marktindex erzielen. Das gilt auch, wenn man relative einfache Bewertungskriterien wie Kurs-Buch-Verhältnis anwendet.
Aber:
Ich war kürzlich an einer Vorlesung von Francesco Reggiani, Prof an der Uni Zürich. Er meint, dass Anleger haben oft falsche Vorstellungen vom Potenzial von Value-Aktien. Seine Forschung zeige, (u.a. hier: https://www.business.uzh.ch/en/research/...earch.html) dass solche Titel unterbewertet aussehen können, auch wenn sie es nicht sind.
Doch warum sind dann manche Titel günstiger als andere, und warum können sie eine höhere Performance erreichen ?
Laut Prof Reggiani müssen Value-Anleger eine bittere Wahrheit erkennen: Unternehmen haben ein niedriges Preis-Buch-Verhältnis, weil sie mit hohem Risiko behaftet sind.
Das beudeutet:
Value-Anleger werden nicht dafür entschädigt, dass sie ein günstig bewertetes Unternehmen gefunden haben.
Sondern dass sie besonders viel Unsicherheit auf sich nehmen .
Eine Value-Aktie kann ein Titel mit hohem Wachstum und hohem Risiko sein. Das mag für für Value-Anleger wie mich nicht intuitiv sein. Denn das Etikett Value sagt ja gerade sas Gegenteil....
In seinem Vortrag erläuterte der Prof. dass er und sein Team Aktien nach 2 Bewertungsgrössen kategorisieren:
den Verhätlnissen von Kurs zu Gewinn KGV (oder neudeutsch: P/E) und Kurs zu Buchwert KBV (resp. P/B). Laut Reggiani können die 2 Bewertungsmasse zusammen mehr Aufschluss geben über die Aussichten für eine AKtie als ein Mass allein.
KGV:
es wird, zumindest in der Theorie, von Wachstumsaussichten (höheres KGV) und der Unsicherheit über das Wachstum (niedriges KGV) bestimmt.
Ein geringes KGV kann also darauf hinweisen, dass entweder das erwartete Wachsdtum niedrig ist oder dass man zwar vile Wachstum im Durchschnitt erwartet, das aber mit viel Unsicherheit behaftet ist.
Um dies zu identifizieren, nimmt das Team das:
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) in ihre Betrachtung auf. Sie gehen davon aus, dass ein höheres KBV für ein bestimmtes KGV signalisiert, dass ein Unternehmen Wachstumschancen zugeschrieben werden, die aber mit einem höheren Risiko behaftet sind.
Das KBV kan dabei als eine Funktion der EK-Rendite und des KGV betrachtet werden.
Je kleiner die EK-Rendite, desto geringer das KBV. Der Prof und sein Team postulieren, dass die geringere EK-Rendite, also relativ hohe Aufwendungen, mit einem künftigen höheren Risiko zusammenhängt.
KBV und KGV können daher zusammen mehr zeigen als ein Wert allein.
Das KBV zeigt für ein gegebenes KGV mehr Wachstumschancen und mehr Risiko
Wie wir alle hier im Board wissen, zeigt sich, dass Aktien mit einem günstigen KGV eine höhere Performance erzielen...
Aber:
das KBV ist teilweise noch wichtiger:
ein teures KGV zusammen mit einem teuren KBV zeigte laut Studien vom Prof die niedrigste PErformance.
Wer hingegen nach dem Gewinnverhältnis teure, aber gemäss Buchwert günstige Titel kaufe, konnte deutlich höhere Kursgewinne einsteichen.
Gemäss KGV günstige Aktien zeigten ein schwächeres Gewinnwachstum. Ein geringes KBV zeigte dagegen für ein gegebenes KGV an, dass das Wachstum höher ausfällt. Das KBV zeigt zusätzlich an, dass die Unsicherheit über den Gewinn wächst.
Value-Anleger wie ich sollten sich also bewusst sein, warum Titel günstig sind. Günstige Bewertungsmasse sind meist keine Anzeige von Schnäppchen. Wer das denkt, dem drohen böse Ueberraschungen...
Wenn also Bewertungskennzahlen keine Schnäppchen anzeigen, dann müssen sich Kombinationen aus KGV und KBV aus dem erw. Gewinn und der damit verbundenen Unsicherheit ergeben.
Bewertungskennzahlen kombinieren - Platz 1-3
Platz 1:
Hohes KGV und niedriges KBV:
eine hohe KGV zeigt, dass die Wachstumserwartungen ggüber der Unsicherheit rel. hoch sind. Das geringe KBV könnte implizieren, dass Ausgaben für künftiges Wachstum getätigt werden.
Empirisch zeigten solche Unternehmen das höchste Gewinnwachstum wie auch die höchste Streuung an Gewinnen. Sie lieferten die höchste Performance für Anleger
Platz 2:
niedriges KGV und niedriges KBV:
ein geringes KGV heisst, dass das erw. Gewinnwachstum ggüber der verlangten Rendite gering ist. D.h.: Wachstum ist gering im Vergleich zur Unsicherheit. Ein geringes KBV für ein best. KGV bedeutet, dass die EK-Rendite kleiner ausfällt. Das könnte bedeuten, dass Investitionen als Aufwendungen verbucht wurden, die aber vielleicht in der Zukunft für Wachstum sorgen.
Empirisch sorgte die Unsicherheit für eine Renditeprämie.
Platz 3:
hohes KGV und hohes KBV:
erscheint eine Akte auf beiden Dimensionen teuer, erwarten Anlgeger ein hohes Wachstum mit wenig Unsicherheit.
Die Gewinne sind schon gross ggüber dem Buchwert.
Solche Aktien hinken dem Markt eher hinterher, da das Wachstum schon im Kurs reflektiert ist.