23.07.2020, 08:48
(23.07.2020, 07:29)Kaietan schrieb: [ -> ]Wenn man ehrlich ist, hat sich doch eigentlich nichts wesentliches geändert. Die Schulden der Staaten waren vorher schon so hoch, dass sie nicht zurückgezahlt werden konnten, und jetzt sind sie eben nochmal höher. Das grundsätzliche Problem, das vor Corona bestand, existiert jetzt logischerweise immer noch. Ich sehe daher keinen Grund, mein Investitionsverhalten grundsätzlich anzupassen: Möglichst hoher Investitionsgrad, gut diversifizieren, Cash-Flow über Dividenden generieren.
Wenn man unterstellt, dass Schulden, zumindest die aktuellen, aufgrund dieser Sachlage künftig unter Umständen weniger Relevanz haben, als in der Vergangenheit - hat das dann Auswirkungen auf eure Bereitschaft, persönlich auch eine höhere Verschuldung zum Beispiel für Investments einzugehen? Oder akzeptiert ihr inzwischen Investitionen in Unternehmen mit einem höheren Verschuldungsgrad?
Beides.
Geändert hat vor allem eines: die Zentralbanken haben ihre Macht an die Politiker abgegeben. Diese haben entdeckt dass sie sogar ohne selbst Schulden zu machen die Geldmenge erhöhen und ihren Kumpels helfen können: sie geben Garantien für Kredite ab. Dieses Instrument ist extrem mächtig und einmal in Gebrauch werden die Politiker das nicht mehr so schnell aufgeben.
Ausserdem gibt es jetzt Eurobonds. Nachdem diese jahrelang erfolgreich vor allem von Deutschland bekämpft wurden sind sie jetzt da und sie sind da um zu bleiben.
Die EU wird auch Steuern erheben, was ebenfalls ein Novum ist und ebenfalls geschaffen wurde um zu bleiben.