(09.05.2019, 21:42)Bucketeer schrieb: [ -> ]Zitat:Nur dass eine Firma mehr Steuern zahlen muss als sie verdient, das macht keinen Sinn und das bremst die Konjunktur. Die Firma wird pleite gehen oder die Geschäftstätigkeit gar nie aufnehmen.
ich weiß nicht wie das in der Schweiz ist, aber in Deutschland zahlt eine Firma die keinen Gewinn macht keine Gewinnsteuern. Im Gegenteil, eine evtl. gezahlte Umsatzsteuerdifferenz (Einkauf-USt > Verkauf-USt) wird sogar zurückerstattet.
Zwei Bemerkungen dazu: eine Firma die im Aufbau ist kann positiven Gewinn und negativen Cashflow ausweisen wenn sie wie üblich am Anfang viel investiert. Eine Firma mit negativem Gewinn und negativem Cashflow muss trotzdem Umsatzsteuer zahlen.
Vor allem der zweite Punkt verhindert dass Geschäftstätigkeiten entstehen die eine Gewinnspanne aufweisen die kleiner als die Umsatzsteuer ist.
(09.05.2019, 22:15)cubanpete schrieb: [ -> ] (09.05.2019, 21:42)Bucketeer schrieb: [ -> ]Zitat:Nur dass eine Firma mehr Steuern zahlen muss als sie verdient, das macht keinen Sinn und das bremst die Konjunktur. Die Firma wird pleite gehen oder die Geschäftstätigkeit gar nie aufnehmen.
ich weiß nicht wie das in der Schweiz ist, aber in Deutschland zahlt eine Firma die keinen Gewinn macht keine Gewinnsteuern. Im Gegenteil, eine evtl. gezahlte Umsatzsteuerdifferenz (Einkauf-USt > Verkauf-USt) wird sogar zurückerstattet.
Zwei Bemerkungen dazu: eine Firma die im Aufbau ist kann positiven Gewinn und negativen Cashflow ausweisen wenn sie wie üblich am Anfang viel investiert. Eine Firma mit negativem Gewinn und negativem Cashflow muss trotzdem Umsatzsteuer zahlen.
Vor allem der zweite Punkt verhindert dass Geschäftstätigkeiten entstehen die eine Gewinnspanne aufweisen die kleiner als die Umsatzsteuer ist.
Eine Firma die mehr investiert als sie erlöst bekommt vom Finanzamt Umsatzsteuer erstattet (in DE).
(09.05.2019, 21:42)Bucketeer schrieb: [ -> ]Im Gegenteil, eine evtl. gezahlte Umsatzsteuerdifferenz (Einkauf-USt > Verkauf-USt) wird sogar zurückerstattet.
Das gilt nur, wenn mehr eingekauft wurde als verkauft wurde. Prinzipiell bekommt die Firma die Vorsteuer immer erstattet und muss dann ggf. weniger Umsatzsteuer bezahlen.
(10.05.2019, 10:06)jf2 schrieb: [ -> ] (09.05.2019, 22:15)cubanpete schrieb: [ -> ] (09.05.2019, 21:42)Bucketeer schrieb: [ -> ]Zitat:Nur dass eine Firma mehr Steuern zahlen muss als sie verdient, das macht keinen Sinn und das bremst die Konjunktur. Die Firma wird pleite gehen oder die Geschäftstätigkeit gar nie aufnehmen.
ich weiß nicht wie das in der Schweiz ist, aber in Deutschland zahlt eine Firma die keinen Gewinn macht keine Gewinnsteuern. Im Gegenteil, eine evtl. gezahlte Umsatzsteuerdifferenz (Einkauf-USt > Verkauf-USt) wird sogar zurückerstattet.
Zwei Bemerkungen dazu: eine Firma die im Aufbau ist kann positiven Gewinn und negativen Cashflow ausweisen wenn sie wie üblich am Anfang viel investiert. Eine Firma mit negativem Gewinn und negativem Cashflow muss trotzdem Umsatzsteuer zahlen.
Vor allem der zweite Punkt verhindert dass Geschäftstätigkeiten entstehen die eine Gewinnspanne aufweisen die kleiner als die Umsatzsteuer ist.
Eine Firma die mehr investiert als sie erlöst bekommt vom Finanzamt Umsatzsteuer erstattet (in DE).
Das ist klar und wird ja auch von Betrügern missbraucht. Und wenn die Firma das Geld nicht für Waren sondern für Arbeit ausgibt so muss sie den Umsatz voll versteuern auch wenn der Mitarbeiter seinen Lohn ja auch nochmal versteuert und vor allem muss sie diese Steuer auch zahlen wenn sie nach Abzug der Löhne Verluste schreibt (oder Gewinne die kleiner sind als die Umsatzsteuer).
Nochmals die Differenz der beiden aktuellen Steuerarten zu einer allfälligen Cashflow Steuer:
- Gewinnsteuer: Investitionen werden sofort zu 100% abgezogen, werden sie veräussert werden sie wieder zu 100% besteuert. Bei der Gewinnsteuer hingegen wird oft mit Abschreibungen sogenanntes "Financial engineering" betrieben.
- Umsatzsteuer: Löhne können abgezogen werden und man zahlt nichts wenn man keine Gewinne schreibt. Verluste sollten allerdings auch nicht steuerlich belohnt werden sondern allenfalls an zukünftigen Gewinnen eine gewisse Zeit verrechnet werden können. Damit hätte man auf einen Schlag das Problem mit den Umsatzsteuer Karussell gelöst.
(11.05.2019, 08:12)cubanpete schrieb: [ -> ]Das ist klar und wird ja auch von Betrügern missbraucht.
Ja, jetzt hast du aber bei ner Csshflowsteuer, dass die nicht nur von Betrügern missbraucht wird sondern ganz klar auch von cleveren Unternehmen.
Umsatz lässt sich ganz schlecht in ein Niedrigsteuerland verschieben.
Aber Firmen wo nicht klar ist, wo der Umsatz gemacht wird schaffen es trotzdem.
(das betrifft im Hauptsächlichen Werbeumsatz von Internetfirmen)
Den free cash flow kannst du zwar in seiner Höhe kaum steuersparend beinflussen,
Dafür kannst du ihn 100% seiner Lokalität beeinflussen.
(11.05.2019, 08:38)Fundamentalist schrieb: [ -> ] (11.05.2019, 08:12)cubanpete schrieb: [ -> ]Das ist klar und wird ja auch von Betrügern missbraucht.
Ja, jetzt hast du aber bei ner Csshflowsteuer, dass die nicht nur von Betrügern missbraucht wird sondern ganz klar auch von cleveren Unternehmen.
Umsatz lässt sich ganz schlecht in ein Niedrigsteuerland verschieben.
Aber Firmen wo nicht klar ist, wo der Umsatz gemacht wird schaffen es trotzdem.
(das betrifft im Hauptsächlichen Werbeumsatz von Internetfirmen)
Den free cash flow kannst du zwar in seiner Höhe kaum steuersparend beinflussen,
Dafür kannst du 100% ihn seiner Lokalität beeinflussen.
Da hast Du natürlich Recht, aber das selbe gilt auch für die Gewinnsteuer.
.... spätestens bei internationalen Unternehmen wird es immer Möglichkeiten geben. Aber muss es denn auch vorher schon bei genügend krimineller Absicht so einfach sein??
(11.05.2019, 08:46)Mr. Passiv schrieb: [ -> ].... spätestens bei internationalen Unternehmen wird es immer Möglichkeiten geben. Aber muss es denn auch vorher schon bei genügend krimineller Absicht so einfach sein??
Solange es in der EU keine gemeinsame Steuerpolitik (Fiskalunion) gibt wird das so bleiben...
Alternative waere das Schaffen von zusaetzlichen Arbeitsplaetzen (Sonderkommission oder so) in Bruessel um die Karusellfahrten beim Internationalen Handel zu erschweren....dieses haette natuerlich den grandiosen Vorteil einen Haufen ehrenwerter Parteibuchtraeger mit EU-Arbeitsplaetzen zu versorgen
(11.05.2019, 08:45)cubanpete schrieb: [ -> ]Da hast Du natürlich Recht, aber das selbe gilt auch für die Gewinnsteuer.
Der Gewinn ist auch verschiebbar. Aber nur begrenzt.
Der free Cashflow ist ein rein rechnischer Wert der sich durch Nettokreditaufnahme(Nettotilgung) und Einahmen und Ausgaben ergibt.
Ich bring dir ein Extrembeispiel:
Ein Unternehmen produziert in Deutschland, verkauft aber fast nur in China und hat dort auch seinen Vertrieb sitzen.
Jetzt kannst du davon ausgehen, dass der Wirtschaftprüfer es nicht zulassen wird,
dass das Unternehmen seine Gewinne in China versteuert.
Du hast da als Unternehmen zwar etwas Handlungspielraum und kannst dann
das Delta, zwischen dem deutschen Verkausfpreis und dem Chinesischen Verkaufspreis abzueglich der Logistigkosten plus einer Durchschnittsmarge in China einordnen.
Beim Cashflow wäre das aber so,
dass du nur durch Darlehensaufnahme den kompletten free Cashflow plötzlich in China hast.
Der free Cashflow entsteht nämlich genau dort wo nicht die Nettofinazierung herkommt.
Kredite gehören zum financing cashflow, welcher wiederum nicht zum free cashflow gehört. Free cashflow besteht aus operating cashflow und investing cashflow. Besteuert werden sollte natürlich der free cashflow.
Der Gewinn ist übrigens vor allem ein rein rechnerischer Wert, und der wird ja heute besteuert.