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Normale Version: Interessante Hedge Fund Strategie: Lotto spielen
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Ein Australischer Hedge Fund hat sein Kapital inner kürzester Zeit vervielfacht. Der Fund suchte sich eine Lotterie mit positivem Erwartungswert aus. Dann wurden Helfer angestellt und Millionen von Lottoscheinen ausgefüllt mit dem Ziel sämtliche Kombinationen zu tippen. Das gelang nicht ganz, aus Zeitmangel schafften die Helfer nur 5 Millionen statt der geplanten 7 Millionen Scheine. Aber es hat geklappt und der Joker wurde geknackt.

Es gibt nur wenige Situationen in denen eine Lotterie einen positiven Erwartungswert hat. Ausserdem könnte es sein dass man den Jackpot teilen muss. Aber in diesem Fall hat es geklappt.

Der Aktienmarkt ist grundsätzlich ein Spiel mit positivem Erwartungswert; aber nur bei sehr wenig Aktien. Die weitaus häufigste Situation für eine Aktie ist dass sie komplett wertlos wird.  what

Es lohnt sich deshalb also wie beim Lotto möglichst viele Wetten einzugehen um dann die paar wenigen Gewinner auch wirklich dabei zu haben.

https://www.nzz.ch/finanzen/aktienstrate...ld.1488443
Genau da bin ich bei.
Ich bin selber mal gespannt was die nächsten 20 Jahre überlebt.
Wird es eine CHOW TAI FOOK dann wohl noch geben? Biggrin
Frage mich grade, was die wohl für Regulierungen bei solchen Fonds haben.
Stelle mir grade nen Anleger nach nem GJ vor, der Rechenschaft über die schlechte Performance möchte:
Wir haben Geld verloren, weil:
- wir Lotto mit ihrem Geld gespielt haben.
- die Chance lag bei ca. 1:7,05 Mio. Es gab aber auch 27 Mio. zu gewinnen. Zumindest solange sonst niemand gewinnt.
- Wir haben auch nur ca. 70 % (5/7) der Möglichkeiten abgedeckt.

Ob dann der Anleger in einem Umfeld solch geringer Regularien zum Vorderlader greifen darf?
Nein, die Strategie ist gut. Aber:

das Problem dürfte sein überhaupt eine solche Lotterie zu finden die sich lohnt. Weil wenn das mehr als einer tut so muss der Gewinn geteilt werden. Deshalb dürften nur Lotterien in Frage kommen bei denen man  nicht elektronisch wetten kann. Dann braucht man eine riesige Menge an Helfern, man hat ja nur wenig Zeit. Es darf auch keine Lotterie sein bei der es zu viele Möglichkeiten gibt. Wenn man über 50% schafft so ist das eigentlich schon gut, je grösser die Menge desto grösser die Chance auf Gewinn bei der positiven Erwartung.
... glaube dass wird doch nie etwas, da man nicht wissen kann, wie viele andere Gewinner es geben wird. Da retten auch die Unmengen an 5..4.. und 3 Richtigen.

Es hat schon seinen Grund, warum Lotterien nie pleite gehen.
Meine mal gelesen zu haben, dass 17 Hundertirgendwas in Genua mal eine gesprengt wurde.. da war die Wahrscheinlichkeitsrechnung noch nicht so weit :-)
(25.06.2019, 23:53)cubanpete schrieb: [ -> ]Der Aktienmarkt ist grundsätzlich ein Spiel mit positivem Erwartungswert; aber nur bei sehr wenig Aktien. Die weitaus häufigste Situation für eine Aktie ist dass sie komplett wertlos wird.  what

Es lohnt sich deshalb also wie beim Lotto möglichst viele Wetten einzugehen um dann die paar wenigen Gewinner auch wirklich dabei zu haben.

An diesem bescheuerten Analogieschluss sieht man, dass der Autor des Artikels keine Ahnung von Statistik hat.
An diesem bescheuerten Analogieschluss sieht man, dass der Autor des Artikels keine Ahnung von Statistik hat.

Hallo?? Natürlich haben alle Schreiberlinge dieser Welt Ahnung von allem. Sonst würden sie ja nicht darüber schreiben :-)

Wenn dieser brillante Schreiberling Bruchstücke seines umfassenden Statistikwissens stark vereinfacht, damit auch die Klapskallis unter den Lesern folgen können, so ist es doch bestimmt arg unfair von dir, ihm dies auch noch vorzuwerfen :-)
(26.06.2019, 08:33)Guhu schrieb: [ -> ]An diesem bescheuerten Analogieschluss sieht man, dass der Autor des Artikels keine Ahnung von Statistik hat.

Ist das so?
In 2002 sind alleine in Deutschland 32.000 Firmen pleite gegangen, dass sind fast so viele wie heute weltweit an der Börse gehandelt werden.
Das soll nur mal für eine Größenordnung dienen. Ist schon klar das es zum großen Teil keine AGs waren und auch kleine Firmen waren.

Ohne die Zahl zu kennen, und ich wüsste auch nicht das es jemals untersucht wurde, würde ich vermuten das bis heute deutlich >95% aller Unternehmen pleite gegangen sind die je an einer Börse gehandelt wurden.
Die meisten AGs werden gegründet und gehen pleite ohne das wir sie jemals wahrgenommen haben.

Womit hat der Autor dann unrecht?
Der ganze Artikel strotzt nur so von Ungenauigkeiten bzw. Falschheiten. Und da geht es nicht um Simplifizierungen für das Publikum, sondern eben um falsche Darstellungen.

Der Erwartungswert ist immer die Summe der möglichen Ausgänge multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit für dessen Eintritt.

Und dann ist es Mumpitz, zu meinen, es ist besser, viele Aktien zu besitzen als wenige, auch wenn die meisten langfristig gen 0 streben. Das hängt eben ganz von den Wahrscheinlichkeiten und möglichen Endständen der Aktienwerte ab.

Und beim Lotto hat man eine ganz andere Wahrscheinlichkeit, da kann man ja alles berechnen.

Beim Lotto ändert sich nicht der Erwartungswert bei vielen Einsätzen (in Bezug auf den Einsatz), sondern lediglich die Varianz möglicher Ereignisse.

Will heißen: wenn ich alle möglichen Ergebnisse ankreuze und abgebe, dann ist mein Gewinn/Verlust sicher, wenn ich weniger ausfülle, dann habe ich ggf. weniger Gewinn oder mehr, aber im Mittel ("der Erwartungswert") ist gleich.

Ich werde das hier aber nicht weiter ausführen.
(26.06.2019, 17:59)Guhu schrieb: [ -> ]Der ganze Artikel strotzt nur so von Ungenauigkeiten bzw. Falschheiten. Und da geht es nicht um Simplifizierungen für das Publikum, sondern eben um falsche Darstellungen.

Der Erwartungswert ist immer die Summe der möglichen Ausgänge multipliziert mit der Wahrscheinlichkeit für dessen Eintritt.

Und dann ist es Mumpitz, zu meinen, es ist besser, viele Aktien zu besitzen als wenige, auch wenn die meisten langfristig gen 0 streben. Das hängt eben ganz von den Wahrscheinlichkeiten und möglichen Endständen der Aktienwerte ab.

Und beim Lotto hat man eine ganz andere Wahrscheinlichkeit, da kann man ja alles berechnen.

Beim Lotto ändert sich nicht der Erwartungswert bei vielen Einsätzen (in Bezug auf den Einsatz), sondern lediglich die Varianz möglicher Ereignisse.

Will heißen: wenn ich alle möglichen Ergebnisse ankreuze und abgebe, dann ist mein Gewinn/Verlust sicher, wenn ich weniger ausfülle, dann habe ich ggf. weniger Gewinn oder mehr, aber im Mittel ("der Erwartungswert") ist gleich.

Ich werde das hier aber nicht weiter ausführen.


Statistisch gesehen spielt es tatsächlich keine Rolle ob ich bei einer positiven Erwartungswert einen oder alle Kombinationen spiele. Das Problem ist mal wieder der Tod: ich habe nur eine endliche Zeit zur Verfügung.

Ich lese normalerweise die Autoren der NZZ gerne. Wenn Du Fehler in der Statistik findest wäre es vielleicht gut Du würdest sie hier genau bezeichnen, die Fehler und Ungenauigkeiten meine ich. Oder vielleicht sogar einen Kommentar bei der NZZ hinterlegen.
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