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Normale Version: long puts auf US Anleihen nach Nassim Taleb
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Ventura

Hallo,

habe mich in die Strategie von N.T. eingelesen. 
Bis auf ein Buch von ihm, habe ich alles konsumiert.
Gute Lektüre, nicht nur für das Traden.
In den Büchern macht er fast keine Angaben zu seiner Strategie.
Seine Erfolge beruhen auf einem recht unspektakulären Ansatz.
Ursprünglich hat er lediglich US - Anleihen (Notes, Treasuries) gehandelt.
Nur wenn er Geld übrig hatte, hat er es in long puts far otm gesteckt mit einer Laufzeit von mindestens 6 Monaten.
Das hat er immer wiederholt. Er hat selbst den Wert der Optionen berechnet und sein Limit rein gestellt, oft hat es Wochen gedauert, bis er den fill hatte.
Erinnert mich an die "Airbag - Strategie" vom "Optionsuniversum".
Sein Credo ist, niemals Optionen zu schreiben!
In einem Video erklärt er, dass vor 2000 keine Liqidität in equities vorhanden war.
Deswegen hat er vorher nur long puts auf US Anleihen gekauft.
Er hat in 1987 40 Mio. gemacht, dann war er 1997 dabei und in 2000 und 2008.
In 2008 dagegen hatte er auch long puts auf verschiedenste equities.
Irgendwann werden die Anleihen zurück kommen?
Hat jemand Erfahrungen in diesem Bereich.
Gibt es Literatur zu diesem Thema?
Wie bläst sich ein far otm long put im ZN etc. auf?
Danke!
Ich glaube ja das Bonds kurzfristig steigen können (Flucht aus Aktien in Bonds in Krisensituationen) aber kurzfristig weit fallen (falls Du mit deep OTM weit weg vom Kurs meinst) können Bonds IMHO eher nicht, am ehesten noch bei FED-Entscheidungen aber die werden meist mittelfristig eingepreist weil die FED die Märkte ja auf ihre Entscheidungen durch permanentes Wording vorbereitet. Von daher sehe ich nicht das man mit Long OTM Put viel verdienen kann, ich hab das aber jetzt nicht überprüft sondern nur mal meine Gedanken dazu niedergeschrieben.
(06.08.2019, 21:10)jf2 schrieb: [ -> ]Ich glaube ja das Bonds kurzfristig steigen können (Flucht aus Aktien in Bonds in Krisensituationen) aber kurzfristig weit fallen (falls Du mit deep OTM weit weg vom Kurs meinst) können Bonds IMHO eher nicht, am ehesten noch bei FED-Entscheidungen aber die werden meist mittelfristig eingepreist weil die FED die Märkte ja auf ihre Entscheidungen durch permanentes Wording vorbereitet. Von daher sehe ich nicht das man mit Long OTM Put viel verdienen kann, ich hab das aber jetzt nicht überprüft sondern nur mal meine Gedanken dazu niedergeschrieben.

....in etwa das Ergebnis, welches im Web auch angeführt wird - gegen NT; seine Aussage stammt wohl aus 2010 Wonder

Ventura

(06.08.2019, 21:49)bimbes schrieb: [ -> ]....in etwa das Ergebnis, welches im Web auch angeführt wird - gegen NT; seine Aussage stammt wohl aus 2010 Wonder


Dank Euch erstmal für die Antworten.

Denke "kurzfristig" ist relativ? Ich habe mir einige Charts angeschaut, da gab es innerhalb von z.B. 9 Tagen einen 10% draw down bei den Anleihen zu sehen.Deswegen auch mindestens 6 Monate
Laufzeit. Er hat das Zeug gesammelt (wie Altpapier), regelmäßig, wenn die Vola am Boden lag und er nur Cents ausgeben musste? Er hat sich i.d.R. 20% vom Preis entfernt eingekauft.
Die Frage ist nun, wie bläst sich so eine Option auf, wenn die Anleihen um 10% zurück kommen?
Ich bin gestern in fast ITM ES Optionen rein, Laufzeit September, haben sich bei 3% draw down im ES verdoppelt.Die Laufzeit scheint dabei sekundär zu sein, wenn die IV explodiert?
Längere Laufzeiten haben sich ähnlich verhalten.War ein teures Vergnügen (Einkauf), hat sich aber gelohnt.
Voelleicht hilft dir hier die Kennzahl (Greeks) Vega.

Vega misst die Sensitivität deiner Option bzgl Volatilität.
Sie zeigt dir zB um vieviel sich der Optionspreis in Dollar verteuert, wenn (alle andren Faktoren gleichbleibend) sich die Vola um 1% erhöht.

Je länger die Laufzeit umso höher ist Vega.

Ventura

(06.08.2019, 23:05)StockBayer schrieb: [ -> ]Voelleicht hilft dir hier die Kennzahl (Greeks) Vega.

Vega misst die Sensitivität deiner Option bzgl Volatilität.
Sie zeigt dir zB um vieviel sich der Optionspreis in Dollar verteuert, wenn (alle andren Faktoren gleichbleibend) sich die Vola um 1% erhöht.

Je länger die Laufzeit umso höher ist Vega.

Ok. Muss ich mal sehen?

Ventura

Heute bei
Gabor Steingart

Chinas Staatschef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump duellieren sich. Was mit der Zollpolitik begann, greift nun auf die Währungspolitik über. Die Welt der Ökonomen ist in Erregung vereint. Neil Shearing, Chefökonom des Analysehauses Capital Economics, prophezeit Apokalyptisches:

Womöglich werden wir Zeugen vom Ende der Globalisierung.“
Die Abwertung des Yuan gegenüber dem Dollar, mit dem die gestiegenen US-Zölle auf chinesische Waren kompensiert werden sollen, war womöglich nur ein Zwischenschritt zur nächsten Eskalation. Stephen Roach von der Universität Yale sagt:

Man sollte die Option Staatsanleihen nicht ausschließen.“

D.h. die Zinsen müssten steigen.
Erst danach crashen die Anleihen.
Fraglich ob die Anleihen in heutigen Zeiten der Notenbank-Planpolitik (ich als gelerneter DDR-Bürger darf sowas sagen Irony) wirklich crashen. Die FED könnte auch einfach $ drucken (= die von China veräußerten Anleihen einfach kaufen, 1,1 Billionen $ fallen in deren Billanz doch kaum noch auf  Smile).
(07.08.2019, 09:09)Ventura schrieb: [ -> ]D.h. die Zinsen müssten steigen.
Erst danach crashen die Anleihen.
Und davor müsste eigentlich erst die Inflation ansteigen  Wonder

Die Währungsabwertung der Chinesen wirkt da auch entgegen....

Woher könnte Inflation kommen wenn der Dollar weiter so stark ist? Wie könnte es Trump schaffen den Importen Einhalt zu gebieten. Und dann ist da ja immer noch der Kapitalmarkt. Solange die Welt in den USA investiert bleibt der Dollar stark. D.h. man müsste den Kapitalmarkt gezielt schädigen und das will ja keiner, zuletzt Donald Trump.

Dr. H.W. Sinn sagt, auch die EZB würde absichtlich hier die Zinsen drücken um den Dollar zu stärken (durch Kapitalanlage in den USA). Also jeder (bis auf die USA) will einen starken Dollar. 

Und dies hieße erst fallender Dollar, dann steigende Inflation, dann steigende Zinsen und dann Crash der Anleihen... kann mir noch jemand folgen?  Biggrin
Das könnte natürlich alles ändern (Zinsen+Inflation steigen lassen):


Zitat:8. August 2019, 19:46 Uhr

Wechselkurs
US-Politiker planen eine Revolution des globalen Finanzsystems

... inzwischen wollen diverse Politiker der beiden großen Parteien, dass die USA ihre Währung aktiv schwächen.

...

Noch weiter gehen wollen Warrens Senatorenkollegen Tammy Baldwin und Josh Hawley. Sie haben einen parteiübergreifenden Gesetzentwurf ausgearbeitet, der die Fed verpflichten würde, das Defizit in der US-Leistungsbilanz, die breiteste Gegenüberstellung aller Waren-, Dienstleistungs- und Vermögensgeschäfte mit dem Ausland, binnen fünf Jahren zu beseitigen. Geschehen soll das über eine "Marktzugangsabgabe", die der Republikaner Hawley und die Demokratin Baldwin allen ausländischen Finanzhäusern, Firmen, Bürgern und Staaten in Rechnung stellen wollen, die in den USA Aktien, Anleihen, Immobilien und andere Vermögenswerte erwerben. Die Idee: Werden Kapitalanlagen teurer, gehen nicht nur die Wertpapierkäufe zurück, vielmehr sinkt auch die Nachfrage nach Dollars, die für den Erwerb dieser Papiere benötigt werden. Im Ergebnis verlöre die US-Währung dauerhaft an Wert.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/u...-1.4555890


Der Kapitalabfluss würde den Aktienmarkt (vermutlich) stark schwächen, zumindest vorübergehend.  Das Gedankenexperiment zeigt auch die in sich widersprüchliche Forderung von Trump, steigende Aktienkurse und gleichzeitig eine ausgeglichene Handelsbilanz haben zu wollen... und dass das Vorgehen per Zölle zum Scheitern verurteilt ist. Aber noch ist da das letzte Wort noch nicht gesprochen. Dem Aktienmarkt in der Priorität nach unten zu schieben, wäre jedenfalls tatsächlich eine Revolution. ... zumal deren Rentenversicherung dort verankert ist.
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