(15.08.2019, 11:23)saphir schrieb: [ -> ]Meine These(n) sind so ungefähr diese:
-----
-----
So ungefähr. Da aber leider Bilanzen oftmals nicht so schön sauber und ehrlich aufgebaut sind, ist das eben schwer Statistiken zu erstellen oder manuell einen Zusammenhang zu erkennen.
Nur was ist dann letzten Endes der Vorteil welchen du den anderen Marktteilnehmern gegenueber hast wenn du deine Bewertung auf Kennzahlen stuetzt die fuer die Masse..sagen wir mal... "weniger" relevant sind?
Natuerlich ist es wichtig dass die Firma operativen Gewinn erwirtschaftet - nur wenn z.B. trotz operativem Gewinn der CF negativ ist hat man ein Problem.
Und selbst wenn Abschreibungen von z.B. Goodwill nicht cashwirksam sind - irgendwann war es das tolle Fehlinvestment mal
Natuerlich sind Geschaeftsberichte relevant, aber sie sind bei weitem nicht der einzige preisbeinflussende Faktor.
Angebot und Nachfrage bestimmen den Kurs, und dieser wird beinflusst durch: Geschaeftsberichte, Geldpolitik, Trump Tweets oder vielleicht manchmal nur den Liquiditaetsbedarf eines Grossinvestors.
Deine Bilanzanalyse mag alle Details der Firma umfassen - wenn BlackRock wegen Mittelabfluessen ein paar Millionen Aktien auf den Markt werfen muss ist die Analyse hinfaellig.
Kurzum, Bilanzanalyse ja, jeder sollte die relevanten Kennzahlen zwecks Vergleich und Uebersicht kennen - aber man sollte sich mmn auch klar sein dass ab Punkt X der zusaetzliche Aufwand keinen Mehrwert mehr schafft....
(15.08.2019, 14:09)Ste Fan schrieb: [ -> ]Nur was ist dann letzten Endes der Vorteil welchen du den anderen Marktteilnehmern gegenueber hast wenn du deine Bewertung auf Kennzahlen stuetzt die fuer die Masse..sagen wir mal... "weniger" relevant sind?
Oder anders gefragt: Findet man morgen oder übermorgen eher einen Käufer für eine Aktie mit einer soliden Bilanz oder eher einen für ein Unternehmen mit einer risikobehafteten Bilanz?
Ich den Widerstand hier gegen das Lesen der Bilanz nach wie vor kurios.
(16.08.2019, 07:40)saphir schrieb: [ -> ]Oder anders gefragt: Findet man morgen oder übermorgen eher einen Käufer für eine Aktie mit einer soliden Bilanz oder eher einen für ein Unternehmen mit einer risikobehafteten Bilanz?
Ich den Widerstand hier gegen das Lesen der Bilanz nach wie vor kurios.
Dies ist wohl die falsche Schlussfolgerung.
Ich behaupte lediglich dass mmn die Bilanz nicht der einzige Faktor ist der fuer die (erfolgreiche) Handelsentscheidung massgeblich ist. Dies bedeutet weder dass ich sie komplett ausser acht lasse noch dass ich in irgendeiner Art "dagegen" bin
Nur wenn die Bilanz nicht der einzige beeinflussende Faktor fuer die Kauf-/Verkaufsentscheidung ist stellt sich automatisch die Frage nach dem Genznutzen. Wo ist dieser hoeher?
Bei einem zunehmenden Detailisierungsgrad der Bilanzanalyse ueber Punkt X hinaus oder eventuell doch bei der Untersuchung eines zusaetzlichen Faktors (z.B. Einfluss Zinsaenderungen).
Auf individueller Basis gilt natuerlich: Wenn du mit Bilanzlesen alleine deine Ueberrendite erzielst, dann lass dich nicht verunsichern..keep on doing und gut ist
(16.08.2019, 10:29)Ste Fan schrieb: [ -> ]Ich behaupte lediglich dass mmn die Bilanz nicht der einzige Faktor ist der fuer die (erfolgreiche) Handelsentscheidung massgeblich ist....
Auf individueller Basis gilt natuerlich: Wenn du mit Bilanzlesen alleine deine Ueberrendite erzielst, dann lass dich nicht verunsichern..
Aber das ist doch eine reine Unterstellung deinerseits.
Sozusagen als Killerphrase.
Hat hier nie irgendjemand behauptet.
(16.08.2019, 07:40)saphir schrieb: [ -> ]-----
Ich den Widerstand hier gegen das Lesen der Bilanz nach wie vor kurios.
Wenn das auf mich bezogen war steht meine Aussage
Wenn nicht nehme ich die "individuelle" Basis zurueck
(16.08.2019, 10:55)Ste Fan schrieb: [ -> ]Wenn das auf mich bezogen war steht meine Aussage
Wenn nicht nehme ich die "individuelle" Basis zurueck
Seh grad da fehlt das "Ich
halte den Widerstand hier gegen das Lesen der Bilanz nach wie vor kurios."
War nicht nur auf dich bezogen. Schau dir den Inhalt des Threads an. Inhaltlich kann man hier kaum über Bilanzen sprechen ohne dass Leute (du oder andere) dagegen reden. Völlig gaga. Oder kam hier schon etwas inhaltlich von dir?
Ich sehe keinen Widerstand gegen das Lesen von Bilanzen.
Es gibt die Fraktion der Chartisten die glauben sämtliche vorhandenen Informationen seien im Preis enthalten. Halte ich für absurd weil sie ja gerade selbst den Beweis erbringen dass das nicht so ist: wenn sie kaufen oder verkaufen beeinflussen sie den Preis; da sie aber die Bilanzen nicht lesen beeinflussen sie den Preis ohne die Information. Damit können gar nicht alle Informationen im Preis enthalten sein da ihre ureigene Information fehlt.
@ saphir
Wie in meinem Beitrag angedeutet rede ich nicht gegen die Bilanzanalyse, nur ueber den Aufwand den man betreiben soll.
Da ich allerdings zu den pikanten Details im Bereich des Interpretationsspielraumes der GAAPs oder laufend aendernden Anforderung des IRS nicht wirklich sattelfest (keinen "Edge" gegenueber professionellen Analysten habe) bin hast du wohl recht - ich kann hier inhaltlich wirklich nichts beitragen, sorry
(16.08.2019, 11:03)cubanpete schrieb: [ -> ]Ich sehe keinen Widerstand gegen das Lesen von Bilanzen.
Es gibt die Fraktion der Chartisten die glauben sämtliche vorhandenen Informationen seien im Preis enthalten. Halte ich für absurd weil sie ja gerade selbst den Beweis erbringen dass das nicht so ist: wenn sie kaufen oder verkaufen beeinflussen sie den Preis; da sie aber die Bilanzen nicht lesen beeinflussen sie den Preis ohne die Information. Damit können gar nicht alle Informationen im Preis enthalten sein da ihre ureigene Information fehlt.
Nur ein Hinweis: Es müssen nicht bei jedem Kauf- oder Verkaufsprozess alle Informationen vorliegen und berücksichtigt werden, damit "alle Informationen im Preis enthalten sind".
Der Preis ist ja eine globale Größe, die durch eine Vielzahl von Käufen/Verkäufen bestimmt wird. Da spielt der einzelne Kauf keine Rolle.
(16.08.2019, 12:35)Guhu schrieb: [ -> ]Nur ein Hinweis: Es müssen nicht bei jedem Kauf- oder Verkaufsprozess alle Informationen vorliegen und berücksichtigt werden, damit "alle Informationen im Preis enthalten sind".
Der Preis ist ja eine globale Größe, die durch eine Vielzahl von Käufen/Verkäufen bestimmt wird. Da spielt der einzelne Kauf keine Rolle.
Und woraus besteht denn Deiner Meinung nach die Vielzahl von Käufen/Verkäufen?
Denk mal drüber nach. Es geht hier um eine Philosophie die viele Leute verfolgen. In einem sich selbst durch die Messung beeinflussbaren System sind Uebertreibungen nicht nur möglich sondern sogar sehr wahrscheinlich.
Wenn man jetzt aber alle Informationen ausser dem Preis ignoriert dann bestimmt man selbst die Grösse die man misst in dem man nach seinen Beobachtungen handelt. Und dann kann es auch Abweichungen geben die von keinen Informationen beeinflusst wurden ausser der initialen Messgrösse, nämlich dem Preis der Aktie.
Um Rekursion zu verstehen muss man zuerst Rekursion verstehen.