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6 Monate sind viel zu kurz. Du läufst Gefahr gute Strategien zu verschlechtern. Es gibt keine Strategie die immer den Index schlägt.

Ich denke so im 5-Jahres Vergleich solltest Du so was besser erkennen. Es wird aber auch 5-Jahres Perioden geben in denen eine gute Strategie den Index nicht schlägt.

Manchmal helfen Backtests, aber nicht alles lässt sich testen. Am meisten hilft wohl Logik. Gibt es einen logischen Fehler in der Strategie?

Auf Grund eines Resultates können wir nie wissen ob wir gut oder schlecht gehandelt bzw. entschieden haben. Der entsprechende Bias nennt sich "Resulting". Wir beurteilen nur nach dem Resultat einer viel zu kleinen Testmenge ob die Handelsweise gut war. Und das ist keine gute Idee.
(05.05.2021, 13:25)hattifnatt schrieb: [ -> ]Auch dafür gibt es natürlich ETFs, die Du dann als Benchmark heranziehen solltest Wink

Danke für den Hinweis. Keine Ahnung welcher Index da ideal wäre, ich habe ja cash, Gold, Kryptos und Aktien misch masch, Bondorra. Hab jetzt einfach nen World Index genommen.  Nounder
Der World momentum ist jetzt mal mit eingefügt.  Smile
(05.05.2021, 11:54)Bauernlümmel schrieb: [ -> ]Wenn ich nach 6 Monaten sehe das der World Index besser läuft als meine Auswahl gucke ich schon genauer hin. 
Ich möchte schließlich Geld verdienen und nicht Zeit verlieren.  Biggrin

6 Monate sind doch kein Zeitraum, in dem man eine Strategie beurteilen kann.

Der S&P500 mit den Techaktien ist teilweise meinem Depot um 20% davon gelaufen. Jetzt sind's nur noch 15% und ich bin mir sicher, in der nächsten Baisse überhole ich mit meinen konservativen Aktien die S&P Performance, weil die Techdinger dann abkacken.

Es gibt soviel andere Kriterien, die ich persönlich wichtiger finde. Machst Du im Drawdown die volle Bewegung mit, oder ist der DD begrenzt? Für viele wichtiger als Performance. Hast Du Aktien, die auch in einer Krise Dividenden zahlen oder so deutsche Dinger, die nicht zahlen dürfen oder können. Ne Fielmann hat ausgesetzt, ne TGT hat erhöht. Usw.

Ich bleibe bei meinem Rat: Mach bis zum 5. Mai 2022 einfach mal nichts (gar nichts) an Deinem Depot. Aber ich vermute, Du wirst es nicht aushalten. Für mich kommt alles so rüber, als ob Du gar nicht Geld verdienen möchtest sondern spielen. Trotzdem vielen Dank für das teilhaben an Deinen Gedanken, interessant ist es allemal.
(05.05.2021, 13:58)pjf schrieb: [ -> ]6 Monate sind doch kein Zeitraum, in dem man eine Strategie beurteilen kann.

Der S&P500 mit den Techaktien ist teilweise meinem Depot um 20% davon gelaufen. Jetzt sind's nur noch 15% und ich bin mir sicher, in der nächsten Baisse überhole ich mit meinen konservativen Aktien die S&P Performance, weil die Techdinger dann abkacken.

Es gibt soviel andere Kriterien, die ich persönlich wichtiger finde. Machst Du im Drawdown die volle Bewegung mit, oder ist der DD begrenzt? Für viele wichtiger als Performance. Hast Du Aktien, die auch in einer Krise Dividenden zahlen oder so deutsche Dinger, die nicht zahlen dürfen oder können. Ne Fielmann hat ausgesetzt, ne TGT hat erhöht. Usw.

Ich bleibe bei meinem Rat: Mach bis zum 5. Mai 2022 einfach mal nichts (gar nichts) an Deinem Depot. Aber ich vermute, Du wirst es nicht aushalten. Für mich kommt alles so rüber, als ob Du gar nicht Geld verdienen möchtest sondern spielen. Trotzdem vielen Dank für das teilhaben an Deinen Gedanken, interessant ist es allemal.

Alles unter 20 Jahren ist zu kurz. Backtest und Logik müssen stimmen und Du musst der Strategie vertrauen. Wenn Du immer wieder änderst wirst Du den Erfolg verpassen. Wenn Du der Logik hinter Deiner Strategie nicht traust dann musst Du sie ändern. Aber das musst Du tun egal ob sie gerade erfolgreich ist oder nicht! 

Die als ewig exponentiell wachsend bewerteten Techs die auch noch übervertreten sind in den Indizen haben lange Jahre dafür gesorgt dass meine Strategien schlechter liefen als der Index. Jetzt kommt die Belohnung: Gesamt dieses Jahr plus 27.97%, Wachstum/Momentum plus 45.19%(!) und sogar DGI plus 22.19%. (Sp500 plus 10.88%, Dow plus 11.52%, Nasdaq plus 5.09%).

Es gab keinen logischen Fehler, also Kopf runter und durch! Dafür macht mein Portfolio jetzt oft plus an Tagen an denen die Indize fallen, zum Beispiel gestern.
(05.05.2021, 13:58)pjf schrieb: [ -> ]Ich bleibe bei meinem Rat: Mach bis zum 5. Mai 2022 einfach mal nichts (gar nichts) an Deinem Depot. Aber ich vermute, Du wirst es nicht aushalten. Für mich kommt alles so rüber, als ob Du gar nicht Geld verdienen möchtest sondern spielen.

Dahin muss man auch erst mal "reifen".
Bei fast allen meinen Strategien steht im Regelfall eine Aktion pro Monat an. Inzwischen freut mich nichts so sehr als wenn ich mich an meinem regulären Monatstermin hinsetzte, meine Routine durchführe und am Ende steht: "Keine Aktion erforderlich". Dann habe ich schon im Monat zuvor alles richtig gemacht  Biggrin
(05.05.2021, 14:11)cubanpete schrieb: [ -> ]Alles unter 20 Jahren ist zu kurz. Backtest und Logik müssen stimmen und Du musst der Strategie vertrauen.

Wobei Du nach meinem Geschmack dafür an Deiner Strategie aber ziemlich oft rumschraubst.

Nicht im Sinne von Bauernlümmel "ich habe xyz verkauft, weil ich die jetzt doof finde", aber im Sinne von "ich mach jetzt mal Rebalancing bei 50% über Schnitt statt 25%, weil ich dann nicht so oft handeln muß." Das hat mit "Strategie vertrauen" auch nur bedingt was zu tun.
(05.05.2021, 14:23)pjf schrieb: [ -> ]Wobei Du nach meinem Geschmack dafür an Deiner Strategie aber ziemlich oft rumschraubst.

Nicht im Sinne von Bauernlümmel "ich habe xyz verkauft, weil ich die jetzt doof finde", aber im Sinne von "ich mach jetzt mal Rebalancing bei 50% über Schnitt statt 25%, weil ich dann nicht so oft handeln muß." Das hat mit "Strategie vertrauen" auch nur bedingt was zu tun.

Tja, die aktuellen Strategien sind auch erst seit sieben bis neun Jahren in Betrieb. Die ersten Jahre können schon als Vorwärtstest angeschaut werden.

Bei DGI: 25% auf 50% war eine gute Idee auf die ich während des Verfalls im März 2020 kam. Etwas vorher habe ich von Umsatz auf Cashflow umgestellt um zu teure Kandidaten auszuscheiden. Und als letztes habe ich die Anzahl der zu untersuchenden Kandidaten durch den Dow Jones US Dividend 100 Index eingeschränkt. Keine wirklichen Eingriffe in die darunter liegende Logik.

Alles Aenderungen Sinn machen und die meinem "Managing Siesta Director" Stil entsprechen. Ich investiere in Aktien weil ich andere für mich arbeiten lassen will, nicht um selber arbeiten zu müssen!  Wink

Schon ein paar Jährchen vorher habe ich meine Microcap Strategie, meine Wachstums Strategie und meine Momentum Strategie zusammengelegt. Hauptsächlich auch wieder um meinen Aufwand zu verringern, der jetzt nur noch wenige Minuten pro Tag/Woche/Monat/Quartal beträgt, den Zeitraum kann ich mir selber aussuchen.

Manchmal ist es besser früh zu verkaufen, manchmal ist es besser spät oder überhaupt nie zu verkaufen. Manchmal macht die Realisierung von Verlust Sinn und manchmal nicht. Wenn man auf Grund solcher Resultate seine Strategie ändert so ist man dem Bias des "Resulting" verfallen. So ist man Glücksritter, gehört  immer zu den Verlierern!

Honnete

(05.05.2021, 14:49)cubanpete schrieb: [ -> ]Tja, die aktuellen Strategien sind auch erst seit sieben bis neun Jahren in Betrieb. Die ersten Jahre können schon als Vorwärtstest angeschaut werden.

Bei DGI: 25% auf 50% war eine gute Idee auf die ich während des Verfalls im März 2020 kam. Etwas vorher habe ich von Umsatz auf Cashflow umgestellt um zu teure Kandidaten auszuscheiden. Und als letztes habe ich die Anzahl der zu untersuchenden Kandidaten durch den Dow Jones US Dividend 100 Index eingeschränkt. Keine wirklichen Eingriffe in die darunter liegende Logik.

Alles Aenderungen Sinn machen und die meinem "Managing Siesta Director" Stil entsprechen. Ich investiere in Aktien weil ich andere für mich arbeiten lassen will, nicht um selber arbeiten zu müssen!  Wink

Schon ein paar Jährchen vorher habe ich meine Microcap Strategie, meine Wachstums Strategie und meine Momentum Strategie zusammengelegt. Hauptsächlich auch wieder um meinen Aufwand zu verringern, der jetzt nur noch wenige Minuten pro Tag/Woche/Monat/Quartal beträgt, den Zeitraum kann ich mir selber aussuchen.

Manchmal ist es besser früh zu verkaufen, manchmal ist es besser spät oder überhaupt nie zu verkaufen. Manchmal macht die Realisierung von Verlust Sinn und manchmal nicht. Wenn man auf Grund solcher Resultate seine Strategie ändert so ist man dem Bias des "Resulting" verfallen. So ist man Glücksritter, gehört  immer zu den Verlierern!

Sehr gut dargestellt! Empfehle mal zu googlen

Top 50 List of Cognitive Biases in Trading
Mahlzeit Kinners,

Papi meint mal wieder seinen sicherlich enorm wichtigen Senf dazu geben zu müssen :-(

Wir diskutieren hier, ob sich eine Strategie in 4,93 oder 16,25 Jahren "beweisen" sollte/muss.
Gib n paar Affen n paar Dartpfeile und schon steigen deine Chancen dramatisch an.

Sollten wir da nicht zur Erkenntnis kommen, das dass, was wir unsere Strategien nennen, nicht den Sinn hat (erfüllen kann), irgend nen Index zu schlagen, sondern dazu dient, das wir uns wohlfühlen und damit Leben können sowie mit dessen Konsequenzen klar kommen?

Wir heben das Schild der zu erreichenden Performance in die Höhe und weisen diese auf 2 Nachkommastellen aus, während wir x-Stunden im Forum unterwegs sind.
Was da an Opportunidingsbumskosten aufläuft..... (bei nem Depot von 100 K und ner Stunde täglich im Forum.... 365 Tage x 1 Stunde am Tag x für nen 10er den Rasen mähen) sind knapp 4% Performanceverlust. Diese muss man durch das Forum ersma reinholen und war dann noch nicht an der frischen Luft. Und die 4% gibt es auch bei abkackenden Märkten.

Also: Wir machen das hier zum Spaß!
Und wenn man dabei noch Geld verdient: Auch nicht schlimm.

SG
(05.05.2021, 14:58)Honnete schrieb: [ -> ]Sehr gut dargestellt! Empfehle mal zu googlen

Top 50 List of Cognitive Biases in Trading

Der Bias der aus Resulting kommt heisst Outcome Bias.

Er ist teuer und gefährlich.