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(05.05.2021, 18:18)Mr. Passiv schrieb: [ -> ]Stellt man sich dann nicht gegen den Markt, der ja - wie manche unken - immer Recht hat? 

Also die Hälfte meine Portfolios hab ich so zusammen gestellt - egal wie das ausgeht: So isset halt. 

SG

1. Ist ein Index nicht "Der Markt", weil er nach Marktkapitalisierung gewichtet und nach Länderdefinition klassifiziert ist.
2. Irrt der Markt andauernd.
(05.05.2021, 18:12)Bauernlümmel schrieb: [ -> ]@Cubanpete:
Welches verhalten wäre denn aus deiner Sicht bei meiner Strategie am besten während eines Bärenmarktes?
Ich habe da 2 Szenarien im Kopf:
1) Draussen bleiben
2) Drin bleiben mit Aktien die eine große Marktkapitalisierung haben und eine Dividende zahlen.

und

(05.05.2021, 18:26)mmmmmax schrieb: [ -> ]Sagt mir btw bitte vor einem Bärenmarkt Bescheid, damit ich mich entsprechend positionieren kann.

LG

Vor einem Bärenmarkt wäre es natürlich am besten draussen zu sein. Aktien verhalten sich wie die Anleger und wie die Schafe: eines bewegt sich, alle anderen rennen nach. Da aber niemand vorher wissen kann wann ein Bärenmarkt beginnt ist das müssig.

Wenn Du mit Stops arbeitest wirst Du draussen sein, Du wirst überall ausgestoppt. Ob das gut oder schlecht ist hängt davon ab wann Du wieder einsteigst. Wenn Du mit grossem Hebel unterwegs bist so ist es nicht wichtig; Du musst raus, sonst bist Du pleite.

Wenn Du den Hebel im Griff hast gibt es zwei Möglichkeiten: drin bleiben (Kopf runter und durch) und vielleicht sogar nachkaufen oder verkaufen und billiger wieder rein (Market Timing).

Der Spruch "Time in the market beats market timing" hat was, market timing ist  Glücksache.

Ich persönlich mache meinem Titel Ehre und mache den Managing Siesta Director. Kopf runter und durch.

Aber ist eigentlich egal, auch wenn Du market timing ausprobieren willst und glaubst da eine gute Methode zu haben dann tue das. Wichtig ist es die Methode vorher zu haben. Am besten niedergeschrieben. Das machst Du ja auch wenn ich das richtig verstehe. Was steht dort was Du tun sollst wenn 80% oder mehr Deiner Titel ausgestoppt sind?

Ein Bärenmarkt wird mit Deinem Kopf spielen. Wenn Du nicht ganz genau weisst was zu tun ist so wirst Du teure Fehler machen.
(05.05.2021, 19:42)cubanpete schrieb: [ -> ]und


Vor einem Bärenmarkt wäre es natürlich am besten draussen zu sein. Aktien verhalten sich wie die Anleger und wie die Schafe: eines bewegt sich, alle anderen rennen nach. Da aber niemand vorher wissen kann wann ein Bärenmarkt beginnt ist das müssig.

Wenn Du mit Stops arbeitest wirst Du draussen sein, Du wirst überall ausgestoppt. Ob das gut oder schlecht ist hängt davon ab wann Du wieder einsteigst. Wenn Du mit grossem Hebel unterwegs bist so ist es nicht wichtig; Du musst raus, sonst bist Du pleite.

Wenn Du den Hebel im Griff hast gibt es zwei Möglichkeiten: drin bleiben (Kopf runter und durch) und vielleicht sogar nachkaufen oder verkaufen und billiger wieder rein (Market Timing).

Der Spruch "Time in the market beats market timing" hat was, market timing ist  Glücksache.

Ich persönlich mache meinem Titel Ehre und mache den Managing Siesta Director. Kopf runter und durch.

Aber ist eigentlich egal, auch wenn Du market timing ausprobieren willst und glaubst da eine gute Methode zu haben dann tue das. Wichtig ist es die Methode vorher zu haben. Am besten niedergeschrieben. Das machst Du ja auch wenn ich das richtig verstehe. Was steht dort was Du tun sollst wenn 80% oder mehr Deiner Titel ausgestoppt sind?

Ein Bärenmarkt wird mit Deinem Kopf spielen. Wenn Du nicht ganz genau weisst was zu tun ist so wirst Du teure Fehler machen.

Tja Papier ist geduldig, ich leider nicht.
Laut Papier müsste ich Szenario 1. fahren, also drausen bleiben. Erst wenn der Markt sich zum positiven wendet wieder langsam das Exposure aufbauen.
Jetzt kommt das große aber, halte ich das durch 6 Mo. oder länger auf cash zu sitzen und nichts zu tun?  Nounder
(05.05.2021, 21:04)Bauernlümmel schrieb: [ -> ]Tja Papier ist geduldig, ich leider nicht.
Laut Papier müsste ich Szenario 1. fahren, also drausen bleiben. Erst wenn der Markt sich zum positiven wendet wieder langsam das Exposure aufbauen.
Jetzt kommt das große aber, halte ich das durch 6 Mo. oder länger auf cash zu sitzen und nichts zu tun?  Nounder

Die letzten beiden Bärenmärkte (2018 ein paar Tage und 2020 wenige Monate) waren so kurz dass sie eine extreme Ausnahme darstellen. Im Durchschnitt dauert ein Bärenmarkt etwas über ein Jahr. Bei der Finanzkrise um 2008 dauerte er 16 Monate und beim Platzen der Tech Blase 2001 waren es 31 Monate.

1929 hatte wenigstens das Geld noch einen gewissen Wert und es wurde Deflation akzeptiert. Heute ist das anders, es wird beim kleinsten Problem die Geld Druckerpresse angeworfen. Ich halte nicht mal über Nacht Cash bzw. habe den Cash mit Schulden abgesichert. Aber so lange Cash zu halten wäre mir zu riskant...  Wink
(05.05.2021, 21:59)cubanpete schrieb: [ -> ]Die letzten beiden Bärenmärkte (2018 ein paar Tage und 2020 wenige Monate) waren so kurz dass sie eine extreme Ausnahme darstellen. Im Durchschnitt dauert ein Bärenmarkt etwas über ein Jahr. Bei der Finanzkrise um 2008 dauerte er 16 Monate und beim Platzen der Tech Blase 2001 waren es 31 Monate.

1929 hatte wenigstens das Geld noch einen gewissen Wert und es wurde Deflation akzeptiert. Heute ist das anders, es wird beim kleinsten Problem die Geld Druckerpresse angeworfen. Ich halte nicht mal über Nacht Cash bzw. habe den Cash mit Schulden abgesichert. Aber so lange Cash zu halten wäre mir zu riskant...  Wink

Ja, hast recht ist ja noch nicht in Stein gemeißelt das ganze, solange es gemütlich nach oben geht kann ich mir das ganze noch mal genau überlegen. Wie gesagt mein Szenario 2 wäre für mich auch nicht undekbar.

F.I.A.S.C.O.

(05.05.2021, 18:09)Vahana schrieb: [ -> ]6 Monate reichen nicht um zu beurteilen ob die Strategie erfolgreich ist.

Ich finde man muss sich auch vielmehr die Hintergründe anschauen warum es so gekommen ist. Mit einem Portfolio welches nicht in US Techwerte übergewichtet ist, war es kaum möglich die World Indizes über Jahre zu schlagen.
Frage: Ist man bereit dazu sein eigenes Portfolio so zusammen zu stellen? Ich denke nicht. Und dann braucht man keinen Äpfel-Birnen-Vergleich starten.

Was man auch niemals vergessen darf: Auch der Draw Down ist eine Messgröße für das Portfolio.
Der MSCI World ist in der vergangenen Krise 33% vom High zum Low gefallen. (Das ist nicht viel!)
Wer es schafft diesen Wert zu reduzieren, hat einen Vorteil auf seiner Seite den man in den Renditekennzahlen nicht unmittelbar sieht.

Außerdem sind in den World Indizes die Wachstumswerte übergewichtet. Ob das für längerfristige Anlagen der beste Weg ist, da mache ich mal ein Fragezeichen dran.

Ein Schwanzlängenvergleich mit den Indizes ist erlaubt, aber man sollte nicht die falschen Schlüsse daraus ziehen.

(05.05.2021, 21:59)cubanpete schrieb: [ -> ]Die letzten beiden Bärenmärkte (2018 ein paar Tage und 2020 wenige Monate) waren so kurz dass sie eine extreme Ausnahme darstellen. Im Durchschnitt dauert ein Bärenmarkt etwas über ein Jahr. Bei der Finanzkrise um 2008 dauerte er 16 Monate und beim Platzen der Tech Blase 2001 waren es 31 Monate.

na ja, die Diskussion, ob wir uns in einer Hausse oder Baisse befinden, halte ich für ziemlich obsolet.

Das Gros der 'Marktbeobachter' sieht den Markt ja dann in einer Baisse, wenn die Börsen vom früheren Höchststand um mindestens 20% korrigiert haben resp. vice versa für Hausse.
Darüber, ob diese Definition sinnvoll ist, kann man sich genüsslich streiten, wie die Börsenentwicklung während der Corona-Krise im Frühjahr 2020 wieder einmal eindrucksvoll aufgezeigt hat:

beziehen wir nicht nur Tagesschlusskurse ein, sondern auch Intraday-Kurse, so haben z.B. der Dow Jones und der DAX streng genommen bereits im Verlauf des 26.3.2020 auf Hausse umgeschwenkt (+20% innert 3 Tage vom 24.3. - 26.3.) - kurioserweise zu einem Zeitpunkt, an dem die Nerven unzähliger Investoren blank lagen.
Was also hatten wir nun eigentlich in dieser hektischen Zeit im Frühjahr 2020: Baisse oder Hausse ?
Die Antwort ist meines Erachtens völlig irrelevant.
Der langfristige Trend langfristig attraktiver Aktien ist steigend und zwischenzeitliche Korrekturen sind Kaufgelegenheiten.

Relevanter in dieser Hinsicht für uns Investoren ist die Frage, wie lange haben die bisherigen 'Krisen' gedauert, bis ein Anleger seit dem Tiefpunkt sämtliche Verluste wieder aufgeholt hat resp. Wieder-erreichen der sog. "high water mark" also dem Hochpunkt, von dem aus die Baisse begann:

Corona-Crash: 5 Monate
Finanzkrise 2007/2009: 46 Monate
TMT Bubble Mar 2000- Mar 2003: 43 Monate
Rezession/Ölschock Dez '72- Dez'74:  70 Monate
Crash 1987: 21 Monate
Asian-/Russland-/LTCM-Krise Jul '98: 3 Monate
1.Golfkrieg Jul/Aug '90: 8 Monate
(05.05.2021, 22:12)Bauernlümmel schrieb: [ -> ]Ja, hast recht ist ja noch nicht in Stein gemeißelt das ganze, solange es gemütlich nach oben geht kann ich mir das ganze noch mal genau überlegen. Wie gesagt mein Szenario 2 wäre für mich auch nicht undekbar.

Also ich handle die Situation mit variablem Hebel ab. Dabei braucht es aber eine strenge Risikokontrolle. Ist nicht ganz einfach.

Im Augenblick ist meine Stresstoleranz bei der DGI Strategie ungefähr 84%, so viel dürften die Aktien fallen bis ich verkaufen müsste, ich hätte dann immer noch genug Reserve um noch nicht zwangsliquidiert zu werden. 1929 fiel der Markt um 86.1%, ist also schon mal vorgekommen in diesen hundert Jahren...

Kaietan

(05.05.2021, 22:29)F.I.A.S.C.O. schrieb: [ -> ]Das Gros der 'Marktbeobachter' sieht den Markt ja dann in einer Baisse, wenn die Börsen vom früheren Höchststand um mindestens 20% korrigiert haben resp. vice versa für Hausse.
Wobei dann noch die Frage ist, was da um 20% korrigiert hat. Nur 1% der Unternehmen im S&P500 machen über 20% dessen Wert aus. Alles Tech-Unternehmen. Eine "Krise" der Techwerte kann also den Index locker um 20% abschmieren lassen, selbst wenn die restlichen Unternehmen kaum betroffen sind. Ist das dann eine Baisse?
(05.05.2021, 22:44)Kaietan schrieb: [ -> ]Wobei dann noch die Frage ist, was da um 20% korrigiert hat. Nur 1% der Unternehmen im S&P500 machen über 20% dessen Wert aus. Alles Tech-Unternehmen. Eine "Krise" der Techwerte kann also den Index locker um 20% abschmieren lassen, selbst wenn die restlichen Unternehmen kaum betroffen sind. Ist das dann eine Baisse?

Per Definition ja.
(05.05.2021, 22:29)F.I.A.S.C.O. schrieb: [ -> ]Was also hatten wir nun eigentlich in dieser hektischen Zeit im Frühjahr 2020: Baisse oder Hausse ?

Ist das in irgendeiner Form wichtig?

Ich sehe das Marktgeschehen so, dass wenn Liqiudität knapp wird dann dauert ein Bärenmarkt länger und geht tiefer runter. Heißt im Umkehrschluss auch man kann in Ruhe einkaufen gehen.
Keine Liquiditätsengpässe: Geht schnell wieder hoch,also kaufen bei der "erstbesten" Gelegenheit.

An irgendwelchen Definitionen würde ich keine großen Gedanken verschwenden.

Zitat:kurioserweise zu einem Zeitpunkt, an dem die Nerven unzähliger Investoren blank lagen.


Das ist aber völlig normal das die Börse schneller ist als die Marktmeinung. Oft wird dann ja noch die "Bullenfalle" im Kurs gesehen und erst wenn diese negativ aufgelöst wurde, gehts richtig ab.

Eine Hausse ist übrigens nicht durch "20% Plus vom letzten Tief" definiert.