(05.05.2021, 18:09)Vahana schrieb: [ -> ]6 Monate reichen nicht um zu beurteilen ob die Strategie erfolgreich ist.
Ich finde man muss sich auch vielmehr die Hintergründe anschauen warum es so gekommen ist. Mit einem Portfolio welches nicht in US Techwerte übergewichtet ist, war es kaum möglich die World Indizes über Jahre zu schlagen.
Frage: Ist man bereit dazu sein eigenes Portfolio so zusammen zu stellen? Ich denke nicht. Und dann braucht man keinen Äpfel-Birnen-Vergleich starten.
Was man auch niemals vergessen darf: Auch der Draw Down ist eine Messgröße für das Portfolio.
Der MSCI World ist in der vergangenen Krise 33% vom High zum Low gefallen. (Das ist nicht viel!)
Wer es schafft diesen Wert zu reduzieren, hat einen Vorteil auf seiner Seite den man in den Renditekennzahlen nicht unmittelbar sieht.
Außerdem sind in den World Indizes die Wachstumswerte übergewichtet. Ob das für längerfristige Anlagen der beste Weg ist, da mache ich mal ein Fragezeichen dran.
Ein Schwanzlängenvergleich mit den Indizes ist erlaubt, aber man sollte nicht die falschen Schlüsse daraus ziehen.
(05.05.2021, 21:59)cubanpete schrieb: [ -> ]Die letzten beiden Bärenmärkte (2018 ein paar Tage und 2020 wenige Monate) waren so kurz dass sie eine extreme Ausnahme darstellen. Im Durchschnitt dauert ein Bärenmarkt etwas über ein Jahr. Bei der Finanzkrise um 2008 dauerte er 16 Monate und beim Platzen der Tech Blase 2001 waren es 31 Monate.
na ja, die Diskussion, ob wir uns in einer Hausse oder Baisse befinden, halte ich für ziemlich obsolet.
Das Gros der 'Marktbeobachter' sieht den Markt ja dann in einer Baisse, wenn die Börsen vom früheren Höchststand um mindestens 20% korrigiert haben resp. vice versa für Hausse.
Darüber, ob diese Definition sinnvoll ist, kann man sich genüsslich streiten, wie die Börsenentwicklung während der Corona-Krise im Frühjahr 2020 wieder einmal eindrucksvoll aufgezeigt hat:
beziehen wir nicht nur Tagesschlusskurse ein, sondern auch Intraday-Kurse, so haben z.B. der Dow Jones und der DAX streng genommen bereits im Verlauf des 26.3.2020 auf Hausse umgeschwenkt (+20% innert 3 Tage vom 24.3. - 26.3.) - kurioserweise zu einem Zeitpunkt, an dem die Nerven unzähliger Investoren blank lagen.
Was also hatten wir nun eigentlich in dieser hektischen Zeit im Frühjahr 2020: Baisse oder Hausse ?
Die Antwort ist meines Erachtens völlig irrelevant.
Der langfristige Trend langfristig attraktiver Aktien ist steigend und zwischenzeitliche Korrekturen sind Kaufgelegenheiten.
Relevanter in dieser Hinsicht für uns Investoren ist die Frage, wie lange haben die bisherigen 'Krisen' gedauert, bis ein Anleger seit dem Tiefpunkt sämtliche Verluste wieder aufgeholt hat resp. Wieder-erreichen der sog. "high water mark" also dem Hochpunkt, von dem aus die Baisse begann:
Corona-Crash: 5 Monate
Finanzkrise 2007/2009: 46 Monate
TMT Bubble Mar 2000- Mar 2003: 43 Monate
Rezession/Ölschock Dez '72- Dez'74: 70 Monate
Crash 1987: 21 Monate
Asian-/Russland-/LTCM-Krise Jul '98: 3 Monate
1.Golfkrieg Jul/Aug '90: 8 Monate