Ich habs an anderer Stelle gepostet. Die Nachsteuer-Gewinne im S&P 500 stagnieren seit 2012, während die Kurse fleißig weiter gestiegen sind.
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Hatten die Kurse zu Beginn noch Nachholbedarf, sind sie nun mittlerweile deutlich vorausgelaufen. Wie das Hündchen an der Leine. Bedingt ist dies sicher durch Aktienrückkäufe und damit weniger im Umlauf befindlichen Aktien (also weniger Angebot), niedrige Zinsen und damit unattraktive andere Anlageklassen (erhöhte Nachfrage). Ist auch alles nachvollziehbar, denn solange ich ne positive Rendite erzielen kann, sind Aktien eine sinnvolle Investition.
Die gefühlte Schieflage des vorausgeeilten Hundes lässt sich nur auf 2 Arten ausgleichen. Hundi kommt zurück zum Herrchen (Kurskorrektur), der offensichtlich immer noch auf der Stelle steht, oder Herrchen bewegt sich in Richtung Hundi (Gewinnsteigerung).
Wenn man beide Dinge miteinander kombiniert, kann es auch sein, dass
- Herrchen weiterläuft und Hundi bleibt stehen (Szenario II oben, Gewinne steigen, Kurse bleiben gleich) = Seitwärtsbewegung
- Herrchen stehen bleibt und Hundi zurückkommt (Szenario I oben, Gewinne stagnieren weiter, Kurse kommen zurück) = Korrektur
- Herrchen weiterläuft und Hundi im gleichen Abstand davor bleibt (Gewinne steigen und Kurse steigen im gleichen Maße mit) = Fortsetzung Aufwärtsbewegung
Soweit die einfachen Szenarien. Gemessen an einer sich abkühlenden Weltwirtschaft, ist folgendes Szenarien interessanter:
Hundi läuft weiter und Herrchen kehrt um (Kurse steigen, Gewinne fallen, Hundeleine dehnt sich weiter aus) = Kurse steigen weiter, während Gewinne fallen und wir kommen in eine klare Übertreibungsphase = dieses Mal ist alles anders
Damit alles anders sein kann, müsste die Hundeleine reißen, sodass die Kurse unbeirrt weiter steigen, auch wenn die Unternehmen beginnen, Verluste einzufahren. Reißt die Leine nicht, wird Hundi automatisch umkehren müssen und zum Herrchen zurücklaufen und auch hier mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ihm zurück und sogar an ihm vorbei laufen (Crash-Szenario).
Aus Bewertungssicht ergibt sich folgende Matrix, ausgehend davon, dass Aktien aktuell überbewertet sind.
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Dabei bedeutet die Farben folgendes:
- gelb - Überbewertung bleibt bestehen
- hellgrün - Überbewertung baut sich ab
- dunkelgrün - Überbewertung führt zu Unterbewertung (je nach Dauer und Ausmaß der Phase)
- hellrot - Überbewertung weitet sich aus
- dunkelrot - Phase der Übertreibung
Jetzt kann sich jeder raussuchen, welche Gewinnentwicklung er/sie für wahrscheinlich hält. Steigende Gewinne sehe ich eher skeptisch, denn wenn es die Unternehmen in den letzten Jahren nicht geschafft haben, ihre Gewinne zu steigern, dann werden sie es in einer Phase der abkühlenden Weltwirtschaft auch nicht schaffen.
Alles andere könnt ihr Euch selbst zusammenreimen.
Solange die Unternehmen Gewinne schreiben, sollte es nicht zu einem Crash kommen. Aber wenn die Gewinne bröckeln, dann werden viele Anleger den Ausgang suchen, denn wenn das Unternehmen keinen Gewinn mehr macht, steigt das Risiko des Kursverlustes und Anleger werden sich davor schützen wollen. Da nehme ich lieber sichere Strafzinsen auf dem Geldmarktkonto in Kauf, als auf ausfallende Dividenden und fallende Kurse zu warten.
Just my 2 cents