(14.07.2024, 14:20)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Ich verstehe deinen Einwand.
Also sollen wir uns historisch uns den S&P493 anschauen?
Historische Rallyes wurden aber nicht immer nur von 7 Werten getragen. Es waren schon mal 50 (Nifty Fifty) oder X-Werte.
Wie soll ich diese Körbe vergleichbar machen?
Deswegen macht es auch keinen Sinn, eine historische Betrachtung zu starten. Danach hatte ich ja auch nicht gefragt, sondern ob du, stand heute. das Shiller PE für die S&P493 übertrieben hoch findest.
Ich mache mir seit nun über 30 Jahren die Mühe, anhand verschiedener Bewertungskriterien für einzelne Unternehmen gute Einstiegspunkte zu finden bzw. zu entscheiden, ob ich sie noch besitzen möchte. Wie ein Index bewertet ist, hat mich dabei noch nie interessiert. Du hälst es selbst ja nicht anders und schlauere Jungs als ich und du, wie z.B. @Cubanpete, und die Professionellen mehrheitlich ebenso.
Die erzielte Performance habe ich rückblickend für etwa die Hälfte der Zeit erfasst und sie bestätigt mich in meinem Handeln. Ich lerne gerne dazu, aber ich verstehe nicht, warum es mich auch nur ansatzweise interessieren sollte, dass z.B. der S&P500, ein Index, der so zusammengestellt ist, wie ich es mit meinem eigenen Vermögen nie tun würde, hoch oder niedrig bewertet ist. Ich verstehe auch nicht, warum "der US-Aktienmarkt" (was auch immer das sein soll) klar überbewertet sein soll, wenn der S&P500 oder der Nasdaq100 es sind. Wir haben festgestellt, dass am Ende doch nur wenige Werte diese Überbewertung aktuell treiben. Aber hat das wirklich irgendeine Aussagekraft für all die anderen Unternehmen?
Wirklich aussagekräftig scheint mir diese Abbildung für das Verhältnis Top25 vs low 75 im US Markt, die für die aktuelle Situation vermutlich sogar auf die Top10 Werte reduziert werden könnte:
Sie zeigt, dass es temporär immer wieder Situationen gegeben hat, in denen wenige Werte zumindest in den USA den Markt dominiert haben. Kurz danach war das aber nicht mehr der Fall. Kann man nur dadurch erklären, dass diese wenigen Unternehmen dann im Verhältnis zu all den anderen massiv an Wert verloren - entweder indem diese deutlich stärker stiegen als die Top-Werte oder aber deutlich weniger stark fielen. Ich kann nicht vorhersehen, wann das passiert, aber ich gehe stark davon aus, dass ich davon profitieren kann.
Es wäre tatsächlich bedauerlich, wenn viele Rookies, die in den letzten Jahren über die Index-ETFs den Weg an die Börse gefunden haben und blind immer weiter passiv investieren, am Ende die sind, die gemolken werden, denn das machts zumindest hierzulande immer so schwer Aktienkultur zu etablieren (Stichwort: "Telekom Volksaktie"). Aber würde es hier tatsächlich irgendwen wundern, wenn es nicht funktioniert, dass man blind immer weiter investiert, ohne sich einen Deut um so etwas wie Bewertungen oder Performanceindikatoren zu scheren? Klar, unterm Strich verdienst du den Durchschnitt des Indexmarktes, wenn du das machst und auch in bittersten Phasen eisern durchhälst. Aber dafür muss mans halt auch durchhalten - und mal ganz ehrlich, wer findet Durchschnitt sexy? Oder funktioniert das hier etwa: "Darf ich vorstellen, meine Frau/mein Mann. Die/den hab ich mir ausgesucht, weil sie/er so völlig durchschnittlich ist. Das find ich total scharf..."
Ich lach mich tot!