(01.12.2019, 11:24)Don Vladimir schrieb: [ -> ]Noch eine Anmerkung zur Inflation: Hast Du die offizielle statistische Inflation zu Grunde gelegt?
Wir sind uns wahrscheinlich einig, dass die aktuell offiziell veröffentlichte Statistik für Deutschland von einem Prozent in Wirklichkeit ein ganzes Stück darüber liegt.
Es ist die offizielle Inflation berücksichtigt.
Korrektur:
Anleihen -67% (1940-1981) - 51 Jahre
(01.12.2019, 10:31)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Betrachte ich die realen Renditen (nach Inflation) seit 1800, dann habe ich für den US-Markt folgende Renditen:
Aktien +6,9% p.a.
Langfristige US-Staatsanleihen (über 10 Jahre) +3,6% p.a.
Gold +0,6% p.a.
Fazit:
Gold ist nicht mehr als ein Inflationsschutz.
Die US-Anleihenhausse seit 1980 ist keine Garantie für weitere Kurssteigerungen. Von 1940 bis 1981 hatten wir einen Bärenmarkt bei US-Anleihen (steigende Zinsen).
Ab einem Anlagehorizont von 21 Jahren boten Aktien immer positive Renditen.
Stärkste Drawdowns (längste Zeit bis das Hoch nicht wieder erreicht wurde):
Aktien -77% (1929-1932) - 7 Jahre
Anleihen -67% (1940-1981) - 21 Jahre
Gold -82% (seit 1980) - >40 Jahre
Ich denke beim Vergleich der einzelnen realen Renditen der Vermoegensklassen/Maerkte sollte man sich klar darueber sein dass eher wenige/keine Investoren in nur einer Vermoegensklasse auf "ewig" (100%BnH) investiert sind.
Viele werden entweder in Portfolios mit gleich bleibenden Allokationen (Rebalancing) oder (man verzeihe mir) in Rotationsstrategien unterwegs sein.
Welche Rendite Gold z.B. alleine erwirtschaftet hat laesst keinen Rueckschluss auf den Renditebeitrag von Gold auf z.B. das Browne Portfolio zu (oder irgendein anderes Portfolio mit mehreren Vermoegensklassen und regelmaessigen Rebalancing).
Timingansaetze lassen wir mal aussen vor weil sowieso"Glueckspiel" (Meb Faber, etc)

(01.12.2019, 10:31)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Betrachte ich die realen Renditen (nach Inflation) seit 1800, dann habe ich für den US-Markt folgende Renditen:
Hast du da die US-Inflation für die Berechnung genommen?

(01.12.2019, 11:48)Fundamentalist schrieb: [ -> ]Hast du da die US-Inflation für die Berechnung genommen? 
Ja, die US-Inflation ist berücksichtigt.
Die Datenlage von 1800-1871 ist relativ schlecht. An den Ergebnissen ändert sich nichts, wenn ich die Zeit auslasse.
Wachstumsstarke Unternehmen verbuchten allein im laufenden Jahr über 15% höhere Wertzuwächse als substanzstarke Value-Unternehmen. Auch die Vorjahre verliefen für viele Value-Investoren enttäuschend.
Ist die Idee des Value-Investing endgültig überholt?
Interessante Value-Aktien
LUKOIL PJSC
Gazprom PJSC
Acciona SA
Enel SpA
A2A SpA
Nippon Telegraph & Telephone Corp
Iren SpA
PICC Property & Casualty Co Ltd
Assicurazioni Generali SpA
Kia Motors Corp
PS Russland ist derzeit mit einem Shiller PE von 7,7 und einem KBV von 1 bewertet.
(01.12.2019, 11:36)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Geldmengenwachstum M3 - BIP-Wachstum = wahre Inflation
Hmm,
Mit der Formel bin ich immer sehr vorsichtig.
Man findet sie häufig in Marketingpapieren von physischen Rohstoffverkäufern.
Welchen Zweck sie dort verfolgt kann ich mir mit ein bisschen Phantasie schon vorstellen.
Zudem was ich mir unter Inflation vorstelle, sagt sie aber recht wenig aus.
Mich interessiert was ich mir für den Euro, den ich heute verdiene in X Jahren kaufen kann.
Bzw. was die XXXX Euro, die in meinem Rentenbescheid stehen, im Jahre yyyy
an Kaufkraft haben.
Und das kann ich mit der offiziellen Inflationsrate viel besser berechnen.
Natürlich bin ich mir bewusst, dass sich der Warenkorb ständig ändert und den offziellen Stellen damit ein Werkzeug zur verfügung steht, die Zahl etwas anders auszusehen zu lassen, als sie ist.
Aber würde es mir wirklich helfen wenn statt der Microwelle immer noch ein Kohleaufwärmer im Warenkorb stehen würde?
Oder statt eines Smartphones ein Lagerfeuersystem mit Decke zum Rauchzeichen geben?
(01.12.2019, 12:29)Der Fundamentalist schrieb: [ -> ]Hmm,
Mit der Formel bin ich immer sehr vorsichtig.
Man findet sie häufig in Marketingpapieren von physischen Rohstoffverkäufern.
Welchen Zweck sie dort verfolgt kann ich mir mit ein bisschen Phantasie schon vorstellen.
Zudem was ich mir unter Inflation vorstelle, sagt sie aber recht wenig aus.
Mich interessiert was ich mir für den Euro, den ich heute verdiene in X Jahren kaufen kann.
Bzw. was die XXXX Euro, die in meinem Rentenbescheid stehen, im Jahre yyyy
an Kaufkraft haben.
Und das kann ich mit der offiziellen Inflationsrate viel besser berechnen.
Natürlich bin ich mir bewusst, dass sich der Warenkorb ständig ändert und den offziellen Stellen damit ein Werkzeug zur verfügung steht, die Zahl etwas anders auszusehen zu lassen, als sie ist.
Aber würde es mir wirklich helfen wenn statt der Microwelle immer noch ein Kohleaufwärmer im Warenkorb stehen würde?
Oder statt eines Smartphones ein Lagerfeuersystem mit Decke zum Rauchzeichen geben?
Natuerlich kannst du mit der Formel vorsichtig sein. Letzten Endes ist dein persoenlicher Warenkorb fuer deine empfundene Inflation massgebend...dies aendert aber nicht die Gueltigkeit dieser Formel.
Was deinen persoenlichen Warenkorb wesentlich beinflusst ist z.B. ob du Gueter/Dienstleistungen konsumierst die in D produziert werden oder endlich sind (Handwerker, Immobilie, etc) oder eben als Massenartikel aus billig produzierenden Laendern importiert werden (Mikrowelle, Smartphone, Textilien) koennen.
Man sollte auch im Hinterkopf behalten dass die Kaufkraft der Renteneuros/Infaltion allg. nicht nur von der EZB sondern zu einem nicht unbetraechtlichen Teil auch von der Entwicklung der Globalisierung und den zukuenftigen Sozial-und Sicherheitsstandarts in den Produktionslaendern abhaengt....
Dies alles hat unbestreitbar starken Einfluss auf evt. Investitionsmoeglichkeiten/Anlageklassen.