Boy Plunger schrieb:Du kannst Recht haben.
Was ist denn deine Meinung und Erfahrung?
Meiner Erfahrung gibt es einen nachhaltigen Wechsel vornehmlich nach einer starken Korrektur und dann erfolgten Neuorientierung der Marktteilnehmer. Die liegt nicht vor. Insbesondere nach einer Baisse ist das der Fall.
nun ja, Sektorrotationen (zykl. vs defensive) wie wir sie seit ca. Mitte August erleben ist nicht so aussergewöhnlich.
Peter Oppenheimer von GS zählt 13 solcher Rotationen seit 2008, im Schnitt 1-2 pro Jahr. Laut GS bleiben sie im Schnitt für 4 Monate, mit einer Outperformance von cycl. vs defensives von 16% im Schnitt. Sollten weltweit die Zinsen tief bleiben und global Wachstum eher mau, spricht nix dafür, dass sich die Rotation strukturell festbeisst....
Leicht höheres Zinsleve (gut für Banken)l, weniger negative News von US/CHina sowie Erwartungen and Geld-und Fiskalpolitik sind die Treiber im September:
In Europa seit anfangs September (zykl. und value Aktien im Hoch, defensive im Fall)
Autos & parts: +8%
Banks +8%
Versicherungen +5.6%
Basic Res.: +5%
Oil & Gas + 4.4%
Versorger (quasi als Bond-proxy): -1.2%
Real Estate: -1.8%
Food & Beverage: -2.1%
Gesundheit: -2.2%
(11.09.2019, 10:43)Boy Plunger schrieb: [ -> ]@fahri
Vielen Dank für deinen Kommentar! Er regt zum Nachdenken an.
Welche Bank gibt denn negative Zinsen und über welche Laufzeit?
Ich habe gelesen das die Bundesbürger in 2018 Kredite in Höhe von fast 1 Billion Euro in Immos gesteckt haben. Der Bauboom schwächt sich aber gerade etwas ab.
Für mich ist das eine Blase!
Ich denke da anders. Eine Blase ist eine Übertreibung, die dann irgendwann mal platzt, weil auch die Werte ins Bodenlose fallen.
In Deutschland werden Immobiliendarlehen jedoch wesentlich restriktiver vergeben als in den USA oder UK. Bei den Objekten, die vermietet werden, ist aufgrund von Angebot und Nachfrage nicht davon auszugehen, dass die Mieten wesentlich fallen. Vielleicht nicht mehr steigen, ok, aber eben auch nicht wesentlich fallen. Und deshalb werden die Preise auch nicht wesentlich fallen.
Bei den Eigenheimen könnte es vielleicht mal sein, dass Leute große Augen machen, wenn sie die Darlehen zu wesentlich schlechteren Bedingungen verlängern müssen und das dann nicht auf die Kette bekommen. Ich glaube aber nicht, dass das zu größeren verwerfungen führen wird.
Halvers Kolumne: IAA in Frankfurt - Die deutsche Autoindustrie steht im Stau
In den 90er Jahren war ich Autoanalyst. Etwas Größeres gab es für mich nicht, durfte ich doch die bedeutendste Branche Deutschlands begutachten. Während damals deutsche Autos Kultstatus besaßen, bauten andere nur Fortbewegungsmittel oder wie von vielen böse formuliert „Reiskocher“. Und wie auf dem Petersburger Pferdemarkt zur Zarenzeit war man gezwungen, auf der IAA in Frankfurt präsent zu sein. Ansonsten gehörte man nicht zur Automotive Community. Auch die privaten Besucher rissen sich früher um Eintrittskarten wie heute um die neuesten Produkte von Apple. Bemerkenswert, wie sich die (deutsche) Automobilbranche mittlerweile gewandelt hat.
...
https://www.xing.com/communities/posts/h...1017193660
Diese Aktien bin ich dann mal Short gegangen...
PS RH ist ein alter Bekannter von cupanpete, hier setze ich auf ein 4-fach Top
Negative Zinsen werden meines Wissens nur an institutionelle Anleger mit hoher Sicherheit und kleinem Fremdkapital vergeben. Also vor allem an Pensionskassen. Diese hoffen wohl dass sie mit den davon gebauten Miethäusern weniger Geld verlieren als sie als Negativzinsen bekommen...
Naja wenn Banken schon negative Zinsen vergeben, wissen wir das nächstes oder übernächste Jahr bald wieder Banken gerettet werden müssen. Da wir in einem bezahlten Niedrigenergiehaus mit Wp und bald PV wohnen lege ich jetzt restliches Geld in Gold(physisch) an, sonst fällt mir leider Nichts mehr ein.
Wenn der Handelskonflikt bestand hat, dann werden die Gewinne in den USA flat sein. Die Prognosen der Analysten für 2020 liegen aber bei +10%.
Dafür muss der Handelskonflikt mit China beendet werden. Das ist ein wahrscheinliches Szenario. Trump will wiedergewählt werden.
Die Notenbanken sorgen für weitere Liquidität. Die Anleger sind in Bonds geflüchtet.
Wenn der Handelskonflikt zu Ende ist, dann könnte nochmal der Turbo an den Märkten gezündet werden. Dafür beobachte ich aber noch die Positionierung der Anleger. Was jeder schon weiß, das macht mich nicht heiß.
(11.09.2019, 10:43)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Ich habe gelesen das die Bundesbürger in 2018 Kredite in Höhe von fast 1 Billion Euro in Immos gesteckt haben. Der Bauboom schwächt sich aber gerade etwas ab.
Für mich ist das eine Blase!
Interessanterweise sind die Kosten für den Hauserbauer/Besitzer gleich geblieben. Mit einem 6% Kredit für die Vollfinanzierung eines 300.000 € teuren Hauses über 20 Jahre kostete früher die Bude insgesamt ziemlich genau 500.000 €, was sehr wahrscheinlich mindestens der Preis ist, den man heute für genau das gleiche Haus auch zahlen muss, bei annähernd vernachlässigbaren Zinsen. Die Blase, die man auf der Preisseite wohl sieht, existiert daher aus der Perspektive der Gesamtkosten nicht unbedingt. Daher glaube ich nicht, das da zeitnah etwas platzt. Die Preise dürften aber bei den sehr moderaten Gehaltssteigerungen hierzulande irgendwann mal wieder zurückgehen, wenn die Zinsen je wieder steigen sollten. Denn die aktuellen Immobilienpreise zzgl. real existierender Kreditzinsen könnten wohl nur die wenigsten stemmen, dann bricht die Nachfrage ein und die Prise müssen sinken.
Wenn wir es denn noch erleben sollten, dass die Zinsen jemals wieder signifikant steigen....