(08.03.2020, 02:17)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Danke für den Goldhinweis, aber würdest du Gold ür deine konservativen Kunden wählen?
Gold kann ganz schön volatil sein und in der Vergangenheit auch über Jahre fallen.
Andererseits ist für mich der Anleihemarkt eine tickende Zeitbombe...
Gold, Silber und Bitcoin gewichte ich persönlich mit insgesamt ca. 10%.
Ich gestehe das es für mich schwer ist mich in konservative und risikoscheue Investoren hinein zu versetzen (wie es vielleicht die Leute sind die Du berätst) aber nach allem was ich so bisher (auch von Vermögensberatern) gehört habe zählt Gold (in einer geringen Beimischung, max. 10%) typischerweise zur Diversifikation eines konservativen Portfolios. Für mich wiederum ist Gold derzeit auch eine Spekulation (ich rechne noch immer mit steigenden Preisen auch wenn z.B. die COT-Daten eher auf eine kräftige Konsolidierung hindeuten).
Was den Anleihemarkt angeht: Das sehe ich genau so, die Bombe ist riesig. Die ist so groß das ich keine Ahnung hab wie die zu entschärfen wäre. Wenn sie hoch geht wiederum könnte das zu großen Verwerfungen im Finanzsystem führen (die eine oder andere Staatspleite wäre sicher auch dabei).Ich vermute das die Notenbanken viel für tun werden das das nicht passiert aber wenn ich sehe das selbst bei der FED (die immerhin versucht hat ihre Bilanz wieder ins Lot zu bringen) die alten Rekordstände aus der Zeit der Finanzkrise 2008/2009 wieder erreicht werden nur weil sie 2018 ihren Zinskurs abbrechen mußte (die "Märkte" bekamen Schluckauf), 2019 der Repo-Markt ne leichte Krise hatte (Ursache: überbordende Staatsverschuldung des Herrn Trump?) und jetzt Corona Unterstützung erfordert dann frag ich mich wie lang das gut gehen wird. Und ich denke das einzige was den Anleger dann noch etwas retten wird sind wie immer Sachwerte.
Gold - D´accord - also bis zu 10% - was mich nur stört ist, dass Gold im Krisenfall schon verboten wurde...
...auf Immovermögen wurde die Grundsteuer erhöht und Kredite nach Inflation angepasst.
Für den "Crack Up Boom" sind Aktien immer noch die besten Sachwerte.
(08.03.2020, 11:33)muchmoney schrieb: [ -> ]Ist doch die alte und immer wiederkehrende Weisheit, dass einem Crash am Bondmarkt der Crash am Aktienmarkt folgt, stand zumindest in einem der Bücher von glaube Kostolany.
Es läuft anders. Ein Boom im Anleihemarkt ist der Vorläufer für den Aktiencrash.
In 1 bis 1 1/2 Jahren werden wir erst das endgültige Tief haben.
die älteren unter euch können sich vielleicht noch an die Siebzigerjahre erinnern, als wir letztmals eine globale Rezession hatten, die ähnlich wie zur Zeit von einem Angebots-Schock ausging (Oelkrise 1974/1975).
Anders als bei einer primär durch einen Nachfragerückgang bedingten Rezession besteht die von einem angebotsbedingten Abschwung (da Lieferketten unterbrochen) ausgehende Herausforderung darin, dass er zu einem steilen Rückgang der Produktion und vielen Engpässen führen kann.
In diesem Fall könnten allg. Versorgungsengpässe - wie einige Länder sie seit den Schlangen an den Tankstellen in den Siebzigerjahren nicht mehr erlebt haben, die Inflation letztlich mach oben statt nach unten drücken.
In diesem Szenario könnte eine steigende Inflation die Zinsen nach oben drücken und Geld- wie Fiskalpolitik vor grossen Herausforderungen stellen.
Unsere Politiker müssen nun endlich erkennen, dass zusätzlich zu Zinssenkungen und Steuerimpulsen auch etwas gegen die enorme Erschütterung der globalen Lieferketten getan werden muss.
Ich denke, die unmittelbarste Hilfe könnte daraus rühren, dass Trump die handelskriegsbedingten Zölle mit China und dem Rest der Welt stark zurückfährt, dadruch die Märkte beruhigt resp. gemeinsam mit China ein staatsmännisches Verhalten an den Tag legt.
Eine globale Rezession ist eine Zeit für Zusammenarbeit - nicht für Isolation.
(08.03.2020, 12:56)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Gold - D´accord - also bis zu 10% - was mich nur stört ist, dass Gold im Krisenfall schon verboten wurde...
...auf Immovermögen wurde die Grundsteuer erhöht und Kredite nach Inflation angepasst.
Für den "Crack Up Boom" sind Aktien immer noch die besten Sachwerte.
Dagegen hilft nur Diversifikation über verschiedene Anlagenklassen.
(08.03.2020, 13:10)jf2 schrieb: [ -> ]Dagegen hilft nur Diversifikation über verschiedene Anlagenklassen.
Ich denke über illiquide Assets nach. Kunst, Wald und Felder, dazu PE und Hedge Funds.
(08.03.2020, 12:11)qqqq4 schrieb: [ -> ]Es geht auch umgekehrt.
Kostolany hat gesagt, dass ein Bärenmarkt an der Börse nur in Kombination mit einem rentablen Anleihenmarkt möglich ist.
Das Ganze hat den Hintergrund dass der Markt der erwarteten Rendite folgt.
Grundsätzlich hat er recht, aber wie sieht es aus
nach einer Niedrigzinsphase? Das hatte Kostolany nicht auf dem Schirm.
„Es gibt alte Piloten und es gibt kühne Piloten, aber es gibt keine alten, kühnen Piloten.“
André Kostolany
(08.03.2020, 13:13)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Ich denke über illiquide Assets nach. Kunst, Wald und Felder, dazu PE und Hedge Funds.
Bau dir doch selbst beinen Hedgefond.
Finde das 100/30 Modell gut.
--> 100 % Long 30 % Short: Investquote 130 %
Die Quote kann man dann immer nach Bewertungen anpassen...