Trading-Stocks.de

Normale Version: Klimakrise - CO2 Steuer
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
" Die industrielle Basis fuer zukuenftigen Wohlstand in D und als Vorbild fuer die Welt finden wir wo?"

Ste Fan hat da natürlich recht. Anspruch und Realität klaffen da weit auseinander. Aber das ist IMO ein viel grundsätzlicheres Problem und hat mit "Grünen Wahnsinn" und Klimazielen nix zu tun. 

Ich habe jetzt in der Summe fast 10 Jahre im Energieumfeld gearbeitet. Im Handel und in technischen Projekten für große Versorger.

Die Idee das Deutschland in irgendeiner Form führend ist, ist inzwischen absolut abseitig. Sowohl von dem Marktmechanismen als auch von der Technologie. 

Die großen Versorger sind verknöcherte Riesenfirmen, die das schlimmste aus beiden Welten mitbringen:
- aufgeblasen, unbeweglich und selbstgefällig wie alle ex Staatsunternehmen (sowas wie die Deutsche Bahn)
- Management Kasper und fehlgeleitet Incentives eines typischen DAX Konzern ( die deutsche  Autoindustrie)
- sind bis jetzt Cash Cow für die Haushalte (STEAG, RWE, EnbW....) von Landesfürsten.

Nehmen also alle Nachteile von Staatsunternehmen mit und lassen die Vorteile liegen. 

Ich scherze immer: ich könnte als angestellter von so einer Truppe die kalte Fusion erfinden...und das würde an "politischen" Revierkämpfen im Unternehmen und an der Angst vor Veränderung der mittleren Management Schicht keine Verwendung finden. 

Die haben mich immer absurd gut bezahlt.....aber gute Lösungen wurden gebaut...und sind dann einfach an unternehmenspolitischen Dingen gescheitert.   
  
Hier hängt sich aber jeder daran auf wie wir kein Vorbild sein können oder keiner dem Vorbild folgt...

Das war aber nie meine Aussage. Meine Aussage war, dass die Aussage "das bringt nix, wir sind nur 2%" KEIN Argument gegen die Befürworter der Einsparmaßnahmen ist. NIEMAND hat je behauptet, das die 2% den Unterschied machen.

Ob andere unserem Beispiel folgen, ob wir das überhaupt schaffen ein Vorbild zu sein, ob Deutschland  überhaupt noch irgendwas erreichen kann....das sind alles andere Fragen. Und da bin auch ich nicht allzu optimistisch. 

Aber an der "die hauen alle ab" Problematik ändern doch die deutschen Einsparpläne nicht wirklich was?

Ventura

Ste Fan, danke für Deine Mühe.
In meinem Umfeld ist in 2019 ein Mittelständler nach Polen umgesiedelt. Gerade geht der nächste mit 2000 Arbeitsplätzen.
Beide primär wegen der Energiekosten. Ein Spruch u.a., "neue Halle dauert hier 2 bis 5 Jahre", abhängig auch von der Emission.
Ich empfehle jedem als Lektüre das Partei - Programm der Grünen.
Wahrscheinlich liegt es an mangelnder Phantasie, wenn man meint, man könnte, ohne Konsequenzen , die Bürokratie und Abgabenlast linear weiter hoch fahren?
Einfach weiter träumen...
Also mit Vorbild gab's wohl ein Missverständnis. Keineswegs war das so gemeint, anderen damit erklären zu können wie was geht. Oder wie andere es zu tun haben. Das gab es nach meiner Kenntnis erst einmal und das war in der Finanzkrise die Länder betreffend die unter den Schutzschirm mussten. 

Aber gerade weil wir eine Exportnation sind, landet unsere Ware eben fast überall in der Welt. Und da schaut man sich an wie etwas gebaut wurde, wie Probleme gelöst wurden usw. Auch wie wir Erneuerbare integrieren schaut man sich an, bewertet es und nimmt sich mit was sinnvoll erscheint. Ganz alltäglich wirkt das was wir tun um uns herum.  Wir können positiven Eindruck hinterlassen, der zum nacheifern anregt oder auch abschrecken.
Klimaschutz
G7 stoppen Finanzierung von Kohlekraft
Stand: 21.05.2021 17:58 Uhr

Die Umwelt-und Energieminister der größten Industriestaaten wollen die direkte staatliche Unterstützung von Kohlekraftwerken beenden. Schon in diesem Jahr sollen entsprechende Investitionen auslaufen........

https://www.tagesschau.de/ausland/g7-umw...e-101.html

Ventura

(21.05.2021, 18:53)saphir schrieb: [ -> ]Also mit Vorbild gab's wohl ein Missverständnis. Keineswegs war das so gemeint, anderen damit erklären zu können wie was geht. Oder wie andere es zu tun haben. Das gab es nach meiner Kenntnis erst einmal und das war in der Finanzkrise die Länder betreffend die unter den Schutzschirm mussten. 

Aber gerade weil wir eine Exportnation sind, landet unsere Ware eben fast überall in der Welt. Und da schaut man sich an wie etwas gebaut wurde, wie Probleme gelöst wurden usw. Auch wie wir Erneuerbare integrieren schaut man sich an, bewertet es und nimmt sich mit was sinnvoll erscheint. Ganz alltäglich wirkt das was wir tun um uns herum.  Wir können positiven Eindruck hinterlassen, der zum nacheifern anregt oder auch abschrecken.

Wir haben z.T. vollkommen falsche Vorstellungen.

Ich war 2017 in Indien und bin auf den Neubau des Flughafens in Berlin angesprochen worden.  Die Leute haben sich fast abgerollt vor Lachen. Das ist mir wenige Wochen später wieder in den UAEs passiert.
Wir bedienen nicht mehr das Klischee "Made in Germany", vielleicht noch bei einigen wenigen Spitzenprodukten?
In München gibt es gerade einen black out wegen eines (!) Feuers in einem Kabelschacht. Wahrscheinlich hat ein Stadtteil bis Sonntag keinen Saft (>72 Std)?
Was uns fehlt ist ein bundesweiter black out für eine Woche, dann ist Schluss mit den Traumtänzern.
Ich vermute, was blackouts betrifft, stehen wir im internationalen Vergleich nicht schlecht da. Im Jahr 2019 12, 2 Minuten im Durchschnitt.
(21.05.2021, 19:42)Ventura schrieb: [ -> ]Wir haben z.T. vollkommen falsche Vorstellungen.
------

Nicht nur falsche Vorstellungen - es ist (im besten Fall) Ahnungslosigkeit von vielen "Aktivisten"...

Ich hatte ja weiter oben die Idee erwaehnt dass man vielleicht Importe beruecksichtigen sollte. Traurig was man da so lesen kann wenn man da ein bisschen nachliest...

Also, die EU kompensiert z.B. CO2 Ausstoss durch z.B. Aufforstung in Europa...der Wald in Europa waechst...parallel dazu wachsen die Agrarproduktimporte aus Laendern die wiederum ihre Waelder abholzen damit Agrarprodukte nach Europa exportiert werden koennen...
Getoppt wird das nach von den moralisch erhabenen Norwegern und ihren Investmentfunds: Aufforstung als Kompensation in Ost-Afrika wird von denen finanziert, dort werden dann die Flaechen aufgeforstet die der Einheimischen Bevoelkerung zur Nahrungsmittelproduktion dienten - die Leute wurden verjagt und duerfen dann fuer einen guten Zweck hungern....

Eigentlich ganz interessant wenn man mal Begriffe wie Neo-Kolonialismus (nicht Kapitalismus) oder Karbon-Imperialismus (Kohle Thema, sollen die Armen doch einfach arm bleiben - ist ja fuer nen guten Zweck) nachforscht..

**
Climate Colonialism
Between 1990 and 2014, Europe’s forests saw an increase in area of 13 million hectares, or roughly 9% of their pre-1990 size. Europe was once home to immense primeval forests, but by the 18th and 19th centuries much of these forests were decimated by the industrialising European population’s growing demand for timber and agricultural land.
Today, Europe imports millions of tonnes of crops and meat each year from abroad (only China imports more). As a result, many countries around the world are clearing their own forests to make space for land that ultimately feeds European demand. In the same 24-year period mentioned above, around 11 million hectares of such land was cleared globally, primarily in developing countries like Brazil and Indonesia whose forests are important carbon sinks rich with biodiversity.

Furthermore, domestic EU policies meant to preserve the environment envision ‘green’ futures that rarely extend beyond their own borders. For example, in an effort to make their energy mix greener, Germany banned domestic hard coal production in 2018. However, it still allowed its power plants to import hard coal from elsewhere.
...
In 2014, thousands of East Africans in Uganda, Mozambique and Tanzania faced forced evictions and food scarcity when a Norwegian company—supported and funded by the Norwegian Investment Fund for Developing Countries—bought out land to implement forestry-based carbon offset projects, all in the name of green investment.

Perhaps, then, climate colonialism can best be summarised by German sociologist Stephan Lessnich, saying, “We are not living beyond our means. We are living at the expense of others.”
...
https://earth.org/eu-green-deal-perpetua...lonialism/
****

Der WWF und andere Quellen bestaetigen den Sachverhalt prinzipiell:

***
The EU is one of the world’s largest importers of tropical deforestation and associated emissions, second only to China, a new WWF report has found.
...
https://www.wwf.eu/?uNewsID=2831941

***

oder

***
A by-the-numbers look at how EU appetites drive deforestation

The Continent is the world’s second-largest driver of tropical deforestation.
....
https://www.politico.eu/article/europe-f...te-change/
******

Nochmal zum Thema "Vorbildfunktion" der Deutschen und Europaer - immer noch ueberzeugt davon?
Die EU stellt sich CO2 neutral dar, aber auf wessen Kosten, bzw mit welchen Auswirkungen ausserhalb der eigenen Grenzen?

Ventura

(21.05.2021, 21:47)Lolo schrieb: [ -> ]Ich vermute, was blackouts  betrifft, stehen wir im internationalen Vergleich nicht schlecht da. Im Jahr 2019 12, 2 Minuten im Durchschnitt.

Du bist ja ein echter Patriot?

Das gehört sich nicht Irony
Mein Notstromaggregat schimmelt vor sich hin.....
(21.05.2021, 22:13)Ste Fan schrieb: [ -> ]Climate Colonialism...
Furthermore, domestic EU policies meant to preserve the environment envision ‘green’ futures that rarely extend beyond their own borders. For example, in an effort to make their energy mix greener, Germany banned domestic hard coal production in 2018. However, it still allowed its power plants to import hard coal from elsewhere.
...

Man muss aber auch schauen wer diesen "Klimakolonialismus" macht. Nicht die Klimabewegung, sondern eben die die die ganze Zeit an der Macht sind.... die nichts wirklich ändern wollen. Und ja, die wirken als Vorbild. Zum Teil aber auch als abschreckendes.