08.01.2024, 14:45
Übersicht über die Massnahmen anderer Länder:
Zitat:VERBOT VON DIESEL- UND BENZINER-AUTOS
Die Ausstiegs-Fahrpläne der EU- und anderer Länder
Immer mehr Nationen weltweit planen Verbrenner-Verbote. Während sich die EU auf einen Ausstieg bis 2035 geeinigt hat, haben andere Länder und Regionen der Welt straffere oder lockerere Zeitpläne. Eine Übersicht.
Markus Schönfeld,Thomas Harloff,Torsten Seibt,Uli Baumann,Gregor Hebermehl
20.12.2023
- 2035 soll Schluss sein mit dem Auto, wie wir es bislang kennen. In ihrem Klima-Plan "Fit for 55" hat sich die EU-Kommission auf dieses Jahr geeinigt. Bis dahin sollen die jährlichen CO2-Emissionen neuer Fahrzeuge auf Null reduziert sein.
- Rigorose Vorhaben in Norwegen und GB
Noch rigoroser plant Nicht-EU-Land Norwegen ein Verbrenner-Verbot (schon ab 2025). Auch das ausgetretene Großbritannien machte sich unter der Johnson-Regierung strenge Vorgaben. Direkt nach dem Brexit hatte die britische Regierung Anfang Februar 2020 angekündigt, das Verbot von Verbrennern in Neuwagen von 2040 auf das Jahr 2035 vorzuziehen.
- Dänemark und Spanien mit eigenen Plänen
Das Beispiel Dänemark zeigte zuvor, wie schwierig es für ein EU-Land ist, ein Verbrenner-Verbot auf eigene Faust durchzusetzen. Bereits 2018 kündigte die Regierung in Kopenhagen an, Diesel und Benziner ab 2030 verbieten zu wollen. Doch sie musste ihre Pläne zurückziehen, da sie gegen EU-Recht verstoßen. Seitdem wagten die Skandinavier mehrere weitere Vorstöße: Die EU müsse ihre Regeln ändern und den Mitgliedsländern erlauben, ein Verbrenner-Verbot erlassen zu können.
- Geplante Verbote in Städten und Regionen
Doch nicht nur in Ländern, auch in den europäischen Metropolen werden Fakten geschaffen. Beispielsweise in Paris: Ein komplettes Dieselfahrverbot gilt in Frankreichs Hauptstadt ab 2024, Fahrverbote für Benziner folgen 2030. Oder Amsterdam: Laut dem "Clean Air Action Plan" will die niederländische Hauptstadt nach Möglichkeit ab 2030 jegliche Benzin- und Dieselfahrzeuge aussperren. Das gilt wohlgemerkt auch für Motorräder und Roller. Schon ab 2025 soll die Ringautobahn A10 von einem Fahrverbot für Taxis, Busse, Transporter und Roller mit Verbrenner-Motoren betroffen sein, fünf Jahre später dann auch für private Pkw und Motorräder.
- Konkrete Maßnahmen in Kanada
Kanada hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 zu 100 Prozent emissionsfreie Fahrzeuge zu verkaufen. Steven Guilbeault, Minister für Umwelt und Klimawandel, kündigt richtungsweisende Maßnahmen an. Elektroautos sollen erschwinglicher werden und es soll mehr Ladestationen im Land geben. Bis 2026 soll der Marktanteil emissionsfreier Fahrzeuge 20 Prozent betragen und bis 2030 mindestens der dreifache Wert erreicht werden.
https://www.auto-motor-und-sport.de/verk...to-kanada/
- Kaliforniens Metropolen sind noch strikter
Kalifornien nimmt seine traditionelle Vorreiterrolle auch in anderer Hinsicht ernst und bestellt schon jetzt, mit Ausnahme von Sicherheitsfahrzeugen, keine Regierungsfahrzeuge mehr, die über klassische Verbrennungsmotoren verfügen. Darüber hinaus haben sich die Metropolen des Westküsten-Bundesstaates strenge Auflagen verpasst. San Francisco will bis 2040 einen komplett emissionsfreien Verkehr erreicht haben; ab 2030 sollen nur noch Fahrzeuge mit Elektroantrieb neu zugelassen werden.
- Ab 2035 keine Verbrenner-Pkw mehr in New York
Der Bundesstaat New York, der zu den 14 Staaten (plus District of Columbia) gehört, die sich bereits grundsätzlich für einen Verbrenner-Ausstieg entscheiden haben, verfolgt eigene Pläne. Gouverneurin Kathy Hochul unterzeichnete im September 2021 ein Gesetz, nach dem dort von 2035 an nur noch emissionsfreie Pkw und leichte Pickups verkauft werden dürfen.
- Thailand möchte ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr
In Thailand sollen ab 2035 keine neuen Pkw mit Verbrennungsmotor auf den Markt kommen. Außerdem möchte sich das Land zu einem südostasiatischem Zentrum für die Produktion von Elektroautos entwickeln.
- China wartet bis 2060
Eine Entscheidung für ein Verkaufsverbot für Verbrenner-Pkw gab es in China laut Berylls bis vor Kurzem nur für die Provinz Hainan, dort allerdings bereits ab 2030. Für das gesamte Land wurde ein Verbot seit 2017 diskutiert.