(25.10.2019, 12:22)fahri schrieb: [ -> ]Ich kann deinen rationalen Ansatz verstehen - teile deine Art zu Denken aber eben nicht und
halte ihn für grundlegend falsch, weil du den gleichen Fehler machst wie die Politiker dieser Welt.
Ich habe immer noch die Hoffnung das der Mensch rechtzeitig versteht, das es keine Grenzen gibt,
das erste was du bspw. reflektorisch machst ist uns alle drauf hinzuweisen das es nichts bringt
das wir als kleines Land anfangen und unseren Wohlstand verlieren. Erinnert mich irgendwie
an das alte Wahlproblem - was soll ich mit meiner Stimme schon ausrichten ? So sind aber
viele gute Demokratien entstanden und meines Erachtens ist hier auch der Ursprung unseres
Wohlstands und mit ein Grund für das derzeitige Aufkommen rechter Flügel in großen Teilen
der Welt. Ist aber ein anderes Thema.
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Nur bestehen deine Demokratien (Nationalstaaten mit relativ homogenen Entwicklungsniveau) zu grossen Teilen aus Menschen die groesstenteils aehnlich gepraegt sind und - im Schnitt - aehnliche Welt- und Wertvorstellungen haben. Ist dies nicht gegeben gibt es andere Probleme.
Umweltschutz in Deutschland wurde z.B. erst ein Thema als das Land ein gewisses Wohlstandsniveau erreicht hatte - vorher war das Thema irrelevant - siehe Kohlenpott in den 50ern...
Beim Thema Klimaschutz - welches in anderen Laendern weit weniger praesent ist - wird aber davon ausgegangen dass alle Welt die Klimaproblematik durch die deutsche/europaeische Brille sieht und daher fuer die Argumentation von z.B. Greta oder der europaeischen Politik empfaenglich ist.
Mir scheint (ist rein meine persoenliche Meinung) dass viele Menschen in D keinen blassen Schimmer davon haben wie sehr sich die Interessenlage und Einstellung zu Klima-und Umweltschutz in anderen Laendern von der in D unterscheidet - und wie gering die Schnittmenge der Wertvorstellungen mit Menschen aus z.B. Schwellenlaendern in manchen Faellen ist.
Goenne dir einmal ein Reise nach Indien, setz dich an den Ganges an eine Stelle wo sich Menschen ihren Ritualen hingeben (Waschen und Trinken) und schaue was da so in einer Stunde hinter denen vorbei treibt und wie die Leute darauf reagieren - und du bist den Rest deines Lebens davon kuriert (ohne Wertung) zu denken die europaeische Denkweise/Logik/Wertvorstellungen waeren irgendwie auf die Welt uebertragbar.
Indien als Bsp deswegen weil die Bevoelkerung dort groesser ist als die der EU+USA zusammen und der Energiebedarf (und somit auch Emissionen) sich in Zukunft dramatisch erhoehen wird, und du nicht viele Menschen dort finden wirst die deine Sorgen teilen - in diesem Vergleich faellt erst mal auf wie irrelevant die deutschen Massnahmen auf globaler Ebene eigentlich sind.
Ich halte die Weltklimarettungsdiskussion wie sie in Europa stattfindet mehr oder weniger fuer weltfremd bzw. interessengetrieben.
Schaust du dir die Diskussionen um die Klimamodelle an (auch hier im Thread) dann geht es um alles - aber nicht um eine Problembenennung /-loesung. Interessengetrieben deswegen weil sie ein wunderbares Vehikel zur Umverteilung von Mitteln ist - bei dem einige wenige profitieren und die Mehrheit verliert....
Dies soll nicht heissen dass Forschung und Investitionen in Zukunftstechnologien nicht wichtig sind - aber leider herrscht auch hier zu viel Ideologie. Es hilft halt auch nicht wirklich wenn im Lande CO2 Neutralitaet erreicht werden soll - und dann die dementsprechenden Gueter importiert werden muessen (analog dem Thema Agrarimporte)...
Ich denke, dass eine ist die Physik und die schönen Kausalketten und das andere ist das, was man am besten tut hier in Deutschland.
Eines sollte klar sein: mit dem Argument, man müsse hier in Deutschland zumindest Vorreiter sein etc. pp. wird man keinen gesellschaftlichen Konsens zum Handeln hinbekommen. Das ist mir ehrlich gesagt auch zu wenig.
(25.10.2019, 14:09)Ste Fan schrieb: [ -> ]Beim Thema Klimaschutz - welches in anderen Laendern weit weniger praesent ist - wird aber davon ausgegangen dass alle Welt die Klimaproblematik durch die deutsche/europaeische Brille sieht und daher fuer die Argumentation von z.B. Greta oder der europaeischen Politik empfaenglich ist.
Mir scheint (ist rein meine persoenliche Meinung) dass viele Menschen in D keinen blassen Schimmer davon haben wie sehr sich die Interessenlage und Einstellung zu Klima-und Umweltschutz in anderen Laendern von der in D unterscheidet - und wie gering die Schnittmenge der Wertvorstellungen mit Menschen aus z.B. Schwellenlaendern in manchen Faellen ist.
Goenne dir einmal ein Reise nach Indien, setz dich an den Ganges an eine Stelle wo sich Menschen ihren Ritualen hingeben (Waschen und Trinken) und schaue was da so in einer Stunde hinter denen vorbei treibt und wie die Leute darauf reagieren - und du bist den Rest deines Lebens davon kuriert (ohne Wertung) zu denken die europaeische Denkweise/Logik/Wertvorstellungen waeren irgendwie auf die Welt uebertragbar.
Indien als Bsp deswegen weil die Bevoelkerung dort groesser ist als die der EU+USA zusammen und der Energiebedarf (und somit auch Emissionen) sich in Zukunft dramatisch erhoehen wird, und du nicht viele Menschen dort finden wirst die deine Sorgen teilen - in diesem Vergleich faellt erst mal auf wie irrelevant die deutschen Massnahmen auf globaler Ebene eigentlich sind.
Bringts so ziemlich auf den Punkt. Indien z.B. hat einen pro Kopf BIP von 2000 USD und wächst jährlich um über 10 Mio. Einwohner. Wer mal Delhi besucht hat, weiß wie real dort Klimawandel & Luftverschmutzung sind. Wer etwas gegen den Klimawandel tun will (& auch den Menschen dort direkt helfen will), der fängt in Indien, Bangladesh, Pakistan, etc. an. Diese Länder haben kaum die Mittel & Möglichkeiten, steigern ihre Bevölkerung & CO2 aber rasant.
Erneuerbare Energien in der EU auszubauen sollte natürlich trotzdem schnellstmöglich das Ziel sein. Gerade in Deutschland und quasi alles östlich von uns ist Kohle mit ziemlicher Sicherheit der größte CO2 Faktor und da es gute Alternativen gibt, sollte man diese auch nutzen. Thema Recycling darf auch gerne mal weiter verbessert werden (und damit meine ich keine Lösungen a la 25ct Dosenpfand). Europäische Bahnbetriebe müssen endlich mal zueinander finden und realistische europäische Verbindungen schaffen.
Flugscham, Autoemissionen bei Neufahrzeugen, Ökowahnsinn & Fleischverzicht darf meinetwegen gerne aus dem Rampenlicht verschwinden. Fleisch, Milch & Gemüse würde ich gerne weiterhin aus Deutschland beziehen, also bitte nicht kaputt regulieren.
Was auch immer zu diesem Thema geschrieben wurde (genau das Gegenteil wurde garantiert auch geschrieben), eins ist für mich als wissenschaftlicher Laie klar: es gibt zu viele Menschen auf der Welt.
Umweltprobleme kann man vielleicht einmal technologisch lösen. Ein Fusionsreaktor bringt saubere Energie für alle... in der Theorie. In der Praxis dürfte diese Technologie wohl zunächst nur für militärische Zwecke eingesetzt werden... und trägt somit auch zur Lösung des Problems bei. Win-win, wenn auch etwas pervers.
Okay, ich erlaube mir mal, ein Fazit ziehen zu wollen:
Der Klimawandel wird trotzdem stattfinden, aber Deutschland wird dabei erheblich schlechter dastehen.
Jetzt das 10 mal irgendwelche Klimaexperten zu zitieren, die von Ökonomie keine Ahnung haben oder utopischen Gesellschaftsbilder produzieren, hat keinen Sinn.
...und noch eine Kausalkette
Kein Mensch -> CO2 erhöhung -> Klimaerwärmung
Klimawandel gab es schon, da sind wir noch in den Bäumen herum gekraxelt.
Wer sagt eigentlich, dass dieses jetzige Klima das "richtige" Klima ist?
Und warum? Warum war das Klima, wo die Gletscher hier durchgerutscht sind nicht so toll?
Die Menschen in der Wüste würden sich gewiss über etwas mehr Regen freuen.
Und warum kommt keiner auf die idee, als gegenmassnahme, Bäume zu pflanzen.
Unser freigestztes CO2 kommt schließlich ursprünglich aus Bäumen...jahaa Öl waren vorher mal Bäume....
(25.10.2019, 18:55)Auge schrieb: [ -> ]Und warum kommt keiner auf die idee, als gegenmassnahme, Bäume zu pflanzen.
Unser freigestztes CO2 kommt schließlich ursprünglich aus Bäumen...jahaa Öl waren vorher mal Bäume....
Sehr löblich, im Moment zündet man sie wohl lieber an. Ich hab aber auch schon dran gedacht, was passiert wenn Russland sich weiter vom Schnee und Eis befreit ob dann so viel Vegetation entstehen würde um einen relevanten Einfluß auf den CO-Anteil zu nehmen. Da würde aber wohl andererseits auch die stark reflektierende Eisfläche verschwinden.
(24.10.2019, 19:25)Lancelot schrieb: [ -> ]=> es existieren Modell Ensembles (IPCC und andere) die out of sample und, wichtiger, in sample, erstaunliche gute Prognosen machen für globale Durchschnittstemperaturen (Klima!!!) und Eismanssen
Was sagen eigentlich die Modelle wenn nun der CO2-Anteil konstant gehalten würde. Pendelt sich die Temperatur dann irgendwo ein (in Bezug auf CO2). Oder steigt die Temperatur dann immer weiter, da die Energiebilanz (Sonnenergieaufnahme ggü Energieabstrahlung der Erde) positiv ist, so wie bei der Ernährung zum Beispiel.
(25.10.2019, 19:08)saphir schrieb: [ -> ]Sehr löblich, im Moment zündet man sie wohl lieber an. Ich hab aber auch schon dran gedacht, was passiert wenn Russland sich weiter vom Schnee und Eis befreit ob dann so viel Vegetation entstehen würde um einen relevanten Einfluß auf den CO-Anteil zu nehmen. Da würde aber wohl andererseits auch die stark reflektierende Eisfläche verschwinden.
Das bezieht sich eventuell auf die Studie vom ETHZ, die in der Mitte des Jahres durch die Medien geisterte.
Allerdings regt sich inzwischen schon wieder
Kritik daran. Der Effekt sei in dieser
Studie wesentlich überschätzt worden.
Meines Wissens ist es so, dass grade junge Bäume, die noch stark wachsen, viel CO2 binden. Das bedeutet, dass junger Wald erheblich geeignet ist dieses Gas aus der Atmosphäre zu holen als alter Wald.
Abgesehen davon sollte man nicht unterschätzen, dass auch beispielsweise
Moorlandschaften viel CO2 binden. Die Bundesregierung schreibt am 14. August 2014 dazu auf ihrer
Internetseite:
"Moore machen nur drei Prozent der weltweiten Landfläche aus, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie alle Wälder der Erde zusammen."
Das Problem ist nicht nur, dass man diesen Landschaften durch Flußbegradigungen und Trockenlegungen zu Leibe gerückt ist, sondern auch Veränderungen der Atmosphäre, wie Wissenschaftler der Universität Lund unter Leitung von Nils Malmer festgestellt haben:
"'Vor ungefähr 200 Jahren waren es noch 250 Kilogramm pro Hektar. Jetzt sind es nur noch 80 bis 100. Das bedeutet: Moore entwickeln sich inzwischen von CO2-Senken zu CO2-Quellen.'[...]Der Grund sind Veränderungen der Feucht-Vegetation. Die eigentlichen Torf-Erzeuger, Moose der Gattung Sphagnum, gehen zurück, an ihre Stelle wandern Baume und Sträucher in das Ökosystem ein.[...]Die Ursache, so Malmer, sei die hohe Konzentration von Stickstoff in der Außenluft[.]"
Schreibt Volker Mrasek im Deutschlandfunk am 26.03.2003, unter dem Titel
"Moore haben als Kohlendioxid-Senke ausgedient".
Ich habe jetzt nicht nachgeprüft, ob die Ergebnisse der Wissenschaftler um Malmer durch unabhängige Forschergruppen verifiziert werden konnten oder ob es gar schon eine handfeste Widerlegung gibt. Ich glaube aber, eine Behauptung mit diesen Quellen rechtfertigen zu können. Die Suche nach monokausalen Ursachen oder einfachen Lösungen ist wahrscheinlich nicht hilfreich. Die Wissenschaft gehört den Skeptikern und wächst an Zweifeln und Kritik. Das bedeutet aber auch, dass jede Maßnahme, die wir heute beschließen um das CO2 aus der Atmosphäre zu holen, aus Sicht eines künftigen Erkenntnisstandes falsch sein kann.
Das klingt jetzt ein wenig großspurig. Entschuldigt das.
(25.10.2019, 11:13)fahri schrieb: [ -> ]Wie ich schon mal schreib - beim FCKW hat das funktioniert und ich bin mir sicher, wenns
den Unternehmen an den Kragen geht, werden Lösungen gefunden.
Klar werden Unternehmen Lösungen finden.
Ist halt nur die Frage ob das in Deutschland passiert und wieviel Personal abgebaut wird und wie die Rentabilität darunter leidet.
Die Regierung und die EU haben ja mittlerweile fast alle Branchen nacheinander zerlegt.
Meine Firma baut auch in Deutschland ab und im Ostblock und Asien auf. Für uns hier ist das schlecht, aber unternehmerisch die richtige Entscheidung.
Unsere direkten Konkurrenten machen das genauso.