(01.11.2019, 11:32)saphir schrieb: [ -> ]Das stimmt auch, das ist das was zur Zeit möglich ist, wie z.B. bei enyway
Wir sind uns also in diesem Punkt einig. Wer Öko-Strom kauft, der unterstützt damit "nur" die Anbieter von Öko-Strom, kauft aber ohnehin regulären Strom dazu.
Klar macht diese Unterstützung die Öko-Strom-Anbieter etwas stärker und verschieb möglicherweise Marktanteile. An der Stelle komme ich dann wieder mit meiner Aussage mit den 100%.
saphir schrieb:Insofern verstehe ich das Argument schon.
Meines Wissens ist das das wichtigste Argument der (rationalen) Kritiker der Energiewende. Man kann den Strom nicht für die Zeit speichern, wenn weder Wind weht noch die Sonne scheint.
Und genau das physikalisch-technische Argument muss meines Erachtens entkräftet werden, wenn wir über Sinn und Unsinn der Energiewende debatieren. Sonst nähern wir uns nämlich komplizierten Szenarien.
saphir schrieb:Tatsächlich entsteht jetzt Stau, wo vorher noch Tengelmann seine LKWs ganz geordnet dann fahren lassen konnte wenn wenig Verkehr war, fahren nun LKWs völlig unkoordiniert.
Es gibt bestimmte Situationen von "natürlichen Monopolen". Das betrifft unter anderen den Fall öffentlicher Güter wie Autobahnen.
Bevor das Argument jetzt kommt, durch die Strombörse und diverse Regularien ist meines Wissens der reine Martkzugang für Neuanbieter durchaus möglich. Die Situation ist insgesamt mit
Internetprovidern vergleichbar. Da gehört ja das Kabel auch jemand anderen.
saphir schrieb:Also dass eine Planwirtschaft einiges einfacher macht ist soweit ja auch klar und verständlich.
Das Beispiel hat mit der Planwirtschaft, wie es sie z. B. in der Sowjetunion oder früher in Kriegszeiten hab, nur relativ wenig zu tun.
Es gibt (Stichwort "natürliche Monopole") eben Situationen, in denen es sinnvoll sein kann, dass verschiedene Dinge von einem Anbieter kommen. Es lohnt sich eben nicht, dass jede Fluggesellschaft ihren eigenen Flughafen baut. Wahrscheinlich stellt im Bereich des Journalismus die DPA und andere ebenfalls einen Vergleich dar, ich will mich da grade nicht zu weit aus den Fenster lehnen und müsste darüber mehr nachdenken.
Ein Apple-Anhänger würde uns wahrscheinlich auch erklären, wie vorteilhaft es ist, dass Hard- und Software usw. aus einer Hand kommen.
saphir schrieb:[...], z.B. den Strom zu speichern und zu koordinieren wenn man andere in's Netz lassen muss.
Bei dem Punt mit dem Strom speichern gelangen wir aber langsam an technische Grenzen.
saphir schrieb:Der Netzbetreiber hat die Information wann und wo gerade jemand einspeist und wo verbraucht wird. Diese Information kann er offen legen, was er nicht tut, also muss er es selbst regeln, was er aber nicht will, zumindest wenn möglich nicht für andere.
Ich schicke voraus, dass ich dieses Argument irgendwie seltsam finde.
Du gehst davon aus, dass es nur eine Koordinationssache ist, das Stromnetz entsprechend zu planen. Das setzt meines Erachtens Speichermöglichkeiten voraus. Seien es Salzminen, Stauseen oder gewaltige Akkus.
saphir schrieb:Oder wir können unser Marktmodell gleich auf den Müllhaufen der Geschichte werfen.
Können wir uns soweit einigen, dass wir es hier ohnehin nicht mit einer reinen Marktwirtschaft zu tun haben?
Denn sowohl vor als auch nach der Energiewende haben wir es mit einem sehr stark regulierten Sektor zu tun und mit einem Bereich, in dem der Staat ohnehin hineinreden wird. Schon weil seine wesentlichen Interessen mit betroffen sein dürften.
saphir schrieb:Die Firmenaussage: 100% Recycling ist möglich, wenn man es will und richtig macht. So ist das mit Ökostrom auch.
Der Fall liegt aber anders.