(27.12.2019, 18:52)Kaietan schrieb: [ -> ]@[Fundamentalist
Es gibt keine 4% Kalk in der Erdkruste und die Aussage zur Ansäuerung der Meere stimmt so nicht.
Zitat:Kalk: Entstehung und Umwandlungsprozesse
Ohne Kalk wäre die Baustoffwelt um einiges ärmer. In Mauer- und Putzmörtel, Kalksandsteinen, Porenbeton sowie in vielen Farben – überall ist der Naturstoff enthalten. Nicht zu vergessen der größte Einsatzbereich: Zement. Denn auch der besteht ja meist aus Kalk und Ton. Der Bedarf ist also groß, das Angebot aber auch, denn immerhin fünf bis sieben Prozent der Erdkruste besteht aus Kalkstein.
https://www.baustoffwissen.de/baustoffe/...gsprozess/
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...12.svg.png
Ich will mich hier nicht des Rechthabenswillen um Kaisers Bart oder die Rundungkorrektheit eines Wertes streiten.
Wenn du bessere Erkentnisse über den Prozentsatz hast, kannst du diese gerne anbringen.
Man kann sich dann auch noch über Vol-% Masse % und Molmasse streiten.
Fakt ist: Es gibt gar nicht genügend Kohlenstoff auf der Erde dass man das Wasser damit versauern könnte.
(27.12.2019, 18:52)Kaietan schrieb: [ -> ]Es geht meines Wissens generell auch nicht um ein Unterschreiten von pH 7.0 sondern um ein ansäuern per se.
Und genau darum ging es auch bei meiner ursprünglichen Aussage.
Die Änderung von PH 8,2 auf PH 8,1 als Versauerung der Ozeane zu bezeichnen, ist die Verkatastrophung der Neutralisierung.
Oder was würdes du zu einem Börseneperten sagen der einen Rücksetzer vom ATH auf den 20D-Average als Börsencrash bezeichnet?
Die Absenkung des pH um nur 0,3 bedeutet eine Verdoppelung der Oxoniumionen und damit müssten die Organismen auf Dauer auch erstmal zurechtkommen.
[/quote]
Ja, aber diese Delta 0,3 kann man sich auch nur als sehr lokale Angelegenheit vorstellen. Das geht durch Schwefelausbrüche unterirdischer Vulkane wohl schon. Wie das mit gelöstem Co2 über die gesamte Masse des Ozeanswassers geschehen soll, leuchtet mir wasserchemisch nicht ein.
Dur darfst es mir aber gerne erklären.
(27.12.2019, 18:52)Kaietan schrieb: [ -> ]Würde das in "nur" 100 Jahren passieren ist das schon ein Quantensprung im Vergleich zu den Änderungen, die sich über 1 Mrd. Jahre hingezogen haben. Mal ganz wertungsfrei dahingeschrieben: Neue, besser angepasste Spezies spuckt die Evolution in nur 100 Jahren eher nicht in Serie aus. [/color]
Achtung,
ich will jetzt nicht sagen dass ich diese Änderung haben möchte
aber:
Die Erde hat sich über die Jahr Milliarden vom Feuerball zu einem Paradies entwickelt.
In einer kleineren Zeit dieser Epoche haben sich die Meere (oder allgemein das Wasser) von einer schwefligen sauren Suppe über die Neutralität weg
ins alkalische verändert.
Statt darüber nachzudenken ob jetzt ein homöopathischer Schritt Richtung Neutralität eine Katastrophe ist, müssten diese Wissenschaftler jetzt aber auch mal darüber nachdenken was passieren wird wenn die Suppe sich auf dem natürlichen Weg weiter alkalisiert.
Zum Thema Evolution über 100 Jahre:
Ich würde dir Recht geben, wenn diese Evolution stattfinden müsste.
Diese Evolution hat aber längst stattgefunden.
Da fallen mir, als Aquarianer jetzt mal zwei Extrembeispiele ein:
Der Rote Neon, der in Amazonasnebenflüssen bei 3,5 PH-5PH lebt.
Dieser Fisch wurde vom Menschen fast ausgerottet, weil er weltweit
in Aquarien mit PH 7 gehalten wurde, und dort ein jämmerliches Dasein hatte , sich nicht fortpflanzte und weil er unter diesen Bedingungen halt nicht lange überlebt hat und ständig wieder "neu" gefangen wurde.
Erst seit der Mensch gemerkt hat, dass dieser lange in Gefangenschaft als "unzüchtbar" geltende Fisch, bei einem Wasser-PH-Wert < 5 doch züchtbar ist, hat sich der Bestand wieder erholt.
Was natürlich gerade wieder dazu führt, dass der Mensch ihn als Wildfang verschachert weil die Zucht unter PH 5 doch eine sehr arbeits- und kostenintensive Angelegenheit ist.
https://www.aquarichtig.de/Roter-Neon-Ha...-und-Zucht-
Ein ExtremGegensatz dazu:
Der Lebensraum Malawi:
https://www.aquarichtig.de/Roter-Neon-Ha...-und-Zucht-
Eine Tier und Pflanzenwelt, die bei PH-Werten von 7,5 bis 8,5PH überlebensfähig ist.
Zusammenfassend:
Obige Extremwasserwelt braucht PH Werte zwischen 4,5 und 8,5
ohne eine Evolution.
Alles andere was im Wasser lebt oder wächst liegt dazwischen.
Muss man jetzt wirklich die Neutralisierung von 8,2 auf 8,1 katastrophisieren?
Oder liegt die Gefahr nicht eigentlich bei höheren PH werten.
Mir zumindest ist kaum ein Wasserlebewesen bekannt, welches bei PH-Werten über 8,5 dauerhaft überlebt.
Da wäre dann wieder die Evolution gefragt.
Und ohne, dass ich mir ein abschliessendes Urteil gebildet hätte,
frag ich mich hier schon, ob Kohlenstoff am Aussterben der Korallen schuld sein kann.
Weil: in der Meerwasseraquaristik wird Kohlenstoff (Co2) als Hilfsmittel benutzt um Korallen zu züchten. (Man löst mit Co2 in einem Kalkreaktor toten Kalk, um den dann im Wasser chemisch gelöst wieder ins Korallenaquarium als einen der vielen Bausteine zuzugeben):
https://www.aquarienkontor.de/de/blog/20...dosierung/
Warum genau dieser Baustein jetzt das Korallensterben auslösen soll,
ist mir nicht so genau klar.
Da hier aber definitiv auch wieder Wechselwirkungen in Bausteinherstellung und Auflösung entstehen, muss man hier wieder aufpassen, dass man nicht Ursache und Wirkung verwechselt.
Aber wie gesagt: Eine abschliessende Meinung hab ich da bis jetzt noch keine .Katastrophisierung eindeutig ablehne.