Das Problem ist relativ schnell erklärt: Geschichte!
Die Geschichte wird stets von den Siegern geschrieben. Die vielen Toten und Verletzten, die Verlierer, die halten die Klappe. Und das sind nun mal bei den Hobby Trader mehr als 90%.
Wenn die Geschichte von den Verlierern geschrieben würde so hätten wir vielleicht eine grössere Chance auf den Weltfrieden... oder auf weniger Trader die ihr Vermögen verspielen.
(29.12.2019, 23:24)boersenkater schrieb: [ -> ]Hab schon ein paar mal über eine Antwort nachgedacht. Du hast ja auch schon alle möglichen Antworten erhalten.
Aber das ist gar nicht so einfach. Weil jeder seine eigene Strategie (kurz-, lang-,mittelfristig, Aktien, ETFs, etc. pp.)
im Hinterkopf hat. Also sag ich einfach mal frei von der Leber weg welche Gedanken mir bei Deinem/Eurem Beitrag
durch den Kopf gehen....
RM/MM ist nur ein Puzzleteil. Im Grunde müsste hier auch ein konkreter kompletter Beispieltrade stehen um zu verstehen
was Du da wie machst und was evtl. schon vom Ansatz her falsch läuft.
Du filterst zuerst Aktien heraus (ADX, Vola) und handelst dann bis zu 50 Optionsscheine. Krass. Wie behältst Du da den Überblick?
Vor allem wenn Du nur 1-2 Stunden am Tag dafür aufwendest? Für mich nicht wirklich nachvollziehbar.
Habe ich das richtig verstanden das Du Deine Scheine im Grunde nur kaufst, Stopps setzt und dann einfach laufen lässt
bis sie mit Gewinn/Verlust rausfliegen?
Wie Du die Positionsgröße bestimmst ist für mich nicht so richtig klar...
Mit Optionsscheinen kenne ich mich stand heute nicht mehr aus. War bei mir auch kein großes Thema.
Einfach weil ich kein Vertrauen zu Produkten habe, deren Preis nicht vom Markt bestimmt wird.
Optionsscheine, CFDs,...
Alles nichts für mich. Aber ich hatte in einem früheren Leben eine Kollegin die neben ihrem Job (Bankkauffrau)
sehr erfolgreich Optionsscheine auf Volkswagen gehandelt hat. Nichts anderes. Calls und Puts.
Auch mal mit 2-3 Calls/Puts gleichzeitig mit unterschiedlichen Basispreisen oder Laufzeiten.
Ich denke das ist auch ein guter Weg. Konzentration auf wenige (max. 3-5) oder meiner subjektiven Meinung nach
am besten nur einen (!) Basiswert.
Diese(n) dann aber wirklich in und auswendig kennen. Auch analysieren wie der Wert auf Nachrichten (Unternehmen,
Branche, Index, Konkurrenten) reagiert und ausschlägt. Aber vor allem auch diesen Basiswert charttechnisch analysieren.
Also erstmal die aktuelle Situation analysieren (Kanäle, Widerstände, Unterstützungen,...). Dann markante Situationen
der Vergangenheit analysieren -> vor allem was passiert wie (stark) wenn entsprechende Punkte halten oder gebrochen
werden.
Das gleiche auch mit dem entsprechenden Index machen. Dann anschauen wie die Korrelation zwischen Basiswert, Index
und evtl. Konkurrenzunternehmen aussieht. Richtig gemacht müssten dann schon entsprechende Erkenntnisse vorhanden sein.
Du solltest nur dann eine Position eröffnen wenn Du "etwas siehst". Also wenn z.B. eine Unterstützung in Reichweite kommt
und gleichzeitig z.B. auch Moving Averages oder sonstige Werkzeuge/Indikatoren eine fruchtbare Situation erkennen lassen.
Für diese Situation solltest Du dann entsprechende Strategien bereit halten -> je nachdem ob Du denkst das die Unterstützung
hält oder bricht entsprechende Calls/Puts auswählen.
Du solltest dabei berüchsichtigen das z.B. eine Unterstützung der Vergangenheit nur eine Orientierung ist - sie kann auch
nur kurz unterschritten dann aber wieder zurückerobert werden. Dementsprechend sollte der Stopp des von Dir gewählten
Produkts (Aktie, OS, was auch immer...) auch entsprechend "Luft" haben - aber nicht zu viel.
Also musst Du auch anhand der Analyse wie oben beschrieben entsprechende Szenarien im Hinterkopf haben.
-> Was für Bewegungen sind möglich, welche Preise sind möglich, wo sind die nächsten markanten Punkte?
Erst jetzt kannst Du sinnvoll Positionsgröße und Stopps bestimmen. Ohne Analyse und ohne dementsprechende Orientierung
wählst Du die falschen Entrys, die falschen Positionsgrößen und die falschen Stopps. Wobei falsch einfach nur schlecht heißt.
Du kannst mit Deiner Einschätzung richtig liegen, aber wenn Du einen schlechten Entry hast und dazu noch nur nach
Schema F Positionsgröße und Stopps bestimmst, trotzdem keinen Gewinn machen.
Nach Schema F würdest Du vielleicht Positionsgröße X wählen und Stopp Y. Mit den entsprechenden Szenarien im Hinterkopf
wählst Du dann vielleicht eine kleinere Positionsgröße und hast dafür mehr Luft für einen sinnvolleren Stopp aus dem Du dann
nicht hinausfliegst. Wenn ein sinnvoller Stopp (einer aus dem Du nicht genau dann ausgestoppt wirst bevor es in "Deine"
Richtung geht) zu weit weg liegt, steckt zu viel Risiko drin. Dann solltest Du warten bis die Situation fruchtbarer wird.
Weil das dauern kann ist das einer der wenigen Gründe doch 3-5 Basiswerte im Blick zu haben. Da stellt sich die Frage ob
das ähnliche oder ganz unterschiedliche Werte sind. Wenn ähnlich können die im gleichen Moment genauso unfruchtbar sein.
Wenn unterschiedlich ist der Aufwand entsprechend höher (weitere Branchen, Indizes,... die analysiert werden müssen).
Am Ende ist Geduld alles.
Das war mein erster Gedanke: Der Weg zum finanziellen Selbstmord! Wähle 50 verschiedene Optionen.
Mein Depot ist sicherlich kein kleines Depot und ich handle sehr viel Optionen - teilweise auch im Short-Bereich - also spiele Bank und nehme die Position ein, die bei Zertifikaten die Bank einnimmt. Aber auf 20 verschiedene Optionspositionen komme ich selten hinaus, weil man hier einfach die Übersicht zu schnell verliert und das letztlich in sein Risikomanagement implizieren muss.
Was Börsenkater hier großartig beschrieben hat, ist das Beispiel mit VW. Viele Trader machen das mit Indizes, Währungen, aber auch einige mit Einzelwerten. Sehr wichtig ist der Schlusssatz von Börsenkater: Geduld ist alles!
Meine Geduld hat mir so manchen Ten-Bagger eingebracht.
(30.12.2019, 12:45)Don Vladimir schrieb: [ -> ]Da widerspreche ich energisch!
Habe selbst jahrelang neben meinem Job Investments recht erfolgreich getätigt, dabei eine sehr gute Performance über viele Jahre hinweg erzielt.
Zu dieser Zeit lag mein wöchentlicher Aufwand bei ca. 6 bis 15 Stunden.
Da kannst du soviel widersprechen, wie du willst. Du schmeißt Geld auf nen inzwischen 10 Jahre andauernden Bullenmarkt, er spricht vom Handel mit Hebelprodukten.
Bis er das Marktverständnis entwickelt, das er braucht, um seine Nische im Handel zu finden vergehen 3 Jahre mit täglich 8h Screentime. Als Investor machst du hauptsächlich Research, und den kannst du auch an den Wochenenden abfrühstucken, wenn du im Jahr 5-10 Positionen aufmachst.
Nur..bevor er 5k "investiert und am Jahresende 5500,-€ daraus geworden sind, investiert er lieber 5k in ne Fortbildung, sucht sich nen anderen Job und verdient 10k+ pro Jahr mehr...und zwar bis er sich die Radieschen von unten anschaut.
Du kannst doch deine Situation nicht mit seiner vergleichen. Du verkaufst Prämie, brauchst dafür ein paar 100k, damit sich das überhaupt lohnt und hast die Zeit mal eben eine Order einzugeben, wenn's brennt. Er hat ne Familie und ein Technikergehalt, also keine Zeit und kein Geld. Wie soll er das umsetzen?? Wenn er jetzt einen Batzen Geld geerbt hätte, dann würd sich der Zeitaufwand lohnen, investieren zu lernen, aber mit den paar Kröten soll er lieber zusehen, sein Gehalt aufzustocken.
Hast du überhaupt seinen ersten Post gelesen? Der will eigentlich gar nicht handeln, er will nur mehr Kohle und sein Ego befriedigen.
(30.12.2019, 12:52)cubanpete schrieb: [ -> ]Die vielen Toten und Verletzten, die Verlierer, die halten die Klappe. Und das sind nun mal bei den Hobby Trader mehr als 90%.,
wo kommen eigentlich immer die 90% her? Ich kann es nicht glauben ... oder sind das nur die mit den winzig kleinen Depots, die das dann mit Hebelprodukten kompensieren wollen?
(30.12.2019, 14:30)TomJoe schrieb: [ -> ]wo kommen eigentlich immer die 90% her? Ich kann es nicht glauben ... oder sind das nur die mit den winzig kleinen Depots, die das dann mit Hebelprodukten kompensieren wollen?
Die 90% sind nur ein Teil einer Faustregel aus der Brokerage: 90% der Kunden verlieren 90% ihres Kontos in 90 Tagen. Damit kannst du dir ausrechnen, wieviel du pro Monat an Neukundschaft ranschaffen musst, wenn du die durchschnittliche Depotgröße deines Ladens kennst :)
(30.12.2019, 14:30)TomJoe schrieb: [ -> ]wo kommen eigentlich immer die 90% her? Ich kann es nicht glauben ... oder sind das nur die mit den winzig kleinen Depots, die das dann mit Hebelprodukten kompensieren wollen?
Gibt viele Quellen, die zuverlässigsten dürften die Broker sein. Ich glaube im Buch "Thinking fast and slow" wurden die Zahlen mal auseinander genommen.
Google sagt dass es beim Forex sogar noch schlimmer ist, die Verlierer Quote ist dort 96%. Also nur einer von 25 macht Gewinn und das in einem eigentlich binären Spiel wo jeder zweite gewinnen sollte.
Die hier präsentierten 24 Statistiken, angeblich aus Broker Daten, sagen sogar für Aktien noch schlimmeres: 99% der Kurzfrist-Trader verlieren.
https://www.tradeciety.com/24-statistics-why-most-traders-lose-money/
Immerhin werden Quellen angegeben, sehr interessante Statistiken. In Taiwan sollen die Trader sogar 2% vom BIP verzocken. Der Handel mit Aktien nahm dort um 25% ab als eine Lotterie eingeführt wurde.
(30.12.2019, 14:30)TomJoe schrieb: [ -> ]wo kommen eigentlich immer die 90% her? Ich kann es nicht glauben ... oder sind das nur die mit den winzig kleinen Depots, die das dann mit Hebelprodukten kompensieren wollen?
Ja betrifft die mit Hebel, seien es CFD, Knock-Out oder andere kuschelige Dinge um seine "performance zu pimpen".
Leute die ohne Hebel "traden" leben aber auch nicht lange bei den ersten Versuchen. Stichwort: Pennystocks und so...
Hat alles die Selben Ursachen: Kein Geld -> Also Hebel und schnell verdoppeln. Oder Kein Geld -> Also Pennys und am Besten auch gleich 3000% machen wollen.
Wenn man genau diese Sachen nicht macht, sollte man länger als 90 Tage leben.
(30.12.2019, 14:45)Mr. Winterbottom schrieb: [ -> ]---
Hat alles die Selben Ursachen: Kein Geld -> Also Hebel und schnell verdoppeln. Oder Kein Geld -> Also Pennys und am Besten auch gleich 3000% machen wollen.
Wenn man genau diese Sachen nicht macht, sollte man länger als 90 Tage leben.
Die Leute mit dieser Einstellung sind auch diejeniegen die in jedem anderen Business auf die Schnauze fallen wuerden...weil es in vielen anderen Bereichen aber Einstiegshuerden gibt sind die Zahlen in anderen Geschaeftsbereichen halt geringfuegig besser.....
(30.12.2019, 14:43)cubanpete schrieb: [ -> ]Gibt viele Quellen, die zuverlässigsten dürften die Broker sein. Ich glaube im Buch "Thinking fast and slow" wurden die Zahlen mal auseinander genommen.
Google sagt dass es beim Forex sogar noch schlimmer ist, die Verlierer Quote ist dort 96%. Also nur einer von 25 macht Gewinn und das in einem eigentlich binären Spiel wo jeder zweite gewinnen sollte.
Die hier präsentierten 24 Statistiken, angeblich aus Broker Daten, sagen sogar für Aktien noch schlimmeres: 99% der Kurzfrist-Trader verlieren.
https://www.tradeciety.com/24-statistics-why-most-traders-lose-money/
Immerhin werden Quellen angegeben, sehr interessante Statistiken. In Taiwan sollen die Trader sogar 2% vom BIP verzocken. Der Handel mit Aktien nahm dort um 25% ab als eine Lotterie eingeführt wurde.
Das sind mal sehr interessante Statistiken. Vorallem der Hinweis auf das Day-Trading ist interessant. Ich kann es aus erster Hand bestätigen - auch ich habe es nicht hinbekommen mit Day-Traiding Geld zu verdienen. Leider gilt im allgemeine bei der 24 nicht der Umkehrschluss
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