Danke für den Link.
Jetzt fehlen natürlich auch die 7 Gegenargumente, seine Meinung nicht zu äußern, damit sich der Leser selbst ein klares Bild machen kann.
Nun, ich äußere meine Meinung oder besser gesagt das, was ich mir zu einem Thema denke, ja selbst sehr häufig. Ich denke allerdings, es kommt auf den Kontext an. Die Kollegen am Kantinentisch in der Arbeit wollen vielleicht kein philosophisches Gespräch führen, unter Sportsfreunden ist vielleicht keine politische Diskussions erwünscht und im kreise der engeren Familie sollte man vielleicht nicht unbedingt alte Wunden aufreisen.
Das bedeutet für mich nicht, dass man seine Meinung nicht sagen soll oder sich zurückhalten soll. Man sollt nur den Kontext mit bedenken.
(13.01.2020, 00:18)Boy Plunger schrieb: [ -> ]Wer seine Meinung äußert, lebt nicht ungefährlich. Extremes Beispiel aus Nordkorea: Weil der Verteidigungsminister Hyon Yong Chol dem Diktator Kim Jong Un widersprochen haben (und bei einer Veranstaltung eingeschlafen sein) soll, wurde der nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes prompt hingerichtet. Tragisch. Auch weil so manche Unternehmenskultur der einer Diktatur gleicht. Lebensgefahr besteht für meinungsstarke Mitarbeiter glücklicherweise nicht, die Folgen der Offenheit können aber der Karriere ein unschönes Ende bereiten. Trotzdem wird das kein Plädoyer für Duckmäusertum und Kadavergehorsam, im Gegenteil: Es gibt gleich mehrere gute Gründe wenigstens ab und an für seine Meinung und Überzeugung einzustehen…
https://karrierebibel.de/meinung-aeussern/
Meinungsfreiheit ist im Allgemeinen gerade übel unter druck. Selbst bei uns in Deutschland ist es nun soweit gekommen das dies Karrieren und Existenzen kosten kann und es betrifft mittlerweile einen großen Themenbereich. Ich für mein Teil sage immer ganz direkt was ich denke wohl wissend das ich damit auch anecken kann, ich habe aber den vorteil das ich Politisch, Gesellschaftlich, Beruflich an keinem Mutterkuchen hänge der mich Finanziert. Mit dem stand jetzt sehe ich es so das Pressefreiheit und Meinungsfreiheit zwar auf dem Papier existieren aber nicht mehr gelebt wird, bzw gelebt werden kann. Wir in Deutschland haben jedenfalls nicht mehr das Recht nach China oder in die Türkei zu schauen und deren Praxis zu bemängeln da haben wir selber Baustellen die man nicht als vorbildlich ansehen kann.
Ich habe immer oder fast immer die gegenteilige Meinung wie meine Diskussionspartner; bin eben ein echter Contrarian. Manchmal äussere ich auch nur so aus Spass die entgegengesetzte Meinung, nur um die Diskussion interessanter zu machen.
Aber Vorsicht, ist dünnes Eis. Bevor man seine gegenteilige Meinung äussert sollte man versuchen sich in den Standpunkt des (oder in meinem Fall aller) anderen zu versetzen. Man findet immer irgend etwas, und sei es auch nur eine Kleinigkeit, mit der man übereinstimmen kann. Damit fängt man dann an.
Es gibt bestimmte Wörter die automatisch eine negative Reaktion auslösen, diese sollte man möglichst vermeiden. Das wichtigste dieser Wörter ist "aber". Aber negiert alles vorher gesagte/geschriebene, am besten einfach darauf verzichten.
Und noch etwas wichtiges: unser Geist versucht uns Konstanz einzubläuen. Wir akzeptieren oft keine gegenteiligen Meinungen, auch wenn sie mit Fakten unterlegt sind. Wir fühlen uns als Verlierer wenn der andere bessere Argumente hat. Das ist Unsinn, wir sollten uns als Gewinner fühlen, wir können schliesslich immer etwas lernen.
Konrad Adenauer schrieb:Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden.
Habe ich eine Meinung oder ist es eine mir antrainierte Sicht? Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht
(14.01.2020, 11:39)719 schrieb: [ -> ]Habe ich eine Meinung oder ist es eine mir antrainierte Sicht? Ehrlich gesagt, ich weiss es nicht
Tradition und Erziehung haben mich in der Entwicklung beinflusst. Es ist sehr schwer sich von den Fesseln zu befreien, aber es geht.