(22.03.2020, 22:53)Ca$hmandt schrieb: [ -> ]Alle sechs Minuten wird in Madrid ein Coronavirus-Infizierter tot aus dem Krankenzimmer getragen. Die Intensivstationen der spanischen Hauptstadt sind inzwischen hoffnungslos überfüllt, das Personal ist total überfordert. Einige brechen sogar bei der Arbeit in Tränen aus...
Ach, ist doch alles halb so wild. Der Madrilene ist doch dafür bekannt, dass er gerne auch mal im 5 Minutentakt verstirbt.
Die Entwicklung in Spanien ist eine absolute Katastrophe. Das wird das, was gerade in Italien passiert noch einmal deutlich in den Schatten stellen!
(23.03.2020, 02:29)atze2000 schrieb: [ -> ]Also Betten in der Menge vorzuhalten ist natürlich nicht so sinnvoll, was aber sinnvoll ist ein großes Lager mit mehr als ausreichend Medizinisches Material, und vor allem auch Geräten.
Wir haben zwar einen Pandemieplan, aber der sieht noch nicht einmal die Bevorratung von Antibiotika vor. Das ist explizit ausgeschlossen. So viel zur weitsichtigen Bevorratung...
(23.03.2020, 04:09)Vahana schrieb: [ -> ]Gerade habe ich mich grob in das Thema der Spanischen Grippe eingelesen und finde erschreckend viele Parallelen.
...
Letztendlich haben wir nichts gelernt. Das kann man definitiv sagen.
Schau dir die Spezialisten an, die hier angesichts der Entwicklungen noch bis gestern behauptet haben, das sei doch alles halb so wild und unter Umständen völlig normal. Man sieht nicht, was man nicht sehen will.
Und das findest du auf allen Ebenen.
Hier findest du ein Gutachten, das im Auftrag der Bundesregierung zu einer weltweiten Pandemie mit, man halte sich fest, Coronaviren in Auftrag gegeben wurde. Vorgelegt wurde es im Jahr 2013! Auf Seite 5 findest du die Zusammenfassung und ab Seite 55 wird in epischer Breite ziemlich genau das ausgewalzt, was hier aktuell abläuft. Vieles passt erschreckend genau. Nur die angenommene Mortaltätsrate stimmt vermutlich nicht - wobei den Punkt sollte man vielleicht noch abwarten, bis die ärztliche Versorgung an ihre Grenzen stösst.
Ich zitiere aus dem Dokument:
- "...weltweite Verbreitung eines hypothetischen neuen Virus, welches den Namen Modi-SARS-Virus erhält. Mehrere Personen reisen nach Deutschland ein, bevor den Behörden die erste offizielle Warnung durch die WHO zugeht."
- "Obwohl die laut Infektionsschutzgesetz und Pandemieplänen vorgesehenen Maßnahmen durch die Behörden und das Gesundheitssystem schnell und effektiv umgesetzt werden, kann die rasche Verbreitung des Virus aufgrund des kurzen Intervalls zwischen zwei Infektionen nicht effektiv aufgehalten werden. "
-"Absonderung, Isolierung und Quarantäne sind aber nur von begrenzter Wirksamkeit, da schon bei Beginn der Symptomatik eine sehr ausgeprägte Infektiosität besteht"
- "Das Besondere an diesem Ereignis ist, dass es erstens die gesamte Fläche Deutschlands und alle Bevölkerungsgruppen in gleichem Ausmaß betrifft, und zweitens über einen sehr langen Zeitraum auftritt. Bei einem Auftreten einer derartigen Pandemie wäre über einen Zeitraum von drei Jahren mit drei voneinander getrennten Wellen mit immens hohen Opferzahlen und gravierenden Auswirkungen auf unterschiedliche Schutzgutbereiche zu rechnen."
- "Der Erreger stammt aus Südostasien, wo der bei Wildtieren vorkommende Erreger über Märkte auf den Menschen übertragen wurde. "
- "Die enorme Anzahl Infizierter, deren Erkrankung so schwerwiegend ist, dass sie hospitalisiert sein sollten bzw. im Krankenhaus intensivmedizinische Betreuung benötigen würden, übersteigt die vorhandenen Kapazitäten um ein Vielfaches (siehe Abschnitt KRITIS, Sektor Gesundheit, medizinische Versorgung). Dies erfordert umfassende Sichtung (Triage) und Entscheidungen, wer noch in eine Klinik aufgenommen werden und dort behandelt werden kann und bei wem dies nicht mehr möglich ist. Als Konsequenz werden viele der Personen, die nicht behandelt werden können, versterben."
- "Arzneimittel, Medizinprodukte, persönliche Schutzausrüstungen und Desinfektionsmittel werden verstärkt nachgefragt. Da Krankenhäuser, Arztpraxen und Behörden in der Regel auf schnelle Nachlieferung angewiesen sind, die Industrie die Nachfrage jedoch nicht mehr vollständig bedienen kann, entstehen Engpässe."
Das Werk wurde auch dem Bundestag vorgelegt - und dann schön abgeheftet. Der nationale Pandemieplan wurde zwar überarbeitet, aber an den im Bericht festgestellten Problemen, die früh auftreten, z.B. der Bevorratung von Desinfektionsmitteln, persönlicher Schutzausrüstung, Medizinprodukten etc. wurde nichts verändert. Nach dem Abklingen des ersten Hypes wurden auch viele, der nach der SARS Epidemie eingerichteten Forschungsprojekte zum Thema einfach auslaufen gelassen bzw. nicht konsequent weiterverfolgt. Ich frage mich, warum man derartige Gutachten überhaupt in Auftrag gibt, wenn sie am Ende dann doch keine Beachtung finden!