Hallo,
ich denke mal, die Chance, dass auf mein Posting jemand antwortet, ist nicht so groß, weil ich nicht zu den alteingessessenen Foreanern gehöre (allerdings war ich ab 2014 über längere Zeit schon mal im alten AB, kennt mich wohl nur niemand mehr). Auf mein letztes Posting in diesem Thread hat jedenfalls ".ein Schwein" geantwortet. Schade, aber ich versuche es hiermit noch mal.
Ich will nicht zynisch sein, ABER:
Ich wundere mich, dass wegen eines vergleichsweise harmlosen Virus die (vorläufige) Zerstörung der Wirtschaft in Kauf genommen wird. Covid-19 ist fast gar nicht ansteckend (im Vergleich zu Masern) und fast gar nicht tödlich (im Vergleich zu Ebola).
Die Risikogruppen irgendwie zu sichern, und sei es durch Ausgehverbote, scheint mir naheliegender als ein totaler Shut-Down. Fährt eigentlich derzeit noch jemand diese Strategie? (Niederlange, Argentinien?).
Wenn ein 84-jähriger sagt er geht lieber das Risiko ein, anstelle Zuhause zu versauern, und womöglich das Ende der Krise gar nicht mehr zu erleben, weil er vorher an was anderem verstirbt, habe ich dafür Verständnis, aber sollten alle anderen deswegen solche gravierende Einschränkungen in Kauf nehmen müssen? Ich erlaube mir den Hinweis, dass ein 84-jähriger statistisch betrachtet sein Lebensende erreicht hat, unbahängig davon, ob Corona oder etwas anderes die unmittelbare Todesursache sein wird.
Wenn ich die Bundesregierung richtig verstehe, wollen Sie in erster Linie verhindern, dass eine Triage zum Einsatz kommen muss wegen eines Engpasses an Intensivplätzen oder Beatmungsgeräten.
ABER die Gretchenfrage ist doch diese: Wieviele Leben werden durch Vermeidung der Triage tatsächlich gerettet? Ein 84-jähriger hat bei schwerem Verlauf ein hohes Risiko an Corona zu versterben, egal ob mit oder ohne Beatmungsgerät. Und bei Überleben ist das Risiko an Langzeitschden (Lunge, Atemmuskulatur offenbar nicht ohne. Die gleiche Person die so gerettet wurde, wird dann womöglich, ob mit oder ohne Nebenwirkungen, 6 Monate später an einem anderen Infekt versterben (vielleicht an Streptokkoken oder, trotz Sommer, an Influenza).
Meiner Meinung nach ist es völlig offen, wieviele Leben durch all die drastischen Maßnahmen, und somit durch möglichst häufige Vermeidung der Triage in möglichst vielen Fällen, dadurch eingespart werden können. Und wie lange diese Leben gerettet werden können, bevor sie an was anderes versterben. (D.h., wieviel Lebensjahre in Jahren gerechnet durch all die drastischen Maßnahmen tatsächlich "eingespart" werden können.
Ich hoffe, meine Überlegungen wirken nicht zynisch, ich halte mich nicht für einen Zyniker, sondern für einen analytisch denkenden Menschen.
Würde mich freuen, die ein oder andere Antwort auf mein Posting zu erhalten, auch wenn ich nicht zu den Forums-Ureinwohnern oder zu den Forums-Prominenten gehöre.
Grüße,
KG608i