(26.11.2021, 10:08)No Wotny No Party schrieb: [ -> ]Natürlich ist es schlimm. Aber aktuell davon auszugehen, dass das Boostern grundlegend etwas am aktuellen, akuten Problem löst, ist naiv. Die ansteigenden Zahlen auf den Intensivstationen und bei den Toten werden definitiv nicht durch nachlassende Effektivität des Impfstoffs bei den Älteren verursacht. Das zeigen die Daten des RKI doch ganz eindeutig. Dennoch sollten sich die Alten, evtl. sogar alle eine Auffrischungsimpung verpassen lassen. Denn die Situation ist so ernst, dass das allerletzte, was wir jetzt noch brauchen können, ist dass sich ein sich über die kommenden Wochen schleichend manifestierender nachlassender Impfschutz auch für schwere Verläufe einstellt. Irgendwann sollte genau dieser Effekt vermutlich eintreten, wenn man die Entwickung bei den symptomatischen Fällen betrachtet. Aber aktuell sehen wir das eben nun mal noch nicht.
Daher sind es Nebelkerzen, wenn die nachlassende Impfstoffeffektivität für die aktuelle Krise verantwortlich gemacht wird. Das kann man anhand der gezeigten Daten klar widerlegen. Schuld sind die hohen Fallzahlen und der leider immer noch zu hohe Anteil an Ungeimpften. Den Problemen kann man entgegenwirken, indem jeder einzelne besser auf die Hygienemassnahmen achtet und die Kontakte reduziert, sich auch regelmössig testet, und indem der immer noch viel zu hoe Anteil Ungeimpfter sich impfen lässt.
Eigentlich ganz einfach.
Aha. Der Inzidenzwert für Hospitalisierungen, Aufnahme auf die Intensivstation und Tode wird also durch die Testzahlen verändert. Sehr interessante Hypothese. Glaubst du selbst, was du da schreibst?
der letzte Tropfen bringt das Faß zum überlaufen -
ich lese bei Dir: nicht mehr Tote bei den Alten trotz nachlassender Effektivität
und ja es ist einfach:
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gut, daß die Alten alle Überleben.
Verlegung innerhalb Deutschlands - Luftwaffe transportiert Intensivpatienten
In vielen Regionen kommen Kliniken angesichts der grassierenden vierten Welle an ihre Kapazitätsgrenzen. Dort, wo Patientinnen und Patienten nicht mehr ausreichend versorgt werden können, sind nun umfangreiche Verlegungen geplant. Auch die Luftwaffe ist daran beteiligt.
...
https://www.n-tv.de/panorama/Luftwaffe-t...57817.html
Gaß: Krebspatienten leiden stark - Mangelhafte Impfbereitschaft hat gravierende Folgen
Die zu geringe Impfquote führt zu vielen Covid-Infektionen. Viele Erkrankte landen auf Intensivstationen und sorgen so dafür, dass etwa an Krebs Erkrankte auf dringende OPs warten müssen. Dies belaste sie enorm, sagt der Chef der Krankenhausgesellschaft, Gaß. Für ihn bleibt nur eine logische Konsequenz.
...
https://www.n-tv.de/panorama/Mangelhafte...57333.html
(26.11.2021, 11:04)bimbes schrieb: [ -> ]der letzte Tropfen bringt das Faß zum überlaufen -
ich lese bei Dir: nicht mehr Tote bei den Alten trotz nachlassender Effektivität
und ja es ist einfach:
gut, daß die Alten alle Überleben.
da 82% der ü60 Covid-Fälle auf den Intensivstationen ungeimpft sind, kann man doch wohl kaum behaupten die nachlassende Effektivität der Impfstoffe wäre schuld - oder?
(26.11.2021, 11:04)bimbes schrieb: [ -> ]der letzte Tropfen bringt das Faß zum überlaufen -
ich lese bei Dir: nicht mehr Tote bei den Alten trotz nachlassender Effektivität
und ja es ist einfach:
gut, daß die Alten alle Überleben.
Da liegst du völlig falsch! Ich habe nicht geschrieben, dass es nicht mehr Tote bei den Alten trotz nachlassender Effektivität gibt. Da hast du nicht richtig gelesen. Was ich geschrieben habe und was du netterweise fett hervorgehoben hast, ist:
Die ansteigenden Zahlen auf den Intensivstationen und bei den Toten werden definitiv nicht durch nachlassende Effektivität des Impfstoffs bei den Älteren verursacht.
Und das geh aus dem RKI Bericht, den du selbst mit Abbildungen bemüht hast ja auch ganz klar hervor (Abb 18 Seite 25 unten rechts):
Das zeigt ganz klar, dass hierzulande die Impfung immer noch (und hoffentlich noch eine ganze Weile) genauso stark vor dem Tod schützt wie vor einem halben Jahr. Ist einfach so.
Dennoch steigen natürlich die Todeszahlen vor allem bei den Alten stark an. Woran liegt das und wie passt das zusammen? Wie ich schon geschrieben hatte, wird das verursacht durch massiv ansteigende Infektionszahlen insgesamt. Bei fiktiven 1 Mio Infektionen sterben trotz 90% Schutz vor Tod halt zehnmal mehr als bei "nur" 100.000 Infektionen. Und wären alle Ungeimpft hätten wir dann nochmal fast zehnmal mehr Leute auf den Intensivstationen und Tote als aktuell.
Durch Boostern wirst du an dem Problem ganz grundlegend also kaum etwas ändern. Jeder ist danach zwar ein wenig besser vor dem Tod und schweren Verlauf geschützt und genau deswegen sollte man es natürlich auch machen, aber die Grafik zeigt, dass der Schutz eigentlich immer noch unverändert hoch ist. Was runter muss, sind die hohen Infektionszahlen. Und was ebenfalls runter muss, ist die immer noch zu hohe Anzahl der Ungeimpften. Das zusammen gewinnt den Krieg. Boostern ist sinnvoll und bringt einen kleinen zusätzlichen Nutzen aus Sicht der Gesamtbevölkerung, aber das alleine wird leider nicht den notwendigen riesigen Unterschied machen.
Und das schreibe ich obwohl ich allen älteren Bekannten dringend geraten habe, sich eine Auffrischungsimpfung verpassen zu lassen und selbst auch schon einen Termin dafür habe.
man könnte natürlich auch soziologische Gründe mitdiskutieren. Jemand der sich nicht impfen lassen möchte, nimmt es vielleicht auch mit dem Maskentragen und den Abstandsregeln nicht so genau. Hat vielleicht in seiner Peergroup auch mehr Ungeimpfte und Maskenverweigerer usw. Daher kommt es dann automatisch zu mehr Infektionen und schweren Folgen, ohne daß es was mit der Effektivität des Impfstoffs zu tun hätte.
Die mögliche Lösung wäre allerdings die gleiche: Maske auf und pieksen lassen! Dann verändert sich irgendwann auch das Verhalten der Anderen in der Peergroup.
Das zusätzliche Problem der allgemein steigenden Infektionszahlen weltweit ist, dass x mal mehr Infektionen auch mit x mal mehr Mutationen einhergehen. Ganz generell erhöht das das Risiko, dass eine Kombination dabei herauskommt, die unserer stärksten Waffe, der Impfung, entkommt.
B.1.1.529 ist der neueste Freak in dieser Mutanten-Horrorshow. Es zeichnet sich ab, dass sie in Regionen in Südafrika zur dominierenden Variante wird. Das ist üblicherweise kein gutes Zeichen. Es gibt auch schon eine nachgewiesene Ausbreitung nach Hong-Kong. Inzwischen zählt man in dieser Variante 32 Veränderungen im Spike-Protein. Auch das ist nicht gut. Bei Delta waren es zu Beginn 8 solcher Mutationen, die das Protein veränderten. Wie stark und nachhaltig sich diese Variante dann über die Region hinaus verbreiten wird, ist noch unkar. Auch, welche Eigenschaften, ihr zum gehäuften Vorkommen in bestimmten Gebieten verhalfen. Kann letztendlich auch ein rein lokaler Effekt sein. Denn in Südafrika beginnt der Sommer, die Fallzahlen sind generell vergleichsweise niedrig.
Wer sich seine Informationen dazu nicht aus der BILD holen möchte, kann
hier nachlesen.
Es wäre wirklich an der Zeit, die mRNA Impfstoffe entsprechend anzupassen. Eine spezielles Delta Vakzin hätte ich schon für die Boosterimpfungen für sehr sinnvoll gehalten. Ich weiss, dass u.a. bei BioNtech fortlaufend im Labor an Anpassungen gearbeitet wird, aber die dann auf Effektivität im Labor auf Herz und Nieren zu testen dauert 6 Wochen und die Produktion dann umzustellen dauert noch mal 6 Wochen.
(26.11.2021, 02:21)atze2000 schrieb: [ -> ]Hab jetzt nochmal nach den Zahlen geschaut.
Also es gibt hier Leute die sagen und behaupten die Impfung wirkt und hilft vor schweren Verläufen. Wenn ich ehrlich bin hab ich das auch so gesehen zumindest nicht ganz ausgeschlossen aber wenn ich sowas sehe.
Ist ja schon einiges zu geschrieben worden:
1) vor einem Jahr gabs noch keine deutlich ansteckendere Deltavariante
2) wir hatten vor einem Jahr permanent (Gott sei Dank) Gegenmaßnahmen bei stark ansteigenden Neuinfektionen, die sind dieses
Jahr in dieser Phase ja nun ausgeblieben.
Was wir insgesamt aktuell grade machen als Land ist schon grob fahrlässig. Das wird man kurz vor Weihnachten feststellen,
das es keine gute Idee ist wochen- und monatelang den stark steigenden Inzidenzen zu- bzw. hinterher zu schauen.
Ich erinnere nochmal dran - heutige Neuinfektionen 75.000 - davon werden statistisch betrachtet ca. 650 Personen in ca. 14 Tagen auf den
Intensivstationen landen. Aktuell haben wir etwas über 4.000 Corona-Intensiv-Patienten.
Darüber sollte man mal nachdenken - Dinge die heute schon absehbar sind, also quasi schon geschehen sind, werden weiterhin
ignoriert. Im Moment fühlt sich die alte Regierung "nicht mehr" zuständig und die nun neu gebildete "noch nicht"....
An dieser Stelle kann man durchaus von Politikversagen sprechen.
Während der ersten Welle hatten wir deutschen Klugschwätzer noch superschlaue Ratschläge für die Amis, Schweden, Briten. Anderen Regierungen warf man Unfähigkeit vor, aber wer es wagt hier die Regierung zu kritisieren gilt als Aluhut?
Die Zeit des Hochmuts scheint vorbei zu sein.
(26.11.2021, 12:19)fahri schrieb: [ -> ]Ich erinnere nochmal dran - heutige Neuinfektionen 75.000 - davon werden statistisch betrachtet ca. 650 Personen in ca. 14 Tagen auf den
Intensivstationen landen. Aktuell haben wir etwas über 4.000 Corona-Intensiv-Patienten.
Täglich, bitte schön. Tendenz immer noch stark steigend.
Es wird auf den Intensivstationen kein Platz mehr sein.
Ich glaube die Meisten haben das noch nicht geschnallt.