(08.08.2020, 12:31)cubanpete schrieb: [ -> ]Der SP500 hat per heute ziemlich genau 22.87% seines Kapitals in 5 Titeln: Apple, Microschrott, Amazon, Facebook und Google.
Also in 1% der Titel 22.89% des Kapitals. Der Vergleich mit dem equal capital index hinkt ein wenig, da dieser ja permanent kaufen und verkaufen muss auch wenn keine Titel reinkommen oder rausfallen.
Man investiert also mit Index ETF in die grossen Gewinner der Vergangenheit, eine Art langfristige Momentum Strategie. Diese hat vor allem (um nicht zu sagen nur) wegen dieser 5 Titel in der Vergangenheit funktioniert.
Wie gesagt, Du kaufst nicht 500 Titel sonder vor allem 5. So lange diese weiter so gut laufen werden auch die Indize und die entsprechenden ETF gut laufen. Die Hebelwirkung (immerhin mehr als 100 mal mehr als der Durchschnitt für diese Titel) wirkt sich aber gegebenenfalls auch extrem bei Verlusten aus. Erfahrungsgemäss werden dann Indize verkauft und das betrifft diese 5 Titel am härtesten, ungefähr 100 mal mehr als der Durchschnitt (22.87% anstatt 0.2%).
Dieses Risiko kennen die meisten Lemminge die Index ETF kaufen nicht. Und wenn sie es kennenlernen werden ist es zu spät.
Da hast Du den ETF aber auch passend zu Deiner Theorie rausgesucht!
Bei dem von mir besparten ETF MSCI World von ishares ist mit 3.8 % Apple der größte Einzelwert!
Die fünf größten Titel sind in der Tat alle Tech-Titel, was ich auch nicht sehr erfreulich finde. Allerdings machen diese in der Summe nur 12.42 des gesamten Depots aus.
Quelle:
https://www.ishares.com/de/privatanleger...-de-de.pdf
Hatte mal überlegt, zusätzlich noch einen Consumer Stable ETF von ishares zu besparen, der folgt dann eher der klassischen Strategie von Bloom (Putz- und Esshersteller). Allerdings hat auch der MSCI World Konsum-Papiere, habe es daher darauf verzichtet, den Consumer Staple zusätzlich zu besparen. Meine Idee war, dass ich damit das Balancing sonst kaputt machen würde.
Zeitweise hatte ich mal noch einen Dividenden-ETF Div100 bespart. Habe um ehrlich zu sein, mit dem Sparplan für den Div100 angefangen, ohne mir das Fact Sheet richtig anzusehen. Dachte halt, Div100 heißt bestimmt, dass es nur Dividenden-Aristokraten sind. Nachdem ich dann doch das Fact Sheet gelesen habe, und gesehen habe, dass der Div100 ein riesiges Klumpenrisiko bei Finanzfirmen hat, habe ich den Div100 wieder komplett aufgelöst.
Habe auch schon mal an Einzelwerte gedacht (also Konsumtitel). Wenn ich allerdings wirklich nur die Titel nehme wo ich die Produkte verstehe, sind es höchstens sechs Titel (z.B. Procter-Gamble, Colgate-Palmolive, Mc Donalds, M3, Altria, Nestle, Coca Cola). Wenn ich ein Klumpenrisiko akzeptiere, käme vielleicht noch Burger King, Phillip Morris, Unilever und Pepsi dazu.
Fünf bis zehn Titel erschien mir zu wenig diversifiziert, zumal ja das Depot noch Klumpenrisiken enthält, wenn ich "Dupletten" akzeptieren würde (Also z.B. Cola und Pepsi, anstelle nur einer von beiden).
Das Depot ohne Verstand um eiter Titel zu ergänzen die hier im Forum kursieren, erschien mir aber zu dickfellig, dachte, der MSCI World wird schon keine schlechtere Auswahl treffen als ich.
Hatte die Tage sogar schon überlegt, alle Rücklagen in den ETF zu überführen und neue Überschüsse zu 100 % in den ETF MSCI World. Und jetzt kommst Du mir mit Deinem ETF-Bashing.
Letztlich ist ein ETF für mich die einzige Möglichkeit, außer ich verzichte ganz auf Aktien. Um Bilanzen zu wälzen fehlt mir der Enthusiasmus und das die diversen Screener im Netz ausspucken, scheint mir die Welt doch zu sehr zu vereinfachen.