(12.08.2020, 09:08)Thor3 schrieb: [ -> ]Mich würde mal wirklich interessieren:
Welche Erkenntnisse, welche Lehren, welche neuen Ansätze (oder nix von alledem) Forenteilnehmer aus dieser Märzkrise für sich gezogen haben und warum und ob diese bereits in der Umsetzung sind?!
Für mich hat sich gar nix geändert, da es ja nicht die erste "Krise" war. Alle bisher gültigen Ansätze gelten weiterhin, als oberstes Gebot antizyklisch Handeln, dann kein "Harakiri" was den Grundstock aufs Spiel setzt, so weit wie möglich keine Gier und keine übergroße Angst walten lassen.
Also ich hab einen Haufen Geld verdient und aufgehört nichtssagende Artikel im Trading-Stocks.de zu lesen. Vor allem wenn nur externe Artikel zitiert werden und nichts eigenes gesagt wird so schmeisse ich das weg, spart viel Zeit. Es gibt wirklich Leute die glauben wenn sie ihre Lieblings Artikel hier zitieren so würden sie mehr gelesen...stimmt nicht.
Es geht alles ein bisschen schneller und sorry, ich kann nicht mehr so viel Zeit aufbringen wie ich möchte. Und schon gar nicht Zeit vergeuden!
Traderlein, finde super dass Ihr zwei oder drei die überlebt haben immer noch Geld verdient! Scheisse, bei dieser Volatilität kann man wohl fast nicht anders als Geld verdienen wenn man noch nicht rausgeworfen wurde...
(12.08.2020, 20:30)cubanpete schrieb: [ -> ]Also ich hab einen Haufen Geld verdient und aufgehört nichtssagende Artikel im Trading-Stocks.de zu lesen. Vor allem wenn nur externe Artikel zitiert werden und nichts eigenes gesagt wird so schmeisse ich das weg, spart viel Zeit. Es gibt wirklich Leute die glauben wenn sie ihre Lieblings Artikel hier zitieren so würden sie mehr gelesen...stimmt nicht.
also dann ist das hier nix für Dich...
für die anderen aber vielleicht ganz interessant und passend zum Thema...
Anlagestrategie
Börsencrash – Wie Sie Kursstürze am Aktienmarkt meistern
Von Markus Neumann
Nichts fürchten Anleger mehr als einen Börsencrash. Aus Angst vor Verlusten, treffen sie meist falsche Entscheidungen, wenn die Aktienkurse fallen und verlieren so viel Geld. Doch wie lässt sich ein Anlageportfolio souverän durch Krisen manövrieren? Die wichtigsten Fragen und Antworten....
https://fairvalue-magazin.de/aktien/boer...sh-aktien/
(12.08.2020, 15:52)Tarkus schrieb: [ -> ]Mir ist an meinem eigenen Anlegeverhalten aufgefallen, wie schwierig 'market timing' in Wirklichkeit ist ....
Direktes Beispiel war Caterpillar. Wollte ich schon immer im Depot haben, aber eine Dividendenrendite von unter 3 % war mir zu wenig (Kurse im Oktober ca. 120€ - zu teuer, Nov-Dez über 130 - viel zu teuer). Dann Ende Februar fällt die 120, paar Tag später die 110, super. Noch 2 Tage später die 90, aha. Dann am 23. März die 85. Schockstarre. OK, jetzt aber. Oder rauscht jetzt alles ab? Ins Forum geschaut - allgemeine Verunsicherung, jeder meint was anderes. Meine Order schreiben wollen - Peng Kurs auf 90, 95, 100, paar Tage später schon wieder fast 120. Seit dem schaue ich hinterher.
...
In der Tat!
Es soll ja Menschen geben, die das wuppen können? Zuverlässig und langfristig? Also ich auf gar keinen Fall!
Dein schönes Beispiel mit CAT kenne ich, und ich ahne diverse Andere hier auch. Ist irgendwie der Klassiker, die Grafik hatte hier mal jemand reingestellt und ich werde nicht müde mich daran zu erfreuen:
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Im übrigen gräme Dich nicht. CATs dividend yield war vor einigen Jahren auch mal wesentlich höher - selbst im Vergleich zum März 2020:
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Meine Lehre ist: Wenn die Kurse 30-40% abgekackt sind und du dann richtigerweise in großem Stil Aktien EINKAUFST, dann HALTE die Aktien danach auch gefälligst - selbst dann, wenn sie noch weiter fallen, und selbst dann, wenn du weiche Knie hast, weil die Lage aussichtslos erscheint. Die Kurse werden sich schon erholen.
Hintergrund ist folgender: Ich hatte ein glückliches Händchen und bin vor dem Crash fast 100% Cash gegangen. Ich hatte nur noch meine Goldminen-Aktien und das Gold, ansonsten alles Cash. Als der DAX auf 9500 gefallen war, fing ich wieder an, im großen Stil Aktien zu kaufen (etwa 40% meines Portfolios waren wieder in Aktien angelegt). Dann fielen die Kurse weiter bis auf etwa 8200 und ich bekam weiche Knie. Ich hab zwar die Aktien erstmal weiter gehalten, aber bei der sehr schnellen Erholung habe ich schon bei DAX = 9000 wieder VERKAUFT, und zwar alles. Rückblickend ist das extrem ärgerlich. Eigentlich hatte ich einen echt guten Plan und bis dahin alles richtig gemacht. Ich hatte sogar einige Tech-Aktien gekauft. Leider war ich dann doch zu pessimistisch eingestellt und habe bei der - aus meiner Sicht - überkrassen Erholung vorschnell wieder Kasse gemacht (naja, genauer gesagt: Verluste begrenzt).
Rückblickend sagt sich das immer so leicht... aber wenn ich ehrlich bin: Selbst, wenn ich bei DAX = 9000 noch nicht verkauft hätte. Spätestens bei DAX = 10000 hätte ich wahrscheinlich alles wieder abgestoßen, weil ich der Erholung nach dem Absturz auf 8200 und all den Horrormeldungen einfach nicht über den Weg getraut habe.
(13.08.2020, 06:55)Thor3 schrieb: [ -> ]In der Tat!
Es soll ja Menschen geben, die das wuppen können? Zuverlässig und langfristig? Also ich auf gar keinen Fall!
Dein schönes Beispiel mit CAT kenne ich, und ich ahne diverse Andere hier auch. Ist irgendwie der Klassiker, die Grafik hatte hier mal jemand reingestellt und ich werde nicht müde mich daran zu erfreuen:
Im übrigen gräme Dich nicht. CATs dividend yield war vor einigen Jahren auch mal wesentlich höher - selbst im Vergleich zum März 2020:
Genau das wollte ich damit sagen. Den Chart-Witz kannte ich natürlich schon und war mir (fast) sicher, nicht darauf reinzufallen. OK, die Kardinalfehler mit Kauf und Verkauf im falschesten Moment habe ich vermieden. Aber es war interessant zu sehen, wie man sehenden Auges genau den Fehler macht, den man vermeiden will.
CAT ist als Beispiel gut, da sich mit dem Kurs um die 100€ so einfach rechnen lässt. Wäre ich Vahanas Vorschlag gefolgt, hätte ich mein Limit vielleicht bei 110 oder bei 100 gemacht. Dividendenrendite von knapp 3% nicht übel, aber halt auch nicht der Hit (vor allem wenn man weiss, daß es bereits bei knapp 5% war, als ich die Aktie noch nicht auf dem Schirm hatte). Wenn man jedoch die 90 und vor allem die 85 gesehen hat, kommt 'die Gier'. Zumal sich an der unsicheren Corona-Situation zu dem Zeitpunkt nichts geändert hatte. Plötzlich will man die Aktie nicht mehr für 90 oder 95. Und schon wenige Tage später wird einem der Fehler bewusst. Spätestens als die Schleusen der Notenbanken öffneten.
Egal, will hier niemanden langweilen mit diesen Anfängerfehlern. War halt die erste Krise, in der ich gehandelt, also gekauft hatte. In den Krisen zuvor hatte ich genau gar nichts gemacht, was dem damaligen Investment überhaupt nicht schadete. Das Gefühl 'etwas verpasst zu haben' hatte ich damals übrigens weniger als diesmal.
Warum der 23. und nicht der 16. oder 18. März?
Nun gut , eigentlich wollte ich seit Mitte Januar einen Teil meines Cashbestandes der aus einer Immobilienveräusserung aus dem Letzten Jahr stammt, allmählich und über einige Zeit gestreut in schweizer, europäische und amerikanische Dividendentitel investieren, weil in CH Negativzinspolitik auf Bargeld besteht. Trotz hoher Bewertung schienen mir einige Titel für einen vorichtigen Einstieg attraktiv genug.
Mit Corona kamen dann die tieferen Preise rasch genug und ich habe auch zugekauft z.T. auch bei den Tiefstpreisen. Allerdings nicht 100% konsequent, bspw. Swatch kaufte ich noch zu 230 und wollte bei 160 nachkaufen, der Titel fiel aber quasi über Nacht auf 150 und ich war davon so irritiert, dass es zu keinem Nachkauf kam.
Fazit über alle Titel gesehen, leicht im Plus, plus bereits ausbezahlte Dividenen, mehr Plus, aber nun kommt das dicke Minus bei den Fremdwährungen, da ich in CHF abrechnen lasse und sowohl, Pfund, als auch Euro und vor allem der Dollar seit anfang Jahr stark gefallen sind.
Während der Finanzkrise Herbst 2008, Frühling 2009 versuchte ich mich als Shorter, ja auch bei VW war ich dabei und die Nerven wurden nicht geschont, schlussendlich gabs aber doch über 60% Profit für die Periode.
Beim Techboom 1999 bis 2000 brachten alle Telcos gute Renditen, sogar die Swisscom warf über 50% ab.
Aber an ein diversifiziertes Dividendenportfolio muss ich mich erst noch gewöhnen, wie sagte ein gewisser K. abwarten und schlaafen.
(14.08.2020, 13:50)0komaNix schrieb: [ -> ]Warum der 23. und nicht der 16. oder 18. März?
....
Tiefster Punkt - zur Covid-19 Krise 2020 - des S&P 500 war am 23. März.
edit .. fun fact:
The Dow Just Had Its Best 100 Days Since 1933. Why That Matters.
...
The S&P 500 has climbed 51% since bottoming on March 23, while the Dow has risen 50%, their best 100-day gains since 1933. ..
https://www.marketwatch.com/articles/the...atest_news
Was ich gelernt habe im Bezug auf DGI:
1. Never buy Stocks on Margin
Die Erkenntnis hatte ich im Sep. 2019 als ich damals sämtliche Kredite sowie Margin Anforderungen aufgelöst habe!
Im nachhinein die Beste Finanzielle Entscheidung die ich jemals getroffen habe. Mich hätte es ohne wenn und aber
während Corona zerschreddert! Daher ist das eines meiner wichtigsten Lehren going forward!
2. Dividenden sind nicht immer gleich
Meine Ansicht hierzu hat sich auch stark verändert im vergleich zu 2016/2017. Damals lag der Fokus eher auf hohe Dividenden.
Das hat sich aber mittlerweile stark gedreht, ich bin viel sorgfältiger in der Auswahl und achte viel mehr auf die Tragfähigkeit der Dividende.
Corona hat nochmal deutlich vorgeführt das nichts unmöglich ist.
3. Dinosaurier
Hiermit meine ich Unternehmen die kaum bis gar keine Wachstums Möglichkeit mehr haben. Diese habe ich sukzessive aus meinem Depot
entfernt. Zugegeben ich bin noch relativ jung (Anfang 30er) wodruch ich mehr exposure zu Wachstum haben möchte.
Beste beispiele: AT&T, Verizon, Exxon, Chevron, Altria, PM, SPG um ein paar Kandidaten zu nennen.
4. Cash Reserven erhöhen für unvorhersehbare Veränderungen.
Dieser Punkt ist wohl die Wichtigste Lehre aus der Corona Zeit. Es gibt nichts schlimmeres wie Aktien verkaufen zu müssen um
für ein unvorhersehbares Ereignis (in meinem Fall Trennung und Umzug) flüssig zu sein. Hier habe ich viel zu lange meine Augen
verschlossen und musste nun einsehen das Kaufen um jeden Preis nicht immer die beste Lösung ist. 5-10k in Cash sind alle mal
Vernünftig.
5. Breite Sektor Diversifikation. Ziel 30-50 Unternehmen
Man ist zwar nicht komplett geschützt von den Turbulenzen allerdings lässt es einen ruhiger schlafen wenn Totalausfälle (Boeing wink wink)
hin und wieder vorkommen! 2-3% Risk pro Unternehmen ist deshalb verschmerzbar.
(08.09.2020, 13:51)Sterling schrieb: [ -> ]Was ich gelernt habe im Bezug auf DGI:
1. Never buy Stocks on Margin.
Eine Erklärung oder kurzer Erfahrungsbericht wäre durchaus angebracht.
Hats dich zerissen?