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Normale Version: Kapitalertragssteuer
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Angeregt von dem anderen Thema bin ich auf einige Zahlen gestoßen die wirklich zum Nachdenken anregen sollten.

In einem Bericht von 2011 wurde die Kapitalertragssteuer kritisiert und deren Abschaffung gefordert:
https://rp-online.de/wirtschaft/unterneh...d-13661005

9 Jahre später kräht kein Hahn mehr danach, wir haben uns daran gewöhnt. Wir sind schließlich brave Schafe.

2,264 mrd Euro wurden 2019 über die Kapitalertragssteuer vom Staat eingenommen.
Bei 800mrd Gesamtsteuerlast kann sich ja jeder die "Notwendigkeit" dieser Steuer einmal selbst überlegen, die in etwa auf dem Niveau der Alkoholsteuer liegt, oder dem doppelten der Kaffeesteuer entspricht.

Einmal zurück gerechnet haben die Deutschen 8,54mrd Kapitalerträge Brutto eingefahren.
6,28mrd netto. Die Freigrenze unterschlage ich jetzt einfach mal.
Das sind pro registrierten Bundesbürger 75,65 Euro die im Jahr 2019 netto aus Kapitalerträgen zur Verfügung standen.

Was fast genau 8 Stunden des aktuellen Brutto-Mindestlohns entspricht. WOW sag ich da.

Bin ich der Einzige der das absolut lächerlich findet?
Zum einen ist der Steuerertrag für den Staat irrelevant und zum zweiten haben die Deutschen anscheinend nichts auf der hohe Kante liegen oder verzinsen es einfach beschissen.

Die gönnen uns nicht den Dreck unterm Fingernagel. So sieht es aus.
Ich frag mich gerade was in den Hirnen der Politiker da oben los ist. Normalerweise sollten die sich schämen.
Ein Finanzminister der sein Geld auf dem Girokonto spart gehört nicht ins Finanzministerium.

2018 waren 16,6mio Riesterverträge abgeschlossen. In jeden 5. wird zurecht nicht mehr aktiv eingezahlt.
Mittlerweile ist bekannt das sich die wenigsten Verträge überhaupt lohnen und da kann man von einem staatlich organisierten Betrug sprechen.

Es ist peinlich.
Man wünsche sich einen Finanzminister der Kompetenz mit ins Amt bringt und einmal aufräumt.
Und Wähler die das Hirn einschalten und von ihrem linken toten Pferd endlich absteigen.

Deutschland ist finanzbehindert.
(18.10.2020, 18:24)Vahana schrieb: [ -> ]2,264 mrd Euro wurden 2019 über die Kapitalertragssteuer vom Staat eingenommen.
Das ist in der Tat sehr wenig. Kann aber daran liegen, dass ein grösserer Teil in der veranlagten Einkommensteuer/KESt enthalten ist.

Wo hast Du die Übersicht her ?
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In dem Zeitungsartikel geht es nicht um die KESt, sondern um die Abgeltungssteuer.

Kapitalerträge sind Einkünfte, deswegen unterliegen sie der Einkommensteuer. Das ist logisch. Wie das gemacht wird, darüber kann man streiten.
Die Abgeltungssteuer ist doch wie die Kapitalertragssteuer zu sehen, oder nicht?

Aus Wiki:

Zitat:Die Kapitalertragsteuer (KapESt) ist in Deutschland eine Erhebungsform der Einkommensteuer und Körperschaftsteuer. Als Quellensteuer wird sie vom Schuldner der Kapitalerträge oder von der auszahlenden Stelle (z. B. Kreditinstitut) für Rechnung des Gläubigers der Kapitalerträge einbehalten und an das Finanzamt abgeführt.
Zusammen mit der Einführung des Gesonderten Steuertarifs für Einkünfte aus Kapitalvermögen hat sie seit dem 1. Januar 2009 auch bei Privatanlegern für bestimmte Kapitaleinkünfte grundsätzlich abgeltende Wirkung (Abgeltungsteuer). Vor diesem Zeitpunkt hatte sie diese nur bei (zum Beispiel rein ausländischen) Körperschaften in speziellen Fällen.
In zahlreichen Ausnahmefällen entfällt die Abgeltungswirkung der KapESt. Sie wird dann bei der Steuerveranlagung wie eine Steuervorauszahlung behandelt.


Die Tabelle oben kommt von statista.com
(18.10.2020, 21:57)Vahana schrieb: [ -> ]Die Abgeltungssteuer ist doch wie die Kapitalertragssteuer zu sehen, oder nicht?

Im Prinzip schon.

In dem Artikel geht es aber um die Erhebungsform, nicht um die Besteuerung an sich.
(18.10.2020, 22:45)Ramonet schrieb: [ -> ]In dem Artikel geht es aber um die Erhebungsform, nicht um die Besteuerung an sich.

So kann man es natürlich auch sehen.
Ich hätte jetzt eher gedacht das Folge dessen die alte Kapitalertragssteuer (inkl Steuerfreiheit nach einem Jahr Haltedauer) die bessere Alternative ist/war.

Wie dem auch sei. Man schafft dadurch wieder ein riesen Steueraufwand und der Return für den Staat ist irrelevant.
Wenn der Bürger die Kohle netto bekommt und verkonsumiert zahlt auch seine 19% (+versteckte Steuern) oder er spart es an, bessert seine Rente auf und konsumiert dann.
Zum Schluss landet es doch sowieso in der Staatskasse. Nur mit dem Unterschied das der Bürger den Zeitpunkt entscheidet.

Anhand der Steuergesetze kann ich jedenfalls nicht erkennen das der Staat ein Interesse am Vermögensaufbau der Bürger hat. Die 801€ Freigrenze sind auch lächerlich.
Nehmen wir mal an von 18-67 Jahren Arbeitsleben schöpft einer die Freigrenze jedes Jahr voll aus, sind das 10.400,985€ nicht gezahlte Steuern.
Einfach ... lächerlich!
(18.10.2020, 23:34)Vahana schrieb: [ -> ]Wenn der Bürger die Kohle netto bekommt und verkonsumiert zahlt auch seine 19% (+versteckte Steuern) oder er spart es an, bessert seine Rente auf und konsumiert dann.
Zum Schluss landet es doch sowieso in der Staatskasse. Nur mit dem Unterschied das der Bürger den Zeitpunkt entscheidet.

Anhand der Steuergesetze kann ich jedenfalls nicht erkennen das der Staat ein Interesse am Vermögensaufbau der Bürger hat. Die 801€ Freigrenze sind auch lächerlich.
Nehmen wir mal an von 18-67 Jahren Arbeitsleben schöpft einer die Freigrenze jedes Jahr voll aus, sind das 10.400,985€ nicht gezahlte Steuern.
Einfach ... lächerlich!

Das die Kohle "zum Schluss" eh beim Staat landet gilt allerdings immer und somit für jede andere Steuer auch :-(.

Wenn du nicht erkennen kannst, dass der Staat ein Interesse an deinem Vermögensaufbau hat, so hat dies einen einfachen Grund.
Das liegt daran, dass der Staat kein Interesse an deinem Vermögensaufbau hat. 

Du sollst doch idealerweise genug haben, um keine/geringe Aufstockung zu benötigen und keinesfalls so viel, dass du dir ein "LMAA" erlauben kannst.
Wenn alle Untertanen "finanziell frei" wäre - worauf gründet sich dann mein Machtanspruch?
Es braucht schon einen ängstlichen, armen Untertan damit ich den auch dauerhaft und zuverlässig knechten kann.
Da sind doch dann die 801 Knaller (also 200 netto) n Feigenblatt, damit man sagen kann, man macht was. 
So dreist muss man ersma sein... Los.. mach was für deine Altersvorsorge!!! Ich unterstütze dich da auch mit ca. 70Cent am Tag.

Was wir uns alles gefallen lassen..... Lassen uns gut verarschen: Das Konzept der KVTD geht also auf. Nur doof sind die auch nicht.
...da hat einer doch die Frage gestellt:
wo liegt der Unterschied zwischen den Methoden des Mittelalters und in der heutigen Zeit...

die Antwort war: die Werkzeuge wurden verfeinert :-))
... da hat doch einer, der ne Antwort hatte, die Frage selber gestellt.

:-)

Justus

(18.10.2020, 23:34)Vahana schrieb: [ -> ]Anhand der Steuergesetze kann ich jedenfalls nicht erkennen das der Staat ein Interesse am Vermögensaufbau der Bürger hat. Die 801€ Freigrenze sind auch lächerlich.
Nehmen wir mal an von 18-67 Jahren Arbeitsleben schöpft einer die Freigrenze jedes Jahr voll aus, sind das 10.400,985€ nicht gezahlte Steuern.
Einfach ... lächerlich!
this. Freibetrag müsste mal locker x5, gerade in Nullzinszeiten. Vermögensaufbau nicht gewollt, stattdessen lieber den sozialen Fallschirm ausbauen und Riester, Baukindergeld, whatever kompliziert fördern. Danke für nichts.
(19.10.2020, 15:53)Justus schrieb: [ -> ]this. Freibetrag müsste mal locker x5, gerade in Nullzinszeiten. Vermögensaufbau nicht gewollt, stattdessen lieber den sozialen Fallschirm ausbauen und Riester, Baukindergeld, whatever kompliziert fördern. Danke für nichts.

Mahlzeit,

sobald du wieder nüchtern bist darfst mit gerne mal erläutern, was denn ein "sozialer Fallschirm" in deiner Vorstellung ist.
Mir hat bis heute niemand erklären können, was wohl Sozialkassen sein sollen und nu kommst du sogar mit nem Fallschirm?!

Wahrscheinlich muss ich mir danach drei trinken.

SG
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