(19.06.2024, 11:33)gelbfuss schrieb: [ -> ]Mal wieder so ein Artikel, wo man 10 Minuten recherchiert und dann so ein Ding raushaut. 🥱
Informationswert gegen null.
Aber gut, ist halt so.
Zitat:....Photovoltaik-Nachfrage bei privaten Immobilienbesitzern und -besitzerinnen in den vergangenen fünf Jahren verzehnfacht. Auch Firmen hätten in den vergangenen Monaten verstärkt ihre Dächer bestückt, erläutert BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland laut Bundesnetzagentur neue Solaranlagen mit 14,1 Gigawatt Leistung installiert - fast doppelt so viel wie 2022. In diesem Jahr werde die installierte Photovoltaik-Leistung "im unteren zweistelligen Prozentbereich" wachsen, erwartet Körnig.....
...........Doch der Boom offenbart auch ein erhebliches Ungleichgewicht. Denn die installierten Solarmodule kommen überwiegend von chinesischen Herstellern, die schon zahlreiche europäische Wettbewerber aus dem Markt gedrängt haben.
"Ungefähr 94 Prozent der PV-Module kommen aus Asien-Pazifik. Weitere drei Prozent werden von US-Unternehmen produziert, und dann kommt Europa".......
........Während deutsche Fachbetriebe von der Installation profitieren, gehen deutsche Modulhersteller also praktisch leer aus.
Dahinter steht ein harter Verdrängungswettbewerb - auch in China. Nach Daten des chinesischen Solarindustrieverbands CPIA erhöhten die dortigen Hersteller ihre Produktion im vergangenen Jahr um 69 Prozent und fertigten Module mit einer Leistung von insgesamt 499 Gigawatt. Gesamteuropa komme demgegenüber auf etwa zehn bis zwölf Gigawatt, schätzt Poglitsch. In der Volksrepublik wurden 2023 etwa 217 Gigawatt installiert, womit ein riesiges Angebot auf den Weltmarkt drängt........
........Die Folge ist ein drastischer Preisverfall. Nach Zahlen des deutschen Großhändlers Pvxchange haben sich die Preise für Standardmodule seit Mai 2023 in etwa halbiert.
Entsprechend haben sich in den vergangenen Wochen die Hiobsbotschaften von den europäischen Modulherstellern gehäuft. Der Dresdner Hersteller Solarwatt will seine Produktion noch im Sommer nach Asien verlagern. Auch der Schweizer Produzent Meyer Burger will sein deutsches Werk schließen.....
..........Hoffnung auf EU-Gesetz
Solche Probleme dürften das beherrschende Thema auf der am Mittwoch beginnenden Intersolar in München werden, der wichtigsten Messe der Branche in Europa. Schon im Vorfeld fordert die Branche von der europäischen Politik, den "Net-Zero Industry Act" mit Leben zu füllen. Das geplante EU-Gesetz soll gewährleisten, dass für den Klimaschutz bedeutende Industrie nicht aus Europa verschwindet.
Doch die Unternehmen vermissen weiterhin klare Perspektiven. "Die Solarbranche in Europa braucht endlich einen konkreten Plan, wie es gelingen soll, dass 40 Prozent des Photovoltaik-Zubaus aus europäischen Fertigungen kommen sollen", heißt es etwa von Solarwatt..........
Informationswert gleich Null?
Was hast Du denn erwartet?
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Zitat:Intersolar in München
Solarbranche im Zwiespalt
Stand: 20.06.2024 12:54 Uhr
Die Solarbranche ist in der Krise, diese Schlagzeile hört man seit Jahren. Und doch kommen die Veranstalter der Fachmesse Intersolar aus dem Jubel kaum heraus. Wie passt das zusammen?
Von Von Lukas Graw, BR
Es sind gute Nachrichten, mit denen die deutsche Solarbranche zu Beginn der Fachmesse Intersolar aufwarten kann: Über eine Million verkaufte Solarsysteme im Jahr 2023, insgesamt rund 30 Milliarden Euro Umsatz. Auch dieses Jahr wird wohl mit einem deutlichen Plus weitergehen. Grund dafür: Zum einen die nach wie vor hohe Nachfrage bei Privatkunden.
Aber auch eine andere Zielgruppe ist auf das Thema PV-Anlage angesprungen, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft. "Wir beobachten, dass nach diesem wirklich regelrechten Solarboom in Deutschlands Eigenheimsiedlungen jetzt verstärkt Unternehmen auf Photovoltaik setzen, auf Elektrifizierung ihrer Firmendächer."
Zitat:Unternehmen haben das Potenzial von PV-Anlagen erkannt
Während der Boom bei Privatkunden auf hohem Niveau stagniert, holen Unternehmen aktuell mit großen Schritten auf. Allein in den ersten vier Monaten des Jahres hat die Branche auf deutschen Privathäusern genug Paneele errichtet, um - bei idealen Wetterbedingungen - zwei Atomkraftwerke zu ersetzen. Ebenso viel wie im Vorjahreszeitraum.
Immerhin ein Atomkraftwerk befindet sich neu auf den Dächern von Unternehmensgebäuden, fast eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Massive Steigerungen gab es auch bei frei stehenden Anlagen - auch hier haben die neuen Anlagen das gleiche Potenzial wie zwei Atomkraftwerke.
Doch trotz all dieser freudigen Nachrichten: Längst nicht alles ist gut in der Solarbranche. Denn auch wenn die Zahl der verbauten Solaranlagen massiv zunimmt, nur ein Bruchteil der Module entsteht in Deutschland. Immer wieder hört man von Firmen, die ihre Produktion einstellen oder - wie gerade erst die Dresdner Firma Solarwatt - ins Ausland verlagern müssen.
Zitat:Deutsche Maschinen für Kunden im Ausland
Auch die Firma MiniTec hat einen Stand auf der Messe. In einem großen Glaskasten präsentiert sie ihr Produkt: Fertigungsanlagen für Solarpanele. Vorne Einzelteile wie den Rahmen und die Photovoltaikzellen rein, hinten kommen versandfertige Paletten mit den Modulen heraus. Die Abnehmer der Firma aus Rheinland-Pfalz: im Ausland.
In Länder wie China liefert die Firma zwar nicht mehr, aber Unternehmen in den USA, Afrika oder der Türkei kaufen die Maschinen - und auch das europäische Ausland. Italien und Frankreich sind wichtige Märkte für MiniTec. Warum? Dort greife die Politik den Unternehmen deutlich stärker unter die Arme. Schade, sagt Steffen Schoft von MiniTec. "Es wäre halt schön, die Industrie wieder an den Start zu bringen - und dann auch deutsche Produktion mit deutschen Maschinenbauern als Lieferanten. Es bringt einem auch nichts, wenn das dann aus China kommt."
94 Prozent aller Solarpanele kommen aus dem südostasiatischen Raum, schätzt die Energieberatung "Strategy&" der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Besonders chinesische Firmen überfluten seit Jahren den Markt. Dort herrscht ein Verdrängungswettbewerb, der die Unternehmen zwingt, Panele unter Marktwert zu verkaufen - Schnäppchen also für den deutschen Markt.
Zitat:Förderprogramme statt Strafzölle
Um da mithalten zu können, müsse die Politik dringend eingreifen, sagt auch Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft. Die aktuell diskutierten Strafzölle auf chinesische Produkte seien aber der falsche Ansatz. Steigende Preise würden die Energiewende teuer machen und damit verlangsamen. Stattdessen müsse es Förderungen für deutsche Produzenten geben.
Immerhin: Der Preiskampf bei Solarpanelen sorgt für aktuell gute Bedingungen für Kundinnen und Kunden. Trotzdem sei es wichtig, sich mehrere Angebote einzuholen, betont etwa die Verbraucherzentrale - anstatt direkt beim vermeintlich billigsten Anbieter zuzuschlagen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unt...n-100.html
In einem halben Jahr neue PV-Kapazitäten in der Grössenordnung von 5 Atomkraftwerken
Noch Fragen Kienzle?
Stinknormaler Produktzyklus. Massenproduktion senkt den Preis.
Und in ein paar Jahren ist das Geschrei groß weil es Überkapazitäten gibt weil der Markt gesättigt ist.
(20.06.2024, 19:08)Auge schrieb: [ -> ]Stinknormaler Produktzyklus. Massenproduktion senkt den Preis.
Und in ein paar Jahren ist das Geschrei groß weil es Überkapazitäten gibt weil der Markt gesättigt ist.
Überkapazitäten sind ja schon vorhanden. Für mich nicht nachvollziehbar warum hier so ein Theater
gemacht wird - man kann doch froh sein das die Module so günstig sind - Geld wird doch trotzdem
verdient - wenn die Importeure das weiterverkaufen - Großhandel, Einzelhandel, Installation,....
Natürlich wäre es auch gut wenn wir (in Europa) eigene Produktionskapazitäten hätten um weniger
Abhängigkeit zu haben - man weiß ja nie was kommt - Lieferkettenprobleme, Handelskriege....
Wenn die Chinesen wirklich schlau wären und wirklich was verändern wollten, dann müssten die die
ganzen Überkapazitäten in Afrika installieren - wo es mangelhafte Infrastruktur und Energieversorgung
gibt.... Dann hätten die dort so richtig ein Stein im Brett.... Aber Europa ist das Ziel - um die
Konkurrenz auszuschalten und um Geld zu verdienen.... Weil das so gut funktionert hat, ist das
nächste Ziel die Autoindustrie....
aktuelle Ausgabe des Economist mit einem Spezial über Solar
https://www.economist.com/leaders/2024/0...-the-world
darin unglaubliche Prognosen und wahre Superlative
* Solar wird aller Wahrscheinlichkeit nach in 10 Jahren (Mitte 30er Jahre) die grösste Quelle an Elektrizität sein
* zehn Jahre später (Mitte 40er Jahre) wird Solar die grösste Quelle nicht nur von Elektrizität sondern von allen Energieformen sein. Will jetzt nicht ein Fass aufmachen warum die Statistiken zwischen Primärenergie und Endenergie unterscheiden, aber wenn man die üblichen Grafiken über den globalen Energieverbrauch sieht (Beispiel Finanz und Wirtschaft, 2022) dann reibt man sich verwundert die Augen. Noch kann man Solar kaum in der Grafik erkennen ...
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Aber die Kapazität an installierten Solaranlagen verdoppelt sich etwa alle drei Jahre, das entspricht einer Verzehnfachung je Jahrzehnt.
Sollte es einem nicht sehr zu denken geben, dass dser Energieverbrauch immer mehr steigt?
Aufwachen! Für uns scheint das das Normalste der Welt zu sein. Um die Natur macht sich leider nur eine absolute Minderheit Gedanken.
Bedenkenträger hin oder her, ich will dabei sein bei dem Trend! Nur die China-Solar-Aktien laufen nicht so richtig. Habe bisher nur mit First Solar anständig Kohle gemacht.
(24.06.2024, 09:48)J R schrieb: [ -> ]Bedenkenträger hin oder her, ich will dabei sein bei dem Trend! Nur die China-Solar-Aktien laufen nicht so richtig. Habe bisher nur mit First Solar anständig Kohle gemacht.
Genau dieses Mindset meine ich.
ist das hier der Bibelkreis oder ein Börsenforum?