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Normale Version: Weihnachtsfeier 2020
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inter-face

(12.01.2021, 18:19)Vahana schrieb: [ -> ]Ich kann nur meine Erfahrungen weiter geben.

Einer hatte eine Schrottflinte gefressen. (Schulden)
Einer vergaste sich in der Garage. (Tödliche Krankheit)
Und ein weiterer hat sich vor den Zug geschmissen. (Kurzschlusshandlung wegen Trennung)

3x Familie kaputt gemacht. Die Kids hatten bis ins Erwachsenenalter einen Knick weg.
Und obwohl alle diese 3 auch vorher gutes vollbracht haben spricht da keiner mehr von.
Suizid ist nur was für Egoisten oder Alleinstehende.

Was ist FU?

FU = Fürsorgliche Unterbringung = völlige Entrechtung des Betroffenen = ich musste sogar Schuhe ausziehen und in Stoppersocken rumrennen, damit ich mich nicht an den Schnürsenkeln erhänge = völlig absurd = seelischer Schaden für alle, die nicht gefährdet sind....
(12.01.2021, 17:11)inter-face schrieb: [ -> ]Kennst auch die Fr. Sarbach....?

Ja, recht gut. Die Welt ist oft sehr klein.

Alles verrückt ist aber halt so: BO mit Suizidgedanken in 2/2020. Ins Wallis zur Regeneration nach Reha in D. Alles soweit bestens.

Wanderung im Wallis. Vom Weg abgekommen und in die Nacht reingekommen, Bergwacht hat mich geholt und in Visp ins Spital. Suizid war vermutet, also FU. Bin dazu nicht mal gefragt worden. Nur auf Aussagen meiner Frau - assozial ist nur in der CH möglich. Habe mir das nicht gefallen lassen und bin aus dem Spital getürmt, was nicht gerade Freude ausgelöst hat. Abschiebung auf die Reichenau, seit Mo wieder frei..... ich sag besser nichts dazu....
Sonst noch Zweifel...?

Mein Mitleid hält sich sehr in Grenzen.
Also auch kein Fall fü Psychex.
Die sind die Notkeule, wenn jemand echte Probleme in der Psychiatrie hat, nicht raus kommt, falsch behandelt wird etc.
Du hast aktuell keine Probleme mehr mit der Psychiatrie, bist draussen, scheinst Dich nur im Nachhinein über so für Dich erlebte Falschbehandlung auf kürzestem Zeitraum auslassen zu wollen.

Gegenfrage zu Deiner Minimalschilderung an Facts:
Du bist Psychiater.
Hast einen Fall zu beurteilen in Verantwortung Deiner Funktion.
Jemand wird von der Bergwacht des Nächtens aus den Walliser Bergen geholt, weil er dort im Dezember meinte, als Fremder in die Nacht hinauslaufen zu müssen.
(Das Oberwallis ist geprägt von höherer Suizidrate, gerade durch die Berge, auch nicht nur von Einheimischen.)
Derjenige scheint abrupt zu Hause aus seinem Heimatland aufgebrochen zu sein, noch recht unklarer Intention.
Die Fremdanamnese Nächstehende (Ehefrau) ergibt, dass schon länger in psychiatrischer Bahndlung, kürzliche Erschöpfung (sdepression?), erst kürzlich auch noch Arbeit verloren durch Kündigung und erst 10 Monate zuvor akut suizidal / evtl sogar aktiv gewesen ...
(Das sind die minimalen Stichpunkte, die aus Deinen Angaben schon deutlichst resultieren)

Diesen Fall solltest Du auf seinen Wunsch hin sogleich wieder sich selbst überlassen?
Auf alles, was kommt, wenn sich dieser am nächsten Tag in Freiheit dann tatsächlich vom Hang kullern lässt / anderweitig suizidiert, was Dich von Familie, Ehefrau, Bergwacht, Berufsverteidigung etc.... erwartet, bist Du eingestellt?

Vielleicht auch einmal etwas nüchtern und versucht sachlich in die andere Seite hineinversetzen.
Es sind nie einfach nur Idioten am Werk, die nichts Besseres zu tun haben, als Dich grundlos zu beschränken.

inter-face

Whitpaper deinen Argumenten verschließe ich mich nicht und danke dir für deine ausführliche Meinung.

In gewissem Maße habe kann ich auch die andere Seite verstehen, glaube auch keinesfalls, dass da aus Böswilligkeit gehandelt wurde. Dennoch bleibt die Frage, ob das Verhältnis der Mittel gewahrt bleibt, gerade in der Schweiz. Selber Sachverhalt in D hätte niemals zu einer Einweisung geführt. Nach meiner Abschiebung nach Deutschland war ich sofort frei - bin nur freiwillig in Reichenau geblieben um zu Kräften zu kommen.

Kann doch nicht sein, dass du in einem Land Zwangseingewiesen werden darfst und sobald du die Grenze überschreitest wirst du automatisch anders beurteilt....

Das Sicherheitsbedürfnis der Schweizer, dass ja sich keiner suizidiert kollidiert mit der Bedürfnis des Betroffenen nach menschenwürdiger Behandlung. Mich würde interessieren wie hoch die Rate ist, die durch diese regiden Maßnahmen in der CH vor dem Suizid bewahrt werden, im verhältnis zu dem seelischen Schaden den Betroffene davontragen, die gar nicht suizidal gefährdet sind.

M.E. steht das in keinem Verhältnis, kenne zugegebenermaßen aber auch keine empirischen Studien dazu. Ich kann dir nur dazu sagen, dass sich nach solch einer Aktion, sicher der ein oder andere das Leben nimmt, weil die Wirkung solcher Maßnahmen wie Zwangseinweisung, Gefangennahme durch Polizei, Abschiebung.... etc. haben eine enorm hohe Wirkkraft.
 
Das bitte ich zu bedenken, auch wenn ich kein Psychiater bin. Meiner Meinung gehört das reformiert und wenn ich im Internet nachlese sehen das auch einige Fachärzte so.

inter-face

(12.01.2021, 13:02)Honnete schrieb: [ -> ]https://www.bfh.ch/dam/jcr:0d0564e5-f108...e-2018.pdf


Ist so etwas hilfreich?

Danke Honnete, sehr interessant! Tup

inter-face

Frau Sarbach spielt übrigens ausgezeichnet Tischtennis und ist eine Seele für die ganze Psychatrie in Brig. Kann ich nur jedem empfehlen....

inter-face

(13.01.2021, 09:38)inter-face schrieb: [ -> ]Whitpaper deinen Argumenten verschließe ich mich nicht und danke dir für deine ausführliche Meinung. Mitleid habe ich keines verlangt, habe den Aufenthalt im Gegenteil sogar sehr genossen....

In gewissem Maße habe kann ich auch die andere Seite verstehen, glaube auch keinesfalls, dass da aus Böswilligkeit gehandelt wurde. Dennoch bleibt die Frage, ob das Verhältnis der Mittel gewahrt bleibt, gerade in der Schweiz. Selber Sachverhalt in D hätte niemals zu einer Einweisung geführt. Nach meiner Abschiebung nach Deutschland war ich sofort frei - bin nur freiwillig in Reichenau geblieben um zu Kräften zu kommen.

Kann doch nicht sein, dass du in einem Land Zwangseingewiesen werden darfst und sobald du die Grenze überschreitest wirst du automatisch anders beurteilt....

Das Sicherheitsbedürfnis der Schweizer, dass ja sich keiner suizidiert kollidiert mit der Bedürfnis des Betroffenen nach menschenwürdiger Behandlung. Mich würde interessieren wie hoch die Rate ist, die durch diese regiden Maßnahmen in der CH vor dem Suizid bewahrt werden, im verhältnis zu dem seelischen Schaden den Betroffene davontragen, die gar nicht suizidal gefährdet sind.

M.E. steht das in keinem Verhältnis, kenne zugegebenermaßen aber auch keine empirischen Studien dazu. Ich kann dir nur dazu sagen, dass sich nach solch einer Aktion, sicher der ein oder andere das Leben nimmt, weil die Wirkung solcher Maßnahmen wie Zwangseinweisung, Gefangennahme durch Polizei, Abschiebung.... etc. haben eine enorm hohe Wirkkraft.
 
Das bitte ich zu bedenken, auch wenn ich kein Psychiater bin. Meiner Meinung gehört das reformiert und wenn ich im Internet nachlese sehen das auch einige Fachärzte so.
(13.01.2021, 09:38)inter-face schrieb: [ -> ]Whitpaper deinen Argumenten verschließe ich mich nicht und danke dir für deine ausführliche Meinung.

In gewissem Maße habe kann ich auch die andere Seite verstehen, glaube auch keinesfalls, dass da aus Böswilligkeit gehandelt wurde. Dennoch bleibt die Frage, ob das Verhältnis der Mittel gewahrt bleibt, gerade in der Schweiz. Selber Sachverhalt in D hätte niemals zu einer Einweisung geführt. Nach meiner Abschiebung nach Deutschland war ich sofort frei - bin nur freiwillig in Reichenau geblieben um zu Kräften zu kommen.

Kann doch nicht sein, dass du in einem Land Zwangseingewiesen werden darfst und sobald du die Grenze überschreitest wirst du automatisch anders beurteilt....

Das Sicherheitsbedürfnis der Schweizer, dass ja sich keiner suizidiert kollidiert mit der Bedürfnis des Betroffenen nach menschenwürdiger Behandlung. Mich würde interessieren wie hoch die Rate ist, die durch diese regiden Maßnahmen in der CH vor dem Suizid bewahrt werden, im verhältnis zu dem seelischen Schaden den Betroffene davontragen, die gar nicht suizidal gefährdet sind.

M.E. steht das in keinem Verhältnis, kenne zugegebenermaßen aber auch keine empirischen Studien dazu. Ich kann dir nur dazu sagen, dass sich nach solch einer Aktion, sicher der ein oder andere das Leben nimmt, weil die Wirkung solcher Maßnahmen wie Zwangseinweisung, Gefangennahme durch Polizei, Abschiebung.... etc. haben eine enorm hohe Wirkkraft.
 
Das bitte ich zu bedenken, auch wenn ich kein Psychiater bin. Meiner Meinung gehört das reformiert und wenn ich im Internet nachlese sehen das auch einige Fachärzte so.

Ich sehe, Du kannst das durchaus differenziert betrachten. Auch als Betroffener. Das ist schön!

Und ja: Die Massnahmen in der CH sind tatsächlich etwas anders aufgestellt als in D.
War aber alles auch schon einmal noch wesentlich schlimmer.
Bis etwa 2007/8 galt noch nicht der FU, sonder der sog. FFE.
Und die heute so umstrittene KESB gab es auch noch nicht.
Sondern es wurde oft durch Privatpersonen, politische Amtsträger, bishin zu profilneurotischen Eigeninteressenvertretern je nach Gemeinde gehandhabt.
Da habe ich es in der Praxis erlebt, dass chronifiziert psychiatrisch Erkrankte gar mit einem Dauer-FFE ausgestattet wurden.
SOll heissen: Wenn der Damian hier einfach mal wieder etwas schräger über die Strasse gelaufen ist, konnte die Polizei einfach neben ihm anhalten und sagen "So, es ist mal wieder so weit. Wir bringen Dich unter."
Hat es offiziell natürlich nie gegeben und wird abgestritten.
In der Praxis als Involvierter aber definitiv nicht nur in Sonderfällen so erlebt.
Ein einziges Gemauschel und subjektivste Beurteilungen von dazu nicht wirklich nach Kompetenz Befugten auf dem Filz von einzelnen Gemeindevertretungen.
Der Horror pur für Betroffene.
Der FU ist in Grundzügen nicht viel mehr als eione sprachliche Aufhübschung.
Funktioniert aber definitiv geregelter als der FFE früher.
Die KESB ist vielfachst umstritten.
Hat aber auch einen scheissharten Job und ist allemal besser als das Gemeinde-Filz-Gemauschel früher.
Auch da darf man nicht so schwarz-weiss sehen.

Und ja, ... die CH hat da noch einiges an Verbesserungspotential.
Aber nein, das bedeutet nicht, dass es hier nicht eine professioalisierte Psychiatrie gibt und dass die Verantwortungsträger nicht überwiegend nach bestem Gewissen in jedem Einzelfall abschätzen würden.

inter-face

(13.01.2021, 13:12)whitepaper schrieb: [ -> ]Ich sehe, Du kannst das durchaus differenziert betrachten. Auch als Betroffener. Das ist schön!

Und ja: Die Massnahmen in der CH sind tatsächlich etwas anders aufgestellt als in D.
War aber alles auch schon einmal noch wesentlich schlimmer.
Bis etwa 2007/8 galt noch nicht der FU, sonder der sog. FFE.
Und die heute so umstrittene KESB gab es auch noch nicht.
Sondern es wurde oft durch Privatpersonen, politische Amtsträger, bishin zu profilneurotischen Eigeninteressenvertretern je nach Gemeinde gehandhabt.
Da habe ich es in der Praxis erlebt, dass chronifiziert psychiatrisch Erkrankte gar mit einem Dauer-FFE ausgestattet wurden.
SOll heissen: Wenn der Damian hier einfach mal wieder etwas schräger über die Strasse gelaufen ist, konnte die Polizei einfach neben ihm anhalten und sagen "So, es ist mal wieder so weit. Wir bringen Dich unter."
Hat es offiziell natürlich nie gegeben und wird abgestritten.
In der Praxis als Involvierter aber definitiv nicht nur in Sonderfällen so erlebt.
Ein einziges Gemauschel und subjektivste Beurteilungen von dazu nicht wirklich nach Kompetenz Befugten auf dem Filz von einzelnen Gemeindevertretungen.
Der Horror pur für Betroffene.
Der FU ist in Grundzügen nicht viel mehr als eione sprachliche Aufhübschung.
Funktioniert aber definitiv geregelter als der FFE früher.
Die KESB ist vielfachst umstritten.
Hat aber auch einen scheissharten Job und ist allemal besser als das Gemeinde-Filz-Gemauschel früher.
Auch da darf man nicht so schwarz-weiss sehen.

Und ja, ... die CH hat da noch einiges an Verbesserungspotential.
Aber nein, das bedeutet nicht, dass es hier nicht eine professioalisierte Psychiatrie gibt und dass die Verantwortungsträger nicht überwiegend nach bestem Gewissen in jedem Einzelfall abschätzen würden.

Lieber Whitepaper, ich vermute du bist Psychiater und ich kann mir vorstellen, dass das auch nicht einfach ist. Auf der Reichenau war unter uns die Drogenstation, da gings zu wie in einem Wimmelkäfig: jeder da drin, war dauernd was am anstellen - die einen ziehen sich aus, die andere mastrubiert, einer turnt gefährlich draussen am Terassengeländer, zwei schlagen sich.....

Personaldecke war dort die gleiche wie bei uns, wo alle abgeschossen durch Psychopharmaka die meiste Zeit im Bett gelegen sind... eine Schande!
Die Pflege von uns, war hauptsächlich zur Aushilfe auf der Drogenstation, sonst hätten die das nicht in den Griff bekommen. Fast jeden Tag Fixierungen und Zwangsmedikation - nicht schön und sehr anstrengend für alle Beteiligten....

Das war für mich sehr heilsam, dass ich so eine Erfahrung machen durfte....

inter-face

Das alles ist so sehr tabuisiert in unserer Gesellschaft, das bekommt man nur mit wenn du Angehöriger oder Betroffener bist - sonst spricht da keiner drüber.

Für mich war es schockierend, Psychatrie wie im Mitterlalter. Antwort auf die Erkrankungen sind einfach Medikamente: morgens, mittags, abends.....
so hat mans halt gelernt. Ich wünsche wirklich niemanden, dass er jemals in so eine Situation kommt.

Und in D ist es definitiv besser als in der CH. Da bist du sofort weg. Meinen Fall will ich zur Sprache bringen: nicht aus Rache, aber um eine Diskussion anzuregen. Weil das war einfach alles nur schrecklich und hätte mich fast zur völligen Verzweiflung gebracht, wenn ich durch meinen Sport nicht so abgehärtet gewesen wäre.
(13.01.2021, 09:38)inter-face schrieb: [ -> ]Kann doch nicht sein, dass du in einem Land Zwangseingewiesen werden darfst und sobald du die Grenze überschreitest wirst du automatisch anders beurteilt....

Warum nicht?
Andere Länder, andere Sitten und Gesetze.

In Deutschland laufen haufenweise Vergewaltiger, Gewalttäter und Mörder frei herum. Ob das jetzt so gut ist ... also für die Täter schon, nur für den Rest nicht.
Das System in Deutschland funktioniert nicht.
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