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Normale Version: Inflationsthread ab 2021
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(13.05.2021, 15:05)Ste Fan schrieb: [ -> ]Schulden/Privatleute allgemein sind wohl bisschen komplexer...

Nehmen wir mal was sehr vereinfachtes......

Der Staat gibt Bonds aus...Geschaeftsbanken kaufen die Dinger (zahlen Geld), dann nehmen sie die Dinger und hinterlegen sie als Sicherheit bei der Zentralbank...ZB nimmt die Bonds in die Buecher und gibt der GB neues Geld...

Nun kommt Haircut oder was auch immer...die ZB schreibt die Bonds ab...Preisfrage: Was passiert mit dem Geld der GB?

Warum so kompliziert? Die Zentralbank kreiert zum Beispiel Geld indem sie Staatsanleihen kauft. Sie vernichtet Geld indem sie die Staatsanleihen verkauft oder wenn sie ablaufen und zurückgezahlt werden.

Die Frage war was denn mit welcher Geldmenge passiert wenn die Anleihen nicht zurückgezahlt werden.
Nur darf ja die ZB zumindest offiziell die Staaten nicht finanzieren.

In deinem Bsp waere das direkte Staatsfinanzierung...Geld vs Bonds...wenn die Bonds abgeschrieben werden bleibt das Geld im Umlauf, die ZB  unterliegen ja keinen Bilanzierungszwaengen...bezogen auf Geldmenge..M1 wuerde sich nicht aendern.

Beim Privaten werden ja Sicherheiten gezogen (Immo gepfaendet, etc), bzw die Bank muss geradestehen.....
(13.05.2021, 15:05)Ste Fan schrieb: [ -> ]Der Staat gibt Bonds aus...Geschaeftsbanken kaufen die Dinger (zahlen Geld), dann nehmen sie die Dinger und hinterlegen sie als Sicherheit bei der Zentralbank...ZB nimmt die Bonds in die Buecher und gibt der GB neues Geld...

Nun kommt Haircut oder was auch immer...die ZB schreibt die Bonds ab...Preisfrage: Was passiert mit dem Geld der GB?

Margin Call. Biggrin
(13.05.2021, 15:17)Ste Fan schrieb: [ -> ]Nur darf ja die ZB zumindest offiziell die Staaten nicht finanzieren.

In deinem Bsp waere das direkte Staatsfinanzierung...Geld vs Bonds...wenn die Bonds abgeschrieben werden bleibt das Geld im Umlauf, die ZB  unterliegen ja keinen Bilanzierungszwaengen...bezogen auf Geldmenge..M1 wuerde sich nicht aendern.

Beim Privaten werden ja Sicherheiten gezogen (Immo gepfaendet, etc), bzw die Bank muss geradestehen.....
Confused

Warum sollten die Notenbanken das nicht machen dürfen, machen sie ja! Einige kaufen sogar private Bonds und Aktien um das Geld unter die Leute zu bringen. Und doch, natürlich erhöht das die Geldmenge. Und ja, es ist Staatsfinanzierung. Was glaubst du was die Staaten für Zinsen zahlen müssten wenn die Notenbanken das nicht machen würden...

Die Notenbank (und auch die Banken, aber dort ist es etwas anders) kreieren Geld indem sie zwei Zahlen in ein Buch eintragen, und zwar unter Aktiven und Passiven. Buchgeld das sie haben und Buchgeld das sie schulden.

Um es unter die Leute zu bringen kaufen sie damit irgend etwas oder verteilen es gleich (Helikoptergeld). Wenn sie etwas kaufen so wird Buchgeld das sie haben durch dieses gekaufte Aktivum ersetzt, Buchung Aktivum an Aktivum. Verteilen sie Helikoptergeld so wird das unter Aufwand an Aktivum verbucht. So jedenfalls stelle ich mir das vor. Wie gesagt, wenn jemand mir das in einfachen Worten besser erklären kann so bitte ich ehrlich darum. Vielleicht habe ich ja komplett falsche Vorstellungen...

Thomas der Buchhalter der Notenbank zieht seine Ärmelschoner an, tunkt die Feder in die Tinte, trägt zwei Zahlen ein und schwupps, schon hat sich die Geldmenge erhöht!
Hast schon recht...nur halt mit dem juristisch bedingten Umweg ueber Banken. Direkte Staatsfinanzierung gibts ja offiziell (noch) nicht Wink .

https://www.handelsblatt.com/finanzen/ge...LGXlhs-ap5
(13.05.2021, 14:04)cubanpete schrieb: [ -> ]42% der Firmen in den USA hatten im März offene Stellen für die sie keine Mitarbeiter finden.

https://www.businessinsider.com/mcdonald...?r=US&IR=T

Alles nicht ganz so schlimm:

https://www.ariva.de/news/usa-erstantrae...ls-9478428
(13.05.2021, 14:04)cubanpete schrieb: [ -> ]Die abgeschriebenen Schulden entsprechen mehr Geld das im Umlauf ist und nicht mehr aus dem Verkehr gezogen werden kann. Nur Schulden die zurückgezahlt wurden lassen Geld verschwinden. Und mehr Geld ist ein Faktor für Inflation. Nicht der einzige, aber ein wichtiger.

Das stimmt IMHO nicht ganz. Der Schuldner hat nur gewechselt. Nun ist nicht mehr der Kreditnehmer der Schuldner der Bank sondern die Bank ist Schuldner bei dem der das mit dem Kredit geschaffene Geld gerade hält. Immer wenn man Guthaben bei einer Bank hat ist die Bank Schuldner und da die Forderung der Bank gegen den Kreditnehmer ausgefallen ist hat die Bank keinen Ausgleich mehr für ihre Schuld. Nun muß sie also ein paar Zinsen einnehmen oder sie geht pleite.

PS: geht jetzt die Bank pleite erlischt das Guthaben dessen der das Geld gerade hält und es ist wieder weg Wink

Honnete

Die Anleihemärkte sind bekannt dafür, dass sie ihre Agenda durchsetzen, und in Osteuropa drängen sie derzeit auf Zinserhöhungen, ganz gleich, was die Zentralbanken dazu zu sagen haben.
Die Renditen von Anleihen aus Ungarn und Polen steigen schneller als irgendwo sonst in Europa. Ungarns Renditen stiegen letzte Woche um 32 Basispunkte, was darauf hindeutet, dass die Händler auf eine Anhebung der Zinssätze vorbereitet sind, da die Inflation vor der weit verbreiteten Wiedereröffnung der Wirtschaft im Sommer wieder anspringt.
Wie ihre Kollegen in Frankfurt haben auch die Zentralbanker in Ungarn und Polen signalisiert, dass sie es nicht eilig haben, die Inflation einzudämmen, die sich als vorübergehend herausstellen könnte, und es vorziehen, zu warten und die noch fragile wirtschaftliche Erholung von der Pandemie zu fördern.
Händler sind weniger geduldig. In Ungarn zeigt der Markt Erwartungen für 130 Basispunkte an Zinserhöhungen in zwei Jahren, laut Bloomberg-Daten.
"Die Zentralbank wandelt hier auf einem schmalen Grat", sagte ING-Ökonom Peter Virovacz. "Wenn sie es schafft, glaubwürdig zu kommunizieren, dass sie glaubt, dass der VPI im nächsten Jahr in das Toleranzband von 2 bis 4 Prozent zurückkehren wird, kann sie die Spitze abwarten und einen Zinserhöhungszyklus vermeiden."
Die Situation erinnert an den Ausspruch des politischen Beraters James Carville, dass er nach seinem Tod wieder in den Anleihenmarkt zurückkehren wolle, weil "man alle einschüchtern kann."
Carville sprach von Händlern, die Mitte der 1990er Jahre aus Protest gegen ein ausuferndes Haushaltsdefizit die Renditen in die Höhe trieben, aber es gibt Parallelen zum Ausverkauf ungarischer und polnischer Anleihen aufgrund von Bedenken, dass ein Wirtschaftsboom eine Inflationsspirale auslösen könnte.
Die Strategen von JPMorgan Chase & Co. wiederholten ihren Rat, Anleihen aus Mittel- und Osteuropa unterzugewichten, da diese Wächter der Neuzeit möglicherweise die Oberhand gewinnen.
Ein vorzeitiges Ende der Kaufprogramme ist ein großes Risiko für Polen, wo die Zentralbank den Gegenwert von 48% der Emissionen gekauft hat, und in Ungarn, wo sie fast ein Drittel der Käufe ausmacht, laut JPMorgan.
QE-Rätsel
Wenn die polnischen Entscheidungsträger ihren Zeitplan für die Anhebung der Zinsen vorziehen, müsste die Zentralbank auch ihr Programm zur quantitativen Lockerung beenden, wodurch der aktuelle Rückhalt für den Markt wegfallen könnte.
Ein polnischer Entscheidungsträger, Eugeniusz Gatnar, forderte kürzlich eine Zinserhöhung im Juni. Seine Stimme bleibt jedoch in der Minderheit in dem 10-köpfigen Gremium. Der Gouverneur der polnischen Zentralbank, Adam Glapinski, hat gesagt, dass die Zinsen bis zum Ende der Amtszeit der derzeitigen Entscheidungsträger, die Anfang 2022 endet, auf ihrem Rekordtief bleiben werden.
Dennoch könnte die Inflationsgefahr real sein: In Ungarn beschleunigte sich der Anstieg der jährlichen Verbraucherpreise kürzlich auf 5,1 %. In Polen liegt sie bei 4,3%. Beide haben die obere Grenze des Toleranzbereichs der Zentralbanken überschritten und stehen im Vergleich zu einem Inflationswert von 4,2% in den USA, der die Märkte letzte Woche ins Trudeln brachte.
"Da die Inflation nach oben überrascht und sich das Wachstum erholt, denken wir, dass sich der Markt zunehmend auf die Nachhaltigkeit der QE in CEE konzentrieren wird", so die Schwellenländer-Strategen von JPMorgan, darunter Saad Siddiqui.

http://www.bnnbloomberg.ca/bond-vigilant...-1.1604430
(16.05.2021, 11:36)Honnete schrieb: [ -> ]"Die Zentralbank wandelt hier auf einem schmalen Grat", sagte ING-Ökonom Peter Virovacz. "Wenn sie es schafft, glaubwürdig zu kommunizieren, dass sie glaubt, dass der VPI im nächsten Jahr in das Toleranzband von 2 bis 4 Prozent zurückkehren wird, kann sie die Spitze abwarten und einen Zinserhöhungszyklus vermeiden."
Mach' andere glaubwürdig glauben, dass Du glaubst... Irony
Steigende Rohstoffpreise  
Darum werden Fertigpizza und Kekse wohl bald teurer
Von Nele Behrens
16.05.2021, 13:14 Uhr

Teurer Einkauf: Hersteller und Experten sind von den steigenden Preisen bei Weizen, Zucker und Co alarmiert. Jetzt könnten das auch die Verbraucher an der Kasse spüren – selbst bei Fleischprodukten.

Beim Blick ins Supermarktregal dürften sich viele Kunden bald wundern: Denn verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Kuchen, Kekse, Tortilla-Chips oder auch Fertigpizza könnten bald teurer sein. Hintergrund sind die steigenden Preise für Grundprodukte wie Weizen, Raps, Mais und Zucker in den vergangenen Monaten der Krise.

Gerade die Großindustrien planen lange im Voraus und teils mit großen Margen, starke Preisverschiebungen auf dem Markt zeigen sich – wenn überhaupt – also nur mit einer deutlichen Verzögerung. Doch langsam werden die Großproduzenten hellhörig. "Vereinzelt sind schon Lieferanten an uns herangetreten und haben 'vorgewarnt', dass Sie auf Grund der hohen Rohstoffpreise die bisherigen Einkaufspreise erhöhen müssen", sagt etwa Patrick Schöwe, Pressesprecher bei Tiefkühl-Heimservice Eismann, auf Anfrage von t-online.

Nicht verwunderlich, denn die Preissteigerungen sind enorm: Laut Daten der Börse Frankfurt hat sich der Weizenpreis im vergangenen Jahr um 45 Prozent erhöht und war im April so teuer wie zuletzt vor acht Jahren. Kostete eine Tonne Weizen im Mai 2020 noch 185 Euro, waren es Ende April 2021 schon 251 Euro.

"Produzenten werden geringe Margen weiterreichen"
Hersteller sprechen nur hinter vorgehaltener Hand
Auch Fleischpreise könnten steigen
Chinas Hunger auf Fleisch treibt die Preise
Arme Länder spüren die Preisanstiege deutlicher
Investoren spekulierten in der Krise auf steigende Lebensmittelpreise

https://www.t-online.de/finanzen/boerse/...eurer.html