Der gesetzliche Mindesthungerlohn wurde von der Regierung ab 2021 auf 9,50 € Brutto angehoben.
Die jährliche Arbeitszeit beläuft sich auf 1.642 Stunden, wodurch sich ein Jahresbrutto von 15.599€ ergibt.
Nach aktuellen Steuersätzen sind das 12.135,40 € netto. 340 € sind Steuern und der Rest Sozialabgaben.
1.011,28 € bleiben zum Überleben also monatlich übrig. Für einen Strick reicht das zwar nicht mehr, aber dafür fahren die Züge kostenfrei.
Die Abgeltungssteuer beträgt effektiv (exklusive Kirchensteuer) 26,375%. Eine angenommene Marktrendite von 7% schmälert sich durch diese staatlichen Zwangsabgaben auf exakt 5,15375 %.
Um das Mindestgehalt zu erreichen müsste man ein Kapital von 235.466 € zu der besagten Rendite anlegen.
Oder anders ausgedrückt,
entsprechen investierte 143,4 € einer Stunde Arbeit im Jahr.
Noch anders ausgedrückt, muss der Mindesthungerlohnempfänger 19,4 Netto-Stunden an Arbeit "anlegen", um jedes Jahr eine Netto-Stunde den Rest seines Lebens zu erhalten.
Alles ohne Zinseszins gerechnet.
Und logo: Wer dem Hamsterrad fern bleibt muss die Sozialabgaben auch noch bezahlen.
Auf die 801€ Freigrenze habe ich auch verzichtet.
Denkt also daran, dass jeder Euro den ihr sinnlos ausgebt eine verlorene Lebenszeit darstellt.
Frohe Weihnachten
Ja Mahlzeit,
Dem Fazit kann man ja überwiegend nur zustimmen!
Dem Rechenweg dahin kann man unter kritischerer Betrachtung von Arbeitszeitregelungen und Günstigerprüfung nur bedingt zustimmen.
SG
Passend zum Thema fiel mir bei der Weihnachtsabendrunde mim Honk auf, dass mein erstes Jahr Teilzeit sich dem Ende nähert.
Fazit bisher:
- Die Reduzierung auf 18 Wochenstunden (3 x 6h ) war ne Weltklasseentscheidun
- Das mehr an Freizeit ermöglicht ein bislang unbekanntes Leben
- Das weniger an Entgelt hat nur psychologische Auswirkungen. Im Alltag hat sich gar nichts geändert. Kann halt nur weniger anne Börse spielen.
- es bedient irgendwelche niederen Triebe in mir, deutlich weniger in die sogenannten Sozialkassen abzudrücken
- der Wechsel in die GKV war super
- kann mir absolut nicht vorstellen, mit der Arbeitszeit nochma hoch zu gehen.
Wir alle haben 2 Leben.
Das 2te beginnt, sobald man begreift, dass man nur eins hat.
...hab ich mal nen schlauen Mann Schreiben gelesen.
In dem Sinne.
(25.12.2020, 00:23)Mr. Passiv schrieb: [ -> ]Passend zum Thema fiel mir bei der Weihnachtsabendrunde mim Honk auf, dass mein erstes Jahr Teilzeit sich dem Ende nähert.
Fazit bisher:
- Die Reduzierung auf 18 Wochenstunden (3 x 6h ) war ne Weltklasseentscheidun
- Das mehr an Freizeit ermöglicht ein bislang unbekanntes Leben
- Das weniger an Entgelt hat nur psychologische Auswirkungen. Im Alltag hat sich gar nichts geändert. Kann halt nur weniger anne Börse spielen.
- es bedient irgendwelche niederen Triebe in mir, deutlich weniger in die sogenannten Sozialkassen abzudrücken
- der Wechsel in die GKV war super
- kann mir absolut nicht vorstellen, mit der Arbeitszeit nochma hoch zu gehen.
Wir alle haben 2 Leben.
Das 2te beginnt, sobald man begreift, dass man nur eins hat.
...hab ich mal nen schlauen Mann Schreiben gelesen.
In dem Sinne.
Du liegst absolut richtig.
Aber welcher gut dressierte Deutsche kann so einfach aus seiner Haut raus?
Ich habe jetzt oft noch schlaflose Nächte, wenn ich als Privatier an meine alten, jüngeren Kollegen denke.
Danke für die Blumen!
Stehen mir aber leider nicht zu????
So von alleine wäre ich da in dieser Ausprägung nicht drauf gekommen.
Hatte da - aus heutiger Sicht - einfach Glück.
(25.12.2020, 00:50)Ventura schrieb: [ -> ]Aber welcher gut dressierte Deutsche kann so einfach aus seiner Haut raus?
Gute Frage.
Ich vermute die meisten verlassen das Hamsterrad durch Auswirkung von Außen.
Krankheit, Kündigung, Firma macht pleite, usw... final die Rente.
Durch normale rationale Überlegung in Kombination mit Mut zur Lücke schaffen es die wenigsten.
Selbst wenn ich 3000€ Dividende im Monat kassiere, sagt mir mein Sicherheitsgefühl das doch dividendenschwache Jahre kommen könnten.
Reserven kann man nie genug haben.
Solange man nicht einmal die finanzielle Basis zusammen hat braucht man auch nicht allzuviel Energie in die Überlegung rein stecken.
Fehler im System!
Reserven kann man nie genug haben? Das gilt wohl nur für alle geschenkten.
Ansonsten wird dir dann als 71 jähriger Millionär auffallen, dass du mit 78 dann die 2te und mit schon 83 die dritte Mio zusammen hast.
Man weiß ja nie.
Diese Maxime ist n sicheres Abo im Hamsterrad.
Es gibt halt nix mit ohne Risiko. Hat eben alles sein Preis.
Wer das nicht akzeptieren will/kann , der kann dann auch Selbstmord aus Angat vor dem Tod begehen.
SG
Sind doch fast 10 Euro pro Stunde, wo ist das Problem?
Zum Vergleich: 2014 war ich in Costa Rica im Migrationsamt. Musste mehrere Tage dort verbringen, hatte Zeit und wollte mal sehen wie Bürokratie ohne Schmiergeld geht... (Antwort: sehr schlecht).
Fast alle anderen Immigranten waren aus Nicaragua. Habe ein bisschen mit einer Familie geplaudert. Der Vater meinte es gefalle ihm sehr gut in Costa Rica und er verdiene auch sehr gut als Gärtner und Erntehelfer. Wie viel habe ich ihn gefragt und er meinte 10 Dollar am Tag. Ich meinte ob denn das so viel seie und er sagte in Nicaragua hätte er das pro Woche verdient bei 7 Arbeitstagen pro Woche.
Ich komme aus der unteren Mittelschicht. Mein Vater hat sein ganzes Leben malocht, Schichtarbeit in der Kunstoffverpackungsindustrie und zum Schluss wollte ihn keine Firma mehr haben und er ist bei einer Zeitarbeitsfirma gelandet.
Da konnte er Täglich 2 Stunden pendeln wurde regelrecht ausgebeutet aus meiner Sicht denn am Ende des Monats hatte er paar hundert € in der Tasche...
Eine Hypothek für das Eigenheim mit 30J laufzeit zwingt diese Leute meißtens schon bis zur Rente im Hamsterrad zu bleiben.
Danach ist man zwar "house rich" aber dafür auch "cash poor".
(25.12.2020, 02:29)Vahana schrieb: [ -> ]Gute Frage.
[quote pid="85291" dateline="1608856162"]
Ich vermute die meisten verlassen das Hamsterrad durch Auswirkung von Außen.
Krankheit, Kündigung, Firma macht pleite, usw... final die Rente.
- Stimmt! Bei mir waren es 3 (Firmen-) Konkurse über die Jahre, in Reihe.
Durch normale rationale Überlegung in Kombination mit Mut zur Lücke schaffen es die wenigsten.
Selbst wenn ich 3000€ Dividende im Monat kassiere, sagt mir mein Sicherheitsgefühl das doch dividendenschwache Jahre kommen könnten.
Reserven kann man nie genug haben.
- Wieder richtig! Es mag vulgär klingen oder was weiß ich, ich fühle mich unter 5 K unwohl, obwohl ich kaum was brauche, aber ich brauche das Gefühl, nicht an die Substanz gehen zu müssen.
Da bin ich paranoid.
Bin unter einfachsten Verhältnissen aufgewachsen und habe mir geschworen, nie wieder dort hin zu müssen.
Solange man nicht einmal die finanzielle Basis zusammen hat braucht man auch nicht allzuviel Energie in die Überlegung rein stecken.
- Das stimmt leider, da hilft am Anfang nur Zurückhaltung bezüglich Konsum. Das ist hart und oft ist man nur die "graue Maus". Aber es lohnt sich, wenn man gesund bleibt und davon muss man erstmal ausgehen.
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