(27.03.2022, 10:54)Vahana schrieb: [ -> ]Parallelen sind auch das Absetzen des Regimes und das Wegfallen des Wortes "Angriffkrieg".
Im Irakkrieg hieß es "Millitäroperation" und in Afghanistan "Befreiung".
Wenn die Menschheit nur halb so kreativ wäre wenn es um richtigen Frieden ginge, würden nirgends mehr Bomben fallen.
"Intervention" für den Einfall der Sowjetunion in Afghanistan 1979/80.....usw.
Die Gründe dafür kann man übrigens auch ziemlich klar ausmachen:
In der "guten alten Zeit" bis 1945 war es absolut üblich, daß von einem Land dem anderen wörtlich "der Krieg erklärt" wurde.
Nach 1945 allerdings sollten sich alle lieb haben wollen und der Weltfrieden allerorts Einkehr finden.
Angriffskriege galten als verpönt.
Dennoch fanden sie nach wie vor statt.
Was tun?
Nun, wenn sie weiterhin stattfinden, aber aus Angst vor politischen und juristischen Konsequenzen nicht mehr so heißen dürfen, etikettiert man sie eben einfach um - Probelm gelöst.
(27.03.2022, 11:48)Kameldieb schrieb: [ -> ]"Der Westen" wird sich zukünftig fünfmal überlegen, ob er Aktionen wie Euromaidan unterstützt. Der russische Bär hat die Grenzen aufgezeigt!
"Der russische Bär" wird sich zukünftig fünfmal überlegen, ob er "spezielle Militäroperationen" gegen ein vermeintlich unterlegenes Land startet. Der Westen hat die Grenzen aufgezeigt. Mit Militärhilfe und Wirtschaftssanktionen.
Zitat:Linke will Modrow aus ihrem Ältestenrat werfen
Der Vorsitzende des Ältestenrats der Linken, Modrow, behauptet in einem Papier, es sei fraglich, ob der Ukraine-Krieg doch ein "Bürgerkrieg" sei und nicht die Folge der russischen Invasion. Die Parteispitze will ihn nun loswerden. Modrow kennt Russlands Präsident Putin persönlich.
https://www.n-tv.de/politik/Linke-will-M...26762.html
Und so was bei den Linken?
Kann man sich gar nicht mehr vorstellen.
Ach so, ich darf ja nichts über Politik sagen...also gut, ich halte meine "linke Klappe".
Oder war es die rechte?
Egal!
(27.03.2022, 12:03)Speculatius schrieb: [ -> ]"Der russische Bär" wird sich zukünftig fünfmal überlegen, ob er "spezielle Militäroperationen" gegen ein vermeintlich unterlegenes Land startet. Der Westen hat die Grenzen aufgezeigt. Mit Militärhilfe und Wirtschaftssanktionen.
Dann haben wir wohl eine Pattsituation. Ein gegenseitiges Belauern, ein neues Wettrüsten, ein neuer kalter Krieg.
Interessant könnte es in Bergkarabach werden, die Aserbaidschaner stehen als Turkvolk der Türkei sehr nahe, Erdogan hat sich da schon mehrmals als Schutzmacht aufgeführt.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...12370.html
(27.03.2022, 11:57)Speculatius schrieb: [ -> ]In der "guten alten Zeit" bis 1945 war es absolut üblich, daß von einem Land dem anderen wörtlich "der Krieg erklärt" wurde.
Sehe ich nicht so.
Der zweite Weltkrieg begann 1939 damit, dass seit 5:45 Uhr "zurückgeschossen" wurde.
Eine Kriegserklärung gegen Polen gab es meines Wissens nicht.
Für mich stehen wir in der kommenden Woche vor einer, wenn nicht sogar der "entscheidenden Schlacht"
dieses Konflikts, das ist hier ja bisher eher nur am Rande behandelt worden.
Die Forderung Putins zukünftige Zahlungen von Gas und Erdöl nur noch in Rubel zu akzeptieren.
Bisher hat er ja immer drauf verwiesen, ein "verlässlicher" Vertragspartner zu sein und alle vertraglichen Pflichten zu
erfüllen. Da die Zahlungsmodalitäten und die Währungen vertraglich fixiert sind, beabsichtigt er hier ja nun offensichtlich vertragsbrüchig
zu werden.
Wie wird Europa - insbesondere auch wir - damit umgehen ? Geben wir dieser Forderung nach, machen wir uns erpressbar
und sein Bild vom "schwachen Westen, der wirtschaftliche Interessen über alles stellt" wäre damit bestätigt.
Zahlen wir nicht bzw. weiterhin in € oder $, sieht er das dann ggf. als Aufforderung/Rechtfertigung den Hahn zuzudrehen.
Dann hätten wir eine weitere Eskalationsstufe und meiner Meinung nach wäre das dann endgültig das scheitern der diplomatischen
Beziehungen in meinen Augen, danach kann es zumindest unter Putin kein zurück mehr an einen Verhandlungstisch geben, dessen wird er
sich bewusst sein. Das ist eine Karte, die er nur ein einziges Mal ausspielen kann. Das er die jetzt schon zieht, zeigt mir das er sich der
Situation absolut bewusst ist. Er kann weder den Krieg in der Ukraine gesamt gewinnen, noch könnte er, wenn er das wider Erwarten
doch noch schaffen sollte dieses Land "besetzt" halten. Sein Krieg ist verloren.
Der Westen arbeitet ja scheinbar an Konstrukten über Treuhandkonten usw. um den Zahlungsverpflichtungen weiterhin nachzukommen.
Ich halte es für sehr wichtig, bei allen drohenden Konsequenzen, sich hier nicht erpressbar zu machen und bin davon überzeugt,
das wenn wir hier jetzt "hart" bleiben, dieser Konflikt bzw. im best Case der Krieg relativ schnell beendet sein wird. Denn bei allen Nachteilen,
die unserer Gesellschaft dann entstehen, wie will er diesen Krieg dann weiter finanzieren, wovon will er das bezahlen ?
Weiterhin halte ich seine Forderung nach Rubelzahlung irgendwie auch kontraproduktiv, die Nachfrage nach Rubel kann er doch letztendlich nur damit
befriedigen, wenn er die Notenpresse wieder anwirft, sprich Geld druckt. Das führt ja in seinem Land auch zu einer weiteren Verschärfung
der ohnehin schon beachtlichen Inflation ? So wirklich zu Ende gedacht scheint mir das nicht zu sein.....
Wie seht ihr das ?
(27.03.2022, 12:40)fahri schrieb: [ -> ]Weiterhin halte ich seine Forderung nach Rubelzahlung irgendwie auch kontraproduktiv, die Nachfrage nach Rubel kann er doch letztendlich nur damit
befriedigen, wenn er die Notenpresse wieder anwirft, sprich Geld druckt. Das führt ja in seinem Land auch zu einer weiteren Verschärfung
der ohnehin schon beachtlichen Inflation ? So wirklich zu Ende gedacht scheint mir das nicht zu sein.....
Wie seht ihr das ?
seh' ich anders....
nach russischen Angaben sind wegen Sanktionen rund $300 Mrd. von $630 Mrd. an Devisenreserven eingefroren.
Dies verhindert v.a. , dass die russ. Notenbank am Währungsmarkt die eigene Valuta stützen kann.
Eine Umstellung der Gasverträge (in Rubel), würde die Währung sicher weiter festigen, und dies würde helfen, die
Inflation in Russland noch stärker einzudämmen.
Eine Aufwertung mach i.d.R. Importgüter günstiger (wenn sie denn ins Land gelassen werden...)
Und der Rubel hat ja schon deutlich reagiert - resp. wurde deutlich fester seit der Rubel-für-Gas Ankündigung:
kostete 1 USD am 7.3. noch um die 140 Rubel, waren es diese Woche weniger als 100 Rubel, d.h. der Rubel erstarkte knapp 30% zum USD
Und dieses Erstarken im Rubel sieht man auch in den Inflationszahlen:
die wöchentliche Teuerungsrate von 30% Anfang März ist mittlerweile auf 25% gesunken - in einer jeweils auf das Gesamtjahr hochgerechnete Wochenrate
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sen...o-100.html
Zitat:Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben beschlossen einen Wiederaufbaufonds für die Ukraine einzurichten. Russlands Angriffe kosten das Land Milliarden.
Hmmm....
Also entweder die Staats- und Regierungschefs glauben nicht an das Narrativ eines russischen Eroberungskriegs, welches sie verkünden
oder
sie wollen Putin dabei unterstützen das Land, das er bei der Eroberung zerbombt hat, wieder aufzubauen?
Gibts noch andere Gründe für so nen Fonds?
(27.03.2022, 12:19)Fundi ist jetzt mal weg! schrieb: [ -> ]Sehe ich nicht so.
Der zweite Weltkrieg begann 1939 damit, dass seit 5:45 Uhr "zurückgeschossen" wurde.
Eine Kriegserklärung gegen Polen gab es meines Wissens nicht.
3. September 1939: Großbritannien und Frankreich erklären dem Deutschen Reich den Krieg.
Juni 1940: Italien erklärt Frankreich und Großbritannien den Krieg.
Juni 1941: Italien erklärt der Sowjetunion den Krieg.
Dezember 1941: USA erklären Japan den Krieg.
Darauf folgend: Deutsches Reich und Italien erklären den USA den Krieg.
Oktober 1943: Italien erklärt dem Deutschen Reich den Krieg.
Von Oktober 1943 bis März 1945 erklärten insgesamt 18 Staaten dem Deutschen Reich den Krieg.
Ok - beim Überfall auf Polen hatte Adolf die Kriegserklärung offenbar "vergessen".....