(13.07.2022, 18:46)Speculatius schrieb: [ -> ]Bitte keine Märchen verbreiten. Die komplette Infrastruktur an fossiler Stromerzeugung MUSS erhalten bleiben, egal, wie viele Windräder und Solarpanele man aufstellt. Wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint, muß trotzdem Strom erzeugt werden. Dies ist mit Gaskraftwerken am besten zu machen, da sie sich schnell hoch- und runterfahren lassen. AKWs sind dafür untauglich, Kohlekraftwerke nur bedingt.
Die ganze so genannte "Energiewende" schwebt auf der russischen Gaswolke, wie es Stefan Aust in einem Artikel mal treffend formulierte.
Noch ist das so. Wobei den Gaskraftwerken egal ist woher das Gas kommt. Ihr werdet sehen das sich da in den nächsten
1-2 Jahren genug tun wird um unabhängig von Russland zu werden.
Generell ist es auch richtig das es die schnell verfügbaren/einsetzbaren Gaskraftwerke gibt. Bedeutet aber nicht das man
da unbedingt Erdgas aus Russland verfeuern muss. Wir könnten hier wieder ein Fass aufmachen und Diskussionen führen,
Infos teilen was alles schon im "Erneuerbare Energien-Thread drin steht". @Saphir hat da ja auch einiges interessantes
quer durch die Rubrik gepostet. Wasserstoff, Solar, alles entwickelt sich weiter und ist gerade erst dabei richtig durchzustarten.
Bezüglich Gas einfach nur folgendes ->
https://gas.info/energie-gas/sng
Ihr seht überall nur schwarz, das Glas ist ständig halb leer oder noch leerer. Alles geht den Bach runter,
alles wird schlechter, Europa steht kurz vor dem Ruin. Blablablubb. Am besten gleich einen Strick nehmen
und sich aufhängen dann muss man den auf jeden Fall kommenden und bevorstehenden Niedergang
von allem nicht mehr mitmachen. Ihr sagt den Untergang in dem Moment voraus in dem es gerade erst
anfängt loszugehen mit den Erneuerbaren.
Ich sehe das komplett anders. Die Kapazitäten der Erneuerbaren (Wind, Solar) bekommen erst jetzt richtig
Schwung und werden zuerst in Deutschland und dann im Rest Europas massiv ausgebaut.
Trockenheit, Dürre, Wassermangel ist auch ein Thema. Es würde Sinn machen wenn man entsprechende
erfolgreiche Pilotprojekte in der Praxis verbreitet. Über den Landwirtschaftlichen Flächen werden geeignete
Module installiert - der Ertragsverlust durch die Verschattung ist gering. Gleichzeitig wird der Boden vor
Austrocknung und die Pflanzen vor Hitzeschäden geschützt. Gleichzeitig braucht es weniger Wasser für
die Bewässerung. Das wäre ein Projekt für die nächsten Jahrzehnte welches mehrere Probleme gleichzeitig
löst. Könnte Solarpark-Projektierer und Landwirte zusammenbringen. Der eine erhält Platz zur Stromproduktion,
dem anderen ist dabei geholfen mit dem Klimawandel besser fertig zu werden. Win-Win für beide.
Generelle denke ich das man mit Solar besser fährt als mit Wind. Weil man dafür einfach viele schon vorhandene
Dächer nutzen kann und damit weniger Widerstand hat als mit Windkraftanlagen die so viele stören.
Überschuss bei der Stromerzeugung kann auch in den immer mehr werdenden Elektro-Autos gespeichert werden.
Genauso wie die Speicher permanent mit power-to-gas gefüllt werden können - die Speicher haben eine Kapazität
um uns 3 Monate mit Strom zu versorgen. Ausreichend für jede Dunkel-Flaute.
Die Energienetze müssen smarter werden - nicht Deutschlandweit sondern Europaweit damit Kapazitäten jederzeit
überall hin verschoben werden können.
Zitat:Derzeit müssen bei Überschusssituationen im Stromnetz aber Windräder zeitweise stillgelegt oder Solarparks vom Netz genommen werden, weil der Strom nicht verbraucht werden kann und somit das Stromnetz überlastet würde. Allein 2019 fiel ein ungenutzter Überschuss von mehr als 6.000 Gigawattstunden Ökostrom an. Wäre es nicht deutlich sinnvoller, diesen Strom für eine nicht nur klimaneutrale, sondern auch witterungsunabhängige und damit zuverlässige Energieversorgung zu nutzen?
Das ganze wird sich weiterentwickeln - die Unabhängigkeit von russischem Gas wird schneller kommen als ihr glaubt.
Die Unabhängigkeit von allen fossilen Energieträgern ist möglich und innerhalb von 1-2 Jahrzehnten wahrscheinlich.
Dafür muss einiges getan werden.
Ich denke das Gas- oder irgendwelche anderen auf Verbrennung basierenen Heizungsanlagen irgendwann verschwunden
sein werden. Genauso wie auch Wärmepumpen. Die Häuser werden wärmegedämmt sein. Der Heizbedarf geht dadurch
enorm nach unten. Stromheizungen werden dann effektiver, umweltfreundlicher und billiger sein als alles andere.
Ich denke das es weiter Gaskraftwerke geben wird - die das durch Power-to-Gas hergestellte Gas wieder in Strom umwandeln.
Europa wird durch Erneuerbare Energien, Smarte Netze und billigsten Strom nicht abstürzen sondern zu neuen Höhen
schwingen. Umweltverschmutzung, Luftverschmutzung, schlechte Luft, Atemwegskrankheiten wird es alles weniger geben.
Es wird Strom ohne Ende geben, was Industrie und Produktion konkurrenzlos billig machen wird.
Auf lange Sicht werden auch die Gaskraftwerke verschwinden und durch die irgendwann praxistauglichen Fusionskraftwerke
ersetzt um Dunkelflauten aufzufangen.
Bei mir ist das Glas halt einfach erst halb voll und nicht schon halb leer wie bei euch. Klar wird das Geld und Zeit kosten.
Aber es ist machbar und es wird sich lohnen. Deswegen untergehen wird weder Deutschland noch Europa. Im Gegenteil.