Gazprom zu Nord Stream 1
Gaslieferungen bleiben ausgesetzt
Stand: 02.09.2022 19:47 Uhr
Entgegen der Ankündigung wird auch morgen kein Gas durch Nord Stream 1 fließen: Bei den Wartungsarbeiten sei ein Ölleck entdeckt worden, teilte der russische Konzern Gazprom mit. Deswegen könne eine Gasturbine nicht sicher betrieben werden.
Durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 wird von diesem Samstag an anders als angekündigt weiter kein Gas fließen. Die Gaslieferungen wurden nach Angaben des russischen Konzerns Gazprom vollständig gestoppt.
Zur Begründung hieß es, dass bei den seit Mittwoch dauernden Wartungsarbeiten ein Ölleck entdeckt worden sei. Deswegen sei der sichere Betrieb einer Gasturbine nicht möglich. Wie lange die Reparatur dauern wird, teilte Gazprom nicht mit. "Bis zur Reparatur (...) ist die Lieferung von Gas via Nord Stream komplett eingestellt", erklärte Gazprom.
Leck in Kompressorstation Protowaja
Dem Unternehmen zufolge ist das Leck bei den gemeinsam mit Experten von Siemens Energy erledigten Wartungsarbeiten in der Kompressorstation Protowaja festgestellt worden. Das ausgetretene Öl sei an mehreren Stellen gefunden worden. Es sei nicht möglich, den sicheren Betrieb der letzten dort noch verbliebenen Gasturbine zu garantieren.
Schon in der Vergangenheit sei es zu solchen Ölaustritten gekommen, hieß es. Ein Brief über die Beanstandungen am Aggregat Trent 60 mit der Nummer 24 und über die notwendigen Reparaturen sei an den Chef von Siemens Energy, Christian Bruch, gegangen, teilte Gazprom weiter mit.
Gas sollte ab dem Morgen wieder fließen
Ursprünglich war damit gerechnet worden, dass nach Abschluss der angekündigten dreitägigen Wartungsarbeiten ab Samstagmorgen wieder Gas durch die Leitung fließt. Das ging aus vorläufigen Daten der Website der Nord Stream AG hervor. Demnach waren ab Samstagmorgen 2.00 Uhr wieder Lieferungen vorgemerkt. Der Umfang sollte zunächst dem Niveau vor der Unterbrechung entsprechen, also etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge und damit täglich 33 Millionen Kubikmeter Erdgas.
Nach Einschätzung des Chefs der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, gewinnen LNG-Terminals, Speicherstände und Einsparnotwendigkeiten umso mehr an Bedeutung. Gut sei, dass Deutschland inzwischen besser vorbereitet sei, jetzt komme es aber auf jeden an, schreibt Müller in einem Tweet.
Erdgas aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien
Angaben der Bundesnetzagentur zufolge erhält Deutschland inzwischen das meiste Erdgas aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien - am Donnerstag waren es 2900 Gigawattstunden. Durch die Pipeline Nord Stream 1 kamen am Montag, also vor der Lieferreduktion, 348 Gigawattstunden.
Eingespeichert hat Deutschland zuletzt ein Mehrfaches der Liefermenge aus Russland, am Dienstag waren es etwa 965 Gigawattstunden.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gaz...p-103.html
Dementsprechend wird ohne die verbliebene mickrige Gaslieferung aus Russland weniger eingespeichert.
Jetzt muss ein kompletter Lieferstopp aller Waren nach Russland erfolgen - weil diese vielleicht nicht mehr
produziert werden können und in Europa gebraucht werden und auch der Energieverbrauch für den Transport
eingespart werden kann. Genauso muss auch ein kompletter Produktionsstopp von Waren für den russischen
Markt erfolgen - damit diese Energie eingespart werden kann und für wichtigere Produktionen zur Verfügung steht.
Bekommen wir schon alles gebacken. Bedeutet nur das wir viel früher unabhängig von russischem Gas werden.
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