(26.01.2023, 11:15)Skeptiker schrieb: [ -> ]Das ist doch nun wirklich schon Schnee von gestern.
Doch, ich muss nur das entsprechende Magazin kaufen oder im Internet aufrufen.
Das ist doch auch wieder reine Spekulation.
Wir wissen nicht, wer es war.
Ich bin kein Freund der Abhörung usw.
Aber ich sehe die USA da nicht als das Problem. Wenn wir die USA nicht hätten, hätten wir eben einen europäischen/deutschen/französischen Geheimdienst, der unsere Mails mitliest und Verschlüsselung aushebeln will.
Ein Teil des Problems sind, dass die Europäer teils gewisse Dinge nicht tun wollen, die die Amerikaner übernehmen. Sieht man jetzt. An wen haben sich die Europäer gewandt als der Russe vor der Tür steht? An die USA Soldaten in Grenznähe zu stationieren.
Es ist schon klar, dass die USA davon auch was haben und zumindest einige Schichten innerhalb der USA davon netto profitieren. Oder zumindest davon ausgehen, dass sie es tun.
Was du machst, ist letztlich eine absolute Bewertung.
Das mag seine Berechtigung haben. Doch was ist mit den "relativen Aspekt", also der Frage, was den die derzeitigen Alternativen sind. Wäre eine russische Dominanz über Europa besser? Glaubst du, dann wird weniger abgehört usw. oder tut es dann eben nur ein anderer?

Die Bildzeitung ist unter den deutschen Journalisten die absolute Ausnahme und auch das nur, weil die Mitarbeiter da einen Vertrag mit einer Klausel, welche Solidarität mit Israel und den USA vorsieht, unterschreiben müssen.
Sagt dir das Stichwort Relotius-Affäre irgendwas?
Soweit ich in Erinnerung habe wurden da falsche Artikel über die USA geschrieben, aber nicht, um diese in einem guten Licht erstrahlen zu lassen.
Wenn du mir jetzt erzählst, dass "die Amis" die Medien steuern, dann frage ich dich: "Was meinst du damit überhaupt?" und die Frage ist ernst gemeint. Ich glaube, wir sind uns beide sicher, dass unsere Medien weder aus dem Kongress, noch aus dem Weißen Haus Anrufe bekommen, was sie schreiben dürfen und was nicht.
Die Gleichheit ist natürlich falsch.
Dass es aber auch im Westen Leute gegeben hat, die auf eine Eskalation gehofft haben oder die dem zumindest gleichgültig gegenüberstanden, scheint mir inzwischen relativ klar.
Hat der demokratisch legitimierte denn deshalb immer recht?
Ich bin da voll bei Skeptiker. Gegen "Rockefeller und die Schweine" zu wettern ist seit den 68ern absolut salonfähig. Und ja auch tatsächlich häufig gerechtfertigt!!!
Von Demos "Oma und Opa runter vom Balkon, unterstützt den Vietcong" Demo, Widerstand gegen Pershing Raketen. Das hat weit außen im Linken Spektrum gestartet. Und ist aber denke ich schon lange in der politischen Mitte angekommen. Du musst jetzt nicht mehr die TAZ lesen um sowas zu finden.
Ich denke Schröders respektabelste Entscheidung war die Weigerung im Irakkrieg mitzumachen.
Mein Eindruck ist, dass es eine Menge Kritik am amerikanischen Interventionismus und Unilateralismus gibt. Auch in den Mainstream Medien.
(26.01.2023, 10:44)Lancelot schrieb: [ -> ]Komm schon. Du weisst was ich meine.
Es wird häufig ein Narrativ gepflegt, dass suggerieren soll, dass auf russischer Seite keiner den Krieg wollte oder will, das Putin quasi dazu gezwungen wurde, das es eine "politische Elite" gibt, die die Situation entweder absichtlich, aber zumindest gleichgültig, herbei-eskaliert hat. "Die sind doch alle gleich"
Sind sie halt nicht.
Der eine wurde von einer OSCE anerkannten (wenn auch nicht kritiklos) Wahl legitimiert. Der andere wirft seit Jahren die politische Opposition aus dem Fenster und die OSCE Wahlbeobachter machen sich nicht mal mehr die Mühe anzureisen.
Die ganze Rhethorik soll von der einfachen Tatsache ablenken: Putin ist ohne Rücksicht auf Verluste einmarschiert und hat vollkommen OHNE Not einen Krieg vom Zaun gebrochen. Ganz einfach. Zu einfach.
Gerne wird dieses Narrativ noch angereichert nit "wir sind doch alles slawische Brüder" Rassismus-Schmarn. Was ich da alles bei meiner Verwandschaft schon an Theorien gehört habe (der Westen will das slawische Blut verwässern)....
Vielleicht entspannst du dich mal, akzeptierst das ich russische Verwandschaft und Freunde habe und deshalb vielleicht ein differenziertes Bilde der Lage UND TROTZDEM zu dem Schluss komme, das Putin hier der Aggressor ist, der mit Gewalt gestoppt werden muss.
Ich schätze ja deinen analytischen Geist und lese deine Beiträge recht gern aber ich wollt darauf Hinweisen das "scheiß Politiker" eine uralte Formulierung und weder rechts noch links noch russisch oder spanisch ist und da auch nicht die bösen Internettrolle aus Sankt Petersburg (darf ich Leningrad sagen?) dahinter stecken müssen.
(26.01.2023, 11:21)lomo schrieb: [ -> ]So ist es. Die Welt ist heute eine andere als vor 100 Jahren. Es gibt viele Flecken auf dieser Erde wo man mit seiner Familie leben kann, bevor die Hälfte von deinen Liebsten an der Front geschreddert ist. Wenn keiner hin gehen würde, müssten sich die russische und die ukrainische erste Arschgeige die Köpfe persönlich mit den Holzpflöcken einschlagen. Je nach dem wer von beiden überlebt, überlegt man sich dann, ob man mit seiner Familie zurück kehrt oder auch nicht.
Lasse mal die Situation eskalieren, dann wirst du feststellen dass das Ausreisen irgendwo hin an ein ruhiges Plätzchen nicht so einfach sein wird.
Das funktioniert selten so klaglos wie derzeit bei den Ukrainern, die ihr Land verlassen wollen.
Da müsste man schon rechtzeitig abhauen, und das richtige timing gelingt den wenigsten.
Ich möchte nochmal darum bitten jegliche persönliche Beleidigungen zu unterlassen, danke.
(26.01.2023, 11:27)Lancelot schrieb: [ -> ]Das hat weit außen im Linken Spektrum gestartet. Und ist aber denke ich schon lange in der politischen Mitte angekommen. Du musst jetzt nicht mehr die TAZ lesen um sowas zu finden.
Man muss dazu sagen, dass diese Geschichte mit den Anti-Amerikanismus noch mal komplizierter ist.
Die USA sind eben für viele auch ein Symbol für Kapitalismus, die westliche Moderne oder wie auch immer.
Lancelot schrieb:Ich denke Schröders respektabelste Entscheidung war die Weigerung im Irakkrieg mitzumachen.
Da bin ich tatsächlich anderer Meinung. So wie Schröder das gemacht hat, war das doch der Beginn der Russlandpolitik, die heute so kontrovers beurteilt wird.
Lancelot schrieb:Mein Eindruck ist, dass es eine Menge Kritik am amerikanischen Interventionismus und Unilateralismus gibt. Auch in den Mainstream Medien.
Dass die USA andere Interessen haben als West- bis Zentraleuropäer, das ist meines Erachtens Fakt. Aber es gibt eben auch eine große Übereinstimmung in Sachen Wertvorstellungen usw.usf.
#4.549
Kein Unterschied, ob ein Land sich gegen eine Invasion zur Wehr setzt oder selbst angreift?
#4.554
Zitat Lolo:
"Da müsste man schon rechtzeitig abhauen, und das richtige timing gelingt den wenigsten." (zitatende)
In dem hypothetischen Fall müssten wir aus Europa raus. Ich nehme an, für die meisten wird die Reise da von Natur aus nach Nordamerika gehen.
Und ja, was wird problematisch. Grade für diejenigen, welche nicht über große finanzielle Mittel verfügen.
(26.01.2023, 01:41)Auge schrieb: [ -> ]Ist das wirklich so?
Wegen Afghanistan hat sich auch kaum jemand aufgeregt.
Der Türke hält Nordzypern besetzt.
Kräht auch kein Hahn nach...
Beide, also sowohl Russland als auch die rechten Strömungen, vereint doch übergeordnet ein Ziel: Und das ist die Schwächung "Des Westens" als Einheit und die EU. Alles was da hin führt ist für beide wünschenswert.
Wenn "Der Westen" nicht helfen würde bei der Ukraine, würden beide sich auf die Schwäche eben des Westens fokussieren. Da bin ich mir ziemlich sicher. Putin würde verächtlich über den Westen sprechen. Und die Rechten würden sich vielleicht darauf fokussieren wie unnütz die EU ist wenn es drauf an kommt, sie würden schon was finden.
Afghanistan wurde doch sehr oft diskutiert. Bei Zypern weiss ich nicht wie es damals war, vielleicht vergleichbar wie bei der Krim? Empörung und Verhandlungstisch?
(26.01.2023, 08:36)whitepaper schrieb: [ -> ]... Forenteilnahmen unter eigentlichen Boardthemen verebbten und unfruchtbar blieben, es wohl maßlose Beleidigungstiraden geschafft haben, zu nun gültigem Forenstandard zu avancieren, letztes Beispiel hier
https://www.trading-stocks.de/thread-261...#pid140158
Ich fühle mich dadurch nicht beleidigt!
Schlimmer ist schon sowas hier wo überhaupt nichts Inhaltliches drin steht.
https://www.trading-stocks.de/thread-261...#pid140048
(26.01.2023, 11:15)Skeptiker schrieb: [ -> ]Ich bin kein Freund der Abhörung usw.
Aber ich sehe die USA da nicht als das Problem. Wenn wir die USA nicht hätten, hätten wir eben einen europäischen/deutschen/französischen Geheimdienst, der unsere Mails mitliest und Verschlüsselung aushebeln will.
Also wäre es auch ok wenn wir die USA abhören?
(26.01.2023, 11:15)Skeptiker schrieb: [ -> ]Wenn du mir jetzt erzählst, dass "die Amis" die Medien steuern, dann frage ich dich: "Was meinst du damit überhaupt?" und die Frage ist ernst gemeint. Ich glaube, wir sind uns beide sicher, dass unsere Medien weder aus dem Kongress, noch aus dem Weißen Haus Anrufe bekommen, was sie schreiben dürfen und was nicht.
Die Medien machen seit 70 Jahren nichts anderes als gegen Krieg zu wettern der von Deutschland ausging.
So ganz plötzlich schwenkt man um auf eine Anti-Russland-Propaganda. Aber wirklich auf einem ganz tiefen Niveau das sogar Goebbels sich fremdschämen würde.
Wenn das jetzt einzelne Medien wären, dann könnte man behaupten das es die einzelne Meinung der Redaktion ist.
Aber es sind alle. Also wirklich restlos alle.
Und wenn ich dann in die privat geführten Medien schaue, also YT, Blogs, Newsletter, usw, dann sehe ich das genaue Gegenteil das dort wirklich noch eine Anti-Kriegs-Stimmung vorrangig ist. Und zwar ziemlich eindeutig.
Also wie passt es zusammen, dass alle privaten Medien
gegen den Krieg sprechen und alle Medien die einer Organisation unterliegen
für den Krieg sind?
Das ist solange unlogisch bis man sich eingesteht, dass unsere Medien eben doch nicht frei sind.
Als es anfing das die Medien nicht mehr die Herkunft der Gewalttäter genannt haben war das auch sehr auffällig für viele Leser.
Also hat man die Verschwörungstheorie einfach in den Pressekodex geschrieben und gesagt "Was wollt ihr denn? Genau müssen wir das machen"
Die Presse heute hat exakt die gleiche Aufgabe wie 1933-1945. Nur eben für die andere Seite.
Ähm, joa.
Edit vom Admin:
Hitler Foto entfernt, beim nächsten mal = Ärger

(25.01.2023, 13:51)Lancelot schrieb: [ -> ]Mal ne Prognosefrage in die Runde:
wer von euch glaubt das Belarus in den Krieg eingreifen wird?
A) Belarus greift nicht ein
B) Belarus greift noch vor März ein
C) Belarus greift noch dieses Jahr ein
D) Belarus greift noch später ein
Am besten mit W'keiten posten.
Meine Wahl: A) 60% B) 35% C) 4% D) 1%
A) 99,5 %
B) 0 %
C) 0,4 %
D) 0,1 %
Nicht gelten tun Angriffe von russischen Truppen über belarussisches Gebiet (was wir vor einem Jahr ja schon hatten).