(23.02.2021, 22:45)muchmoney schrieb: [ -> ]Also bitte was für Unklarheiten?
Die Unklarheit besteht für mich darin, das du die These aufstellst, das auf lange Sicht eigentlich jeder klassische Buy and Hold
Anleger besser unterwegs ist, wenn er nach deinem Prinzip handelt, sprich antizyklisch zu handeln - bei Übertreibungen raus und die Gewinne
mitnehmen, wenn Kurs zurück zum Median dann wieder rein usw,....
Dann habe ich darauf hingewiesen das das nicht Jedem möglich ist, das so ohne weiteres zu erkennen und das
dein System ja nun mal per se beinhaltet das es Zeiten mit einer Cashquote geben muss. Wärst du immer voll investiert, weil es so viele Chancen
gibt, könntest du ja nichts mehr "zurück" kaufen wenn die Bewertung einzelner Aktien wieder fair ist, es sei denn du rotierst
permanent, weil dein Universum so lang ist, das du wirklich immer Chancen siehst.
Das ist aber bei vielen Anlegern, siehe auch mein Beispiel, eben nicht der Fall - demzufolge müsste ich dann Aktien kaufen, in denen ich mich
nicht wohl fühle und die ich eigentlich nicht haben möchte oder dann eben alternativ dann eine recht hohe Cashquote haben und mich
dann nur aus meinem definierten Universum bedienen.
Vielleicht ist der Punkt jetzt klarer, das dann in meinem Fall bspw. das ganze auch mal Monate, oder sogar Jahre dauern kann, wenn ich mich
aufgrund der vermeintlichen Übertreibung entschieden habe eine Aktie zu verkaufen, diese aber partout nicht zurück zum Median geht oder
sogar weiter steigt.
Ich kann für mich sagen, ich kann eben diesen Punkt nicht zu 100 % erkennen. Wenn du es zu 100 % kannst, ist das super,
wenn auch du dabei Fehlschläge hast, zwingt dich das insgesamt gesehen zu einer noch höheren Performance im Vergleich zu reinem
Buy and Hold auf Sicht von vielen Jahren.
Wenn man also dein System wirklich fair mit Buy and Hold vergleichen will, dann fällt eben auf,
das die Performance, die man innerhalb eines Zeitraums real mit dem eingesetzten Kapital erreichen muss
deutlich höher sein müsste als in dem von mir oder dir (11 und 14 % - das waren die genannten Zahlen)
genannten Rahmen.
Nicht mehr und nicht weniger. Da mögen die gewählten Zahlen als Vergleich falsch sein, sie sind ja auch
nur willkürlich gewählt, aber in der Sache muss ein Anfänger sich doch bewusst sein, das er darauf angewiesen ist, das seine
Entscheidungen zu einer deutlich höheren Performance führen muss um einer klassischen Buy and Hold Strategie auch
wirklich langfristig und dauerhaft überlegen zu sein.
Dies gilt um so mehr, wenn ihm das Handwerkszeug fehlt entsprechende Zyklen überhaupt zu erkennen.
Pete hat darauf hingewiesen, das ja noch dazu kommt das man die Performance dann eben nicht nur genau auf 1 Jahr sehen darf,
sondern im fairen Vergleich erst nach von mir aus 10 oder noch mehr Jahren und das je länger der Gesamtanlagezeitraum ist, die Cashquote
im Vergleich dieser beiden Strategien auch immer stärker ins Gewicht fällt, weil deine Strategie ja auch nicht von der erwarteten langfristigen, generellen
Steigerung profitiert. Zumindest habe ich ihn so verstanden, sonst muss er das nochmal korrigieren.
Wie gesagt, beherrscht man deinen Weg und hat man ein Aktienuniversum, welches groß genug ist, kann das sicher auch langfristig super funktionieren,
für Anfänger ohne entsprechenden Background und den Fähigkeiten die hierzu benötigt werden, denke ich wird das deutlich schwieriger.