(08.03.2021, 14:34)Vahana schrieb: [ -> ]Ich komm alle paar Jahre mal wieder an den Punkt an dem ich mir die Frage stelle "Warum nicht?" und das Ergebnis nach der wieder aufgenommenen Recherche ist immer wieder das Gleiche: Lohnt sich für mich nicht.
Erst einmal hört sich das super an. Du bist der Versicherer und kassierst die Prämien von jemanden der Angst hat.
Die Nachteile:
Du kannst es nicht bei jedem Broker machen.
Du musst ein Vielfaches der Aktie kaufen. 100 Stück in der Regel.
Jede Menge Kapitalbindung. Missing time in the market.
Es geht nicht mit allen Aktien.
Es gibt ein Emittentenrisiko.
Diese Strategien funktionieren gut und lange, werden aber irgendwann alle paar Jahre von der Realität eingeholt wenn du Vola im Markt die Zertifikate zerfetzt.
Und jetzt der größte Nachteil der auch ein Ausschlusskriterium für mich ist:
Die Renditen sind hier eindeutig ein Maß für das Risiko. Das heißt wenn du eine volatile und risikoreiche Aktie absicherst dann bekommst du zwar hohe Prämien, trägst aber auch das Risiko einer Übernahmepflicht. Genau das sind ja gar nicht die Aktien die wir nicht haben wollen.
Jene Aktien die wir eigentlich haben wollen und nur "zu teuer" sind, die lohnen sich auch nicht für Puts.
Man hat also die Wahl zwischen hoher Prämie und schlechten Aktien, oder niedrigeren Prämien und guten Aktien.
Die besten Prämien bekommst du wenn der Markt Angst hat und volatil ist, aber genau das ist sowieso der Zeitpunkt um die Aktie direkt zu kaufen.
An dem Punkt der Recherche schmeiß ich meist das Handtuch und frag mich warum ich mein Gehirn mit sowas belasten sollte.
Es gibt bestimmt noch viele gute Gründe die dafür sprechen. Cash-Flow zum Beispiel.
Ps.: Vielleicht kann mal jemand bei seinem Broker schauen wieviel Prämie es gibt wenn ich Coca-Cola bei 40USD absichern würde.
Im Grundsatz hast du recht. Man kann es aber schon "strategisch" angehen und sich der Risiken bewusst sein. Sh. Bimbes und das empfohlene Buch von Hrn. Dr. Putz. Man muss halt Geld, Zeit und Geduld mitbringen.
Du sprichst von Emittentenrisiko und Zertifikaten -> ich denke, wir sprechen hier von "echten" Optionen, gehandelt z.B. an der CBOE und nicht von Optionsscheinen (Zertifikate). Bei "echten" Optionskonktrakten gibt es kein Emittentenrisiko.
(08.03.2021, 12:11)Mr. Passiv schrieb: [ -> ]Mahlzeit,
hab eben mal wieder n bisserl sinnlos im Netz rumgedattelt und frage mich nun, warum ich das nicht mache?!
Stelle mir das wie folgt vor:
- Aktie suchen, die ich gut, aber zur Zeit zu teuer empfinde (z.B. meine Brookfield Renewable)
- Put drauf schreiben.
- Sinnlos einfach Kohle einfahren
Gerade der letzte Punkt kommt mir n bisserl komisch/sinnlos einfach vor.
Hat da wer Erfahrungen mit gemacht und kann mir sagen, wo da die Fallstricke sind?
Taugen dazu alle Broker oder hats da abweichende Erfahrungen?
SG
Fallstricke? Kommt darauf an,
was Du als Risiko betrachtest und wie deine Strategie noch ausschaut.
Als einzige Einkommenquelle, im beschriebenen Sinne betrieben, kann ich es mir nicht vorstellen, ergänzend schon.
Allerdings kann man das auch als Trading betreiben, so würde ich zumindest bimbes Ansatz sehen.
Der (seriöse) Broker sollte niedrigste Gebühren haben, das wäre für mich ein Hauptkriterium.
(08.03.2021, 14:34)Vahana schrieb: [ -> ]Ich komm alle paar Jahre mal wieder an den Punkt an dem ich mir die Frage stelle "Warum nicht?" und das Ergebnis nach der wieder aufgenommenen Recherche ist immer wieder das Gleiche: Lohnt sich für mich nicht.
Erst einmal hört sich das super an. Du bist der Versicherer und kassierst die Prämien von jemanden der Angst hat.
Die Nachteile:
Du kannst es nicht bei jedem Broker machen.
Du musst ein Vielfaches der Aktie kaufen. 100 Stück in der Regel.
Jede Menge Kapitalbindung. Missing time in the market.
Es geht nicht mit allen Aktien.
Es gibt ein Emittentenrisiko.
Diese Strategien funktionieren gut und lange, werden aber irgendwann alle paar Jahre von der Realität eingeholt wenn du Vola im Markt die Zertifikate zerfetzt.
Und jetzt der größte Nachteil der auch ein Ausschlusskriterium für mich ist:
Die Renditen sind hier eindeutig ein Maß für das Risiko. Das heißt wenn du eine volatile und risikoreiche Aktie absicherst dann bekommst du zwar hohe Prämien, trägst aber auch das Risiko einer Übernahmepflicht. Genau das sind ja gar nicht die Aktien die wir nicht haben wollen.
Jene Aktien die wir eigentlich haben wollen und nur "zu teuer" sind, die lohnen sich auch nicht für Puts.
Man hat also die Wahl zwischen hoher Prämie und schlechten Aktien, oder niedrigeren Prämien und guten Aktien.
Die besten Prämien bekommst du wenn der Markt Angst hat und volatil ist, aber genau das ist sowieso der Zeitpunkt um die Aktie direkt zu kaufen.
An dem Punkt der Recherche schmeiß ich meist das Handtuch und frag mich warum ich mein Gehirn mit sowas belasten sollte.
Es gibt bestimmt noch viele gute Gründe die dafür sprechen. Cash-Flow zum Beispiel.
Ps.: Vielleicht kann mal jemand bei seinem Broker schauen wieviel Prämie es gibt wenn ich Coca-Cola bei 40USD absichern würde.
Es geht, soweit ich es verstehe, nicht um Absicherung, sondern um CSP. Das wird mit Optionen gemacht und da gibts kein Emittentenrisiko.
Die anderen "Risiken" sind individuell, je nach dem, wie man den Markt betrachtet. Ich habe deine angeführten Probleme z.Bsp nicht.
SG
(08.03.2021, 15:19)StockBayer schrieb: [ -> ]Bei "echten" Optionskonktrakten gibt es kein Emittentenrisiko.
Vor allem gibt es hier kein Emittentenbeschiss, wenn es an den Märkten mal richtig ungemütlich wird.
Die setzen doch das Handel aller Nase lang aus wie es denen gerade passt, wenn's drüber und drunter geht. Als "Versicherer" kommst du bei denen nie auf grünen Zweig, da sie in dem Geschäft niemals die Rolle des "Rückversicherers" übernehmen. Für sie ist dies komplett risikolose Geschichte.
(08.03.2021, 14:34)Vahana schrieb: [ -> ]...
Ps.: Vielleicht kann mal jemand bei seinem Broker schauen wieviel Prämie es gibt wenn ich Coca-Cola bei 40USD absichern würde.
Kommt drauf an wie lange du absichern willst?
Der Kontrakt mit Verfall 16. April kostet 0,1$ , der mit Verfall 21.Januar 2022 kostet 1,20$
Für die Absicherung einer Aktie musst du diesen Kontrakt ja
kaufen.
Hier geht es doch um das
Verkaufen dieser Kontrakte, also um das Einnehmen der Gegenseite dieses Geschäfts (Stillhalter).
Zitat:Du sprichst von Emittentenrisiko und Zertifikaten -> ich denke, wir sprechen hier von "echten" Optionen, gehandelt z.B. an der CBOE und nicht von Optionsscheinen (Zertifikate). Bei "echten" Optionskonktrakten gibt es kein Emittentenrisiko.
Ich bin nicht sonderlich tief drin im Thema, habe aber nirgends gefunden das Optionen zum Sondervermögen des Emittenten gehören.
Bei Zertifikaten ist es definitiv kein Sondervermögen.
Ich vertrau dir an der Stelle einmal.
(08.03.2021, 15:29)StockBayer schrieb: [ -> ]Kommt drauf an wie lange du absichern willst?
Der Kontrakt mit Verfall 16. April kostet 0,1$ , der mit Verfall 21.Januar 2022 kostet 1,20$
Für die Absicherung einer Aktie musst du diesen Kontrakt ja kaufen.
Hier geht es doch um das Verkaufen dieser Kontrakte, also um das Einnehmen der Gegenseite dieses Geschäfts (Stillhalter).
Vielleicht komme ich nur mit den Vokabeln durcheinander.
Ich möchte die CC Aktien bei <40USD kaufen und in der Zwischenzeit die Prämie kassieren.
Was bekomme ich dafür in einem Jahr an Prämie?
Ich mache es kurz; Es funktioniert!
Es ist leider kapitalintensiv, kleinteilig und nimmt Zeit in Anspruch.
J. Rabe hatte mal einen guten Kurs (Videos) zu cash secured puts, den hat er leider vom Markt genommen.
Was mir gefällt, man kann absolut regelbasiert Profit einfahren.
Wenn man mit Englisch keine Probleme hat und sich schon einige Videos (freie) von J.R. etc. angeschaut hat, kommt man hiermit weiter;
https://www.amazon.com/You-Can-Order-Piz...B07HDWRRQ3
Man sollte aber nicht bei einem Delta von 30 schreiben (die Tasty Trade Methode), sondern bei 10.
Dann erhöht sich die Trefferquote dramatisch, bei geringerem return.
Es gibt natürlich eine Lernkurve. Wann ist die Vola zu niedrig, zu hoch, wo steht das Delta im Bezug zur 1. Standardabweichung usw.?
my 2 cents
(08.03.2021, 15:31)Vahana schrieb: [ -> ]Ich bin nicht sonderlich tief drin im Thema, habe aber nirgends gefunden das Optionen zum Sondervermögen des Emittenten gehören.
"Zertifikate", "Optionsscheine" und anderer Gedöns mit phantasievollen Namen sind Instrumente (keine Vermögenswerte) des grauen Kapitalmarktes, da nicht wirklich reguliert und eigentlich nur den AGB's des Anbieters unterworfen.
"Richtige" Optionen sind ein vollkommen regulierter Vertragskonstrukt inkl. der Definition der Rechte und Pflichten zwei Parteien. So ein Vertrag ist schon eher ein Vermögenswert, muss aber nicht unbedingt ins Sondervermögen da es direkt von der Börse bzw. Clearingstellen kontrolliert/durchgesetzt wird. So verstehe ich das jedenfalls als Laie.
(08.03.2021, 15:35)Vahana schrieb: [ -> ]Vielleicht komme ich nur mit den Vokabeln durcheinander.
Ich möchte die CC Aktien bei <40USD kaufen und in der Zwischenzeit die Prämie kassieren.
Was bekomme ich dafür in einem Jahr an Prämie?
Wenn du Coca Cola (steht grad bei 51$) für 40$ kaufen möchtest, kannst du z.B. den oben beschriebenen Januar-Put verkaufen und dafür sofort 1,20$ (also 120$ in Summe) Prämie einnehmen. Geil oder? Da freust du dich und führst deine Freunding mal richtig nett zum Essen aus, gönnt euch was schönes
So, jetzt im Januar angekommen steht Coca Cola bei 55$. Dein Put ist wertlos verfallen. Supi oder? Nicht so ganz:
Leider ist deine Kohle (40x100$) ein dreiviertel Jahr auf deinem Konto rumgegammelt. Zudem hast du die ca. 3% Dividende verpasst und den Kursanstieg von 4$. Aber hey, dafür hast du ja schon 1,2$ vor nem dreiviertel Jahr bekommen.
Andere Situation: Im Januar steht Coca Cola bei 37$. Du wirst ausgeübt, bekommst 100 KO zum Preis von 40$ eingebucht, sitzt also sofort auf einem Verlust von -3$. Aber komm, nicht heulen, dafür hast du ja vorher bereits 1,2$ erhalten... Aber auch hier hast du auf die Divi verzichtet.
Du siehst also, nur um günstig an Aktien zu kommen, finde ich das Vorgehen nicht so geil.
Wenn du es aber etwas intelligenter, bzw. systematischer angehst, kannst du damit schon nette Renditen erzielen. Schau doch mal bei @bimbes' Thread rein. Der zeigt wie es geht
(08.03.2021, 16:11)StockBayer schrieb: [ -> ]Wenn du Coca Cola (steht grad bei 51$) für 40$ kaufen möchtest, kannst du z.B. den oben beschriebenen Januar-Put verkaufen und dafür sofort 1,20$ (also 120$ in Summe) Prämie einnehmen. Geil oder? Da freust du dich und führst deine Freunding mal richtig nett zum Essen aus, gönnt euch was schönes
So, jetzt im Januar angekommen steht Coca Cola bei 55$. Dein Put ist wertlos verfallen. Supi oder? Nicht so ganz:
Leider ist deine Kohle (40x100$) ein dreiviertel Jahr auf deinem Konto rumgegammelt. Zudem hast du die ca. 3% Dividende verpasst und den Kursanstieg von 4$. Aber hey, dafür hast du ja schon 1,2$ vor nem dreiviertel Jahr bekommen.
Andere Situation: Im Januar steht Coca Cola bei 37$. Du wirst ausgeübt, bekommst 100 KO zum Preis von 40$ eingebucht, sitzt also sofort auf einem Verlust von -3$. Aber komm, nicht heulen, dafür hast du ja vorher bereits 1,2$ erhalten... Aber auch hier hast du auf die Divi verzichtet.
Danke für die Daten.
Genauso läuft eine Rechung auch bei mir im Kopf ab.
Zitat:Du siehst also, nur um günstig an Aktien zu kommen, finde ich das Vorgehen nicht so geil.
Wenn du es aber etwas intelligenter, bzw. systematischer angehst, kannst du damit schon nette Renditen erzielen. Schau doch mal bei @bimbes' Thread rein. Der zeigt wie es geht
Ich bin fest davon überzeugt, dass man durchaus Geld damit verdienen kann. Also eine positive Zielrendite hat.
Trotzdem will ich dieses Universum nicht betreten, weil es überhaupt nicht in mein Anlageschema passt.
Mein Ziel ist eine 100% Investquote und solche Dinge wie Optionen stehen dem absolut im Weg, weil sie einen wiederkehrend in den Cash Modus zwingen.
Nehmen wir mal ganz spontan an, ein Anleger hat die Hälfte seiner Kohlen in Optionen liegen, macht seine 5-6%p.a..
Dann kommt eine Inflationswelle und die Aktionkurse legen um 20% zu. Parallel dazu nehmen die Prämien ab, weil keiner seine Aktien versichert.
Dann stehst du entweder an der Seitenlinie, kaufst viel zu teure Aktien, oder kaufst Optionen mit lächerlichen Prämien. Dieses Risiko sind die 5-6% absolut nicht wert.
Das gleiche passiert in jeder Hausse. Die Inflation war nur ein Beispiel.
Besser Aktien kaufen und im Markt bleiben.
Das ist nur meine Meinung, aber ich schätze mal das die Anforderungen an die Anlage bei vielen ähnlich sein sollten.