Kann das sein das hier kaum einer den Eingangspost gelesen hat? Es geht dem Threadersteller doch nicht um Optionsstrategien auf Indizes oder um deutsches Zertifikatsunwesen samt Emittentenrisiko sondern er sprach vom Aktienerwerb über geschriebene Put-Optionen.
Da ist selbst das Argument "die guten Aktien laufen einem weg" nicht mehr zutreffend denn wenn mir die Aktie heute schon zu teuer ist dann ist sie mir auch zu teuer wenn sie 20% gestiegen ist.
Ein Argument was dagegen spricht und was ich teile ist das man die Aktie auch dann nicht erhält wenn sie während der Optionslaufzeit zwar unter den Optionsstrike fällt aber bei Verfall wieder drüber notiert. Ein anderes ist sicher das man sich committen muß zu einer Wunschaktie denn ist die Versicherung erstmal verkauft so ist man als Versicherer in der Haftung. Das geht also nur mit Aktien bei denen man konkret für sich sagt: Die Aktie hätte ich gern aber bitte 10% günstiger. Werden nun während der Optionslaufzeit neue Fakten bekannt die den Kaufwunsch erübrigen hat man kaum die Chance instant ohne den durch die eintretende Preisänderung der Aktie auftretenden Optionsverlust aus dem Geschäft auszusteigen.
(08.03.2021, 15:31)Vahana schrieb: [ -> ]Ich bin nicht sonderlich tief drin im Thema, habe aber nirgends gefunden das Optionen zum Sondervermögen des Emittenten gehören.
Bei Zertifikaten ist es definitiv kein Sondervermögen.
Ich vertrau dir an der Stelle einmal.
Du musst unterscheiden zwischen Optionsscheinen und Optionen. Optionsscheine sind wie Zertifikate, also eigentlich Schuldverschreibungen des Emittenten mit seltsamen Rückzahlungsbedingungen. Optionen sind Verträge zwischen zwei anonymen Partnern die von einer Börse abgesichert werden. Optionsscheine kannst Du in der Regel nicht stillhalten sondern nur long handeln.
Das Hauptproblem bleibt aber. Selbst wenn Du eine Aktie sowieso nicht willst wenn sie weiter steigt, gegen einen Absturz bist Du nie abgesichert. Stell Dir vor Du hättest vor einem Jahr viele solcher Puts geschrieben; Dein cash wäre weg und Du hättest all die abgestürzten Aktien zu überhöhten Preisen kaufen müssen.
Ich bin hier bei Vahana und Lancelot, warum sollte ich mir einen Kopf machen für die paar Kröten. Das Risiko wird immer unterschätzt, es ist wirklich eine "picking up pennies in front of a steamroller" oder noch etwas bildlicher "eat like a bird, shit like an elephant" wie Lancelot schon korrekt sagte.
(08.03.2021, 17:25)cubanpete schrieb: [ -> ]Ich bin hier bei Vahana und Lancelot, warum sollte ich mir einen Kopf machen für die paar Kröten. Das Risiko wird immer unterschätzt, es ist wirklich eine "picking up pennies in front of a steamroller" oder noch etwas bildlicher "eat like a bird, shit like an elephant" wie Lancelot schon korrekt sagte.
Da hast Du natürlich Recht, wenn ich eine Aktie für kaufenswert empfinde und die dann im Depot habe und dann stürzt die ab dann ist die Kohle weg. Aber was hat das jetzt mit der Put-Option zu tun außer das der direkte Aktienkauf teurer ist und der Verlust deshalb noch größer?
(08.03.2021, 17:31)jf2 schrieb: [ -> ]Da hast Du natürlich Recht, wenn ich eine Aktie für kaufenswert empfinde und die dann im Depot habe und dann stürzt die ab dann ist die Kohle weg. Aber was hat das jetzt mit der Put-Option zu tun außer das der direkte Aktienkauf teurer ist und der Verlust deshalb noch größer?
Schau Dir einfach den Chart oben an. Das passiert im Durchschnitt mit den SP500 Aktien wenn Du Puts darauf schreibst. Das Geld ist ja genauso besetzt wie wenn Du die Aktie gekauft hättest, nur profitierst Du nur ganz wenig von Aufwärtsbewegungen. Aber die Abstürze nimmst Du voll mit, immer.
Aber Du hast schon Recht, man kann einen Put schreiben anstatt eine Limit Order in den Markt zu stellen. Du vergibst dann die Chance die Aktie zu bekommen wenn der Preis am Schluss wieder höher ist. Und genau dort wirst Du die grössten "Verluste" in Form von nicht realisierten Gewinnen machen.
Ich bleibe bei meiner Aussage: Du beschneidest die Gewinne auf die Prämie und nimmst die Verluste fast voll mit (abzüglich der Prämien). Ich wäre da eher bei einer Limit Order. Wird sie nicht ausgeführt verliere ich halt die Optionsprämie. Wird sie aber ausgeführt bin ich dabei, auch wenn der Preis nur wenige Sekunden in diesem Bereich war. Und das ist langfristig wichtiger.
(08.03.2021, 17:18)jf2 schrieb: [ -> ]....
Ein anderes ist sicher das man sich committen muß zu einer Wunschaktie denn ist die Versicherung erstmal verkauft so ist man als Versicherer in der Haftung. Das geht also nur mit Aktien bei denen man konkret für sich sagt: Die Aktie hätte ich gern aber bitte 10% günstiger. Werden nun während der Optionslaufzeit neue Fakten bekannt die den Kaufwunsch erübrigen hat man kaum die Chance instant ohne den durch die eintretende Preisänderung der Aktie auftretenden Optionsverlust aus dem Geschäft auszusteigen.
Das ist aber nur 50% der Wahrheit, die andere Hälfte gilt, wenn der Preis auf Grund neuer Fakten steigt...
Allgemein:
Das was bimbes macht, kann hier nur insofern als Beispiel gelten, dass er zeigt, wie Optionen gehandelt werden. Aber er handelt mit diesen Instrumenten, um die Prämie als Gewinn zu erhalten.
Mr. Passiv jedoch fragt danach, ob er ein zeitzlich begrenztes Kauflimit in den Markt legen und sich dafür bezahlen lassen soll.
Außerdem bin ich nicht der Meinung, dass es unbedingt ein "picking up pennies in front of a steamroller" - System ist, weil es immer darauf ankommt, was man selbst als Risiko erachtet.
Aber wahrscheinlich wiederhole ich mich da schon wieder...
SG
(08.03.2021, 17:18)jf2 schrieb: [ -> ]Kann das sein das hier kaum einer den Eingangspost gelesen hat? Es geht dem Threadersteller doch nicht um Optionsstrategien auf Indizes oder um deutsches Zertifikatsunwesen samt Emittentenrisiko sondern er sprach vom Aktienerwerb über geschriebene Put-Optionen.
Ich habs gelesen. Aber die Situation bleibt die gleiche.
Wenn eine Aktie zu teuer ist um sie direkt zu kaufen, dann soll man es halt nicht machen. Diese Situation haben wir doch alle täglich an der Börse.
Ist das jetzt ein Grund dafür solche Umwege zu fahren? Für den einen ja, für den anderen nicht. Muss jeder selber wissen wie das in sein Anlageschema passt.
Ich kaufe dann einfach eine andere Aktie. Umschichten kann man immer noch.
Ich will jetzt keine steinharte Kontrapositition gegen den Optionshandel bewerben, aber ich halte es für unnötig ein Problem zu erschlagen und sich damit 2-3 neue Probleme zu schaffen.
Aktien sind halt mal zu teuer.
Die heißesten Frauen auf der Party sind meistens auch nicht Single.
(08.03.2021, 17:18)jf2 schrieb: [ -> ]Da ist selbst das Argument "die guten Aktien laufen einem weg" nicht mehr zutreffend denn wenn mir die Aktie heute schon zu teuer ist dann ist sie mir auch zu teuer wenn sie 20% gestiegen ist.
Wenn die Umsätze oder Gewinne um 50% steigen und der Kurs nur um 20%, ist es trotzdem für den fundamentalen Anleger mehr Schnäppchen als vorher.
Ist immer eine Frage was die Kaufkriterien sind.
Zitat:"picking up pennies in front of a steamroller"
Der ist richtig gut.
Das ist noch gar nicht solange her als die Volatilität durch die Decke gegangen ist und die Pennypicker auf den Boden der Tatsachen zurück geholt hat.
(08.03.2021, 17:18)jf2 schrieb: [ -> ]Kann das sein das hier kaum einer den Eingangspost gelesen hat? Es geht dem Threadersteller doch nicht um Optionsstrategien auf Indizes oder um deutsches Zertifikatsunwesen samt Emittentenrisiko sondern er sprach vom Aktienerwerb über geschriebene Put-Optionen.
Nein, ich glaube es geht ihm darum, Puts zu schreiben und die Prämie zu kassieren ohne ausgeübt zu werden. Das ist zumindest eine der gängigen Strategien.
(08.03.2021, 18:06)Lanco schrieb: [ -> ]Das ist aber nur 50% der Wahrheit, die andere Hälfte gilt, wenn der Preis auf Grund neuer Fakten steigt...
Ehm, nein Euer Ehren. In dem Moment wo es neue Fakten gibt und ich beschließe nun die Aktie zu kaufen kann ich das auch als Put-Schreiber tun. Zusätzlich kann ich meine Put-Option schließen und einen Teil der Prämie behalten und dazu nutzen den Kaufpreis der Aktie zu verbilligen, ich komme also besser an die Aktie.
(08.03.2021, 18:08)Vahana schrieb: [ -> ]....
Das ist noch gar nicht solange her als die Volatilität durch die Decke gegangen ist und die Pennypicker auf den Boden der Tatsachen zurück geholt hat.
Da hast Du vollkommen recht, ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen.
Allerdings möchte ich es
unbedingt etwas präzisieren:
1. Man bekommt bei explodierender Vola mit
cash secured puts
niemals Probleme.
2. Wer schwimmen kann, sollte trotzdem nicht in ein Piranhabecken springen, wenn er nicht die nötige Schutzausrüstung dabei hat.
3. Auf die Fresse bekommt man also nur, wenn man (wie ich) seine Hausaufgaben nicht macht, was aber an der Börse überall und immer gilt.
SG
(08.03.2021, 18:08)Vahana schrieb: [ -> ]Ich habs gelesen. Aber die Situation bleibt die gleiche.
Wenn eine Aktie zu teuer ist um sie direkt zu kaufen, dann soll man es halt nicht machen. Diese Situation haben wir doch alle täglich an der Börse.
Ist das jetzt ein Grund dafür solche Umwege zu fahren? Für den einen ja, für den anderen nicht. Muss jeder selber wissen wie das in sein Anlageschema passt.
Richtig, wäre es anders würden wir alle ständig Optionen schreiben (was den Optionsprämien nicht gut tuen würde
). Es führen noch immer 1000 Wege nach Rom.
(08.03.2021, 18:08)Vahana schrieb: [ -> ]Wenn die Umsätze oder Gewinne um 50% steigen und der Kurs nur um 20%, ist es trotzdem für den fundamentalen Anleger mehr Schnäppchen als vorher.
Ist immer eine Frage was die Kaufkriterien sind.
Richtig. Deshalb hat man ja auch die Freiheit einen verkauften Put zurückzukaufen und den Ertrag zu benutzen um die Aktie jetzt auch zu kaufen (wie alle anderen), nur mit einem kleinen Rabatt.
(08.03.2021, 18:08)Vahana schrieb: [ -> ]Der ist richtig gut.
Das ist noch gar nicht solange her als die Volatilität durch die Decke gegangen ist und die Pennypicker auf den Boden der Tatsachen zurück geholt hat.
Der ist lustig aber in dem Fall nicht gut. Denn es geht nicht um einen Haufen "nackter Puts" die am Ende einen Berg Schulden hinterlassen nachdem der Broker den Account liquidiert hat sondern um "Cash Secured Puts", das heißt um verkaufte Puts für die man das Geld auf dem Konto liegen hat wenn es zum Kauf (zur Optionsausübung) kommt.