Trading-Stocks.de

Normale Version: Einstig ins Traden zum Nebenverdienst
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
(14.03.2021, 15:57)Vahana schrieb: [ -> ]Wenn ich das nicht gemacht hätte wäre ich jetzt noch täglich im CFD am rumrühren. Sklave des Monitors. 8805 Trades in fast exakt 5 Jahren.

Das sind pi mal Daumen ca. 1700 Trades im Jahr. Der andere (@Jens) schreibt was von 50k getätigten Trades (allerdings nicht in welchem Zeitraum)

Ganz ehrlich - ich frage mich was macht ihr da? Oder was habt ihr gemacht?

Bei mir gibt es immer wieder Tage ohne Trades - 1. wenn ES, NQ, YM nicht synchron laufen (auf mehreren Zeitebenen) und die Bewegungen
dadurch keinen richtigen Druck haben. Ist mir zu riskant und zu wenig rauszuholen. 2. wenn ES, NQ, YM 2-3 starke Tage hintereinander hatten -
die mittleren Zeitebenen können dann keinen Druck mehr auf die übergeordneten Zeitebenen aufbauen - dann läuft der Markt in einer engen
Range mehr oder weniger seitwärts - ebenfalls zu riskant und zu wenig rauszuholen. Oft sind es auch genau die Tage nach sehr starken Tagen
die sehr asynchron laufen.

Wenn Synchronität vorhanden ist, die übergeordneten Zeitebenen Druck in eine Hauptrichtung haben und die mittleren Zeitebenen überkauft/überverkauft
Situationen anzeigen dann warte ich auf richtig gute starke Situationen in den Trading- und Trigger-Zeitebenen in denen ich dann zuschlage.
Oft mache ich nur 2-3 Trades am Tag. Manchmal auch 5-7. Selten geht es in Richtung 10 oder mehr Trades. Einige Tage auch ganz ohne Trades.

Ich trade nicht alles was mir vor die Flinte kommt sondern nur das was wenig Risiko und hohe Chance hat - so viele und so oft gibt es das
nicht am Tag. Dann braucht es dafür auch Konzentration die ich auch nicht 12 Stunden am Tag habe. Meistens sitze ich ganz locker und
entspannt vor den Monitoren und warte bis sich was entwickelt - erst wenn ich was sehe fange ich an konzentriert durch das Zielrohr /auf meine
Trigger-/Trading-Zeitebenen zu schauen.

Am Ende des Jahres komme ich auf ca. 900 -1100 Trades im Jahr. Für mich nicht nachvollziehbar wie man da viel mehr schaffen kann -
so viel bietet sich doch gar nicht an bzw. so viel kann man doch gar nicht konzentriert handeln? Ich denke ja bei mir schon an manchen
Tagen das das Overtrading ist wenn ich mal mehr als 7 Trades mache. Bei 1700 Trades und effektiv ca. 200 Handelstagen sind das ja im
Durchschnitt 85 Trades am Tag. Also wenn das für Dich Daytrading bedeutet und Du so eine negative Haltung gegen Daytrading hast
kann ich nachvollziehen wieso das so ist. Das ist ja Stress hoch 10.

(Day)trading heißt ja nicht das man zig Trades am Tag macht - es heißt nur das man jeden Tag bei Null anfängt und am Ende des Tages flat ist.
Dazwischen geht es nur darum so hocheffizient wie möglich mit geringstem Risiko und höchsten Chancen so wenig Trades wie nötig durchzuführen.
Ein guter Daytrader ist wie ein Jäger in seinem Hochsitz. Der wartet auf seine Beute und geht auch mal leer aus wenn nichts vor die Flinte kommt.
Der sitzt nicht mit dem Maschinengewehr da und knallt alles ab was sich da irgenwie irgendwo bewegt.

Du hast im Schnitt 85 Trades gemacht. Der @Jens macht wohl mehrere hundert Trades am Tag. Für mich alles nicht nachvollziehbar.
Das ist aus meiner Sicht Overtrading hoch 10 und beim @Jens grenzt das schon an Wahnsinn der mich garantiert in die Klapse bringen würde.
Mit automatischen Handelssystemen sieht das vielleicht anders aus - aber manuelles Trading von Hand? Daytrading ist doch eher wie die Arbeit
eines Gehirnchirurgs und nicht wie die Arbeit am Band in der Brötchenfabrik - oder sollte es sein - oder kann es nur sein wenn es effizient und
erfolgreich sein soll. Ich versteh es nicht und kann nur ungläubig den Kopf schütteln wenn ich höre oder lese wieviele Trades manche machen. Nounder


Edit: Sonntagsmüdigkeit Rolleyes - Sind ja gar keine 85 sondern 8,5 Trades/Tag Bang Smashfreak .... nehme alles zurück... Hail Wink
Zitat:Am Ende des Jahres komme ich auf ca. 900 -1100 Trades im Jahr.


Und 1700 Trades im Jahr sind dann nicht für dich "nachvollziehbar"?

Am Anfang habe ich viel Scalping gemacht, da geht es teilweise um Sekunden:

2015: 2805 Trades
2016: 3170
2017: 1492
2018: 664
2019: 637
2020 unwesentlich.

Natürlich bist du komplett Matsche in der Birne wenn du so eine Handelsfrequenz an den Tag legst. (Und das war nur nach Feierabend!)
Aber wenn du einmal deine 4-5 Tausend Euro an einem Tag abgeräumt hast, dann wird dein Hirn neu kalibriert.
Eigentlich sollte man sagen "Dekalibriert", weil du schiebst Millionen von Euro hin und her und erntest das Fallobst des Marktes.

2015 hatte ich einen Umsatz von 383mio Euro ... nur im Dax.

Ich hatte versucht das Ganze mit einem EA zu automatisieren. Aber genau der hat mir dann im langfristigen Backtest mehr oder weniger offenbart, dass es langfristig keinen positiven Erwartungswert mit der Strategie gibt.
Das eine Jahr funktioniert es, das andere nicht. Also warum überhaupt erst die Anstrengung unternehmen?

Da kauf ich lieber ne Altria und lehn mich zurück.

Honnete

Altria und gemütlich?

Du lügst doch ????
(14.03.2021, 18:52)Vahana schrieb: [ -> ]Und 1700 Trades im Jahr sind dann nicht für dich "nachvollziehbar"?


Wie gesagt...


(14.03.2021, 18:06)boersenkater schrieb: [ -> ]Edit: Sonntagsmüdigkeit Rolleyes - Sind ja gar keine 85 sondern 8,5 Trades/Tag Bang Smashfreak .... nehme alles zurück... Hail  Wink




(14.03.2021, 18:52)Vahana schrieb: [ -> ]Am Anfang habe ich viel Scalping gemacht, da geht es teilweise um Sekunden:

2015: 2805 Trades
2016: 3170
2017: 1492
2018: 664
2019: 637
2020 unwesentlich.

Natürlich bist du komplett Matsche in der Birne wenn du so eine Handelsfrequenz an den Tag legst. (Und das war nur nach Feierabend!)
Aber wenn du einmal deine 4-5 Tausend Euro an einem Tag abgeräumt hast, dann wird dein Hirn neu kalibriert.

Ist eigentlich die normale Entwicklung denke ich - Du wirst besser und machst weniger dafür bessere Trades.

Dauerhaft mehr als 10-15 Trades am Tag sind schon hart an der Grenze bei der es einfach zu anstrengend wird und das dann
zu sehr an die Substanz geht. Ist bei mir nur selten der Fall. Haltedauer hat mit der Tradefrequenz nicht unbedingt viel zu tun.
Zumindest nicht bei mir. Die meisten Trades schliesse ich innerhalb von ein paar Minuten. Richtig gute Einstiege bei denen der
nachgezogene Stopp nicht ausgelöst wird laufen auch mal länger. Gibt natürlich auch immer wieder welche die in unter einer
Minute wieder geschlossen werden -> Kick-Ass-Trades - schnelle Bewegung, schnell rein - schnell raus.

Mehr Trades heißt auch nicht unbedingt mehr Gewinn. Die besten Tage sind oft die bei denen es sehr dynamische Bewegungen
mit guten Einstieg und nur kleinen Rücksetzern gibt die nicht bis zum Stopp zurück gehen. Diese Tage mit 2-3 Trades sind oft
um ein vielfaches profitabler als die Tage in denen ich mit mehr als 10 Trades in Richtung Overtrading mit mehr Fehltrades tendiere.
Das war überwiegend zu der Zeit der Falll als ich die Asynchronität von ES, YM, NQ nicht 100% richtig im Blick hatte weil ich
die nur auf einer Zeitebene laufen gelassen habe wo die durchaus auch mal synchron laufen können obwohl sie insgesamt
eher asynchron laufen. Was dann immer wieder zu "wilden chaotischen" Moves führt die einen raushauen und Geld kosten.
Musste einsehen das ich die parallel auch auf mehreren Zeitebenen laufen lassen muss um das wirklich richtig zu erkennen.
Dadurch hat sich die Tradefrequenz aber vor allem die Fehltrades nochmals rapide nach unten bewegt.

Viele Wege führen nach Rom. Denke Overtrading ist da eher ein viel zu anstrengender. Ziel sollte sein besser zu werden
und dadurch dann weniger aber qualitativ bessere Trades zu produzieren und möglichst viele Fehltrades oder wenig profitable
Trades zu vermeiden.
Ich sehe das von der psychischen Belastung her wie ein Computerspiel: Solange es läuft, dann ermüdet es direkt beim Traden auch nicht. Das kommt erst später.
Anstrengend wird es erst wenn es nicht mehr läuft. Es ist gar nicht so selten gewesen das ich Trades geschlossen habe nur "um meine Ruhe zu haben".

Meine Lieblingssituation war immer wenn das Hotel W-Lan ausgefallen war, ich einen fetten Trade am laufen hatte und/oder der Handelsschluss kurz bevor stand. (Gott segne das McDonalds W-Lan und LTE!)

Meine Trefferquote war sehr hoch. Nahe der 99%.
Aber auch so kannst du bei entsprechend hohen Einzelverlusten eine negative Gesamt-Rendite einfahren.

Das eigentlich witzige an der ganzen Sache ist, dass es wirklich keiner glaubt. Da nehme ich mein "vergangenes Ich" nicht aus.
Jedes Jahr versuchen sich im Trading vielleicht 1mio Neulinge und 10mio die es schon gelernt haben reden auf die Noobs ein.
Keiner hört zu.
1000 überleben langfristig. (Wenn überhaupt!)
Schlechte Quote.
Jeder glaubt einer von diesen 1000 zu werden. Mit welcher Berechtigung?

Ich verwette eine meiner Nieren und mein linkes Bein darauf, dass es in der Börsengeschichte noch nie einen Trader gegeben hat der aufgehört hat als es am schönsten war.
Nicht nur meistens geht ein Draw Down voraus, sondern immer. Die Frage ist nur von welchem Niveau aus.

Die Videos von dem Forex Millionär fand ich immer gut. Da wird jede emotionale Phase mindestens einmal durchgespielt.



Zitat:Altria und gemütlich?

Das ist zusammen mit Kellogg die tiefenentspannteste Aktie überhaupt in meinem Depot.
Wenn die nicht ab und zu ein Lebenszeichen in Form einer Dividende von sich geben würden, dann wüsste ich wahrscheinlich nicht ob ich die noch habe.
Also zunächst mal herzlichen Dank Vahana, daß du dich hier so geoutet hast. Das sind wirklich wertvolle Informationen für denjenigen, der sie hören will, und da kommen wir ja schon zum Problem:

(14.03.2021, 21:28)Vahana schrieb: [ -> ]Das eigentlich witzige an der ganzen Sache ist, dass es wirklich keiner glaubt. Da nehme ich mein "vergangenes Ich" nicht aus.
Jedes Jahr versuchen sich im Trading vielleicht 1mio Neulinge und 10mio die es schon gelernt haben reden auf die Noobs ein.
Keiner hört zu.

Wie von mir schon weiter oben festgestellt: die eigene Erfahrung muß jeder selber machen. Kluge Literatur wird meistens nur mit der Motivation gesucht, noch schneller noch reicher zu werden, am besten ein Tradingsystem, das man eins zu eins kopieren kann.
Berichte und Erfahrungen von echten Heavytradern, die nicht reich geworden sind: interessieren nicht.
Die haben's halt irgendwie nicht richtig gemacht und überhaupt waren das damals ja andere Zeiten, auf heute nicht mehr übertragbar usw.
Was Produkte und Technologie anbetrifft, stimmt das sogar, was die menschliche Psyche anbetrifft, jedoch nicht, und die ist letztlich entscheidend für den Erfolg.

(14.03.2021, 21:28)Vahana schrieb: [ -> ]1000 überleben langfristig. (Wenn überhaupt!)
Schlechte Quote.
Jeder glaubt einer von diesen 1000 zu werden. Mit welcher Berechtigung?

Diese Frage hatte ich ja auch dem Threaderöffner gestellt (weiß gar nicht, ob der noch mitliest, vermutlich aber nicht, denn wie das schnelle leichte Geld zu machen ist, bekam er ja leider nicht beantwortet).

Da es darauf keine rationale Antwort gibt, wird man nur im Irrationalen fündig.

Ich hatte vor vielen Jahren mal einen Bekannten.
Der war zu faul, Tradingstatistiken zu führen (ich meine seine eigene) und zu analysieren.
Er konnte auch nicht long gehen, nur short. Begründung: er kann keine steigenden Kurse ertragen. Steigende Kurse sind nur für Dumme, Profis verdienen mit fallenden Kursen.
Und er war natürlich so wie wir alle der letzte in der Informationskette.
Aber er war ganz sicher, mit Daytrading - ja, nicht unbedingt reich zu werden, aber doch ein regelmäßiges monatliches Einkommen generieren zu können.

Ach so, naja, wenn's weiter nichts ist - beste Voraussetzungen waren damit ja schon mal gegeben.
Und so lief dann seine Tradinghistorie entsprechend erwartbar ab:

Einzahlen - zocken - verlieren.
Wieder einzahlen - zocken - gewinnen - weiterzocken - verlieren.
Wieder einzahlen - zocken - verlieren.
Wieder einzahlen.......

So ging das fast drei geschlagene Jahrzehnte lang, ich glaube bis heute (mittlerweile habe ich keinen Kontakt mehr).

Nur daß keine falschen Vorstellungen aufkommen: es war ein gebildeter und kluger Mensch.
Altsprachliches Abitur - Studium - später mehrere Jahre beim Broker gearbeitet, wußte also, wie die Branche läuft, wie die Kunden agieren und welche Fehler sie machen - regelmäßiger Barron's- und WSJ-Leser, auch diverse Fachbücher studiert - also an Sachkunde und eigener Erfahrung mangelte es nun wirklich nicht. Aber er stand sich letzten Endes selber im Weg.

Gut, ist jetzt vielleicht ein extremer Fall, aber von dieser Sorte gibt es in abgemilderter Form wohl mehr als reichlich.
Rational nicht zu erklären und auch nicht zu erreichen.
Diskussionen habe ich mit ihm stunden-, tage-, jahrelang geführt. Alles ohne Erfolg.
So ist das Leben.
Es gibt auch genügend Leute die verballern ihre Kohle am Spieltisch.
Für mich ist das genauso wenig nachvollziehbar. Beides ist eine Spielsucht die überhaupt nicht gewinnorientiert ist.

Bei den meisten Tradern wird es eher so sein das sie Gewinnserien haben, die sie anfixen, und wenn die Strategie nicht mehr funktioniert wird trotzdem weiter gemacht.

Ich denke wenn die meisten erst mit Aktien handeln würden und dann mit Trading starten, dass wäre die bessere Reihenfolge.

Damals bin ich mit 40.000€ im CFD Handel angefangen. Wenn ich die Summe 50/50 auf Aktien und Trading ausgerichtet hätte wäre vielleicht vieles anders abgelaufen.
Wenn das eine Konto dann später bei 10.000 steht und das andere bei 23.000€, macht man sich schon eher seine Gedanken, welches wohl der richtige Weg ist.

Gut. So wie es jetzt abgelaufen ist habe ich mehr gelernt.
Teuer bezahlt.

Es gibt übrigens kein einziges Trading Buch was vorm Trading warnt, es kritisch beleuchtet, oder die Aktienanlage als Alternative auslobt.
Ich habe viele gelesen und das maximalste der Warnung war, das "ein Hebel in beide Richtungen wirkt", oder das die eigene Person die einzige Hürde zum Erfolg ist. 
Sehr klug. Aber genau das will der Leser hören.

Kurze Zwischenfrage: Wenn Trading nur von der Strategie abhängig ist und non-emotional durchgeführt wird, warum sind dann nicht EA, Roboter und Computer die besten Trader der Welt?
Aladdin von Blackrock z.B. ist nichts weiter als ein Berater-Tool.

Verdammt ich muss mein Buch endlich weiter schreiben.
(14.03.2021, 23:30)Vahana schrieb: [ -> ]Kurze Zwischenfrage: Wenn Trading nur von der Strategie abhängig ist und non-emotional durchgeführt wird, warum sind dann nicht EA, Roboter und Computer die besten Trader der Welt?

Sehr gute Frage - besser kann man es nicht auf den Punkt bringen! Tup
(14.03.2021, 23:56)Speculatius schrieb: [ -> ]Sehr gute Frage - besser kann man es nicht auf den Punkt bringen! Tup

Ich denke im kurzfristigen Bereich sind Computer die besten Trader.
Im Hochfrequenzhandel sind die EAs ja wohl auch konkurrenzlos. Biggrin

Aber auch dort sind das keine Gelddruckmaschinen.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22