Trading-Stocks.de

Normale Version: Wie einen größeren Betrag in ETF anlegen?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3
Wenn Du es nicht schaffst den Buchwert Verlust zu ignorieren solltest Du gar nicht in Aktien investieren, egal ob über ETF oder direkt.

Es gibt aber Tricks, z.B. auf Dividenden konzentrieren. Du freust dich wenn der Preis fällt weil dann die Dividendenrendite in Prozent steigt und Du mehr Anteile bekommst wenn Du die Dividende wieder anlegst. Und Du freust Dich wenn der Preis steigt weil Dein Vermögen grösser wird. Positiv denken einfach gemacht!

Kürzlich habe ich für einen Bekannten den SCHD untersucht, ein passiver ETF auf den Dow Jones US Dividend 100 Index (nicht zu verwechseln mit dem Dow Jones Select US Dividend 100 Index, Unterschied im Namen ist nur das Wort "Select"). Zahlt ordentliche Dividenden (>3%), hat kleine Gebühren (0.06%) und hat sich in der letzten Krise recht gut geschlagen. Aber vielleicht darfst Du den als EU Bürger nicht handeln...

Wie schon erwähnt ist es statistisch gesehen am Besten alles sofort anzulegen.

Hier ein Chart mit Vergleich zum SP500, allerdings ohne Dividenden, sonst sieht es noch besser aus:

[Bild: big.chart?nosettings=1&symb=schd&uf=0&ty...mocktick=1]
(21.03.2021, 16:23)Peter1963 schrieb: [ -> ]Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich 1. keinerlei Begabung dafür habe, die zuküftige Entwicklung der Aktienkurse vorherzusehen und 2. meine Risikotoleranz höchstens halb so hoch ist, wie ich mir vorher gedacht habe. Also 40% Wertverlust wäre schon sehr schmerzhaft.[Bild: scared.gif]

Die 40% sind schon realistsch. Sowas kann passieren.

Siehe Anhang: Die besten MSCI World Einstiege gegen die schlechtesten!

Langfristig nähert sich das immer an einen Mittelwert an.

Statistiken sehen immer so schön beruhigend aus, aber im schlimmsten Fall musst du 15 Jahre warten bis es positiv wird und dort ist die Inflation noch nicht einmal eingerechnet. Nach 25 Jahren hast du eine anfänglich als "ordentlich" geltende Rendite von 5% ... wahnsinn.
Der Unterschied von 10,9 zu 6,8% hört sich zwar wenig an, ist aber auf 30 Jahre gesehen kriegsentscheidend.

Nur als Beispiel für eine Anlagesumme von 700k.
Nach 30 Jahren bei 6,8%: Ca. 5mio
Nach 30 Jahren bei 10,9%: Ca. 15,5mio

Das ist ja genau das wovor du Angst hast. Zurecht.
Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass man den schlechtesten oder den besten Punkt erwischt, also wird die Wahrheit (=Rendite) irgendwo in der Mitte liegen, aber die Bewertung vom MSCI bietet derzeit sehr offensichtlich keine guten Kaufkurse.
Wenn man es einigermaßen seriös einordnen will muss man davon ausgehen das deine Rendite in der unteren Hälfte der zu erwartenden Renditen liegen wird. (Mein Bauchgefühl!)

Abwarten mit großen Summen würde ich anhand der Inflation auch nicht empfehlen.
Alles auf eine Karte (Position) setzen ist sowieso nicht der Königsweg. Was ist mit Value Aktien und Emerging Markets? Die gehen im MSCI World fast komplett unter.
Gestafelt einsteigen in ein Instrument was die meiste Zeit sowieso nach oben geht, irgendwie widersinnig. Das kann noch schlimmer nach hinten los gehen.

Stockpicking denke ich ist nicht so dein Ding.

Ich würde so etwas in der Richtung vorschlagen:

25% MSCI World
15% MSCI Emerging Markets
15% REITs ETF World
15% Dividenden-Aristokraten ETF
10% China ETF
10% Euro-Stoxx ETF
10% Cash

Dadurch lassen sich die Draw Downs reduzieren. Schmälert aber auch die Maximalrendite.

Dann 3 Jahre jährlich rebalancen und ggf. Cash und Ausschüttungen situationsbedingt nachschieben.
Anschließend laufen lassen.

In jedem Fall muss dir das Risiko bewusst sein. Wenn man sich gedanklich darauf vorbereitet ist ein Crash nur halb so wild.
Ein Crash ist für diejenigen schlimm, die von ständig wachsenden Märkten ausgehen und dann sofort kalte Füße kriegen wenn es dann doch mal passiert.

F.I.A.S.C.O.

Genauso wie es sinnvoll ist, die Anlagen in unterschiedlichen Anlagekategorien, Branchen und Titeln zu diversifizieren, empfiehlt sich eine Risikostreuung bezüglich Einstiegszeitpunkt, also auf der Zeitachse.

Damit schliesst du aus, in einem äusserst ungünstigen Moment das Gesamte Kapital anzulegen.
Wenn es das perfekte Timing nicht oder nur mit grossem Glück gibt, dann gibt es auch nicht den richtigen Einstiegszeitpunkt.

Ich empfehle Dir, das Geld während einer Zeit von 6 bis 18 Monaten in mehreren Schritten und möglichst antizyklisch in Schwächephasen zu investieren.
Je schneller und heftiger Rückschläge in der Aufbauphase auftreten, desto rascher sollte das Geld investiert sein.
Das grösste Risiko dabei ist, dass in einer lang andauernden Hausse, die kaum von Rückschlägen unterbrochen wird, die weiteren Aufbauschritte zu höheren Kursen erfolgen könnten.

Aber: während einer Aufbauphase von 6-18 Monaten tritt in aller Regel mindestens einmal ein Rückschlag von 10-15% ein.
Wichtig ist die gestaffelte Aufbauphase, Marktrückschläge konsequent zu nutzen.

Die Hoffnung auf das perfekte Timing ist reine Spekulation.

"die Kurse sind immer zu hoch um zu kaufen, und immer zu niedrig, um zu verkaufen"
Hermann J. Abs
Jetzt macht doch die Leute nicht immer mit dem ganzen "50% DD" sind unvermeidbar oder "alles ausser Dividenden fuehrt ins Unglueck" unsicher. Man kann ja auch einfach irgendwas was seit Jahrzehnten funktioniert kopieren und halt damit zufrieden sein dass man den Inflationsausgleich + bisschen drueber kriegt - ohne Mega Rueckschlage und jahrelang unter Wasser Irony Tup 

[Bild: p.png?size=1280x960&size_mode=3]

Ventura

(21.03.2021, 18:42)Ste Fan schrieb: [ -> ]Jetzt macht doch die Leute nicht immer mit dem ganzen "50% DD" sind unvermeidbar oder "alles ausser Dividenden fuehrt ins Unglueck" unsicher. Man kann ja auch einfach irgendwas was seit Jahrzehnten funktioniert kopieren und halt damit zufrieden sein dass man den Inflationsausgleich + bisschen drueber kriegt - ohne Mega Rueckschlage und jahrelang unter Wasser Irony Tup 

[Bild: p.png?size=1280x960&size_mode=3]

Irony Tup
(21.03.2021, 18:33)F.I.A.S.C.O. schrieb: [ -> ]Genauso wie es sinnvoll ist, die Anlagen in unterschiedlichen Anlagekategorien, Branchen und Titeln zu diversifizieren, empfiehlt sich eine Risikostreuung bezüglich Einstiegszeitpunkt, also auf der Zeitachse.
Das empfiehlst du. Kommer kommt zu ganz anderen Erkenntnissen. Woher hast du deine? 
Damit schliesst du aus, in einem äusserst ungünstigen Moment das Gesamte Kapital anzulegen. Das geht nie, solange man vollinvestiert ist.
Wenn es das perfekte Timing nicht oder nur mit grossem Glück gibt, dann gibt es auch nicht den richtigen Einstiegszeitpunkt. Doch. Da man ja nichts über die Zukunft weiß und davonausgeht, dass Aktien einen positiven Erwartungswert aufweisen, dann gibt es den richtigen Einstiegszeitpunkt. 

Ich empfehle Dir, das Geld während einer Zeit von 6 bis 18 Monaten in mehreren Schritten und möglichst antizyklisch in Schwächephasen zu investieren. 
Je schneller und heftiger Rückschläge in der Aufbauphase auftreten, desto rascher sollte das Geld investiert sein.
Das grösste Risiko dabei ist, dass in einer lang andauernden Hausse, die kaum von Rückschlägen unterbrochen wird, die weiteren Aufbauschritte zu höheren Kursen erfolgen könnten.

Aber: während einer Aufbauphase von 6-18 Monaten tritt in aller Regel mindestens einmal ein Rückschlag von 10-15% ein. Einmal 10% oder 3 mal 15% innerhalb von 18 Monaten? Woher hast du diese Erkenntnisse? 
Wichtig ist die gestaffelte Aufbauphase, Marktrückschläge konsequent zu nutzen. Wenn du doch selber schreibst, dass es das perfekte Timing nicht gibt, wie kann man dann Rückschläge konsequent nutzen? Es kommt niemand mit der Bimmel und dem Hinweis, dass der Rückschlag nun beendet ist und es ab morgen wieder aufwärts geht. 

Die Hoffnung auf das perfekte Timing ist reine Spekulation. Sicherlich. Nur ändert ein gestaffelter Einstieg über 6 - 18 Monate daran auch nichts. Dann ist man eben nach 18 Monaten "all-in". Das ist die gleiche Situation, als würdest du morgen all-in gehen. Nur eben 18 Monate später. In der Zeit hast du Geld aus nem Markt gelassen, der ne positiven Erwartungswert hat. Nicht clever.
Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man ja so einsteigen, wie man meint sich dann besser zu fühlen. So wie man ja auch rauchen/saufen oder sonst was kann - es ist nicht clever, aber man fühlt sich dabei halt besser. Dagegen ist ja nichts einzuwenden. Für meinen Teil tue ich mich aber arg schwer, jemanden nen Tipp zu geben, wie er sich besser fühlen könnte. Die Logik ist da eindeutig, wenn es um den richtigen Einstiegszeitpunkt geht. Da sich der TE hoffentlich selber am Besten kennt, muss er sich da ja "nur" richtig einschätzen: Ist er ein rationaler oder emotionaler Anleger.


Mal schauen, ob der TE weitere Infos rauslässt (Bisher: 40% DD als max/ Anlage von ca. 10 Jahresgehältern), ansonsten können wir hier eh nur im Nebel stochern.

SG 
Echt jetzt, ein MA Modell?

Das funktioniert immer, mit jedem Instrument, mit jedem Zeitraum... vorausgesetzt man setzt die richtigen Parameter. Das ist im Nachhinein sehr einfach. Tut man es jedoch zum Voraus ist es nichts anderes als ein Glücksspiel. Kann sein dass das MA hundert Mal gekreuzt wird in den nächsten paar Jahren und man jedesmal eine riesige Menge Kohle verliert.

Wenn ich den Chart richtig interpretiere so hat das Modell vor allem im Jahr 2008 gut funktioniert, eine Differenz von ungefähr 100% erreicht. Diese ist dann bis heute auf ungefähr 25% gesunken.

Ich glaube all diese MA Modelle sind nichts anderes als eine statistische und mathematische Illusion. Ein Glücksspiel, aber wenn man es im Nachhinein analysiert wird man immer einen Satz von Parametern finden die optimal funktionieren. Ist ungefähr so aussagekräftig wie nach der Lotterie die Lottozahlen zu kennen...  Bang

Peter1963

Danke für die hilfreichen Antworten.

Wie bereits in einem früheren Thread geschrieben, will ich von Kryptowährungen umschichten. Meine anderen Anlagen sind also Bitcoins und Shitcoins. Ich habe auch schon Trockenübungen mit Aktienanlagen durchgeführt (Backtests). Daher habe ich auch zu Ste Fans "Moving Average Model" so meine Zweifel. Alle Strategien mit Market-Timing, die ich getestet habe, haben im OOS-Test im März 2020 versagt.


Zitat:Vahana
25% MSCI World
15% MSCI Emerging Markets
15% REITs ETF World
15% Dividenden-Aristokraten ETF
10% China ETF
10% Euro-Stoxx ETF
10% Cash

Dadurch lassen sich die Draw Downs reduzieren. Schmälert aber auch die Maximalrendite.

Ist das wirklich so, dass eine Mischung von ETFs im historischen Vergleich geringere Drawdowns hat?
(21.03.2021, 19:43)Peter1963 schrieb: [ -> ]Danke für die hilfreichen Antworten.

Wie bereits in einem früheren Thread geschrieben, will ich von Kryptowährungen umschichten. Meine anderen Anlagen sind also Bitcoins und Shitcoins. Ich habe auch schon Trockenübungen mit Aktienanlagen durchgeführt (Backtests). Daher habe ich auch zu Ste Fans "Moving Average Model" so meine Zweifel. Alle Strategien mit Market-Timing, die ich getestet habe, haben im OOS-Test im März 2020 versagt.



Ist das wirklich so, dass eine Mischung von ETFs im historischen Vergleich geringere Drawdowns hat?

Genau, Out-of-sample Tests helfen.

Der von mir beschriebene SCHD ETF enthält ungefähr 100 Firmen und hat eine Limite von 25% pro Sektor wenn ich mich korrekt erinnere. Die Firmen sind zwar in den USA zu Hause, das ist vor allem für die Dividendenpolitik wichtig. Die meisten dieser Firmen erarbeiten ihren Ertrag allerdings weltweit, so dass in meinen Augen genügend Diversifizierung vorhanden ist, sowohl geografisch als auch nach Währungen. Wer mehr Diversifizierung will sollte sich vielleicht eher einzelne Aktien überlegen um nicht so viel Ballast mit zu schleppen. Aber es ist eine Illusion zu glauben Diversifizierung in der Anlage Klasse "Aktien" würde einen Schutz vor Drawdowns bieten. Tut es historisch gesehen nicht, Aktien fallen in Extremsituationen fast gleichzeitig. Der Grund ist wohl die Absicherung der grossen Teilnehmer über Index Futures. Dann kommen die Arbitrage Händler ins Spiel und die Verkaufswelle schwappt auf den Spot Markt über.

Ich habe einen diversifizierten Dividenden ETF gesucht der günstig ist und gut performt. Dividenden sind für die Psyche wichtig, hilft dann etwas die Zähne zusammenzubeissen und Bärenmärkte durchzustehen; man bekommt mehr Anteile für die Dividenden wenn man sie wieder anlegt. Ansonsten kann man natürlich irgendeinen passiven ETF nehmen.
(21.03.2021, 19:21)cubanpete schrieb: [ -> ]Echt jetzt, ein MA Modell?

Das funktioniert immer, mit jedem Instrument, mit jedem Zeitraum... vorausgesetzt man setzt die richtigen Parameter. Das ist im Nachhinein sehr einfach. Tut man es jedoch zum Voraus ist es nichts anderes als ein Glücksspiel. Kann sein dass das MA hundert Mal gekreuzt wird in den nächsten paar Jahren und man jedesmal eine riesige Menge Kohle verliert.

Wenn ich den Chart richtig interpretiere so hat das Modell vor allem im Jahr 2008 gut funktioniert, eine Differenz von ungefähr 100% erreicht. Diese ist dann bis heute auf ungefähr 25% gesunken.

Ich glaube all diese MA Modelle sind nichts anderes als eine statistische und mathematische Illusion. Ein Glücksspiel, aber wenn man es im Nachhinein analysiert wird man immer einen Satz von Parametern finden die optimal funktionieren. Ist ungefähr so aussagekräftig wie nach der Lotterie die Lottozahlen zu kennen...  Bang

Dann lass die MAs halt einfach weg, sind ja nur zusaetzlicher Filter bzgl DD....musst halt dafuer dann hin und wieder mal rebalancen. DD wird zwar schlechter, ist aber immer noch weitaus stressfreier (DD-maessig) als BnH oder ein weitaus zeitaufwaendigeres Dividepot.  Wo ist der Corona-Crash? Und eine wirklich viel bessere Cagr kriegen die Divijaeger auch nicht hin, oder doch?

Und zur Relation - die meisten Staatsfonds mit ihren hochgelobten Ressourcen kriegen nichtmal so ne Performance hin Irony Irony

Gibt Backtests bis 1930 irgendwo im Netz...Ergebnisse, gilt mit oder ohne MAs, Resultate aendern sich nicht wesentlich Tup

Hat hier wer das Ding ueber die letzten 30/40 Jahre wesentlich geschlagen? Und dann mit welchem Aufwand? Hier reichen dir ein paar Stunden im Jahr - und mehr wie einen Taschenrechner brauchst auch nicht Tup

Man kann natuerlich alles komplizierter machen, soll ja intellektuell anspruchsvoll sein - aber wird es wirklich besser?

 [Bild: p.png?fv_content=true&size_mode=5]
Seiten: 1 2 3