Hamburger Hafen
Scholz verteidigt Cosco-Entscheidung
Stand: 26.10.2022 15:50 Uhr
Kanzler Scholz hat die Erlaubnis für den Einstieg der chinesischen Staatsreederei Cosco bei einem Hamburger Hafenterminal verteidigt. Dadurch werde keine Abhängigkeit geschaffen. Peking begrüßte die Entscheidung des Kabinetts.
https://www.tagesschau.de/inland/kabinet...g-103.html
Kommentar
Chinesische Beteiligung
Nicht wünschenswert, aber vertretbar
Stand: 26.10.2022 16:55 Uhr
Die Kritiker einer chinesischen Beteiligung im Hamburger Hafen haben im Prinzip recht. Doch es gibt auch gute Gründe für den Deal - und die aktuelle Kritik daran übersteigt jedes Maß.
https://www.tagesschau.de/kommentar/hafe...g-101.html
Chinas baldiger Premier Li Qiang
Vollstrecker von Xis Gnaden
Von Marcel Grzanna 26.10.2022, 20:27 Uhr
Alte Seilschaften zählen in Chinas Politik mehr als fachliche Qualifikation. Kaum ein anderer Kader der KP profitiert von diesem ungeschriebenen Gesetz so stark wie der designierte Premierminister Li Qiang. Für die Welt ist das keine gute Nachricht.
https://www.n-tv.de/politik/Vollstrecker...77036.html
Cosco zu Hafendeal-Kompromiss
"Keine Garantie, dass Transaktion stattfinden wird"
Stand: 26.10.2022 20:46 Uhr
Nach dem Kompromiss des Kabinetts zum Hafendeal mit Cosco äußert sich die chinesische Reederei zurückhaltend: Man müsse Entscheidung und Auflagen noch prüfen. Es gebe "keine Garantie, dass die Transaktion stattfinden wird".
Die chinesische Staatsreederei Cosco hat zurückhaltend auf die Einschränkungen der Bundesregierung bezüglich des Einstiegs beim Betreiber eines Terminals am Hamburger Hafen reagiert. Man habe die Entscheidung und die Auflagen noch nicht erhalten und müsse sie prüfen, heißt es in einer veröffentlichten Erklärung.
"Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Erfüllung oder des Verzichts auf aufschiebende Bedingungen. Es gibt keine Garantie, dass die Transaktion stattfinden wird oder wann sie stattfinden kann", werden Anleger gewarnt. Cosco erinnerte daran, dass mit dem Logistikkonzern HHLA eigentlich der Kauf von 35 Prozent und nicht von nur 24,9 Prozent vereinbart worden war...........
https://www.tagesschau.de/inland/cosco-e...n-101.html
Nach Kritik an Hafenbeteiligung
BASF-Chef beklagt "China-Bashing"
Stand: 26.10.2022 14:41 Uhr
Der Chef des Chemie-Konzerns BASF setzt auch weiter auf die Volksrepublik und plant den Ausbau des Engagements dort. Defizite und Risiken gibt es aus seiner Sicht nicht nur mit Blick auf China.
BASF-Chef Martin Brudermüller will in China weiter wachsen - und weiter investieren. "Wir kommen in der Summe zum Schluss, dass es vorteilhaft ist, unser Engagement dort auszubauen", sagte er heute im Rahmen der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal.
Zitat:"Selbstkritisch auf uns gucken"
BASF-Chef Brudermüller forderte dagegen eine "Resilienz-Strategie" von der Bundesregierung. "Sie sollte hinaus in die Welt blicken und schauen, wo ist etwas nicht so, wie es sein sollte." Es gebe Defizite und Risiken nicht nur mit Blick auf China. "Ich glaube, es ist dringend notwendig, dass wir vom China-Bashing wegkommen und mal etwas selbstkritisch auf uns gucken."
Bereits in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" im April war Brudermüller gefragt worden, wie riskant die Beziehung zu China sei - auch weil der Fall Russland zeige, wie schnell Wirtschaftspartnerschaften mit Autokratien zerbrechen können. Brudermüller antwortete damals, dass China und Russland nicht zu vergleichen seien. "Mit China haben wir keine Energiepartnerschaft, das Land ist für viele deutsche Industrien ein wichtiger Markt". In der Chemie werde China bis 2030 für 50 Prozent des Weltmarktes stehen, ungefähr 75 Prozent des weltweiten Wachstums werde bis dahin in China stattfinden. "Wollen und können wir uns davon verabschieden?", fragte Brudermüller bereits da.
Zitat:BASF errichtet aktuell etwa einen Verbundstandort in China, für den der Konzern nach früheren Angaben bis 2030 bis zu zehn Milliarden Euro investieren will. Die Volksrepublik bleibe für den DAX-Konzern ein wichtiger Markt. "Wir machen uns um die langfristige Entwicklung keine Sorgen", betonte der BASF-Chef, der nach eigenen Angaben Anfang November Teil der Reisegruppe von Bundeskanzler Olaf Scholz bei dessen Besuch in China sein wird.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bas...n-101.html
Bundesregierung offenbar einig
Chinesen wollen deutsche Chip-Fabrik übernehmen
Ein chinesischer Konzern möchte die Chip-Produktion von Elmos in Dortmund schlucken. Der Bundesverfassungsschutz schlägt Alarm, China kaufe gezielt ein, um Länder unter Druck zu setzen. Die Bundesregierung will einem Bericht zufolge trotzdem zustimmen.
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https://www.n-tv.de/wirtschaft/Chinesen-...78956.html
Null-Covid-Chaos bei Foxconn
Eingeschlossene Arbeiter in China betteln um Essen
In der weltgrößten iPhone-Fabrik in Zentralchina herrscht Ausnahmezustand. Wegen eines Corona-Ausbruchs dürfen die Arbeiter das Gelände nicht mehr verlassen. Insider berichten über Hilferufe im Internet. Offenbar fehlen nicht nur Lebensmittel. In der Fabrik arbeiten rund 300.000 Menschen.
...
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Eingeschl...79107.html
China-Reise
Viele Forderungen an Kanzler Scholz
Stand: 29.10.2022 13:15 Uhr
China ist nach wie vor Deutschlands wichtigster Handelspartner - doch der Umgang mit der autoritären Führung in Peking ist schwierig. Entsprechend lang ist die Liste der Forderungen an Kanzler Scholz, der in wenigen Tagen nach Peking reist.
Vor dem ersten China-Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz Anfang November dringt die deutsche Wirtschaft auf ein robusteres Auftreten gegen die Führung in Peking. Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) appellierte an den SPD-Politiker, deutsche Abhängigkeiten zu verringern. "Einseitige Abhängigkeiten müssen wir rasch abbauen", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. "Deutschland ist von vielen mineralischen Rohstoffen heute stark von China abhängig." Im Gegensatz etwa zu Öl und Gas gebe es bei mineralischen Rohstoffen keine nationalen strategischen Reserven in Deutschland.
Der deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert angesichts der von vielen deutschen Managern beklagten Gängelei durch die chinesischen Behörden sich für gleiche Spielregeln einzusetzen. "Der zunehmende Protektionismus in der Volksrepublik ist aus Sicht der deutschen Wirtschaft ein Problem", kritisiert DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. "Das Land setzt selbst eher auf Abschottung, will aber überall in der Welt mehr mitmischen, auch bei uns in Deutschland". Deshalb sei es so wichtig, dass der Bundeskanzler sich für "wechselseitig gleiche Regeln, also Reziprozität, einsetzt. Hier muss sich auch Europa klar positionieren."..............
https://www.tagesschau.de/inland/scholz-...k-101.html
Handelsbeziehungen
Firmen wollen unabhängiger von China sein
Stand: 29.10.2022 18:19 Uhr
Waren im Wert von 246,1 Milliarden Euro wurden 2021 zwischen Deutschland und der Volksrepublik China gehandelt - das bedeutet auch enorme Abhängigkeiten. Viele Unternehmen suchen nach Alternativen.
Von Caroline Hoffmann und Jens Eberl, WDR
Der Fahrradhersteller Rose Bikes in Bocholt hätte in diesem Jahr viel mehr Fahrräder verkaufen können, doch das Frühjahr hat die Bilanz verhagelt. Tobias Sommerfeld, der in der Montage arbeitet, erinnert sich noch, wie er Fahrräder nicht mehr zusammenbauen konnte. "Es kam zu der Situation, dass wir Lieferengpässe hatten und Material nicht verfügbar war. Manchmal waren das dann wirklich nur Kleinigkeiten wie ein paar Schrauben, die gefehlt haben. So kam es, dass ganze Linien nicht weiterschrauben konnten", so der Zweiradmechatroniker. Lenkergriffe, Sättel - viele Teile fehlten auf einmal. Die Gründe: Corona-Lockdowns, geschlossene Häfen, Transportschwierigkeiten. Deshalb kann das Unternehmen in diesem Jahr statt 60.000 nur 45.000 Fahrräder zusammenbauen...........
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/abh...a-101.html
(30.10.2022, 13:55)boersenkater schrieb: [ -> ]Handelsbeziehungen
Firmen wollen unabhängiger von China sein
Stand: 29.10.2022 18:19 Uhr
Waren im Wert von 246,1 Milliarden Euro wurden 2021 zwischen Deutschland und der Volksrepublik China gehandelt - das bedeutet auch enorme Abhängigkeiten. Viele Unternehmen suchen nach Alternativen.
Von Caroline Hoffmann und Jens Eberl, WDR
Der Fahrradhersteller Rose Bikes in Bocholt hätte in diesem Jahr viel mehr Fahrräder verkaufen können, doch das Frühjahr hat die Bilanz verhagelt. Tobias Sommerfeld, der in der Montage arbeitet, erinnert sich noch, wie er Fahrräder nicht mehr zusammenbauen konnte. "Es kam zu der Situation, dass wir Lieferengpässe hatten und Material nicht verfügbar war. Manchmal waren das dann wirklich nur Kleinigkeiten wie ein paar Schrauben, die gefehlt haben. So kam es, dass ganze Linien nicht weiterschrauben konnten", so der Zweiradmechatroniker. Lenkergriffe, Sättel - viele Teile fehlten auf einmal. Die Gründe: Corona-Lockdowns, geschlossene Häfen, Transportschwierigkeiten. Deshalb kann das Unternehmen in diesem Jahr statt 60.000 nur 45.000 Fahrräder zusammenbauen...........
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/abh...a-101.html
Unsere Wertschöpfung in Deutschland sollte sich eben nicht auf das Zusammenbauen beschränken. Wohl abgestimmte Produktionsketten bis hinunter zum Rohstoff sind essentiell.
Ich gehe mal davon aus, dass derjenige, der komplexe Einzelteile in Masse herstellt, diese auch zusammenbauen könnte. Umgekehrt bin ich mir da nicht so sicher.