(03.10.2023, 18:49)jf2 schrieb: [ -> ]Google mal "Golf von Tonkin"
Bitte erkläre mir, was das mit dem Thema zu tun hat?
War das Regime in Südvietnam nicht völkerrechtlich anerkannt? Hat es die USA um Hilfe gebeten?
Das ist exakt die einzige Frage, die ihr im Völkerrecht stellen dürft.
Wenn ihr diese Diskussion lostretet, dann müssen eben auch andere Dinge auf den Tisch.
(03.10.2023, 19:17)Vahana schrieb: [ -> ]Wie freiwillig ist denn so ein illegaler Putsch, finanziert von außen?
Definiere "Freiwillig"!
Willst du damit etwa behaupten, Russland wäre nicht auf Idee gekommen, Lobbyarbeit und "Militärhilfe" in der Ukraine zu betreiben?
Offensichtlich gab es innerhalb der ukrainsichen Elite einen Machtkampf und dieser Kampf wurde von Kräfte, die eine Annäherung an den Westen wünschen, gewonnen.
Genauso wie Adenauers Westbindung. Die SPD war damals AFAIR dagegen, aber stand schon bald vor "vollendeten Tatsachen".
Stichwort "illegaler Putsch": Wenn die "legale" Regierung ins Exil gegangen wäre und dort z. B. Russland um Hilfe gebeten hätte, dann könnte es wirklich eine völkerrechtliche Sache werden. Auf der einen Seite Staaten, die eine de facto-Anerkennung machen, auf der anderen Seite Staaten, die die Putschisten für einen Haufen von Verbrechern halten, die zufällig die Kontrolle über das Land übernommen haben.
Das ist aber nicht passiert.
(Übrigens passiert sowas manchmal wirklich. Dann gibt es eine Exilregierung, die aber auf Basis der alten Verfassung legitim war; und eine de facto Regierung, die zwar die Verfassung gebrochen hat, nun aber unter Kontrolle des Landes ist.)
Vahana schrieb:Warum wurden die folgenden beiden eigentlich nicht geggeputscht wenn der Wille der Ukrainer so groß war in die EU zu kommen?
Was?
Vahana schrieb:Russland, bzw Putin, spricht schon seit Jahren von "roten Linien" die nicht folgenlos überschritten werden dürfen. Warum meinen alle darauf scheißen zu können?
Irgendwelche "roten Linien" sind aber kein Vökerrecht. Jedenfalls nach dem derzeit aktuell etablierten Verständnis.
Im derzeitigen Völkerrecht (seit der frühen europäischen Neuzeit) haben alle souveränen Länder die Möglichkeit, selbst zu Entscheiden.
Etwas anderes sind Völkerrechtliche Verträge und Abkommen wie die UN-Carta. Und wieder was anderes ist die Lehrmeinung des "Völkergewohnheitsrechts".
Vahana schrieb:Solange es noch die Möglichkeit dazu gibt. Das ist in der Kriegsführung wirklich kein Novum.
Dem würde ich historisch gesehen nicht widersprechen wollen, aber:
Dann kannst du dir deine dauernden Verweis auf das Völkerrecht stecken. Das weißt du auch.
Die Carta der Vereinten Nationen ächtet den Krieg.
Jetzt zuzuschlagen, weil die strategische Position in z. B. 2 Wochen schlechter ist, mag in Sachen Strategie, vielleicht auch "Geopolitik" oder Spieltheorie (man denke an Schach oder Go) sinnvoll sein, aber die Vereinten Nationen sagen da eindeutig etwas anderes.
Insofern war es ein Rechtsbruch.
Da hilft es auch nicht, den Amerikanern was vorzuwerfen oder den Europäern usw.usf.
Das aktuell geltende Völkerrecht basiert auf den Gedanken der Souveräntit der Staaten. Ein Prinzip wie imperialistische Interessenssphären für Großmächte oder ähnliches kennt es nicht. Selbst Mächte, denen man so eine Politik unterstellen könnte, behaupten das nicht.
Vahana schrieb:Was heißt hier in "diesem Fall".
Das nenne ich ein Eigentor.
(03.10.2023, 20:47)Vahana schrieb: [ -> ]Die eigentliche Aufgabe der Journalisten ist es zu informieren, neutral zu berichten, ODER es deutlich als Eigeninterpretation darzustellen.
Würde ich sogar zustimmen.