(24.10.2020, 22:57)Lancelot schrieb: [ -> ]Ich tue das kontinuierlich übers rebalancing. Es wird zurück zu den Zielgewichten gehandelt. Damit verkauft man was gut läuft und schichtet um in Sachen die nicht gut gelaufen sind.
Das macht immer erstmal Aua.
In meinem Thread wurde mir davon abgeraten Gewinner zu verkaufen weil man dann erstmal Steuern auf die Gewinne zahlt die man, wenn man diese Position spärter wieder kaufen möchte erstmal wieder reinholen muss.
Ist ja auch logisch: Je später man Steuern bezahlt umso höher der Zinseszins Effekt.
Aber mal angenommen du hast 100.000€ auf 10 Titel gleich verteilt und einer davon entwickelt sich sehr gut, dann liegst du eventuell statt 10% Ziel-Diversifikation eventuell bei einem Titel plötzlich bei 20% oder darüber.
Bevor man dann schlecht schläft kann man den Titel besser reduzieren. Mathematischer Unsinn, aber psychologisch ok.
In meinem Fall spielt das keine Rolle weil kein Einzeltitel eine relevante Größe für das Depot erreichen kann.
(24.10.2020, 22:57)Lancelot schrieb: [ -> ]Ich tue das kontinuierlich übers rebalancing. Es wird zurück zu den Zielgewichten gehandelt. Damit verkauft man was gut läuft und schichtet um in Sachen die nicht gut gelaufen sind.
Das macht immer erstmal Aua.
bei Value vs Growth, also z.B: Banken vs Tech, macht reversion to the mean aber seeehr lange sehr Aua
> Aber mal angenommen du hast 100.000€ auf 10 Titel gleich verteilt und einer davon entwickelt sich sehr gut, dann liegst du eventuell statt 10% Ziel-Diversifikation eventuell bei einem Titel plötzlich bei 20% oder darüber. Bevor man dann schlecht schläft kann man den Titel besser reduzieren. Mathematischer Unsinn, aber psychologisch ok.
aber besteht dann nicht die Gefahr, zB eine Nvidia oder Amazon zu verkaufen und nie wieder einzukaufen??
klar kann die auch wieder fallen, aber gibt es irgendwo eine Statistik, aus der man ablesen kann, was wahrscheinlicher ist?
(25.10.2020, 14:37)Storch schrieb: [ -> ]----
aber besteht dann nicht die Gefahr, zB eine Nvidia oder Amazon zu verkaufen und nie wieder einzukaufen??
klar kann die auch wieder fallen, aber gibt es irgendwo eine Statistik, aus der man ablesen kann, was wahrscheinlicher ist?
Natuerlich besteht das Risiko eine Aktie a la Amazon zu beschneiden...das ist der Preis den du bezahlst um das Risiko einer Wirecard zu minimieren - dies sollte man bei einem Depot mit 10 Titeln nicht vernachlessigen.
Wobei das Argument "nie wieder einzukaufen was man mal verkauft hat" was ist was ich nie verstehen werde...passt was nicht wird verkauft..wenn sich die Bedingungen wieder zum Positiven aendern steht auch einem neuen Kauf nichts im Wege...
Solche Fragen stellen auch nur Leute, die (noch) keinen Plan haben.
(25.10.2020, 14:37)Storch schrieb: [ -> ]aber besteht dann nicht die Gefahr, zB eine Nvidia oder Amazon zu verkaufen und nie wieder einzukaufen??
klar kann die auch wieder fallen, aber gibt es irgendwo eine Statistik, aus der man ablesen kann, was wahrscheinlicher ist?
Kommt sehr stark auf die Zusammensetzung des Depots an.
Ich würde es aber gar nicht als mathematisches Problem sehen, sondern als psychologisches.
Was bringt es einem denn wenn sein Ex-Tenbagger pleite geht und man sich selbst einredet, dass man statistisch auf der richtigen Seite war? Spätestens nach einer solchen Geschichte würde man als gebranntes Kind ohnehin anfangen mit Rebalancing.
Wenn eine Position zu groß wird und man nicht damit umgehen kann muss sie reduziert werden.
Und das heißt ja nicht, dass man einfach blind die nachkaufen "muss" die am schlechtesten gelaufen sind, sondern eher die bei denen man am meisten Potenzial sieht.
Ist ja logisch das bei einem ständigen Rebalancing zu den schlechtesten Aktien bei einer Pleite nur eines Unternehmens im Depot automatisch ein gravierender Verlust entsteht.
Da kann man dann sogar froh sein wenn die pleite spontan kommt (Wirecard) und man erst gar keine Chance hat zu rebalancen. Bei einer zähen Commerzbank hätte man eine "Spardose", die bis zu Insolvenz ordentlich mit den Gewinnen aus anderen Aktien gefüttert wird.
Sowas muss ich einer Strategie strickt vermieden werden. Zum Beispiel indem man eine Regel erstellt die einem verbietet Aktien aufzufüttern die weiter als XX% von letzten Hoch gefallen sind, oder sonstige Kriterien die die Nachkäufe begrenzen.
m man eine Regel erstellt die einem verbietet Aktien aufzufüttern die weiter als XX% von letzten Hoch gefallen sind
Gefällt wohl!
Wenn der Markt um 50% fällt, amazon aber auch um 40%, darf ich sie dann nicht mehr kaufen?
ich mache etwas ähnliches, das Könnte man so umdenken/umformulieren, dass man diese "relative Stärke" ggü dem Markt als allgemeines Kriterium mit aufnimmt. Oder ob aber eine Mischung davon schlau ist, könnte man diskutieren.
Meine Nachkaufkriterien:
- kaufkriterien eingehalten
- sektor nicht stark übergwichtet (<20%)
- aktie (inkl nachkauf) nicht mehr als das 1,5 fach der durchschnittlichen Positionsgröße aller Aktien des Depots
- kein nachkauf gleicher aktien hintereinander, erst alle einmal durchgekauft, solange andere kriterien nicht gerissen wurden
- wenn gesamtmarkt um weniger als 10% vom 52w hoch entfernt ist: kein nachkauf, sondern aufbau cash
- wenn gesamtmarkt um mehr als 10% vom 52w hoch entfernt ist: nachkauf aktie, die am weitesten vom 52w hoch entfernt ist, die aber gleichzeitig noch weniger als der gesamtmarkt vom 52w hoch entfernt ist (dadurch sollen die aktien, die stabiler als der gesamtmarkt performen, stärker gewichtet werden, gleichzeitig aber nicht die teuersten gekauft werden)
- wenn gesamtmarkt um mehr als 30% vom 52w hoch entfernt ist gilt diese regel nicht mehr, in diesem fall werden auch aktien nachgekauft, die schlechter als der gesamtmarkt performt haben (bei einem 30% einsturz gehe ich davon aus, dass wir uns in einer anständigen korrektur befinden, in der die aktien stärker zurücksetzen, die auch davor und danach stärker performen - wachstumswerte)
Das hört sich sehr sinnvoll an.