29.03.2021, 18:22
(29.03.2021, 09:42)fahri schrieb: [ -> ]Kannst du deine persönlichen Beweggründe dafür mal einmal erörtern ?
Verschiedene Gründe:
1. EINE Regel muss es geben.
2. Ist diese Zahl "ehrlicher": Theoretisch könnte man ja die übelsten High Yield Aktien kaufen und sich über die geile Dividendenrendite freuen während die Kurse weit ins Minus laufen. Das würde man dann anhand der reinen Dividendenrendite nicht bemerken und Probleme sozusagen "verschleiern". So wie jetzt treten Probleme eher ans Tageslicht.
3. Opportonitätskostenrechnung wird möglich.
4. Die Einzeltiteldividendenrendite bezieht sich bei mir sowieso auf den Einstandswert. Hier macht das auch mehr Sinn, weil die Gesamtrendite für jene Aktie gleich daneben steht und ich sowieso hier im Detail analysieren will.
(29.03.2021, 09:42)fahri schrieb: [ -> ]Ich persönlich schaue von der Warte drauf, was ich alternativ für die Anlage bekommen würde, wenn ich sie als
Tagesgeld oder Festgeld hinlegen würde. Das sind ja "risikolose" Investitionen, diese versuche ich ja durch das
erhöhte Risiko zu schlagen (gäbe es aktuell noch 4 oder 5 % würde ich mir die Mühe bspw. wohl nicht mehr
machen und wenn dann nur weil es mehr Spaß macht, aber nicht aus rationalen Beweggründen)
Das ist einer der übelsten Denkfehler den man als Sparer/Aktionär überhaupt haben kann.
Wenn du 4-5% Zinsen auf das Sparguthaben bekommst, dann nur deswegen weil eine Inflation vorhanden ist. Es kommt auf die Realzinsen an und die waren fast immer negativ oder nur minimal positiv.
Nehmen wir einmal an du hast im Jahre 2000 einen Betrag von 10.000€ auf dem Festgeldkonto bei 4%
Dann hast du nach 10 Jahren 14.802€. Das ist der Moment in dem sich der Sparer auf die Schulter klopft.
Bei 3% Inflation sind das real nur noch 11.027 €. Hier hört das Klopfen schon auf.
Was macht der Aktienmarkt in der gleichen Zeit? Der preist die Inflation KOMPLETT ein.
Was noch dazu kommt: Sinkende Zinsen werden auch in einem höheren KGV eingepreist. Also steigen die Kurse. Hohe Zinsen auf Sparguthaben sollten eine Einladung für den Aktienmarkt sein, weil die Aktienkurse dann unten sind.
Und man bekommt den Risikozuschlag sowieso oben drauf.
Triple-Win für den Aktienmarkt.
Wenn der Sparer also in 2010 merkt, dass die Zinsen auf Sparguthaben sich nicht mehr lohnen, dann schichtet er in Aktien um und bezahlt den doppelten Preis für die Aktien aus dem Jahr 2000.
Es gibt kaum eine Situation in denen sich Sparguthaben langfristig lohnen. Wie oft wir eine Deflation hatten, das kann man sich an einer Hand abzählen und das waren niemals längere Zeiträume.
Also am besten immer direkt in Aktien investieren wenn es sich um eine langfristige Sache handelt. Egal wie die Zinsen auf der Bank aussehen ... und ganz speziell dann wenn sie dort hohe Zinsen bieten.
Warren Buffett wurde einmal von einem Reporter gefragt warum er nicht in Anleihen investiert und die Rechnung die er dann aufgemacht hat (Mit Coca Cola Anleihen/Aktien) war eine sehr ähnliche. Der Effekt vom Zinssparen und mit Anleihen ist 100% vergleichbar, außer das die Anleihe zwischendurch im Wert schwankt.
Guter Mann! Die Rechnung ist nämlich richtig und genau anders herum als es der Normalo-Sparer denkt.
In der Bank erzählt dir das keiner.