Danke
Wie sieht eigentlich so eine Tilgung für ein Unternehmenskredit aus? Gibt es da eine feste Tilgungsrate wie beim Immobilienkauf, oder gewisse Abhängigkeiten von der Gewinnsituation?
(17.08.2020, 19:44)Vahana schrieb: [ -> ]Ihr könnt mir ja mal eure Meinung zum Thema Kredit schreiben.
Zuviel Risiko?
Unnötig?
...?
Kostolany hat ja schon recht mit dem was er schreibt, aber was hat sein Kumpel denn für Alternativen gehabt?
So hat er immerhin einen "kleinen Gewinn" aus dem Nichts erhoben. Ganz verkehrt ist das nicht.
Normalerweise bin ich auch gegen Kredite. Konsumkredite sowieso, aber auch zu "guten Börsenzeiten".
Ich bin der Meinung, dass es aktuell, wo sich jeder verschuldet und jede Menge neues Geld in Umlauf gebracht wird, nicht schaden kann sich selber auch ein bisschen zu verschulden, wenn man sich davon Profit verspricht.
Würde allerdings keinen Kredit aufnehmen, der durch mein Aktiendepot besichert ist und zu Margin Calls führen kann.
Habe im März/April meinen Rahmenkredit bei der ING auf bis zu 15000 € ausgereizt (Maximum ist 25000 €) und seitdem die Hälfte zurückgezahlt (
ohne irgendwas dafür zu verkaufen). Bisher hat es sich definitiv gelohnt. Sollte jetzt erstmal kein weiterer Einbruch mehr kommen, werde ich den allerdings weiter zurückzahlen anstatt zu investieren, da ich generell eher der Ansicht bin, dass sowas für Situationen wie im März gedacht ist. Da ich kein Trader bin, würde ich in einer Hausse keinen Kredit aufnehmen.
Da sind wir dann auf dem (fast) gleichen Standpunkt.
Seit März/April haben sich die "guten" Unternehmen erholt und sind davon gezogen. Leider zahlen die wenigsten davon eine gute Dividende.
Ich war ja wirklich drauf und dran auch eine Amazon oder Booking.com zu kaufen, aber die Alternativen waren zu dividendenstark und Geld kann man leider nur einmal ausgeben.
"Mittelgute" haben sich einfach nur erholt.
Die "schlechten" krebsen weiterhin herum.
Bei den Zyklikern ist jedenfalls noch was zu holen. Es dauert halt lange bis sowas Früchte trägt.
Und die Dollarschwäche kommt uns beim Kauf ja auch zugute.
(17.08.2020, 20:54)Vahana schrieb: [ -> ]Danke
Wie sieht eigentlich so eine Tilgung für ein Unternehmenskredit aus? Gibt es da eine feste Tilgungsrate wie beim Immobilienkauf, oder gewisse Abhängigkeiten von der Gewinnsituation?
Ist alles Verhandlungssache, hatte mich allerdings mit den Umsätzen total verkalkuliert die sind leider nicht gestiegen, nein ich musste sogar defekte Maschinen neu kaufen. Da ich keinerlei Geld hatte, und 350K brauchte ist mein Vater noch als Bürge eingetreten. Wenn ich mir das im nachhinein so überlege war das sehr sehr riskant und ich würde es so nie wieder machen.
Ich habe die ersten Jahre nämlich sehr wenig verdient bzw. -40k im ersten Jahr gemacht, hab zum Glück bei meinen Eltern günstig wohnen können. Die einzigen die Geld verdient haben sind die Angestellten gewesen. Die Rückzahlungen der Kredite waren allerdings erdrückend, auf Grund der falschen Umsatzeinschätzungen. Allerdings hatte ich rausgefunden dass ich die Kredite zum Glück durch neue günstigere umschulden konnte. Das hab ich dann auch gemacht, bin zur anderen Bank und die Rückzahlungen diesmal an meine realistische Situtaion angepasst und gestreckt. Das hat mir quasi mein Leben gerettet.
Danach musste ich noch 2 Maschinen finanzieren, da hatte ich schon mehr Erfahrung und ich hab knallhart verhandelt. Die Zinsen können abgesetzt werden bei solchen Krediten. Sprich vorzeitig abzahlen ist nicht sinnvoll. Daher werde ich ertmal die Privatkredite anpacken.
"Haarscharf" würde ich sagen.
Hoffe das alles gut geht.
Zum Thema Umschuldung und Finanzakrobatik mit Banken: Schau dir den Youtube Channel "
Vermietertagebuch" einmal an.
Da sind einige Dinge zum Umgang mit Banken, Umfinanzierung, etc dabei.
Vielleicht kannst du den einen oder anderen Tipp da mitnehmen.
(17.08.2020, 19:44)Vahana schrieb: [ -> ]Ihr könnt mir ja mal eure Meinung zum Thema Kredit schreiben.
Zuviel Risiko?
Unnötig?
...?
Kostolany hat ja schon recht mit dem was er schreibt, aber was hat sein Kumpel denn für Alternativen gehabt?
So hat er immerhin einen "kleinen Gewinn" aus dem Nichts erhoben. Ganz verkehrt ist das nicht.
Normalerweise bin ich auch gegen Kredite. Konsumkredite sowieso, aber auch zu "guten Börsenzeiten".
Du machst es einfach so wie Du es für richtig hälst. Was sollen unsere Meinungen denn ändern? Du hast doch Deinen Entschluß nach reiflicher Überlegung durchgeführt und brauchst Dich nicht vor uns zu rechtfertigen.
Am Ende ist es Dein Geld, Deine Investments, Deine Risikobereitschaft.
Vielleicht habe ich nicht alle Aspekte berücksichtigt.
(17.08.2020, 23:04)Vahana schrieb: [ -> ]Vielleicht habe ich nicht alle Aspekte berücksichtigt.
Du scheinst jung und ungebunden zu sein, da kann man (begrenzt) Risiken eingehen.
(07.08.2020, 17:47)Vahana schrieb: [ -> ]Moin,
also ich habe mir selbst natürlich die selben Fragen gestellt wie du jetzt.
Und die Antwort siehst du im Portfolio.
Warum 35 Titel? Nicht 36? Oder 37?
Habe ich bei 200 Titeln weniger Überblick als bei 35? Und brauche ich den Überblick überhaupt?
Und welche 35 Titel überhaupt? Wie gewichtet?
Nieten verkaufen und Performer halten.
Dann wäre ich schon wieder beim Thema "Hin und her macht Taschen leer".
Die Performer von heute könnten morgen verrecken und die Nieten sich gut entwickeln. Wer weiß wie es kommt?
Auf jeden Fall wäre ich mit der aktiven Strategie immer am Umschichten.
Und wie definiert man eigentlich Performer und Verrecker? Was hat mein Einstandskurs überhaupt mit der Qualität der Firma und dem folgenden Kursverlauf zu tun?
Ich habe bisher bei mir keine China Aktie gesehen die die Dividende gekürzt hat. Dagegen USA und Europa viele.
Viele Aktien aus den S&P will ich gar nicht haben, oder ich habe sie schon, oder sie sind mir preislich einfach zu unattraktiv, oder sie zahlen keine Dividenden.
Kaufe ich den ETF mit +62%, dann kommt der nächste und sagt "Ja, mit Amazon hättest du +300% gemacht, du Depp".
Ich finde Performance ist nicht alles. Ich suche eine Variante die mir Spaß macht und mich am Ball hält.
Liquidität ist bei unseren Pfennigbeträgen ja fast irrelevant. Spread ... gehört dazu.
Bei einem ETF mit 0,3% Gebühren wäre ich im Jahr auch schon knapp 800€ pro Jahr los. Will ich auch nicht so recht.
Derzeit sind zyklische Werte ganz weit unten.
Logisch das die jetzt gerade abkacken, aber das gibt mir auch die Möglichkeit antizyklisch zu handeln. Mit dem S&P wie du siehst ist das nicht möglich.
Wir haben die größte Weltwirtschaftkrise seit 1945 und da kaufe ich ganz sicher kein Finanzprodukt das auf dem All Time High ist.
Was würde Kostolany jetzt sagen? Der hatte zuletzt auch 500 Werte im Depot und da sollten auch ein paar zyklische Werte dabei gewesen sein.
# 35 Titel
Du diversifizierst ja um die Volatilität zu reduzieren und ab 35 Titel hast quasi ein Optimum erreicht. Ich meine ab 50 Titeln bringt es statistisch keinen Mehrwert mehr ob du 50 oder 2000 Titel hälst. Ein Grundrauschen hast du ja immer. (Entweder steht das in "The Four Pillars of Investing" oder in "a random walk down wall street")
# Nieten verkaufen und Performer halten.
Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen !!!
# S&P500 + Dividenden
Sich nur auf die Dividende zu fokussieren ist doch quatsch. Die Rendite besteht immer aus Kursgewinn+Dividende bzw. die Dividende ist EIN Teil der Rendite.
Siehe Werte wie Danaher / Berkshire Hathaway / Amazon / Markel / Rational etc.
# ETF
Trotz Gebühren wärst du jetzt weit im Plus...
# Rendite
In erster Linie möchtest du ja Geld verdienen bzw. mit Spaß bei der Sache sein. Wenn ich nach vier Jahre keinerlei Gewinn hätte würde ich entweder meine Strategie überdenken oder damit aufhören. Es gibt schönere Dinge auf Erden als den Roulettetisch zu drehen...
# Kostolany und 500 Titel
Kostolany hat unterm Strich Geld verdient.
Ist es nicht blödsinn seine Aktien die momentan nicht wie der S&P 500 Performen zu verkaufen? Ich meine Ich komme auch nicht auf die idee meine Immobilen zu verkaufen nur weil Ihr wert nicht so gestiegen ist wie die Top Immobilien in München. Die Miete (Dividende) bleibt doch und steigt sogar relativ sicher.