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Normale Version: Gutenberg Bibel
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In Zeiten in denen digitale "Kunst" für Millionen verkauft wird finde ich solche Dinge umso interessanter:

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/fue...t-100.html


Zitat:In Hamburg ist am Montag eine mittelalterliche Bibel für 840.000 Euro versteigert worden. Damit lag der Verkaufspreis unter dem Schätzpreis von einer Million Euro. Mit der Provision (Aufgeld) in Höhe von 25 Prozent kostet die Bibel den Käufer 1,05 Millionen Euro. Nach den Worten von Auktionator Christoph Calaminus ist dies der höchste Preis, der bislang bei einer Auktion in Deutschland für eine Bibel erreicht wurde.


Das Buch hat aktuell 559 Jahre hinter sich.
Eines der ersten Werke von Gutenberg, aber kein "Erstdruck".
Der Druck hat die Welt verändert.

Läppische 840.000€

Bei einem Anschaffungswert von 1000€ ist das eine Wertsteigerung von 1,2%pa gewesen. Exakt 1,212%.
Es wäre smarter gewesen in den Buchdruck zu investieren.

Für mich ist es absolut nicht nachvollziehbar was einerseits für wertlose digitale Dinge so geboten wird und andererseits echte Zeitgeschichte "normal" bepreist ist.
Auch der Preis der Bibel im Verhältnis zu den Gebühren ist schon fast Blasphemie.

Auf meinen Reisen klapper ich immer wieder Tempel, Moscheen, Paläste, Grabstätten und Kirchen ab.
Was für Werte damals mit geringsten Mitteln geschaffen wurden und die Zeit überdauerten ist unbeschreiblich.
Hier muss ich an einen Dokufilm denken, den ich früher mal gesehen habe:
Zitat:Doch was die mit der Prüfung beauftragten internationalen Wissenschaftler für echt erklären, ist in Wirklichkeit gefälscht, wie ein junger Historiker kurze Zeit später beweist. Dass es zahlreiche Fälle von Bilderfälschungen gibt, war bekannt. Doch wer fälscht ganze Bücher?
Der gefälschte Mond von Galileo Galilei (Datum: 20.06.2020)

Der Markt für Erstauflagen, seltenen Exemplare (Privatdrucke, Prachtausgaben) und allgemein antiken Büchern ist natürlich da.

Noch bis in die Frühe Neuzeit wurden Bücher überwiegend per Hand geschrieben, gedruckte Bücher waren anfangs sogar teurer und rarer als geschriebene Bücher. Insofern ist eine mittalterliche Bibel schon eine Ausnahme.

Generell gibt es ja Experten, die behaupten, dass der Markt für Kunstwerke "überhitzt" ist:
https://www.deutschlandfunk.de/art-colog..._id=351191

Ich wäre da also extrem vorsichtig.
(21.05.2021, 01:15)Skeptiker schrieb: [ -> ]Ich wäre da also extrem vorsichtig.

Ich will ja nichts kaufen. Finde es einfach interessant wie sich solche Preise entwickeln.
Aber man kauft doch sowas nicht als Geldanlage sondern als Kulturgut.
Genau deswegen.

Würde ich in Geld schwimmen und nicht wissen wohin damit, dann würde ich solche Dinge kaufen und gut konservieren.
Nicht wegen der Rendite.
(21.05.2021, 19:17)Vahana schrieb: [ -> ]Würde ich in Geld schwimmen und nicht wissen wohin damit, dann würde ich solche Dinge kaufen und gut konservieren.

Aber bei einer knappen Million kommt man auch ins grübeln, wenn man das nötige Kleingeld hat.
Es gibt genügend Leute die sich eher die Fragen stellen "Wohin damit?", anstatt auf das Geld zu schauen.